Phonokabel mit XLR-UND Cinchsteckern

  • Moin,
    seit einem Jahr habe ich eine SAC Gamma Phonostufe mit XLR-Anschlüssen,an die ich das Cinchkabel meines SME M2-9R angeschlossen habe. Der SME hat am Tonarmsockel auch 2 Cinch-Buchsen und Masseanschluss. Nun möchte ich gerne mal den symmetrischen Anschluss der Gamma nutzen. Gibt es ein Kabel mit XLR Steckern am einen Ende und Cinch am anderen? Wenn ja, bringt das überhaupt was? Ich wünsche mir weniger Einstreuungen, also weniger Brumm.
    Habe nun schon mal bei Thomann geguckt aber das Angebot dort an Kabeln ist riesig und ich finde nichts. Das Kabel sollte natürlich auch eine möglichst niedrige Kapazität haben. Dachte da an die 100pf für 1,5m.


    Ach so: Das Cinch-Terminal geht beim SME seitlich raus, nicht nach unten. Das Loch in der Zarge meines Technics SL-151 MK2 ist aber so eng, dass ich hier einen Cinch-Winkeladapter montieren musste. Das neue Kabel sollte also gleich einen Winkelstecker (Cinch) haben. Fertig konfektioniert habe ich das so nicht gefunden.


    Und noch was: Ich bin nicht bereit ein Vermögen dafür auszugeben! Deswegen auch Suche bei Thomann und nicht bei den üblichen Verdächtigen. Dachte an Gesamtkosten von max. 50,-€,fertig konfektioniert auch ein bisschen mehr.


    Gruß
    Siggi

  • Moin Siggi


    Reden wir über ein MC-System am SME? Dann ist das nämlich relativ unwichtig, wieviel Kapazität das Kabel hat. Hast du aber ein MM-System, dann muß man erstmal sehen, ob sich das überhaupt symmetrisch verdrahten läßt. Oft ist da einer der Pins dazu da, das Gehäuse an Masse zu legen.


    Ansonsten mußt du mal sehen wie der SME verdrahtet ist, diese neuen Modelle kenne ich nicht. Wenn der Außenring der Cinchbuchsen nicht mit der Tonarmmasse verbunden ist, dann klappt das mit der symmetrischen Verdrahtung.


    Gruß
    Michael

  • Ich meine, der sym. Eingang der Gamma funktioniert nur mit MC. Herr Schäfer hat eine BDA beigelegt aber ich blick da nicht durch. :) Am SME selber möchte ich aber nichts umbauen.


    Gruß
    Siggi

  • Gibt es ein Kabel mit XLR Steckern am einen Ende und Cinch am anderen?

    Dachte da an die 100pf für 1,5m

    Moin Siggi,
    ich schätze Du meinst so etwas. Eventuell liegt das Kabel sogar im richtigen preislichen Rahmen (teurer geht natürlich auch).


    http://audio-hifi-shop.de/epag…ducts/Art.Nr.00210%5B1%5D


    Gruß Thomas


    Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, das der Mensch je gemacht hat.


