Oktava Mk 012-01 MSP2 - Erfahrungen?

  • Hallo in die Runde,


    Hat jemand schon Erfahrungen gemacht mit den Oktava Mk 012-01 MSP2 - Mikros? Ich suche nach breitem Anwendungsspektrum, ausreichender Empfindlichkeit und natürlich richtig guter Wandlung. Wenn ja - sollte man sich die ergänzenden omnidirectionalen Kapseln dazu besorgen?

    Mit besten Grüßen

  • Hallo, Christian,


    die sollen für ihren Preis ganz brauchbar sein, allerdings mit einer gewissen Serienstreuung, sagen die Nutzer bei Thomann.
    Ob du Kugeln zu den Nieren brauchst, hängt vom Einsatzgebiet ab.


    Wenn du aber "richtig gute Wndlung" suchst, könnte ich dir MBHO wärmstens empfehlen:


    http://www.mbho.de/


    Nur etwas teurer, aber Handarbeit aus D und richtig gut.
    Genaueres dann ggf. per PM.

  • Hi,


    die wenigsten Mikrofone sind universell einsetzbar. Es gibt nicht DAS Mikrofon für alle Anwendungen oder für Gesang o.ä.. Es gibt nur das Mikrofon das zum Sänger passt und so weiter.


    Ich finde z.B. die Brauner Phantom Classic für das Geld sensationell. Nutze ich möglichst für die Hauptmikrofonie. Die sind total klar und sauber. Irgendwie haben die das genial hingekriegt, die Kapsel und den Preamp zu Matchen.


    Dazu kommen u.U. Earthworks SR 25 für Drums oder auch für Gitarren und Streicher. Sensationell sind die Beyerdynamic m160 für Saxophon.


    Bei einer Aufführung der Hirtenmesse habe ich für die Solisten zusätzlich Sennheiser MD 421 verwendet. Für den Chor 4 AKG 414. AKG 461 für Streicher. Für Kontrabass spezielle Grenzflächenmikrofone.


    Jedes Mikrofon gibt seine eigene Koloration dem Signal.


    Für speziellen Gesang gerne auch SM57 oder SM58 oder SM 7.


    Man kann nicht genug Mikrofone für die Aufnahmen besitzen.


    Es gibt nicht das Allroundmikrofon.


    Nahe dran aus meiner Sicht sind Brauner Phantom Classic. Kommt drauf an was Du machen willst.


    VG


    jokeramik

  • Hallo Rainer,



    das ist ja schon etwas ganz anderes... :D Bis ich die Preise etwas verdaut habe: JUST MUSIC ! <img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/1f44d@2x.png 2x">



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/108787/



    Auch dir Jokeramik vielen Dank für deine Tipps. Ich werde mich in aller Ruhe umhören. Mein MD 441N werde ich auf jeden Fall noch nicht entsorgen ;)

    Mit besten Grüßen

    Einmal editiert, zuletzt von KarlForster ()

  • Hi,


    hat das MD441 noch Tuchel oder einen anderen Konnektor? Das MD 441 würde ich auf jeden Fall behalten.


    Die sind nämlich doch anders als die neueren belegt. Hab ich mit einem uralten MD 421 erlebt....


    VG


    jokeramik

  • Für was willst Du es denn einsetzen?
    Welche Musik? Welche Besetzungen/Akustik?
    Nur mal so ab und zu oder regelmäßig?


    Ich habe einige der Mikrofone hier und nehme sie ausschließlich als Stützen.
    Sie sind etwas "langsamer" als viele andere KM-Mikrofone, und klingen in den Tonanfängen etwas "robuster". Diese "Grobheit" ist bei manchen Situationen genau die Information im Klang, die man benötigt. Diese Langsamkeit macht sie aber auch relativ gnädig - so richtig schlecht und falsch klingen sie nie. Auch wenn man mal in der Hektik unsauber platziert.
    Als Hauptmikrofone würde ich sie nicht einsetzen, dafür wären sie mir nicht fein genug. Die Kugel klingt zwar etwas freier als die Niere (und die Kugel würdest Du für ein HM mit Stützen ja verwenden), allerdings noch nicht offen und schnell genug.
    Wenn Du nicht so oft aufnimmst, würde ich mir die Hauptmikrofone mieten. Dann bist Du flexibler, was die klanglichen Eigenarten angeht. Ich benutze DPA, Sennheiser 8020 und Schoeps je nach Situation - das beste gibt es pauschal nicht.
    Und es kommt natürlich auch noch auf die Vorstufen an ...
    Soll es regelmäßig genutzt werden und Du möchtest einkaufen, wären im günstigeren Segment als Hauptmikrofone diffusfeldentzerrte Kugeln von MBHO (nicht biem großen T, sondern direkt kaufen: Bessere Beratung und bessere Preise) oder Beyer MC910 nicht schlecht. Großmembran nur bei kleinen Ensembles (die nur wenig Bühnenbreite einnehmen), da sie im Frequenzgang zu winkelabhängig sind.
    Das bezog sich jetzt alles auf Klassik-Aufnahmen. Mit Jazz habe ich zu wenig Erfahrung, um viel sagen zu können, mit Pop gar nicht.
    Wenn es also für Klassik sein soll und Du mir noch mehr Informationen schreibst, kann ich mehr liefern.

