Ärger mit neuen Schallplatten

  • Ich war in den 70ern und 80ern viel kleinlicher als heute. Trotzdem musste ich nur zwei Mal eine Platte zurückgegeben, war jeweils problemlos. Von meinen 500 Platten von damals (lacht nur) hat eine einzige einen Höhenschlag. Es gab damals so gut wie nie Grund zur Reklamation. Nicht mal der hauchdünne K-Tel-Rotz war so fehlerhaft wie später das Pseudo-Edel-Zeugs in superdick.


    In den 90ern habe ich Hip Hop gekauft, Ende der 90er Elektronische Musik. Da gab es nie Verarbeitungsmängel. Etwa seit 2005 fällt mir miese Qualität auf.


    Dabei haben Schlieren mich noch nie interessiert, hört man ja nicht. Genauso wenig unsaubere, scharfkantige Ränder – wobei die beim Auflegen rein haptisch trotzdem stark auffallen und einen schlechten Eindruck machen. Aber beides wäre kein Grund zur Klage.


    Aber wie schon gesagt: Zuletzt war bei mir eigentlich alles ganz in Ordnung.

    erko

  • Ich finde, man kann ja gerne von sich und seinen eigenen Erfahrungen erzählen. Aber wer Dinge erklären und die eigene Meinung untermauern will, indem er pauschalisiert und andere aburteilt, disqualifiziert sich eigentlich nur selbst für die Diskussion. Naja, wie immer, wenn es um Religionsfragen geht.


    Ich hatte heute beim Frühstück eine Platte in der Hand, die habe ich in den 80ern in Nigeria gekauft, wo sie auch hergestellt wurde. Die hat in etwa so die Verarbeitungsqualität, wie sie mir vor zwei Jahren das Kaufen neuer Platten madig gemacht hat. Vielleicht schaffen wir es in Europa ja auch noch in anderen Bereichen, zentralafrikanisches Niveau zu erreichen. :P

    erko

    Einmal editiert, zuletzt von erko ()

  • Wahrscheinlich waren hier früher auch weniger Komiker unterwegs, die den PR-Job der Plattenindustrie machten.


    Früher war alles besser.

    Mal nicht so rumtrumpen. Das einzige was du kannst ist immer von der Seite einen mitgeben.
    Vieleicht gab es auch weniger Nörgler die über Probleme motzen, die sie selber einstellen können, wenn sie die Finger vom Vinyl lassen würden. Jetzt sind zufriedene User des Vinyl schon Komiker und Lobbyisten der Plattenindustrie. Frechheit was dir so aus der Tastatur fällt.




    Übrigens, falls jemand die Falco 60 als Vinyl kaufen möchte, muss ich euch warnen. Die ist gelb und nicht zu 100 % plan. Aber ich habe meinem Plattenspieler das verschwiegen. Bis jetzt hat er es nicht gemerkt und die Platte spielt er tadellos. Hoffentlich merkt er das nicht. Daumen drück. :thumbup:


    Grüße von einem komischen Lobbyisten


    Micha

    8 Mal editiert, zuletzt von Trinomic ()

  • Moin ,


    hab mir gestern die DLP von Boss Hoss aus dem Saturn mitgenommen.
    Zustand und klanglich 1a, :meld: es soll also nicht nur gemecker hier ankommen.

    Die Menschen die diese Welt ruinieren, tragen Krawatten und keine Tattoos.