    Roger Andrew Caras

  • Moijn,


    1. Symmetrische Verkabelung NUR für/mit MC-Tonabnehmer. Bei einem MM-Tonabnehmer musst du bei der unsym. Verkabelung Cinch/Cinch bleiben. Das Standard-SME-Kabel ist ein van den Hul 501 (oder 502), das schon von ordentlicher Qualität ist und für beide Arten MC/MM oder MI normalerweise gut geeignet ist. Das Kabel lässt sich natürlich auch umbauen, ist auch als Clone fertig zu kaufen. Es zu toppen geht, aber da muss man schon viel tiefer in die Tasche greifen und auch etwas experimentieren.
    2. Die Kapazität ist bei Verbindungen für MC nebensächlich und nicht das entscheidende Kriterium. Wichtiger ist der ohmsche Abschluss, also welchen Widerstand das MC "sieht". Das wird über Parallelstecker in die dafür vorgesehenen Cinchbuchsen am Gamma eingestellt. Für ein Standard-Ortofon-MC z. B. 100 Ohm oder etwas weniger, ein Benz klingt meist mit ca. 400-450 Ohm-Last am besten, ein Denon 103 bei 1 kOhm, was der Grundlast des Gamma entspricht; hier sind Parallelstecker also verzichtbar.
    3. Bei den SME M2-Modellen ist die Erdung separat geführt, es lässt sich also ein Cinch-XLR-Clone-Kabel anschließen. Allerdings ist hier die Erdung (separate Schraube hinter den Cinchbuchsen des SME) des Arms zu unterlassen, sonst kann/wird es Brummprobleme geben. Symmetrische Verkabelung ist normalerweise erdfrei.
    4. Wegen der Verschaltung der quasi-symm. Verbindung (also welches Innenkabel an welchen Pin) würde ich sicherheitshalber entweder bei Walter Fuchs (unter volpe.at) oder bei Herrn Schäfer/SAC anfragen, da wird dir sicher einer von beiden weiterhelfen. Vielleicht schnitzen sie dir auch ein passendes Kabel mit dem hauseigenen "Numero Uno", das dürfte aber dein vorgegebenes knappes Budget sprengen.
    5. Ein Kabel zu konfektionieren mit Winkelsteckern und XLR (male oder female beachten) ist dann kein großes Problem. Die Stecker sollten aber von guter Qualität sein.


    PS: Symmetrisch zu verkabeln wird überschätzt (manchmal handelt man sich sogar nur erst recht Störprobleme ein, und die einfache Verkabelung ist besser). Soweit ich weiß, ist der Gamma keine vollsymmetrische Phonostufe. Vermutlich wird daher die unsymm. Strippe mit dem SME vdHul-Standardkabel bei dir am besten laufen und klingen. Aber nur Versuch macht klug. 8o


    Grüße,
    Reinhard

    "Mein Gehirn braucht kein Blut, es muss nur feucht gehalten werden" Al Bundy/Eine schrecklich nette Familie

  • Am SME selber möchte ich aber nichts umbauen.


    Das mußt du ja auch nicht, wenn alles ordnungsgemäß verdrahtet ist. Also wenn die Masselitze keine Verbindung zu den Außenanschlüssen der beiden Cinchbuchsen hat. Bei SME weiß man ja recht gut, wie man Tonarme richtig baut und verkabelt. ;)


    Ich meine, der sym. Eingang der Gamma funktioniert nur mit MC.


    Ich habe mir den Verstärker mal angesehen, hier wird ja recht deutlich was Sache ist:


    http://www.fairaudio.de/test/p…-pre-sac-gamma-sym-2.html


    Ein MC-System kann hier ausschließlich symmetrisch angeschlossen werden. Das ist ja auch vernünftig, ein MC sollte wegen der extrem kleinen Signalspannungen immer symmetrisch angeschlossen werden.
    Die beiden Cinchbuchsen sind offenbar einfach parallel zu den Pins 2 und 3 der XLR-Eingänge verdrahtet, um den Eingangswiderstand per externem Widerstand anzupassen.


    Du nimmst also einfach ein 2-adrig abgeschirmtes Mikrofonkabel und lötest es auf der Seite des Verstärkers ganz normal an den XLR-Stecker. Also Masse an Pin 1 angeschlossen. Auf der Tonarmseite dagegen lötest du nur die beiden Innenleiter an den Cinchstecker und läßt die Abschirmung frei in der Luft hängen. Das ergibt einen sogenannten statischen Schirm, sozusagen eine Verlängerung des Verstärkergehäuses für die beiden Innenleiter.
    Den Tonarm selbst schließt du wie immer mit der separaten Einzellitze an die Masseschraube des Verstärkers an. Du widerstehst der Versuchung, dafür die Abschirmung eines oder beider Signalkabel zu mißbrauchen! ;)


