Warnung vorweg: Wer eine hochklassige, klanglich perfekte Produktion erwartet, der sollte die Finger von dem Album lassen.
Da ich aber ausnahmslos alles von Herrn Young kaufe, habe ich "blind" zugeschlagen und mir gefällt das Album. Ich mag die rohe, ungeschliffene Art von Youngs Aufnahmesession und den subtilen Humor in seinen Protestsongs.
Denn wie schon in "Monsanto Years" geht es hier in den Songs wieder um Kritik am Establishment. Die Songs sind einfach gestrickt und musikalisch alles andere als eine Offenbarung.
Ja, das ganze Werk hätte etwas sorgsamer eingespielt werden können und klingt ein wenig nach Proberaum. Die Begleitmusiker stolpern sich durch das Material, hängen im Rhythmus meist etwas dem Solisten hinterher und die Harmoica von Herrn Young ist stark übersteuert. Aber da das ganze Album vor Soundeffekten, Vocodern und lauten reißenden Gitarrenriffs nur so strotzt, fällt das eigentlich kaum negativ auf.
Die Produktion der 10 Songs dauerte, wie ich gerade las, schlappe 4 Tage und Keltner und Bushnell hatten kaum Zeit, sich damit musikalisch wirklich zu beschäftigen. Pro Song gab es lediglich 1-2 Takes und dann war das Ding im Kasten. Passt aber irgendwie zum Konzept des Albums. Für mich stehen die Songs im Vordergrund - und daher nehme ich das Album so, wie es ist und bin happy damit.
Grüße
Rudi