    Grüße,
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von philharmlos ()

  • Rode Mikrofone würde ich an Deiner Stelle in die engere Wahl ziehen: die sind sehr neutral (die Stäbchen) oder eben richtig warm (die Grosskapseln). Du bekommst sämtliche Charakteristiken und das sehr preiswert. :thumbup:

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Stimmt. Und beim Großmembran darauf achten, das NT1 ohne "a" zu suchen. Mit "a" klingt obenrum recht würzig, das Modell ohne ist deutlich ausgeglichener und nicht nennenswert teurer.

    Grüße,
    Stefan

  • Hallo zusammen,
    habe vor geraumer Zeit einen sehr umfangreichen Mikrofon-Test mit einem Musiker (Gitarre und Gesang, der Typ hat eine Bärenstimme, Johnny Cash Fan) durchgeführt. Als Interface haben wir ein Metric Halo ULN 8, welchem sehr gute Mikrofoneingänge bescheinigt werden (kann ich nach dem Test bestätigen, habe noch nie so schnell und so große Unterschiede zwischen den Mikros herausgehört). Ich weis nicht mehr wieviele Kleinmembraner wir getestet, es waren weit über 25 Modelle verschiedener Hersteller, darunter auch das Octavia. So einige Dinge welche besonders hervorstachen habe ich noch Gedächtnis.


    Das Octavia spielte sehr gut im vorderem 1/4 einzig bei der Stimme gefielen uns einige etwas "besser". Im Vergleich dazu waren z. B. die Neumann Kleinmembraner etwas inhomogen bei der Raumaufteilung und den Klangfarben. Interessant war das einige recht bekannte Probanden durchfielen, im Gegensatz zum Octavia. Das Beyer Dynamic MC930 war insgesamt sehr homogen, aber für diese Musikart eher 2. Wahl. Rode fiel durch, t-bone ist wirklich nur eine Budget-Lösung, und ein absoluter Geheimtip, gefiel uns besser als die Neumänner - die MXL 603. Der Rest lief eher unter ferner liefen, nicht schlecht, aber auch nicht so herausragend das man sie sich gemerkt hätte.


    Die Octavia stehen bei mir ganz oben auf der Liste (sofern ich mal wieder Zeit haben sollte meinem Lieblingshobby nachzugehen), in erster Linie jedoch wegen der Flexibiltät bezüglich des Kapseltausches.


    Allerdings sollten hier noch einige andere Dinge berücksichtigt werden. So ist ein sehr ordentlicher Mikrofonvorverstärker Pflicht. Erst damit kann man die Stärken der Mikros voll zur Geltung kommen lassen. Ausserdem stellen sich damit so manche Ergebnisse auf den Kopf - siehe MXL 603, welches an einem gewöhnlichen Mikrofoneingang eines 250,- bis 500,- € Interfaces komplett untergeht.


    Spezielle Großmembran-Mikros wie die Neumänner sind natürlich eine komplett eigene Hausnummer. Und einige Mikros sind so speziell das sie selbst von 10-fach teureren Modellen auf ihrem Gebiet nicht getopt werden können. Ein Paradebeispiel hierfür ist das Shure SM-58.


    Und, wie ich Eingangs schrieb, der Vergleich fand mit Gitarre und Gesang statt. Für eine Liveaufnahme eines Chores sieht die Sache gleich ganz anders aus - Beispiel Beyer Dynamic MC930 (die habe ich selbst lange benutzt).


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo an euch alle Matej, Stfan, Uli, Rainer, jokeramik,


    toll sich eure Erfahrungen in der Microphonierung zu Hife holen zu dürfen!


    Meine Antwort hat etwas gedauert, da ich gerade zu Jürgen auf "unsere Insel" gefahren bin.


    Ja, Karl Forster, in dessen Knabenchor ich noch (als Sopran) Konzerte singen und Platten aufnehmen durfte, weist den Weg: Chor- und Orgelaufnahmen (meist größere, auch überakustische Räume aber auch Probensäle) sind eines meiner Zielgebiete.


