Vorverstärker und Lautsprecher - neu oder gebraucht

  • Hallo,


    ich habe mich lange Zeit nach Vorverstärker und Lautsprecher umgesehen und mich fast für Onkyo A-9010 und Wharfedale Diamond 220 entschieden, aber dann bin ich auf einen Shop für HIFI-Gebrauchtware aufmerksam geworden. Wäre eurer Meinung nach der Kauf von gebrauchten Vorverstärkern bzw. Lautsprechern empfehlenswert oder lieber neu?
    Plattenspieler, TV und BD-Player sollen am Verstärker angeschlossen werden. Phono-Eingang ist also ein Muss. Den BD-Player würde ich nur als Alternative zu einem CD-Player verwenden und nur wenn es ein neuer Verstärker sein sollte, da der BD-Player nur einen digitalen Ausgang hat. Ich könnte mir auch einen gebrauchten CD-Player zulegen, aber möchte nicht mehr als 30 Euro ausgeben.
    Was die Lautsprecher angeht, würden diese maximal 10 cm von der Wand entfernt stehen. Musik höre ich meistens Klassik, Rock und Pop.


    Was haltet ihr von den unten stehenden, sind die das Geld wert?


    Vorverstärker


    Marantz PM 40 für 70 Euro
    Rotel RA 930 AX für 80 Euro
    Nad 312 für 90 Euro


    Lautsprecher


    Teufel M 200 für 190 Euro
    Canton GLE 70 für 100 Euro
    Canton Karat 30 für 100 Euro


    CD Player


    Yamaha CDX-590 für 40 Euro


    Falls gebraucht eure Wahl wäre, habt ihr irgendwelche andere Empfehlungen?


    Danke und Gruß.

  • Bei Gebrauchten Geräten wäre die erste Frage wie tief dein Wissen und deine Fähigkeiten betreffend Reparaturen sind. Traust Du dir so etwas nicht zu dann Grundsätzlich beim Händler kaufen und die Gewährleistung ausnutzen wenn dann doch was ist.
    Von den genannten Geräten kenne ich den Rotel und den NAD. Feine Geräte für den Einstieg. Insbesonders beim NAD die Phonostufe. Bei den Lautsprechern kann ich nur sagen das Teufel und Canton eher Bassbetont spielen und Luft im Rücken brauchen. Auch da würde ich eher zu "englischen" Regallautsprechern raten. Die profitieren meist von einer wandnahen Aufstellung. Da wäre das beste wenn der Händler bereit wäre Dir die Sachen zum Test zu Hause zu überlassen (zumindest die Lautsprecher). Oder online beim Händler kaufen und Du hast 14 Tage rückgaberecht ;) Dann kannst Du hören ob es auch in heimischen Gefilden funktioniert...


    Ah ja, Edit sagt gebrauchte CD Player sind das schwächste Glied in der Haltbarkeits-Skala. Mein Tipp hier: Philips, Marantz oder Sony aus der ersten Hälfte der 80er Jahre. Da wurden die Geräte, meiner Meinung nach, noch in einer besseren Qualität gebaut...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

    Einmal editiert, zuletzt von K.Dieter ()

  • (Voll-) Verstärker:
    Ich würde den NAD vorziehen. Super Phono! gute Pre, gute Endstufe. Alles diskret und knapp genug. Schnäppchen für 90 Euro (Andere hucken sich dagegen miese Vor-End-Kombis für 100.000 in die Bude).
    Dann den Rotel; gute Endstufe, aber ICs als Phono und Pre - wie auch der Onkyo - mit beiden Augen zugedrückt.
    Den Marantz lass stehen.


    Lautsprecher:
    Die Wharfedale Diamond 220!!!
    Dann die Karat 30 oder die Teufel.
    Abstimmung im Tiefton einfach durch Auffüllen mit z. B. T-Shirts oder sowas, bis passt. Sehr hohes Tuning Potential! Gute Ständer kauf. Nicht zu schwer, aber kipparm.


    Gute Anlage mit super Tuning- und gutem Klangpotential hättest Du.


