da ist etwas Wahres dran ....

  • Hallo,
    ich zitiere mal den Herbet mit seiner Aussage aus einem Beitrag bzgl. der Drehzahlabweichungen / Gleichlaufschwankungen:


    - "Wie hört ihr eigentlich Musik, nehmt Musik wahr? Seziert ihr sie ständig in ihre Bestandteile/ einzelne Schallereignisse? Ein Vibrato (Frequenzänderung eines gehaltenen Tones ) durch Klavierstimmung beabsichtigt oder nicht, wer will das denn beurteilen? Nehmt ihr sie nicht mehr als Gesamtkunstwerk wahr? Da würden solche Kinkerlitzchen wahrscheinlich gar nicht auffallen. Anders ist für mein dafürhalten ein Gerätehopping nicht zu verstehen.Auf soetwas achte ich nur einmal. Bei der Neuanschaffung/Aufstellung. Ist nichts auffällig, ist das Thema für mich abgehakt. Ich achte dann nicht mehr darauf. Auch nicht auf die Räumlichkeit."



    Genau aus diesem Grund bin ich durch Zufall zum Monohören gekommen. Es ist mir großer Sicherheit nicht jedermanns Sache (ist auch völlig i.O) aber für mich hat sich damit sehr viel Ruhe beim bzw. für das Hören eingestellt. Gerätehopping mache ich aus Spaß am Hobby und mit einer gewissen Neugier wie sich dann ggf. ein anderes Gerät so macht. Sowohl optisch als auch haptisch. Das Auge hört ja nun mal bekanntlich mit.


    Weiterhin bin ich nicht in der Lage Musik zu interpretieren ... aber mir macht es sehr viel Spaß mich mehr auf die Musik zu konzentrieren als auf die Details rechts hinten, vorne links oder sonst wo. Ich höre aber auch weiterhin meine Stereoplatten in der Monoverschaltung und vermisse nix. Auch die Tiefe stellt sich dabei ein. Manche ST-Platten hören sich auch in Mono absolut klasse ... wenn nicht sogar besser an. Da denk ich dann garnicht mehr an "wie könnte es in Stereo klingen".




    Was habt ihr für Erfahrungen mit Stereoplatten gemacht die ihr ggf. mal in Mono abgespielt habt ...?




    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • Stereo ...
    :rolleyes:
    ... die Welt will betrogen sein.


    Volker


    genau. Man sollte aber nicht übersehen, das es auch anders geht
    https://www.reddit.com/r/asmr/…n_stereo_and_binaural_3d/
    Kunstkopf-LPs
    Stereo Kunstkopf - Stereophonie
    Wo findet man eine Übersicht über jene Schallplatten und CDs, die in dieser Aufnahmeart produziert sind ?
    diese unter
    http://www.jokan.de/kunstkopf-musik.html
    enthält Lücken.
    Zu Zeiten des Sennheiser HD424/HD414 habe ich diese Aufnahme als sehr realistisch von der Räumlichkeit her gesehen in Erinnerung:
    https://www.youtube.com/watch?v=5QK3CaYsacw

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    2 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • @Volker:


    Naja, so streng würde ich das nicht sehen. So ne Bühne hat schon was...


    Wenn sich allerdings Trompeter, Saxophonist und Bassist unten links in der linken Box tummeln und der Schlagzeuger gaaanz hinten in der rechten Box sitzt...
    Ja, dann ist Mono tatsächlich was feines. ;)


    Imho, auch der Grund, warum die "Somethin else" von Cannonball Adderlay (und im Prinzip ALLE alten Blue Notes) in Mono soviel teurer ist als die Stereoversion.


    Just my 2 cents


    Harald

  • Der Punkt ist meiner Meinung der, dass viele, gerade Jazzproduktionen, viel zu stark im Stereobild verteilt werden. Ich kann da auch durchdrehen, wenn Piano mittig, Bass links und Drums komplett rechts liegen. Ja, was denkt sich ein Brunner/MPS dabei? Oder wollte es das Künstlerego?


