Luftgelagerter Plattenspieler diy

  • Hallo Zusammen,


    ich bin neu in diesem Forum (habe bisher nur mitgelesen) und möchte einen Plattendreher mit luftgelagertem Plattenteller bauen.
    Ich bin sicher das dieses Thema hier auf großes Interresse trifft. Mir geht es vorrangig erst einmal darum die technische Seite in den Griff zu bekommen, da ich annehme das es viele Probleme bei der Realisierung geben wird.


    Zu meiner Person noch einige Stichworte:
    Alter, Mitte 40
    Handwerkliche Ausbildung
    langjähriger Hi-Ender



    Aerodreher

  • Hallo,


    willkommen im Forum. Das nenne ich natürlich mal ein Vorhaben, Respekt! Es wird sicher nicht lange dauern, bis sich die ersten 'Profis' in den Fred einklinken.
    Ich kann wenig dazu beitragen, bin aber sehr gespannt, wie sich das Ganze entwickelt und drücke beide Daumen! :thumbup:


    Nino

  • Dem Ausdruck des Respekts schließe ich mich gerne an... alle Achtung. (ich weiß wovon ich spreche)
    Wenn man die erforderlichen technischen Möglichkeiten hat, selber auch sehr präzise arbeiten kann,
    und wenn man weiß, was man wie macht, sollte das ohne weiteres klappen. Ich drücke Dir die Daumen.


    Ein Vorname wäre hilfreich.
    Dennoch herzlich willkommen hier im Forum.


    Gruß Rainer

  • Hallo!
    Klasse Vorhaben! Bei mir läuft schon ein Dreher mit Luftlager zu meiner vollsten Zufriedenheit.
    Das Lager muß aber extrem genau gefertigt sein - besser 0,1µm, weil der Luftspalt selbst ja nur 5µm ist...
    Billig ist das ganze nicht, vor allem von der Pripherie - also Kompressor mit Tank, Zwischenregler, Speichertank damit der Luftdruck immer gleich ist, Endregler und Feinstfilter...da kommt einiges zusammen...
    Grüße
    Stephan

  • Hallo, das ist ja ein sehr ambitioniertes Vorhaben. Was bewegt dich denn dazu, so etwas in Angriff zu nehmen, da es ja durchaus auch einfachere Lösungen gibt. Wie dem auch sei - viel Erfolg.


    PS: Vielleicht wäre das Thema im Restauration und Selbstbau Bereich besser aufgehoben.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Zusammen,


    vielen Dank erst einmal für die freundliche Begrüßung hier im Forum.


    Wie ich den ersten Kommentaren entnehmen konnte, läuft so eine Art Tellerlagerung ja schon bei einem Forumsmitglied.


    Die Beweggründe für dieses Projekt sind folgende:


    -Das, was man käuflich erwerben kann, liegt bei ca.20K bis über 60K, meiner Börse ist das nicht zu entlocken und ich sehe auch keinen reellen Gegenwert.
    -Ich möchte eine techn. Basis realisieren, die axial und radial Luftgelagert ist.
    -Form, Material und Masse des Plattentellers sollen frei wählbar und auswechselbar sein.
    -Aus meiner Überzeugung ist ein "konventionelles" Lager eines der Hauptprobleme eines jeden Laufwerkes im Hinblick auf Ruhe und Stabilität beim Abtastvorgang, weil sich die einzelnen Bestandteile der Lagerung berühren, während sie sich gegeneinander bewegen. Das Lager ist der Flaschenhals zwischen Chassis und Abtastebene!
    -Ich brauche mal eine Herausforderung mit Mehrwert für mich!


    Grüße
    Aerodreher
    (Dieter)

  • Hallo Dieter,
    mich würde interessieren, ob Du Dir schon Gedanken über die sog. Notlaufeigenschaften gemacht hast, wenn also - aus welchen Gründen auch immer - die Luftzufuhr unterbrochen wird und folglich die Berührung der Lagerteile nicht zu verhindern ist.
    Grüße,
    betamax

  • Hallo zusammen!


    Das Problem läßt sich ganz einfach lösen:
    Unten in den Plattenteller kommen mit engem Abstand 5mm Bohrungen, ebenfalls 5mm tief. Unterhalb dieser Bohrungen ein kleiner Pneumatikzylinder, der unter Druck eingefahren ist. Fällt der Druck ab, fährt der Zylinder aus und Teller ist blockiert. Ist auch sehr angenehm, wenn man einen Tonarm justieren möchte.


    Grüße
    Stephan

  • Tach Dieter.


