Hallo liebe Freunde des schwarzen Goldes,
auch wenn hier (und auch bei mir) Vinyl im Vordergrund steht, so schulde ich Euch doch noch einen Bericht zur La Rosita Alpha new.
So sieht das gute Stück aus:
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Zunächst einmal stelle ich euch die Konfiguration vor: Die Musik wird mit iTunes verwaltet. Ich habe inzwischen circa 1000 CDs mit iTunes geripped. Anfangs habe ich dabei das Apple Lossless Format (ALAC) benutzt, jetzt benutze ich ein unkomprimiertes Format (AIFF). Ob es wirklich zwischen beiden Formaten einen klanglichen Unterschied gibt, weiß ich nicht. Im Netz findet man hierzu durchaus widersprüchliche Angaben. Einen systematischen Vergleich habe ich noch nicht durchgeführt. Da Speicherplatz heute aber nicht mehr so teuer ist, habe ich mich letztlich für das unkomprimierte Format AIFF entschieden. Dies wird übrigens auch von Dan Bellity, dem "Vater" der La Rosita Geräte empfohlen. Die Daten liegen alle auf einem Synology DS214+ NAS mit 2x4TB Speicherplatz. Die Lösung mit dem NAS habe ich gewählt, weil hierauf gleichzeitig auch noch Filme und andere Dateien liegen, die von mehrere Arbeitsplätzen innerhalb des Hauses verwendet werden. Zur Verfügung stehen ein iMac 27 Zoll im Arbeitszimmer im ersten Stock, ein iPhone 5S, ein iPad mit Retina Display (das in der Regel von einem Familienmitglied zum Internetsurfen belegt ist), sowie neuerdings ein iPad Mini zur ausschließlichen Steuerung der Musikanlage.
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Konkurrent für die La Rosita ist ein Marantz CD Player CD 17 MK II. Die Geräte werden an einem Röhrenverstärker EAR 859 betrieben. Die Wiedergabe der Musik erfolgt entweder über zwei Odeon Rigoletto Hornlautsprecher, die unterhalb von 45 Hz durch einen Audio Physic Luna I Subwoofer unterstützt werden oder über einen Sennheiser HD600, der über einen Kopfhörerverstärker Meier Audio Corda angetrieben wird.
Wie ihr wahrscheinlich wisst, favorisiert Dan Bellity die Anbindung seiner Streamer mittels WLAN. Dies bietet den Vorteil einer vollständigen galvanischen Trennung, setzt aber ein stabiles Netz voraus. Die La Rosita Alpha new besitzt also zwar einen Netzwerkanschluss, dieser wird von mir aber nicht genutzt. Das Netzwerk wird bereitgestellt durch eine Apple Time Capsule, die an meinem Telekom Router hängt. Mit dieser Konfiguration habe ich bereits in der Vergangenheit positive Erfahrungen gemacht, klappt doch das Streaming von HDTV Filmen über das Apple TV3 auf diesem Wege problemlos ohne Aussetzer. Ohne der Klangbeschreibung an dieser Stelle vorgreifen zu wollen: Die drahtlose Anbindung hat sich bei mir absolut bewährt. Auch Streaming von Musik funktioniert ohne Aussetzer. Selbst wenn über dieselbe Netzwerkverbindung noch ein Programm für das iPad herunter geladen wird, stört dies die Musikwiedergabe nicht. Ebenso war die Einrichtung des gesamten Systems Plug & Play. Der Streamer wurde sofort im Netzwerk erkannt und mit der mitgelieferten Anleitung war die Konfiguration ein Kinderspiel. Bevor man hören kann, muss man noch das "La Rosita Plugin" installieren. Dieses Plugin nistet sich in iTunes ein und übernimmt die Wiedergabe der Musik. Das heißt, iTunes wird zwar zur Verwaltung der Musik weiterhin verwendet, die Wiedergabe läuft aber nicht über iTunes (was auch funktionieren würde, aber schlechter klingt), sondern über das Plugin. Dessen Funktion erkennt man an einem kleinen Icon oben in iTunes.