    Hier auf Föhr hat mir ein musikalisch sehr guter und aktiver Kantor / Organist auch seine Unterstützung bei Konzerten für Orchester und Chor, Orgel (auch mit Begleitinstrument) und Gospel zugesagt.
    Gerne möchte ich auch Erfahrungen bei der Aufnahme von Solostimmen und Soloinstrumenten (Saxophon, akustische Gitarre, Flöte, Klarinette) oder Kleingruppen (kl. Jazzkombo; Percussion, Klavier, Kontrabass,,, ) sammeln.
    Zuletzt habe ich noch nicht die Hoffnung aufgegeben meinen Schulfreund Alex Conti für eine freie Improvisation / Meditation auf seiner Gibson zu gewinnen, er hatte es mir in diesem Jahr bereits zugesagt (natürlich wollte ich daraus zusammen mir eurer Hilfe ein kleines Bonbon für das AAA-Jubiläum machen). Aber Alex lässt leider noch auf sich warten.
    Genau da wäre es aber wichtig wie ich Alex bei seinen Improvisationen gut aufnehmen kann - reine elektrische Ankopplung ans Mischpult oder zusätzlich über Raumsound mit angeschlossenen Verstärkern (vorausgesetzt es gibt keine störenden Laufzeitunterschiede).
    Bevor man sich auf Erfahrungen stützen kann gibt es also bei mir noch mehr Fragen als Antworten....


    P.S. Ja, es ist noch das alte MD 442-N (N = kleiner schraubbarer Tuchelstecker (ähnlich den DIN-Steckern der alten Stereoanlagen), mit 5-stufigem Baßfilter)
    P.P.S.: Falls für Stereoaufnahmen in meinem Interessensbereich gut brauchbar, würde ich ein zweites MD 441-N zukaufen.

    Mit besten Grüßen

  • Hallo,


    also für den Chor würde ich tatsächlich mit einem Paar Oktava oder Rode NT5 anfangen, jeweils mit Kugel.
    Die empfiehlt sich auch als Hauptmikrofon für die Orgelaufnahme, da Kugeln linearer runter gehen als Nieren.
    Und die Nierenkapseln sind in so einem Set dabei, wenn´s denn sein soll, kannst Du also schnell auf ein EBS, ORTF, NOS, WASAUCHIMMER umsteigen.
    Zum Beispiel, wenn die Kirche viel zu hallig ist und der Chor so breit aufgestelt, dass Du weiter weg stehen möchtest.
    Kann passieren, muss aber nicht. Ich habe bei den Kirchenaufnahmen der letzten Jahre nur einmal auf Nieren (dann aber auch breite) zurückgreifen müssen/wollen.


    Mit dem Aufnehmen nicht-klassischer Musik habe ich nicht so wahnsinnig viel Erfahrung, allerdings würde ich bei so einer Gitarre den Verstärker als klangbestimmendes Element unbedingt mit aufnehmen. Nicht unbedingt den Raumklang, man kann ja mit einem Mikrofon ordentlich dicht an den LS rangehen. Dann ich übrigens ein Beyer M130 eine sehr schöne und nicht zu teure Wahl.

    Grüße,
    Stefan

  • Im Prinzip richtig, aber:
    Mit Kugeln in einer Kirche z. B. musst du sehr nah ran, in A/B-Technik oder OSS mit der Jecklin-Scheibe.
    Das bekommt meist nur Profi-Chören.
    Ich ziehe da ORTF oder Abwandlungen davon mit Nieren vor. Ich kann etwas weiter weg (meist direkt hinter den Dirigenten) und die Räumlichkeit gefällt mir besser als A/B.

  • Nö, so wahnsinnig nah stehe ich nie dran, meist direkt hinter/über dem Dirigenten. Noch ein paar Stützen dazu und alles ist gut. Jecklin Scheibe mag ich nicht so sehr, zu viel Kammfilter für meinen Geschmack.
    Und wenn man die Stützen etwas zurück nimmt, ist AB noch deutlich gnädiger als eine Geschichte mit Nieren. Also auch gute für die Laienchöre, die ich auch ab und an vor der Flinte habe.



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    Grüße,
    Stefan

  • Genau da wäre es aber wichtig wie ich Alex bei seinen Improvisationen gut aufnehmen kann - reine elektrische Ankopplung ans Mischpult oder zusätzlich über Raumsound mit angeschlossenen Verstärkern (vorausgesetzt es gibt keine störenden Laufzeitunterschiede).
    Bevor man sich auf Erfahrungen stützen kann gibt es also bei mir noch mehr Fragen als Antworten....

