Subjektiver Vergleich zweier Beifang-Abnehmer im nicht repräsentativen Home-Test

  • Ich bin auf die Idee gekommen zwei gute bis sehr gute Tonabnehmer, die unterschiedlicher nicht sein können, direkt miteinander zu vergleichen. Beide Abnehmer waren überraschenderweise Zugaben an Plattenspielern, die ich gekauft oder ersteigert habe.


    Nummer eins, ein AT 20 sla mit neuer Nadel. Nummer zwei, ein Dynavector Karat Rubin, wenig bespielt, sehr gute Nadel.


    Die Idee für den Vergleich kam mir als ich zwei identische LP`s - Kate Bush, The Kick Inside - in meinem Plattenregal stehen sah. ich glaube diese Scheibe ist für einen Toabnehmertest nicht die schlechteste. Eher der Testaufbau, denn ich habe zwei verschiedene Plattenspieler benutzt. Dennoch war ich erstaunt vom Ergebnis, das natürlich meiner objektiven Beurteilung unterliegen muss. Beide Spieler waren am selben Verstärker angeschlossen so dass ich nur zwischen PhonoMM und PhonoMC hin und her schalten musste - ein Knopfdruck.


    Es war nicht schwer, die beiden Platten im Abspielen bis auf den Bruchteil einer Sekunde zu synchronisieren und dank quartzgeregeltem Gleichlauf beider Geräte konnte das synchrone Abspielen auch bis zur Auslaufrille eingehalten werden. Ich konnte also tatsächlich durch einen Knopfdruck am Verstärker zwischen den beiden Systemen hin und her schalten und vergleichen was ich höre. Es fiel mir anfangs nicht leicht das gehörte zu vergleichen da ich zum Umschalten meinen Standort zwischen den Boxen verlassen musste. Doch nach veränderter Aufstellung der Boxen und einer Einhörphase konnte ich vor dem Verstärker sitzen bleiben und vergleichen.


    Nach dem ersten Durchlauf habe ich die Platten auf den Tellern getauscht und einen zweiten Durchlauf gestartet. Mein Höreindruck wurde nochmal bestätigt.
    Es war nicht immer eindeutig und schon gar nicht einfach. Doch in einigen Passagen ist der Dynavector dem AT eindeutig überlegen. Ich meine eine genauere Trennung bzw. Auflösung des Geschehens, ein dynamischeres teilweise präsenteres Klangbild wahrgenommen zu haben.


    Mir ist natürlich klar, dass das Testergebnis auch durch die Verwendung zweier unterschiedlicher Plattenspieler beeinflusst wurde. Ich sollte und werde bei nächster Gelegenheit die Systeme am jeweils anderen Plattenspieler anbringen und den Test wiederholen.


    Das AT 20 sla war am Pioneer XL A700S - der japanischen Variante des PL 570.
    Der Dynavector war am JVC QL Y5F.


    So sah das ganze aus, ich habe mich allerdings nicht bemüht ästhetisch ansprechende, schöne Bilder von Plattenspielern zu machen.


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    Sich bei der Auswahl eines Tonabnehmers auf einen Test oder ein Testergebnis zu berufen ist aus meiner Sicht nicht möglich denn das Hören ist immer ein objektives Erlebnis. Mich würde interessieren, wie vergleicht Ihr eure Tonbnehmer, wie kommt Ihr zu einem Ergebnis bzw. zu Eurem Lieblingstonabnehmer?


    Grüße, Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    schöner Bericht.
    Ich vergleich wie Du. Zwar auf einem Laufwerk mit 2 Armen, aber ansonsten gleich. Meine Phono kann ich per FB umschalten. Somit habe ich einen direkten AB Vergleich.

  • Doch in einigen Passagen ist der Dynavector dem AT eindeutig überlegen. Ich meine eine genauere Trennung bzw. Auflösung des Geschehens, ein dynamischeres teilweise präsenteres Klangbild wahrgenommen zu haben.


    Tach Jürgen .


    Einen direkten Vergleich kann man so machen, oder wie Volker mit zwei Armen an einem Laufwerk .
    Da ich auch beide Tonabnehmer besitze möchte ich dich darauf Aufmerksam machen das das AT ein CD4 System ist und mit 80kOhm angeschlossen werden möchte .
    Dann sollte das Ergebniss deutlich anders ausfallen, in meinen Ohren ist das AT unter diesen Bedingungen dem Karat klar überlegen, grade in Dynamik und Details .

    Gruß , Dirk.


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    Mitglied, obwohl mich der Verein als solches akzeptiert 8)

  • Da ich auch beide Tonabnehmer besitze möchte ich dich darauf Aufmerksam machen das das AT ein CD4 System ist und mit 80kOhm angeschlossen werden möchte .


    Moin Dirk,


    das gilt aber nur für den Quadro-Betrieb mit entsprechenden Platten udn Decoder. Verwendet man das AT-20 als Stereo-System, sind 47 kΩ völlig in Ordnung.


    @Jürgen: Kurz noch zum Vergleichen: Ich habe sowohl das AT als auch das Dynavector mehrfach besessen, fraglos gut Abtaster, aber ich mochte beide letztlich nie besonders.


    Das Karat finde ich sehr aufgeräumt und gut auflösend, es fehlt mir aber ein bißchen an Wucht. Über ein AT-20 freue ich mich immer wieder, aber schon nach einigen Tagen geht's mir regelmäßig auf die Nerven, ich empfinde es wie fast alle "großen" ATs als überbrillant. Letztlich auch Geschmacksache.