    -Ich möchte eine techn. Basis realisieren, die axial und radial Luftgelagert ist.


    Mit Luftlagern bauen hier schon Einige, die von dir angestrebte Lösung wird aber nicht mal eben so zu machen sein.
    Ein Lager, das sowohl axial als auch radial luftunterstützt ist, benötigt deutlich höheren Luftdruck als die sonst käuflich angebotenen Luftlagerlösungen.
    Die Vorspannung durch Druck kann nicht hart genug sein.
    Ein solches Lager welches die Bedingungen erfüllt kostet als Fertigteil ca. x,xx k€ ( wenn ich mich recht erinnere) und ist auch mit fortgeschrittener, professioneller Ausrüstung nicht mal eben so her zu stellen.
    Ansonsten gibt es an guten Plattenspielern auch mindestens ebenso wichtige andere Baustellen.
    Im Endeffekt ist ein Plattenspieler die Summe aus "Fehlern" in allen Bereichen, die Lagerreibung ( oder eben das fehlen einer Solchen) ist nur ein Teil des Puzzles und kann ( anderer Vorteil) eben genau so erwünscht und dem guten Klang zuträglich sein.
    Deine theoretischen Überlegungen sind soweit zwar richtig , aber eben nicht alles.


    Ich wünsche dir viel Erfolg und berichte bitte über Fortschritte und Erfahrungen die Du während des Projekts so machst.

    Gruß , Dirk.


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    Mitglied, obwohl mich der Verein als solches akzeptiert 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Long John Silver ()

  • Hallo Dieter,


    ein axial und vertikales Luftlager ist die einzig konsequente Lösung für ein solches Projekt, wie du schon richtig erkannt hast.


    Schau dich mal bei der Firma Aerolas um, die haben passende Teile und fertigen auch auf Wunsch maßgeschneiderte Lösungen. Einer der ehemaligen Entwickler meines im Apolyt verwendeten Lagers hatte später in dieser Firma gearbeitet.


    Mein Lager hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und arbeitet immer noch so reibungslos wie am ersten Tag, wie schon einige vorher geschrieben haben, muß natürlich die Zulierferung von passender Druckluft stimmen.


    Das Lager arbeitet mit konstanten 4 bar, der vertikale Luftspalt beträgt fünf Tausendstel Millimeter, der horizontale zehn Tausendstel Millimeter.


    Der Lagerzapfen und die Umfassungsringe sind aus poliertem Edelstahl, bei Luftausfall laufen die Edelstahlteile aufeinander und dem eigentlichen Lager kann nichts passieren. Die vom Lager überschüssige Druckluft strömt geräuschlos durch eine Bohrung in der Grundplatte.


    Bitte bedenke, das ein Luftlager nur eins der wichtigen Bauteile eines solchen Projektes ist, Teller - Grundplatte und deren Entkopplung sind andere wichtige Themen die es zu beachten gilt.


    Gruß
    Ralf

    REGA Reference ISIS Valve CD Player

  • Der benötigte Luftdruck steht wohl in direktem Zusammenhang mit dem Tellergewicht. Die Frage ist, ob es vielleicht Sinn machen könnte das Lager vertikal mit einem leichten vertikalen Druck auf einem groß dimensionierten Keramiklager laufen zu lassen. Damit ist sichergestellt, dass die Plattentellerhöhe nicht variiert.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Guten Tag zusammen!


    Ich habe heute mit großem Interresse eure Gedanken und Ideen gelesen. Zu vielen Themen wie etwa Notlaufeigensch., Notabschaltung, Druckluftversorgung, unterschiedliche Tellermassen etc. habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und nachgeforscht. Richtig ist natürlich auch der Hinweis, dass ein Laufwerk die Summe seiner Eigenschaften ist.
    Wie ich zu Anfang geschrieben habe, ist vorerst aber nur die Realisierung der Lagerung von Bedeutung. Diese soll dann zunächst in einem einfachen Umfeld ihre Funktion beweisen und Raum für Erkundung und Optimierung geben. ich habe hierfür auch schon begonnen Material zusammenzustellen. Etwas zum schlachten findet sich immer!
    In den letzten Tagen habe ich viel Zeit am Zeichenbrett verbracht und werde nächste Woche Angebote und Fertigungstermine abfragen. Zwischenzeitlich werde ich die notwendige Infrastruktur schaffen. Dazu gehört u.a. die Druckluftversorgung und die Herstellung eines einfachen Chassis mit integriertem Antrieb.
    Zu der Konstruktion möchte ich schon folgendes sagen:
    -Rotor/Subteller Edelstahl (ein Teil)
    -Zentrierdorn, geschraubt
    -Plattenteller, Acryl
    -Antrieb erfolgt auf den Subteller
    -Die rotierende Masse beträgt rechn. ca. 5,3kg
    -Die Konstruktion ist kompakt und offen gestaltet.