    Gruß
    Michael


  • Sorry Reinhard aber da stimmt so einiges nicht...
    zu 1.) Warum sollte das so sein? Ein MM ist elektrisch gesehen nicht viel anders, nur die Quellinduktivität und der Quellwiderstand sind einige Zehnerpotenzen größer. Daß viele MMs den Versuch eines Schirmblechs haben, das dann mit so ner Lasche an einen Minusanschluß gedübelt ist (in der Hoffnung, daß da Masse sein möge) ändert daran nichts aber auch rein gar nichts. Aber so manches MM hat auch das nicht.
    zu 2.) okay.
    zu 3.) Kannst Du mir bitte verraten, was die Erdung des Tonarmrohrs mit der Signalmasse zu tun hat? Die Erdfreiheit eines symmetrisch-erdfreien Signals hat nichts mit der Erdung des Tonarms zu tun! Das dient ausschließlich der Schirmung... Wenn es dann brummt stimmt irgendwas nicht, z.B. daß irgendwo im Tonarm ein Schluß zwischen Erde und Signal vorliegt.
    zu 4. und 5.) Naja, kann man auch selber machen und gute Stecker müssen nicht teuer sein.
    zu PS:) Bei korrekter symmetrischer Signalführung hast Du keine Störungen. Das ist ja genau der Witz an der symmetrischen Signalführung daß der Signalempfänger eingestreute Störungen "rausrechnen" kann! Nur deshalb treibt man ja den Aufwand! Und bitte nicht verwechseln mit unsymmetrisch beschalteten XLR-Steckern oder Buchsen, wie es im Consumer-Hifi leider keine Seltenheit ist...


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Andreas,


    ich bin bestimmt kein ausgesprochener Experte in symmetrischer Verkabelung, meine Ausführungen beruhen nur auf den Erfahrungen, die ich in meiner Konstellation im Laufe der Jahre gemacht habe. U.a. mit drei Phonostufen mit symmetrischen Anschlüssen und diverse Tonarm-/Systemkombinationen mit verschiedenen vorgefertigte und selbstgebastelte Kabeln. Und genau hier liegt wohl die Crux: Durch den parallelen Betrieb diverser Kombis hatte ich so immer wieder Brummschleifen und Einstreuungsprobleme, wenn es "symmetrisch" wurde, was zeitaufwendige und oft nervige Experimente mit der Verkabelung zur Folge hatte. Am Ende kristallisierte sich als z. B. als am besten heraus, auf eine separate Tonarm-Erdung ganz zu verzichten (auch unsymm.) und diesbezgl. nur das Laufwerk anzuschließen. Solche Probleme werden sich in einer "übersichtlichen" Anlage (mit nur einem Tonarm + Phonostufe) wohl eher nicht stellen, da die diversen Wechselwirkungen fehlen. Insofern stimme ich dir zu, war mein Beitrag wohl über das Ziel hinaus geschossen und hat Fragen aufgeworfen, die sich hier gar nicht stellen. Sorry dafür.


    Grüße,
    Reinhard

    "Mein Gehirn braucht kein Blut, es muss nur feucht gehalten werden" Al Bundy/Eine schrecklich nette Familie