  • Liebe Analog-Freunde,
    ich bin 57 und kaufe Vinyl seit meinem 14 Lebensjahr.
    Komischerweise habe ich keine einzige Platte, zumindest aus dem Gedächtnis heraus, reklamieren müssen, die zwischen 1974 und 1990 gekauft habe.
    Für Höhenschlag war man meist selbst verantwortlich.
    Dünne Platten, während der Ölkrise, klangen trotzdem gut.
    Heute wird mit Dinge geworben, die für den Musikgenuß von Vinyl zweitrangig sind: Limitierte Editionen, Farbiges Vinyl, 180 gr. etc.
    Die Qualität von Klang und Gebrauchswert wurde dadurch nicht besser.
    Ich beobachte höheres Grundrauschen, enge Mittellöcher, stocksteife Innenpappe um die Vinyls. Diese schaffen schon die ersten Schlieren auf dem Vinyl bei der Erstentnahme.
    Früher war nicht alles besser, aber Qualität war selbstverständlicher und normal.
    Viele Grüße
    Hermann

  • Heute wird mit Dinge geworben, die für den Musikgenuß von Vinyl zweitrangig sind: Limitierte Editionen, Farbiges Vinyl, 180 gr. etc.


    Ich glaube manchmal, dass viele Käufer die Ausgaben garnicht hören, sondern eingeschweisst im Schrank lassen.
    Mein Händler berichtete von den Record Store Day Ausgaben, dass diese besonders viele Kunden anlocken, die die garnicht anhören wollen.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."

  • Hallo Zusammen,
    habe unlängst die remasterte Doppel LP gekauft.
    Der Klang und die Qualität der Pressung selbst sind sehr gut. Die Platten sind schwer und absolut plan.
    Leider ist aber wohl bei der Auslieferung vieles schief gelaufen.
    Auf beiden LP waren Rückstände des Trennmittels bei der Pressung als weisse Schlieren sichtbar. Die Platten waren sehr verstaubt und statisch aufgeladen.
    Ausserdem ist auf der einen Seite ein ca. 5mm langer hörbarer Kratzer der sicher nicht von mir stammt.
    Die Oberflächen waren ausserdem vertapst mit vielen Fingerabdrücken!
    Vermutlich wurde die Platten zu Kontrollzwecken Probegehört und dabei unsorgfältig behandelt. Das sollte aber wirklich nicht passieren!
    Nach einer ausgiebigen Wäsche mit der Hannl Mera waren die Plattenoberflächen sehr sauber und auch statikfrei.
    Der Klang ist wirklich super da ist nichts aus zu setzen.
    Nicht jeder hat eine Plattenwaschmaschine um solche Sachen zu korrigieren....
    Leicht frustrierte Grüsse
    Peter

    Wir alle brauchen Schönes – Schönes stärkt die Bindung an das Leben und die Hoffnung.

    Schönheit ist ein Geheimnis - lasst es uns zusammen entdecken.
    Die Musikabende sind ein gewerbliches Angebot

  • Hermann (Sedum),



    du hast so recht. Leider hast du keinen "Bedanken" Button.


    PS: Ich hatte u.a. auch meine Led Zeppelin Boxen jungfräulich in meinen "Schrein" gestellt. Da ich aber von mangelnder Pressqualität u. Höhenschlag hier gelesen hatte, wurden sämtlich Boxen überprüft. Ich hatte ja bereits berichtet, dass die 2. LP von der "Celebration Day" einen enormen Höhenschlag hatte und nach Jahren problemlos getauscht wurde. Ich höre jetzt meine "Schätze". Ich werde 58 und die Erben freue sich dann, ungehörtes Material höchstbietend zu veräußern 8) Das letzte Hemd hat keine Taschen.

  • Auf beiden LP waren Rückstände des Trennmittels bei der Pressung als weisse Schlieren sichtbar. Die Platten waren sehr verstaubt und statisch aufgeladen.
    Ausserdem ist auf der einen Seite ein ca. 5mm langer hörbarer Kratzer der sicher nicht von mir stammt.
    Die Oberflächen waren ausserdem vertapst mit vielen Fingerabdrücken!


    Die LPs werden aufgrund des Termindrucks schon in die engen Cover gedrückt wenn sie noch nicht richtig ausgekühlt sind, 180 gr muss eben länger liegen vor der Verpackung - an sich.. Dann bappt das Papier vom Innencover eben an der Oberfläche fest und die Tapser vom Eintüten (glaub man nicht, dass die das mit Handschuhen machen) sieht man so eben auch besonders gut. Wenn es zu eng wird im Cover, verzieht sich die Geschichte auch noch (Höhenschlag).