    Viele Grüsse aus der FHH
    Dieter

  • Tach Dieter,


    das ist mal ein ambitioniertes Vorhaben. Respekt.


    Teller Acryl, Antrieb auf Edelstahl Subteller.


    Antrieb direkt oder indirekt ?


    Ich werde das hier mal mit Spannung verfolgen.


    Viel Erfolg vorab ;)


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Hallo Dieter,
    willkommen im Forum und meinen Respekt zu Deinem Vorhaben.
    Wenn du Dich mt jemanden austauschen möchtest der so einen Plattenspieler schon gebaut hat,
    dann nimm zu Dr. Bernhard Fuss Kontakt auf.
    Er hat ein Laufwerk, welches Deiner Beschreibung weitgehend entspricht.
    Es gibt hier auch eine 'Homestory' über ihn und seine Anlage.
    Suche doch mal nach DBF, dass ist sein Nickname hier.
    Und bitte berichte weiter von Deinem Projekt, dass hört sich sehr interessant an.


    Gruß Dirk

    Analog: Laufwerk DL2 + Analogschmiede TA 22.1 in 9,4" + Benz-Micro Wood L2,

    Verstärker: Berendsen Blue Edit. PRE1+PSU+PPRE1+ 2xES120

    Digital: Berendsen CDP1se, BLUE SOUND Streamer

    LS: Lithophon Cabaret2

    Kabel: Berendsen, Laurin, Holger Becker Silberkabel

  • Servus Dieter
    Dem Tipp von Ralf sich mit Aerolas zu beschäftigen kann ich nur unterstützen. Hab mich mit dem Geschäftsführer mal über
    die Realisierung eines Tangentialtonarms unterhalten. Gescheitert ist das an den Kosten. Wenn Du aber an kompetenter und
    ehrlicher Beratung interessiert bist, ist das die Adresse.
    Gruß Stefan
    PS. Denke selber noch über eine vertikale Luftlagerung nach. Werde also auch nochmal zum Telefon greifen.

  • Wenn es nur ein einzelner Plattenspieler werden soll, lohnt es sich, gelegentlich in der E-Bucht zu suchen. Da werden gelegentlich Luftlager angeboten, die für einen Plattenteller geeignet sind. Das ist dann so günstig, dass es sich nicht lohnt, das selbst anzufertigen.

    High End ist mein Broterwerb, also bin ich nach den Regeln des Forums gewerblicher Teilnehmer - aber auch mein Hobby. Nur darüber schreibe ich hier.


    Und natürlich bin ich AAA-Mitglied

  • Guten Abend zusammen!


    Vielen Dank erstmal für die Tipps und Anregungen.


    Ich habe diese Woche zum überwiegenden Teil meine Druckluftausrüstung bekommen und getestet. Das funktioniert bis auf eine Kleinigkeit schon ganz gut. Die Einhaltung des eingestellten Druckwerts muß noch optimiert werden. Hierzu warte ich noch auf Teile. Im übrigen habe ich Eure Vorschläge bezüglich Aerolas und Dr. Fuss aufgenommen und mich ein wenig informiert. Dr. Fuss ist wohl jemand den ich in Zukunft bei der Wahl des Antriebs zu Rate ziehen werde. Diese Woche habe ich die Angebote und Lieferzeiten für die feinmechanischen Komponenten und Luftlager bekommen.
    Ich habe die einzelnen Angebote geprüft und verglichen und die Aufträge heute vergeben. Lieferzeiten sind ca. drei bis sechs Wochen, die Kosten deutlich vierstellig. Morgen geht es in den Baumarkt, und dann wird ein Versuchs-Chassis hergestellt. Der Antrieb erfolgt über einen Riemen auf den Subteller. Ich habe mich entschlossen einen alten Pro-ject zu schlachten. Damit habe ich erstmal einen Antrieb und einen Arm und diversen anderen Kleinkram den man so braucht. Ein Direkt-Antrieb hätte seinen Reiz, aber das kommt vielleicht später. Ich habe da schon etwas bestimmtes im Auge, auf dem ich aufbauen möchte. Aber vor der Kür kommt die Pflicht.


    Viele Grüße
    Dieter


    P.S.
    Geht jemand auf die Hamburger HiFi Tage im Februar?