  • Hi,


    um beim Nummernsystem zu bleiben ....
    1) als floatende Quelle kann ein MM-System natürlich ebenso symmetrisch verkabelt werden wie ein MC und dann von der Störunempfindlichkeit profitieren.
    Ausnahmen (leider allzu häufig) sind jene MMs, die zwangsweise desymmetriert werden in dem ein Pin auf Signal gnd gelegt ist.
    2) MCs erlauben zwar grössere Kapazitätswerte, da die Abnehmer-Kapazität Resonanz für Kapazitäten kleiner 1nF immer noch weit oberhalb des Audiobereiches liegt, gänzlich nebensächlich ist sie aber nicht, da sie direkten Einfluss auf die CMRR hat (Common Mode Rejection Ratio, das Mass für die Störunempfindlichkeit).
    Wenn schon der Anspruch an eine symmetrische Verkabelung wegen hoher möglicher CMRR besteht, dann auch auch bei hohen Frequenzen ... sonst kann man gleich auf den ganzen Aufwand verzichten.
    3) eigentlich sollte die Erdung des Armrohres nichts mit Signalmasse zu tun haben .... falls ich aber noch richtig erinner ist das beim Rega nicht der Fall.
    Der Brumm kann im übrigen nicht nur auftreten, wenn im Arm der Schirm und Signal gnd Schluss haben, sondern auch im Verstärker, wenn Pin1 der XLRs auf den gnd aufgelegt ist.


    jauu
    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Der Brumm kann im übrigen nicht nur auftreten, wenn im Arm der Schirm und Signal gnd Schluss haben, sondern auch im Verstärker, wenn Pin1 der XLRs auf den gnd aufgelegt ist.


    Stimmt Calvin, da war doch noch was.


    Das war für lange Zeit ein weitverbreiteterFehler der Hersteller, das berühmte Pin1-Problem. Da wurde in den Geräten eine Litze von Pin 1 an die Signalmasse auf der Leiterplatte geführt und das führte dann bei der Kombination mancher Geräte zu erheblichen Brummproblemen.


    Richtig ist es, den Pin 1 aller Ein- und Ausgangsbuchsen direkt und auf kürzestem Wege mit dem Gehäuse zu verbinden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Gerät der Schutzklasse 1 handelt, bei dem der Schutzleiter am Gehäuse angeschlossen ist, oder um Schutzklasse 2 mit Netzteilmasse am Gehäuse.


    Alle Geräte, die bis zur Jahrtausendwende gebaut wurden, sind hinsichtlich dieser Problematik erstmal suspekt und man sollte sie mal aufschrauben und nachsehen, ob alles richtig verdrahtet ist.


    http://www.rane.com/note165.html


    http://pin1problem.com/


    Gruß
    Michael

  • Moin
    vielen Dank für die hilfreichen Antworten! XLR-Stecker hatte Herr Schäfer damals netterweise beigepackt,Winkel-Cinch gibt es bei Thomann, Kabel auch. Was haltet Ihr vom Sommer Galileo 238?


    Gruß
    Siggi

  • Moin Siggi


    Das wäre mir wesentlich zu dick und zu steif am Plattenspieler. Ich meine 2x0,38mm² ist ja nun auch wirklich nicht nötig.


    Bei mir habe ich zu Zeit dieses montiert:


    https://www.thomann.de/de/sommer_cable_scalbedo_mkii.htm


    Aber auch das ist ja noch ziemlich dick und steif. Am nächsten Dreher werde ich mal dieses ausprobieren:


    https://www.thomann.de/de/somm…sc_goblin_farbe_weiss.htm


    Mit 2x0,14mm² ist das aber immer noch 100 mal mehr Querschnitt, als man eigentlich an dieser Stelle benötigt.


    Eigentlich brauchte man nur ein hauchdünnes Kabel um den Abtaster anzuschließen. Sowas gibt es auch zB. von Fa. Cardas, allerdings nur zu absurd hohen Preisen. :thumbdown:


    Gruß
    Michael

  • Hallo Siggi, das Galileo ist ein gutes Kabel, auch das Albedo. Beide sind nicht die biegsamsten. Das Goblin habe ich noch nicht hier verarbeitet, soll aber ebenfalls sehr gut und halt viel flexibler sein. Es ist so preiswert, dass Du es ausprobieren kannst, ohne großen Schaden befürchten zu müssen. Für gut befunden habe ich, auch im Hinblick auf die Abschirmung, die Kabel der Marke Cordial, die Du u.a. bei Thomann erhältst.
    Bei Sommer zahlt man mittlerweile den Namen deutlich mit.


    LG Konrad