    Meine Meinung,-)

  • grundsaetzlich habe ich super Erfahrungen mit gepflegten Gebrauchtgeraeten gemacht, auch mit in der Buch gekauften.
    aus persoenlicher Erfahrung kann ich NAD und Harman Kardon empfehlen, hoer aber auch immer gerne mit zB einem alten Arcam Verstaerker.
    Aus England kamen frueher viele gute LS, extrem guenstig gibt es zB die Celestion 3 , manche Rogers LS. mein privater Favorit sind die alten IMF Lautsprecher, von denen ich in meiner zweitAnlage zumeist ein Paar betreibe. die alten ProAc sind leider gebraucht zu teuer geworden....


    das schoene am gebrauchtkauf ist, dass man die Geraete meist genausoschnell in der bucht wieder verkauft bekommt, wenn einem der klang dann doch nicht gefaellt, so kann man einiges durchprobieren, was zumindest mir , auch viel Spass machen kann!
    gruss
    juergen

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    AAA- Mitglied

  • Oben wurde es schon korrigiert, aber nicht wirklich erklärt:


    Du suchst einen VOLLVERSTÄRKER, keinen Vorverstärker, denn Du hast keine sparate Endstufe - das macht einen großen Unterschied. Man kann normale LS nur an einen Vollverstärker oder eine Endstufe anschließen, an einen Vorverstärker entweder die Endstufe oder Aktiv-LS.


    :meld:

    Immer locker bleiben ...


    Grüsse
    Frank


    ssnɯ uǝɹöɥ ʞısnɯ ulǝƃöʌ ʇıɯ ɯıǝq ʇɥɔıu ɥɔı ssɐp 'ɥoɹɟ ɥɔı uıq sɐʍ

    Einmal editiert, zuletzt von _Frank_ ()

  • Ich möchte weniger konkrete Empfehlungen geben sondern mal mehr auf die Technik eingehen.
    Grundsätzlich ist der Kauf von Gebrauchtware bei den genannten Gerätekategorien relativ Problemlos. Defekte oder Schäden sieht bzw. hört man relativ schnell.


    Verstärker:
    Lautsprecher und Signalquelle anschließen und den Verstärker einschalten. Dann achten auf
    - Knacksgeräusche oder sonstige Auffälligkeiten (Kratzen, Kanalausfälle, Störgeräusche wie Brummen) beim Betätigen von Schaltern und Lautstärkeregler
    - Verstärker mal ne Stunde laufen lassen (okay, das geht im Laden schlecht): wird der Verstärker auffällig warm? Gibt es Tonausfälle etc?
    - Bei älteren Verstärkern können die Siebelkos des Netzteils ausgetrocknet sein, insbesondere wenn sie in der Nähe der Endstufe sind (Wärme). Dies kann sich durch im Lautsprecher hörbares Brummen äußern, auffallend niedrige Pegelfestigkeit sowie fliegende Gerätesicherung beim Einschalten. Deswegen: Verstärker mehrmals ein und aus schalten.


    Lautsprecher:
    - sind die Gehäuse beschädigt (eine eingedellte Ecke deutet darauf hin, daß die Box mal irgendwo runtergefallen ist und das kann auch die Technik beschädigt haben - bei sowas dann Finger weg...)
    - leicht mit dem Finger auf die Membran von Tieftöner und ggf. Konus-Mitteltönern klopfen: ist ein leises Rascheln zu hören? Das wäre dann eine defekte Schwingspule. (Achtung: dies niemals bei Kalottenlautsprechern machen - da ist schnell die Membran eingedrückt!)
    - leicht mit den Fingern am Übergang Dustcap-Membran die Membran nach innen drücken. Ist ein Kratzen/Scheuern zu hören? (Achtung: ebenfall nie bei Kalottenlautsprechern machen!)
    - Hörtest, auch mit etwas forcierten Pegeln: gibt es übermäßige Verzerrungen? Gibt es Geräusche, die mit der Musik nix zu tun haben?


    CD-Player:
    Hier ist weniger die Elektronik anfällig sondern eher das Laufwerk.
    - Mechanik testen: Schublade mehrfach raus und wieder reinfahren lassen (prüfen, ob die Schublade komplett rauskommt und auch wieder komplett reingeht); wenn das nicht geht muß nicht zwingend ein Totalschaden vorliegen - oft sind es nur alte Riemen die man tauschen kann, das sollte aber der Verkäufer vor dem Verkauf tun damit Du nicht das Risiko hast, daß es damit nicht getan ist...
    - Laser testen: Testen mit normalen Kauf-CDs und gebrannten CDs (CD-R und ggf. CD-RW, letztere kann aber nicht jeder CD-Player lesen). Wird die CD auf Anhieb ohne lange Wartezeit eingelesen? Werden Titel beim Titelsprung schnell gefunden? Gibt es im Ton Klicks oder Dropouts (kurze Aussetzer)?


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.