    Ich kann es schon nicht leiden wenn die HiHat komplett auf einer Seite liegt. Warum? Weil es nicht der Realität entspricht. Stellt euch doch nal 5m vor ein Drumset. Das hat nicht annähernd so ein großes Panorama. Und an was liegt es? An der Nahmikrofonierung mit den gewohnt verdächtigen XY/Ortf/AB usw...


    Wenn man es richtig macht (nicht ich), ist Stereo ne feine Sache.

  • ... aber mir macht es sehr viel Spaß mich mehr auf die Musik zu konzentrieren als auf die Details rechts hinten, vorne links oder sonst wo


    Hallo Thorsten,
    für Dieses Statement recht herzlichen Dank.
    Deckt sich komplett mit meiner Auffassung!
    Wobei nicht nur bei Mono!


    Ja auch ich schalte manche Scheibe auf Mono, weil es schlüssiger zusammenhängender klingt. Manche Aufnahmen sind einfach grottig.
    Von frühen Jazz Aufnahmen versuche ich mir die Monos zuzulegen, weil die Abmischungen mit 2/? Instrumenten je Kanal einfach unausgewogen sind.


    Seit ich vor 3 Jahren mit Breitbänder angefangen habe und die direkte Wiedergabe und Homogenität kennengelernt habe, durchlief ich eine Lernprozess, der mich zum Wesentlichen, dem Musikhören gebracht hat.
    Mittlerweile bin ich bei Rullit Chassis in OB gelandet und "Angekommen". Wenn ich ggfs. mehr Platz habe kommen die dann noch in ein Horn.

    Viele Grüsse


    Volker


    --black is no colour, it's a philosophy-- 8)
    --you are lucky, if you live twice.....

  • Ich kann es schon nicht leiden wenn die HiHat komplett auf einer Seite liegt. Warum? Weil es nicht der Realität entspricht.

    Realität?



    Richtig, Wunsch oder nur anderer Ansatz?



    Aufnahmen sind ein Kunstprodukt seit Beginn der Stereophonie. Der Toningenieur versteht sich als die zweite kreative Kraft im Prozess einer Tonaufnahme.



    Wie eigenständig aber auch kunstvoll es sein kann wenn ein Tonmeister ein Konzert durch gekonnte Aufnahmetechnik für die Hifianlage "übersetzt", macht dieser Bericht deutlich.
    [image='105255[/gallery
    [image='105256'][/image]
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/105258/
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/105259/
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/105260/
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/105261/
    Gruß
    Michael

  • Michael, dann macht der Tonmeister seine Arbeit aber schlecht, der den Kontrabass komplett rechts, das Schlagzeug komplett links und das Klavier mittig plaziert. Von "übersetzen" kann da keine Rede sein.
    Von E-Musik habe ich eh nur wenig Ahnung. Mir geht es mehr um Jazz. Ich höre diese Musik sehr gerne, weil sie sehr authentisch ist. Gerade deshalb bin ich auch der Meinung, dass der Mix bzw. die Plazierung im Stereobild dem realen im Aufnahmeraum entsprechen sollte.

  • ... deshalb bin ich auch der Meinung, dass der Mix bzw. die Plazierung im Stereobild dem realen im Aufnahmeraum entsprechen sollte.

    Das sehe ich ganz ähnlich. Ich bevorzuge auch die klassiche Bandbühnenaufstellung: Schlagzeug rechts, Bass Mitte, Bläser Mitte, Piano ( gehört zur Rhythmusgruppe) links, aus Sicht des Zuhörers. Das hat bereits Rudy van Gelder in den Sechzigern sehr überzeugend vorgemacht.


    Tonmeister haben dann aber sehr schnell eine eigene Darstellungsweise entwickelt, die sich trotzdem oft mit der der Künstler deckt.
    Produzenten, also die Geldgeber, geben in der Regel die Richtung vor.


    Wir haben es hier mit zwei grundsätzlich verschiedenen Darstellungskonzepten zu tun, beides hat seine Berechtigung.



    Gruß
    Michael