Frage zu DualShunt( + UNISieb + PlatINA)

  • Hallo!


    Ich hab da mal ne Frage, besitze zurzeit eine Symasym Endstufe und möchte mir einen Plattenspieler zulegen, in dem Fall ein Project Debut Carbon Esprit SB mit einem 2M red Tonabnehmer.


    Dazu soll es ein DIY Vorverstärker werden. In dem Fall eine PlatINA Vorstufe, die mit einem Ringkerntrafo (2x15V 15VA) an einer UNISieb Platine und Dual Shunt Regulator von Holger Barke hängt, betrieben werden soll.


    Ich werde versuchen alles selbst zu ätzen. Ich habe mich an dem Schaltplan von http://www.crazy-audio.com/projects/platina/ orientiert und das ganze mal mit Eagle nachdesigned. Die PCBs scheinen dort alle ausverkauft zu sein.


    Zur UniSieb Platine ist eine .brd Datei vorhanden.(http://www.crazy-audio.com/pro…cation-and-smoothing-pcb/)


    Meine Frage bezieht sich nun auf den Dual Shunt Regulator (http://www.crazy-audio.com/projects/shunt-voltage-regulator/) von Holger Barske.


    Auch diese Platine scheint ausverkauft zu sein. Nun ist sie auf dieser Website als Dual Version ausgeführt, d.h. man bekommt eine positive und negative Spannung ohne irgendwas verkabeln zu müssen. Da ich das Ganze gerne selbst ätzen möchte, wollte ich die Ur-Version von Holger Barke ätzen (http://www.holgerbarske.com/diy/aqvox-tuning/ unten auf der Seite ist der Schaltplan und das Board.)


    Hier ist es nun als einfache Version ausgeführt, wodurch es nötig wird, die doppelte Platine noch zu verkabeln um positive und negative Spannung zu erhalten, aber wie muss die Verkabelung aussehen, bzw. wie ist sie am Einfachsten realisierbar?


    Ich hab zwar hier schon eine Methode zur Verkabelung gefunden (Shuntregler CCSSR nach K+T)
    http://www.analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/6316&type=page


    http://www.analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/6315&type=page



    Aber dies bezieht sich auf eine erweiterte Version der Version von Holger Barske.


    Wie ist nun das Ganze am einfachsten zu verkabeln, da mir die nötigen Pads ja dann fehlen und alles andere ist dann ja nicht so sauber, oder?


    Würde mich über Tipps freuen.


    BTW: Hab da noch ne allgemeine Frage, die mir wahrscheinlich schnell beantwortet werden kann.


    http://www.crazy-audio.com/wp-…atina-circuit-diagram.pdf



    Was muss ich denn jetzt hier ändern, um die Schaltung an den Tonabnehmer 2M Red (47k Eingangswiderstand und 150-300pf) anzupassen, wenn ich den Tonabnehmer symmetrisch anschließen will, verstehe irgendwie nicht warum da Widerstände und Kondensatoren jeweils gegen GND geschaltet sind. Das ist doch nicht Eingangskapazität und Eingangswiderstand? Das bestimmt man doch mit den DIP Schaltern, oder?


    LG
    Jens

  • Hi,


    der User Köter hat im HiFi-Forum eine Calvin aufgebaut mit sehr gutem Layout und leichter Bestückbarkeit, sowie einer Versorgungs-Platine, die RP1.
    RP1- RIAA-Phono-Pre mit INA163
    Die PlatINA ist auch nichts anderes als eine Calvin/RP1 mit anderen RIAA-Bauteilen 8)
    Die Bauteile für die RP1 sind aber alle aktuell und nahezu vollständig bei Reichelt zu bekommen.
    Dadurch das alle diese Phono-Pres die Betriebsspannungen mittels Gyrator auf dem Print sieben, sind die Anforderungen an die Betriebsspannungsqualität relativ gering.
    Ich zweifle, das ein Shunt-Regler hier noch irgendetwas positiv beeinflusst, das der Aufwand auch nur irgendwie lohnt.
    Ich sehe den Vorteil des Shunt-Reglers in einer sehr niedrigen Ausgangsimpedanz selbst zu niedrigen Frequenzen hin, während die eines Kondensators ja sehr hoch wird.
    Eine niedrige Ausgangsimpedanz stellen die Onboard-Gyratoren der Calvin/PlatINA/RP1 aber ohnehin Vor Ort sicher.
    Ich selbst fahre die Stufen mit simpelsten Netzeilen oder Schaltnetzteilen ohne große Pufferung seit nunmehr über 20Jahren ohne Probleme und zum Teil echten Abtaster Schlachtschiffen dran, ohne das jemals jemand sich negativ zum gehörten geäussert hätte.
    Das Netzteil Köters ist mit Ringkerntrafo aufgebaut und weist mehr als ausreichend Siebkapazität auf.
    Der Verdrahtungs-/Verkabelungsaufwand und damit die Anzahl möglicher Fehlerquellen hält hier sich sehr in Grenzen.
    Ich halte das für eine günstigere erfolgversprechendere Lösung, auch und gerade für ungeübtere DIYer.