    Hallo,


    die Laufzeitunterschiede kannst Du in Deiner Workstation sensationell Ausgleich. Die DAW im Record-Modus für die entsprechenden Kanäle starten, ein perkussives Signal auf das Gitarrenampmikro geben und dann über die entsprechenden Modi in der DAW die Laufzeit abmessen und ausgleichen. So mache ich das zumindest immer um ein klares Klangbild zu erhalten (Klassik, Jazz-Combo usw.).


    Bei Klassik würde ich auf jeden Fall immer mit einer hochwertigen Stereomikrofonie arbeiten und entsprechen andere Mikros zur Unterstützung hinzuziehen, wenn notwendig. Die Stereomikrofonie ist das klangesntscheidende Element in der Aufnahme. Also hier die besten Mikrofone für diesen Zweck benutzen.


    Mit zwei Mikrofonen mit Achter-Charakteristik kannst Du sehr gut eine Jazz-Combo aufnehmen, damit die Akteure sich gut sehen.:-))


    VG


    jokeramik

    Einmal editiert, zuletzt von jokeramik ()

  • Hallo,


    Kugeln würde ich mit Laufzeitausgleich zur Atmo nehmen.


    Eine Empfehlung für jene die dazu etwas lesen möchten: "Stereofonie-Aufnahmetechnik" von Wolfgang Hoeg und Klaus Wagner. VEB Verlag Technik Berlin.



    VG


    jokeramik

  • Hallo Karl,


    ich kann dir auch die Rode's empfehlen. Beim NT55 hast du gleich eine Wechselkapsel dabei und als Paar bist du für Stereoaufnahmen prima gerüstet. Natürlich geht auch das NT5 mit weniger Funktionsumfang. Wenn du nicht nur Mono aufzeichnen willst, solltest du dir eine "gematchte", wie es heute so schön zu lesen ist, Version kaufen.


    Gruß luedre

    Revox B77 MK II, Fostex R8, UHER 4000 L Report, UHER 4200 Report IC, Technics RS-AZ7, Tesla B115, Tesla B90

  • Bei Klassik würde ich auf jeden Fall immer mit einer hochwertigen Stereomikrofonie arbeiten und entsprechen andere Mikros zur Unterstützung hinzuziehen, wenn notwendig. Die Stereomikrofonie ist das klangesntscheidende Element in der Aufnahme. Also hier die besten Mikrofone für diesen Zweck benutzen.

    Genau so.
    Kugeln allerdings nicht zur Atmosphäre, sondern als Hauptmikrofon. Wie cih oben schon schrieb.
    Und wenn man es ganz wild haben will, kann man ein drittes dazu nehmen und sich an einen DECCA Tree wagen. Dafür braucht es aber wirklich eine gute Akustik und viel Zeit zum Ausprobieren.


    Und jetzt segeln wir wahrscheinlich komplett an der Frage des TS vorbei ...


    Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Ja, die Oktava sind gut, für das Geld sogar sehr gut!
    Undbedingt auch die Rodes ausprobieren.
    Für mehr Geld bekommt man dann oft auch bessere Mikrofone.
    Allerdings macht ein halber Meter bei der Aufstellung der Hauptmikrofone (in einer Kirche, in einem trockeneren Saal natürlich weniger) einen größeren Unterschied als ein Tausender bei den Mikros.
    Und bevor nicht die ganze Kette (Vorverstärker, Wandler, Taktung, etc) und auch die tonmeisterlichen Fähigkeiten weit nach vorne gebracht sind, kann man die Kirche auch im Dorf lassen.

    Grüße,
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von philharmlos ()

  • Es ist für mich und sicher auch für andere an der Aufnahmetechnik Interessierte mehr als nur Gewinn, was und wie engagiert ihr euch hier einbringt - und das im doch recht ruhigen Bereich "Studiotechnik"; ein herzliches Dankeschön schon einmal bis hierhin. Könnte ich dieses Jahr in Krefeld sein würde ich gerne einmal einen Workshop "Microphonierung" mitmachen - als Ergänzung zu den guten Vorträgen vom letzten Jahr (Andre, Uli).


    Rein praktisch bin ich jetzt dabei Listen zu erstellen, z.B. für ein matched Paar Oktava Mk 012-01 MSP2, mit Tauschkapseln und dem Zubehör (Popup, Spinne, Stereo Bar, Reduziergewinde.... habe ich etwas vergessen?) und von euch benannten Alternativen dazu.


    Literaturhinweisen zur Mikrophonierung gehe ich gerne nach, muss allerdings zugeben, dass ich eher zur Richtung learning by doing (hearing) neige.

    Mit besten Grüßen