Wieviel mehr leistet eine Dachantenne im Vergleich zu einer Zimmerantenne? Um dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen, habe ich in einer Dachgeschoss-Wohnung einen Faltdipol, der hinter einem Sofa unterhalb der Dachschräge versteckt installiert ist, verglichen mit einer Yagi-Antenne mit 5 Elementen, die drehbar auf dem Dach positioniert ist. Der Faltdipol schaut in Ost-West-Richtung. Das zweigeschossige Gebäude besteht aus normalem Backstein-Mauerwerk, auf dem Dach liegen Tonziegel. Verglichen wurden ausschließlich Grundnetzsender, die mit 100 kW ERP senden und aus verschiedenen Richtungen und Entfernungen einstrahlen. Die Zimmerantenne hat den Vorteil des kurzen Anschlusskabels, die Dachantenne hat den Vorteil, dass sie punktgenau ausgerichtet werden kann, dass sie einen höheren Antennengewinn generiert und das sie sich im Freien befindet. Für die unterschiedlichen Frequenzen eines Senders wurde jeweils ein Mittelwert gebildet. "D" steht für den Dipol im Zimmer, "Y" steht für die Yagi auf dem Dach. Dahinter die jeweiligen dB-Werte, die ich gemessen habe:
Ortssender A, Entfernung 36 km: D = 65 / Y = 90
Fernsender B, Entfernung 78 km: D = 26 / Y = 50
Fernsender C, Entfernung 92 km: D = 39 / Y = 63
Fernsender D, Entfernung 100 km: D = 32 / Y = 61
Fernsender E, Entfernung 105 km: D = 35 / Y = 78
Fernsender F, Entfernung 111 km: D = 43 / Y = 61
Fernsender G, Entfernung 148 km: D = 24 / Y = 47
Für ein stereorauschfreies Signal benötigt man mindestens 50 dB. Die Yagi schafft bis auf Fernsender G alle sauber abzubilden. Mit dem Dipol im Zimmer kann man lediglich den Ortssender sauber hören. Alle anderen sind zwar ebenso empfangbar, allerdings sauber nur in mono.