    Tonabnehmer vergleiche ich gern - eben so wie Du - mittels direkten Umschaltens, wenn möglich. Ideal ist natürlich so eine Lösung wie bei Volker. Sowas habe ich aber leider nicht immer zuhause stehen.
    Nicht so ideal an Deinem Vergleich ist vielleicht die Kombination des AT-20Sla mit dem eher schweren Pioneerarm. Wenn du nochmals einen Abend Zeit hast, kannst Du das AT ja 'mal in einem leichteren Arm laufen lassen.


    Viele Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Tach Brent .


    Verwendet man das AT-20 als Stereo-System, sind 47 kΩ völlig in Ordnung.

    Elektrische Bedämpfung ist elektrische Bedämpfung, gilt für jeden Frequenzbereich .
    Vielleicht deshalb dein Klangeindruck :

    Über ein AT-20 freue ich mich immer wieder, aber schon nach einigen Tagen geht's mir regelmäßig auf die Nerven, ich empfinde es wie fast alle "großen" ATs als überbrillant.


    Man weiss es nicht .

    Gruß , Dirk.


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  • Wenn man zwei Tonabnehmer miteinander vergleicht, müssen beide auch optimale Arbeitsbedingungen haben, ansonsten kann man sich die Mühe ersparen.
    Ausnahme, ...man sucht eine Tondose für ein sonst unverrückbares Setup, in dem Fall kann auch ein schwächeres Modell das stärkere verdrängen.
    Oswald

  • Hallo zusammen,


    interessante Beiträge habt Ihr da bisher geschrieben. Bitte gerne noch mehr!


    Denn die Meinungen sind wohl so vielfältig wie die Nutzer (in deren täglicher Verfassung, die allein schon sehr viele Varianten einschließt).


    Ich bin jemend, der es mit den Testbedingungen nicht so genau nimmt - hatte ich ja gleich drauf hingewiesen. Dennoch fand ich den Test und Eure Beiträge sehr aufschlussreich, denn es hat mir gezeigt, dass unter den gegebenen Bedingungen Unterschiede hörbar sind, die unter anderen Bedingungen z.B.


    Nicht so ideal an Deinem Vergleich ist vielleicht die Kombination des AT-20Sla mit dem eher schweren Pioneerarm. Wenn du nochmals einen Abend Zeit hast, kannst Du das AT ja 'mal in einem leichteren Arm laufen lassen.


    oder


    Da ich auch beide Tonabnehmer besitze möchte ich dich darauf Aufmerksam machen das das AT ein CD4 System ist und mit 80kOhm angeschlossen werden möchte .


    wieder ganz anders ausfallen.


    Die Kombinationen der einzelnen Komponenten - einschließlich der des Hörers birgt wohl endlos viele Möglichkeiten der Wahrnehmung. Daraus ergibt sich für mich ein interessantes Spiel. Ich bin auf jeden Tonabnehmer gespannt, der mir noch so übern Weg läuft.


    Ein schönes Hobby, diese Phonokiste!


    Schöne Grüße, Jürgen

  • Ein schönes Hobby, diese Phonokiste!

    :thumbup:


    Gruß Thomas


    Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, das der Mensch je gemacht hat.


    Roger Andrew Caras

  • Da ist mir doch meine rechts-links-Schwäche zum Verhängnis geworden. Die Überschrift dieses Thread muss natürlich Subjektiver Vergleich.... lauten. :sorry:
    Kann man das noch ändern, wie?


    Viele Grüße, Jürgen

    2 Mal editiert, zuletzt von JürgenK ()

  • Da musst du nen Moderator anschreiben, die können das .

    Gruß , Dirk.


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  • Mit welchem Verstärker vergleichst Du?


    Denkbar, um einigermaßen identische MM- und MC-Pres zu haben, ist der Bau von Salas RIAA und/oder Pacific-RIAA mit einander angepaßten Entzerr- und Verstärkungswerten. Zumal dann endlich ein 2-step-MC-Entzerrer zur Verfügung stehen würde, was in - meine Wortwahl - weniger Sound, weniger Unsauberkeit der MC-Verstärkung gipfelte. Dann noch eine gute, saubere Kette hinter, und die TA-(und Laufwerk und Tonarm und Strippen)-Vergleiche-Party kann steigen,-)


    Meine Idee hierzu.

  • Meine Erfahrung ist, dass bei einem Vergleich sauberer Verstärker - unsauberer Verstärker die Lautstärke völlig egal ist. Der saubere wird immer bevorzugt, egal wie sehr die Pegelunterschiede beim Vergleich sind - solange nicht über Limit.

    • Offizieller Beitrag

    Da ist mir doch meine rechts-links-Schwäche zum Verhängnis geworden. Die Überschrift dieses Thread muss natürlich Subjektiver Vergleich.... lauten. :sorry:
    Kann man das noch ändern, wie?


    Viele Grüße, Jürgen


    So, jetzt ist alles subjektiv - weitermachen! :)


    Liebe Grüße


    Thomas


    Für die Moderation

    Meine Hörschmeichler sieht man im Profil "Über mich" ;)

  • Tach Brent .


    Elektrische Bedämpfung ist elektrische Bedämpfung, gilt für jeden Frequenzbereich .
    Vielleicht deshalb dein Klangeindruck :


    Man weiss es nicht .


    Da irrst Du dich vermutlich.
    Mit einer höheren elektrischen Bedämfung sollte der Hochton auch mehr bedämpft werden.
    Hätte Brent die 80 KOhm genommen dann wäre das System wohl schon am gleichen Tag nervig geworden.


    Bin jedoch gespannt wie es weiter geht bzw wie der Test nach dem Wechsel an dem jeweils anderen Laufwerk aus sieht.
    Einen Lautstärke Abgleich halte ich allerdings auch für das Wichtigste überhaupt.
    Gruß Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

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