Erkenntnis: Neu gegen Alt (RP8 - Td2001)

  • Hallo!

    Späte Anmerkung zum Thema Riemen: Dieser spielt meiner Meinung nach eine nicht unwesentliche Rolle beim Klang des TD2001.

    Die Riemenlänge sollte gefaltet 270 mm sein (Angabe laut joel boutreux`s Thorens Riemen Tabelle).

    Sehr gute Erfahrung habe ich mit den Riemen von thakker gemacht.


    Die Plattentellerauflage wurde hier auch schon diskutiert.

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier einige "Rügen" von "Thorens-Spezis" bekommen werde: auf meinem TD2001 mit TP50 bin ich nach einigen Versuchen bei der originalen Filzauflage geblieben.

    Selbst der oben zitierte Thorens-Spezialist sah dieses Thema im Jahr 2005 sehr offen (Beitrag Nr. 13): dieses link

    Filzauflage

    System:
    Thorens TD2001 mit Tonarm TP50 und Goldnote Babele. TPN2000. Van den Hul 502.
    Yamaha CDR-HD1300E. Linn Majik DSi. Mogami 3082. Naim Ariva.

  • Der TD 350 ist aus meiner Sicht eine konsequente Neuauflage des TD 3001, die aber mit dem TD 2001 mit dem doch günstigeren (aber guten) Zamak-Teller schon deutlich weniger zu tun hat. Ich würde an der Stelle keinen Vergleich mit dem TD 2001 machen, auch wenn der (insbesondere der BC) zu 80% mit dem TD 3001 gleich ist.


    Rein äußerlich platziert sich der TD 350 durch das Fehlen der vorderen Metallleiste und die Verwendung eines schweren Alutellers zwischen dem TD 3001 und Phonosophie P3. Persönlich mag ich die Optik dieser drei Plattenspieler sehr, wobei der TD 3001 durch sein Understatement punktet. Die dicken Metallplättchen mit den jeweiligen Logos beim P3 und dem TD 350 stören doch ein wenig.

    Insbesondere der schwere Aluteller ist beim TD 3001 und dem TD 350 kein Zufall, wobei der beim neuen Modell einteilig ist und von unten gedämmt. Die Entwickler wussten ganz genau, was sie tun und haben das Konzept des TD 3001 weiter entwickelt. Der Subchasisaufbau orientiert sich stark an den alten 2001/3001 Modellen. Beim neuen Laufwerk ist es jedoch deutlich steifer ausgeführt (doppelte Federn) + Schaumstoffteile, die man z.B. aus Isotrack-Modellen bzw. späteren TDs 2001 kennt.


    Die Tests der Zeitschriften Stereoplay (Vergleich mit dem TD 2001) und Stereo (Vergleich mit dem TD 3001), beide aus den Jahren 2005 sind mir bekannt und habe sie vor wenigen Tagen beide gelesen. Aus meiner Sicht sind sie jedoch total unglücklich, da mit Rega 250 durchgeführt. Ein Tonarm, der 1/10 des Gesamtpreises ausmacht ist leider keine Wahl gewesen, die ein vernünftiges Verhältnis repräsentiert. Da wäre mir eine Aussage mit SME lieber.. gesagt, getan.


    Beim Abtasterwechsel komme ich hoffentlich irgendwann dazu, den TD 3001 und den TD 350, beide mit SME 309 (und ja, auch mit dem TD 2001 SME) gegeneinander zu testen. Aus meiner Erfahrung liegen die Geräte mit SME näher beieinander als es der Test versucht hat, dem Leser zu vermitteln, dort war von 2 Klassen Unterschied die Rede. Dort hat man ein Exemplar aus dem Lager geholt, einfach zum Laufen gebracht und gegen ein nagelneues antreten lassen. So einfach möchte ich es mir nicht machen. Ein Gerät, welches Jahre im Karton gelegen hat braucht Wochen bis Monate, bis es aufblüht. Dementsprechend kann es auch bei mir dauern, bis ein Urteil steht ;)

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  • (doppelte Federn)...

    Ich muss mich selbst korrigieren. Die Federung meines TD 350 mit SME 309 besteht aus jeweils *drei* und nicht zwei Federblättern übereinander. In den Zeitschriften Sereo/ Stereoplay, wo das Gerät mit Rega 250 getestet, wurde war immer von zwei Lagen die Rede. Entweder haben die ungenau geschaut - auf den Fotos erkennt man wenig - oder es wurden bei leichteren Tonarmen tatsächlich nur zwei verwendet. Das Konzept der Federung ist bei dem Gerät dennoch viel steifer ausgelegt als bei 2001/3001 der Fall ist, was klanglich offensichtlich keinen Nachteil bringen muss. Das Prinzip des kolbenartigen Schwingen des Subchasis wurde hierdurch komplett aufgegeben. Einen Schritt weiter geht ein weiterer Liebling von mir, der TD 160HD, der durch einfache Gummikegelfederung (alias Polymerfederung, das klingt ja so "fachlich") noch steifer ist, wodurch er aber in der Handhabung extrem unproblematisch agiert.