    Einmal editiert, zuletzt von Bonzo () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Auf beiden LP waren Rückstände des Trennmittels bei der Pressung als weisse Schlieren sichtbar

    Herr Runge von Optimal antwortet in u.g. Interview auf die Frage nach dem Vorhandensein von Trennmittel
    http://www.vinyl-fan.de/wir-ue…sswerk-optimal-media.html
    "Definitiv nein, Trennmittel sind ein Märchen"

    und die Menschen Herr Emker und Frau Grote von Pallas antworten in einer email dazu hier
    Trennmittel - Wahrheit oder Fiktion?
    "Um die Schallplatten nach dem Pressvorgang aus
    den Formen zu lösen, werden keinerlei Trennmittel benötigt
    "


    Grüße,
    Jörg


  • Danke fürs Kompliment.
    Ich bin mit 57 Lenzen in der gleichen Situation.
    Meine Frau fordert mich immer auf: Fang doch mal an zu verkaufen! Ich bin aber noch nicht tot, möchte gern noch 30 Jahre Vinyl hären und stehe auch gern auf um den Lift zu betätigen und die Platte umzudrehen.
    Ich habe einmal, als Student im Jahre 1984, den Fehler gemacht viele meiner platten zu verkaufen. Nicht, weil ich da lieber CD´s gehört hätte, sondern weil ich schlicht und ergreifend das Geld fürs Studium gebraucht habe.
    Aber auch heute wäge ich oft ab: Soll ich mir die Platte wirklich kaufen? Hörst du das? Ich kaufe nur noch Vinyl wenn ich mir ganz sicher bin sie auch mehr als nur einmal aufzulegen.
    Um zu sammeln gar nicht. Ich glaube auch, dass sich da viel verzocken. Vinyl wird es gehen wie Briefmarken und Münzen - der Hype geht vorbei, die Wertsteigerung tritt nicht ein.
    Dann bin ich froh, dass ich alle meine Platten, von 1974 bis 2017 angeschafft, hören kann.
    Die erste LP die ich gekauft habe war Santana-Abraxas (heute noch perfekt), die letzte bisher waren die Eels - Little Fictions.
    Beide übrigens auf dem gleichen presstechnischen Niveau.
    Herzliche Grüße
    Hermann

  • Ich weiß nicht,


    ein paar der neuen Platten, die ich mir in den letzten Monaten gekauft habe, haben die Eigenschaft das der Staub regelrecht auf den Platten "klebt". Nur mit der Plattenbürste geht der Staub nicht ab, sie verlangen nach einer Wäsche. Nach der Wäsche zeigen sie die Eigenschaft nicht mehr...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Ich weiß nicht,


    ein paar der neuen Platten, die ich mir in den letzten Monaten gekauft habe, haben die Eigenschaft das der Staub regelrecht auf den Platten "klebt". Nur mit der Plattenbürste geht der Staub nicht ab, sie verlangen nach einer Wäsche. Nach der Wäsche zeigen sie die Eigenschaft nicht mehr...


    This sticky stuff arise ( out of the vinyl granulate ) at the stamping of the vinyl ( up to 180 degr. Celsius )
    You can simply remove it by the use of any RCM cleaning machine. With any brand of ( my known ) RCM-solution. ;)


    Keep on spinning!!

  • ein paar der neuen Platten, die ich mir in den letzten Monaten gekauft habe, haben die Eigenschaft das der Staub regelrecht auf den Platten "klebt". Nur mit der Plattenbürste geht der Staub nicht ab, sie verlangen nach einer Wäsche. Nach der Wäsche zeigen sie die Eigenschaft nicht mehr...


    Das war aber schon immer so: Aus der Behandlung mit Plattenbürste folgt zusätzliche statische Aufladung und es wird umso mehr Staub angezogen.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."