Bevor ich nun zur klanglichen Beurteilung komme, kurz noch ein paar Worte zum ganzen "Drumherum":
Rippen von CDs: Ich hab's mit einem Apple Super Drive am iMac gemacht und mit iTunes. In 99% der Fälle ist das auch okay. Das verbleibende 1% kann einen aber Nerven kosten. Es gab da nämlich so die eine oder andere CD, die sich entweder nicht einlesen ließ, oder die nach dem Einlesen nicht einwandfrei abspielbar war (Sprünge, Spratzeln etc.). Dabei ist zu berücksichtigen, dass iTunes kein Bit-korrektes Rippen unterstützt. Das Ergebnis wird also nicht mit einer Datenbank abgeglichen und man hat somit keine Rückmeldung, ob auch alles korrekt ausgelesen wurde. Abhilfe schafft das Programm „X Lossless Decoder“ oder XLD. Es handelt sich dabei um Freeware und man bekommt in der Regel eine Angabe, ob die CD auch Bit-korrekt geripped wurde. Außerdem - und das ist ein weiteres Manko an iTunes - kann man hier die maximale Auslesegeschwindigkeit des CD Laufwerkes festlegen. iTunes gestattet hier keinen Eingriff ins System. Natürlich muss man nach dem Rippen mittels XLD die AIFF-Dateien noch in iTunes importieren. Das ist aber im Handumdrehen erledigt. Etwas frustrierend fand ich die Erfahrung, dass keineswegs alles, was der Marantz klaglos wiedergibt auch vom Super Drive geripped werden kann. Ich hatte insgesamt 3 CDs (alles Brennlinge einer Firma), die nicht fehlerfrei ausgelesen werden konnten, obwohl der Marantz sie fehlerfrei wiedergeben konnte. Ich habe mir die Original-CDs besorgt, die bei einem Freund lagerten. Damit ging es problemlos. Ein Audiolaufwerk scheint also fehlerverzeihender zu sein, als ein Computerlaufwerk und Apple sollte den Namen Super Drive vielleicht nochmal überdenken, denn ein altes LG Laufwerk konnte eine CD rippen, bei der das Produkt des teuren Apfels die Segel streichen musste.
Organisieren der Datenbank: Ja, das Rippen und Taggen einer ganzen CD Sammlung ist deutlich mehr Arbeit, als man anfangs denkt. Und man tut gut daran, hier Zeit zu investieren, wenn man hinterher alles problemlos wiederfinden will und wenn man aus ästhetischen Gründen auf die vollständige Coveranzeige nicht verzichten will. Jetzt kommen natürlich die ganzen iTunes Gegner und machen deutlich, welche Programme doch viel besser zum Verwalten der Musiksammlung geeignet seien. Diese Diskussion will ich hier bewusst nicht führen! Wer mit La Rosita arbeitet, bindet sich an iTunes. Das muss man vorher wissen und akzeptieren, oder sich einer anderen Streaming Lösung zuwenden. Ich persönlich habe die von iTunes vorgegebenen „Genres“ erheblich modifiziert. „Klassik“ alleine wollte mir nicht genügen. So gibt es nun also neben Renaissance und Barock auch Wiener Klassik und vieles mehr. Man kann die Kategorien einfach überschreiben. Auch gebe ich als alter Bach-Fan natürlich im Freitextfeld noch weitere Informationen ein, wie z.B. dass eine Kantate für den 12. Sonntag nach Trinitatis komponiert wurde. Auf diese Weise findet man über Wiedergabelisten auch die passende Kantate zum jeweiligen Sonntag.
Bedienungshilfen: Anders als bei manch anderem Streamer reicht es nicht, ein NAS laufen zu haben (auch kein NAS mit iTunes Server!). La Rosita Streamer brauchen ein vollständig laufendes iTunes. Ob das nun der iMac im Arbeitszimmer im ersten Stock ist, der Mac Mini neben der Anlage oder das Macbook ist letztlich egal. Ich wollte keinen Mac im Rack und ich wollte auch keinen Laptop auf dem Wohnzimmertisch. Also läuft jetzt der iMac im Arbeitszimmer per Wake-on-LAN und gesteuert wird alles über ein iPad mini, welches sich im Wohnzimmer hübsch unauffällig einfügt.
So sieht es aus, wenn man auf dem iPhone die Bibliothek aufruft:
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Das reicht um mal schnell an oder auszuschalten, aber zum komfortablen browsen durch die Bibliothek ist der Bildschirm m.E. zu klein.
Besser sieht die Übersicht dann aus, wenn man auf’s iPad wechselt:
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Hier kann man auch die einzelnen Stücke des ausgewählten Albums sehen, oder man geht auf die große Coveransicht, das sieht dann so aus:
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