    Zu Deiner Frage bezgl. der Anpassung:
    Die genannten drei Phono-Stufen sind hier schaltungstechnisch gleich aufgebaut und ermöglichen asymmetrischen Betrieb, Jumper JP2 auf 1-2 gejumpert, oder symmetrischen massereferenzierten Betrieb mit JP2 auf 2-3.
    Theoretisch ist auch massefreier symmetrischer Betrieb machbar, dann bleibe JP2 offen.
    Dann sind aber die DC-Potentiale an den beiden Eingängen nicht mehr sauber referenziert und definiert.
    Mit Massereferenzierung bewegen sie sich halt um wenige mV um 0V herum.
    R10+R11 bilden die resistive Grundlast von 47,4kOhm und C21+C22, gleich 110pF, die kapazitive Grundlast (die Kapazität der INA163 Eingänge ist dagegen vernachlässigbar, müsste genau genommen aber hinzu gerechnet werden).
    Die Teilung in je zwei Bauteile dient nur der symmetrischen Masse-Referenzierung.
    Dieser Grundlast werden über die DIP-Schalter Widerstände zur Verringerung des Eingangswiderstandes parallel geschaltet, bzw. Kondensatoren zur Erhöhung des kapazitiven Abschlusses zugeschaltet.


    Die Ortofons sind laute MMs.
    Das bedeutet das viele Spulenwindungen vorliegen und damit hoher DC-Wert und hoher Inuktivität.
    Das wiederum bedeutet, das die Anpassungskapazität klein ausfallen muss, da ja die Kabelkapazität der Abschlusskapazität ebenfalls noch zugeschlagen werden muss.
    Ich vermute mal, das Du bei üblicher Kabellänge um 1m keine Kapazität mehr zuschalten musst oder solltest, sondern das die Grundlast völlig ausreicht.
    Im Gegenteil könnte bei längeren oder ungewöhnlich hochkapazitven Kabeln (>>100pF/m) die Grundlast eventuell schon einen Tick zu groß sein.
    Bezüglich der Verstärkung stellt R9 die Grundverstärkung (hier gleichzeitig die geringste Verstärkung) auf ca. 35dB ein.
    Das Zuschalten von R4 erhöht die Verstärkung auf ca. 40dB.
    Alle anderen Widerstände ergeben höhere Verstärkung, wie sie für low-output MCs bis high-output MCs nötig ist.
    Das Zuschalten sollte bedingt durch die Verstärkungserhöhung immer vorsichtig und mit deutlich reuziertem Pegel erfolgen.
    Das Wegschalten dagegen ist durch die Verringerung der Verstärkung unkritisch.
    Das Zuschalten von Widerständen beim Abschluss ist ebenfalls unkritisch, Kapazitäten jedoch nicht.
    Hier immer den Pegel absenken, oder einen anderen Eingang anwählen, damit es nicht in den Boxen knallt.


    jauu
    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

    2 Mal editiert, zuletzt von Calvin ()

  • Super!


    Dankeschön für die ausführliche Antwort, jetzt ist mir einiges klarer geworden, ich werde mich dann wegen des Layouts an Köter wenden.


    Dankeschön und Grüße


    Jens

  • Servus!

    Ich hätte auch eine Frage: Reichelt hat mir statt der BD912 zwei BD910 geschickt. Leider reicht mein Wissen nicht aus, um anhand des Datenblatts zu erkennen, ob die auch gehen.

    Könnte mir da jemand weiterhelfen?


    Schöne Grüße,

    Jonas