  • Ich habe in den letzten Wochen den TD 350 mit SME 309 / Goldring Elite intensiv gehört.


    Die gute Nachricht zuerst. Thorens ist da klanglich betrachtet ein wirklich guter Plattenspieler gelungen. Das Stück spielt tatsächlich so, wie in den Tests aus den Jahren 2005 beschrieben... herrlich analog. Das hat mich gewundert ehrlich gesagt, weil ich die anderen Modelle 2001/3001/160HD kenne und die spielen doch anders. Bei diesem Gerät hatte ich ein ähnliches Gefühl wie bei meinem alten Cassettendeck Sony TC K-909-ES. Der hat also seinen eigenen tollen analogen Klang, der nicht ganz neutral ist aber dennoch viel Spaß macht.

    Einen direkten Vergleich mit den anderen Laufwerken möchte ich noch nicht ansprechen, weil sie noch nicht "reif" sind. Die Restaurierung ist nicht abgeschlossen.


    Die schlechte Nachricht aber war, daß meinem Laufwerk wohl in die Rubrik "TD 350 Pfusch am Bau" gewidmet werden sollte. Thorens hat bei dem Stück so viel Murks gemacht, wie bei keinem anderen Laufwerk, das ich bis jetzt gesehen habe.


    1. Das Lager war wohl zu schwach angezogen - es hat sich einfach los gelöst.

    2. Das Subchasisbrett hate eine andere Maserung als die Zarge (auf der Rückseite jedoch die gleiche Nummer - also ab Werk als "passend" markiert)

    3. Die SME-Verschraubung war ein Witz. Ein Loch zu breit (eine Schraube wurde einfach eingesteckt), die restlichen Löcher waren schäg zum etwas zu kleinen Hauptloch vorgebohrt aber nicht duchrgehend wie von SME empfholen, um es von unten mit Muttern fest zu machen. Dadurch wird Holz verdrägt und steigt hoch - Der Tonarm lag dadurch 0.5-1 mm etwas schräg über dem Brett.

    4. Das Subchasisbrett ist ein wenig zu klein auch für 9-Zoll Tonarme. Mit einem SME ist ein Limit erreicht, Die Basis berührt schon die Aussenkante des Brettes.

    5. Die Subchasisfederung benutzt schwarze Kunststoffteile (gleich wie beim TD 2001 und TD 3001) für die Aufnahme und die Verschraubung der Blattfederung. Offensichtlich wurde das Brett für ein Stück für die Noppen der Blattfederhalterung nicht tief genug gebohrt - Die wurden bei Thorens einfach abgeschliffen und das Stück aufgeklebt !

    6. Die Steuerungsplatine ist ein wildes Durcheinander, locker übereinander gelötet und die Leitungen mittels Heisskleber mit der Zarge verklebt.

    7. Die Haube (älteres Modell) war eine alte TD2001/3001 Haube mit einem anderen Logo drauf. Also alter Lagerbestand. Neuere Modelle haben eine andere Haube bekommen (offen zu den Seiten).

    8. Motorpulley ist fest mit der Achse verbunden, dadurch ist der Premotec-Motor nicht einfach auszubauen.

    9. Das Lagerfett ist nicht flüssig, es würde sonst unten am Lager hinausfließen. Auch das dickflüssige Original- Teflonlagerfett kommt langsam unten heraus.

    10. Die Haupttellerachse ist sehr kurz, der Hauptteller liegt dadurch sehr tief, etwas zu tief für den SME 309. Die Matte muss schon 2 mm dick sein, damit der Arm noch Bewegungsfreiheit hat. Bei weniger liegt der Arm auf dem Lift auf.

    11. Die Verbindung vom SME-Tonarm zu den Cinch-Buchsen erfolgt über ein Zwischenstück - unnötig, hätte man es wie beim TD 3001 realisiert.


    Im Grunde genommen hat man bei diesem Laufwerk ein Produkt geschaffen, welches zwar sehr lecker musiziert aber dennoch zu viele Eigenschaften eines modernen Wegwerfprodukts aufweist. Sobald das Teil aus dem Programm genommen wird, muss man damit rechnen, daß es dann schnell zum Edelschrott wird, sobald die Steuerung mit einfachen Elkos oder der Motor einen Schaden bekommen. Wirklich schade. Da waren die alten Thorens-Plattenspieler deutlich wartungsunkritischer.

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