"Verbastelten" 110V Micro BL51 korrekt ans Netz bringen

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen gebrauchten BL51 aus dem 110V-Gebiet gekauft, vom Vorbesitzer
    mit Step-Down-Trafo betrieben - der hat allerdings ziemlichen Mist gebastelt:


    Kabel am Micro abgeschnitten und mittels Lüsterklemme ein "High-End-Kabel"
    gefummelt - allerdings mit deutschem Stecker, daran dann wieder einen US-Adapter
    und mit dem dann in den prähistorischen Trafo (noch Made in W-Germany...).


    Nun brummt der olle Kasten vor sich hin, 300VA brauchts außerdem auch nicht
    zum Betrieb eines Plattenspielers.


    Kann man den Micro intern vielleicht umklemmen oder ist da ein ganz anders
    Netzteil drin? Ich würde gerne etwas bauen, dass mir weitere Adapterstecker
    usw. erspart ...

  • Kann man den Micro intern vielleicht umklemmen


    Das glaube ich nicht, da ist bestimmt ein Trafo ohne verschiedene Anzapfungen drin.


    Einfach auswechseln kannst du ihn auch nicht, er muß ja zum einen mechanisch passen und zum anderen darf er nur ein extrem geringes Streufeld aufweisen.


    Original ist da eine Art Schnittbandkerntrafo eingebaut, aber nicht mit 2 Kernhälften aus Blech, sondern aus gesintertem Ferritpulver. Sowas gibt es nicht an jeder Straßenecke zu kaufen.


    Am einfachsten ist es einen Vorschalttrafo zu verwenden.


    Gruß
    Michael

  • Danke erstmal für die Hinweise.


    Ich würde halt gerne ohne weitere Adapter-Stecker auskommen.



    Am besten wäre ein Trafo, den ich direkt per Kabel an den Micro klemme
    und an dessen Primärseite direkt der deutsche Stecker kommt.


    Nun habe ich schon ein bisschen elektronisch gebastelt, aber in dieser
    Hinsicht bin ich völlig blank.

  • Moin!


    Unmöglich wäre es nicht, einen passenden Trafo für den Einbau zu finden. Man könnte sich einen Ringkern Trafo anfertigen lassen von Müller Rondo beispielsweise mit im Becher eingegossener MU-Metall Schirmung. Diese Trafos bauen kompakt und vibrieren und streuen sehr wenig. Teuer sind sie auch nicht. Andere Lösung: internen Trafo ausbauen und von außen über externes Netzteil die benötigten Spannungen einspeisen. Das bringt bestimmt noch ein paar dB Noise weniger im Betrieb.


    Ist halt Bastelei. Ich würde letzteres machen und sehe da auch kein großes Problem in der Umsetzung.

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  • Bei Rondo Müller habe ich schon mehrfach bestellt...


    Könnte ich mir nicht auch einfach einen 10Watt 230 auf 110V Trafo von denen wickeln lassen und den extern unterbringen?

  • ...Natürlich! Wenn Du aber keinen Netztrafo in der Zarge drin hast, hast Du weniger mechanische Schwingungen im System, die im Endeffekt einen kleinen Anteil am Noise haben und auch die induktiven Einstreuungen in den TA sind geringer. Es wäre nur mein Vorschlag, nicht nur das Problem mit der falschen Spannung zu lösen, sondern gleich noch - nebenbei - eine graduelle Verbesserung zu erzielen. Einen externen Trafo hättest Du dann ja so oder so daneben stehen. Es kann aber sein, dass der Unterschied nur so gering ist, dass Du es gar nicht merkst, beim normalen Hören.

  • Vor vielen Jahren hatte ich ein ähnliches Problem, allerdings ging es darum, wegen zu hohem mechanischen Brummens den Trafo auszulagern. Vorher sah es etwa aus wie auf dem foto unter
    http://www.hifisentralen.no/fo…latespiller-ny-trafo.html
    Der Trafo wurde ersetzt durch ein externes Steckernetzteil mit geregelter Spannung, weil eine AC Ausgangsspannung die Gefahr der Brummeinstreuung über das Niedervolt-kabel erhöht. Die DC-Spannung sollte 3-4 Volt oberhalb der intern stabilisierten Spannung liegen (in meinem Fall waren 12VDC intern vorhanden und ich sah 16VDC für das Steckernetzteil vor). Jegliches Brummen war dadurch beseitigt.
    Für das Ein- und Ausschalten des Steckernetzteil sollte eine schaltbare Netzsteckerleiste zwischengeschaltet sein.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Moin A.K.


    Bei einem wirklich gut designten Dreher, in dem erstens ein guter Trafo verbaut ist und dieser zweitens mechanisch gut entkoppelt ist über entsprechende Gummipuffer oder ähnliches, wird 'auslagern' nicht mehr viel bringen.


    Mein derzeitiger Hanpin DD ist mit >60dB SNR angegeben was bei Vinyl knapp ausreicht. Ich konnte jedoch noch einiges an Ruhe herausholen, indem ich den Trafo herausoperiert habe. Man bemerkt den Anteil am Noise vom Trafo, bei aufgesetzter Nadel und stehender Platte, indem man die Stromzufuhr an oder ausschaltet bei weit aufgedrehtem Lautstärkeregler.

  • Hallo,
    die Frage die ich mir stelle ist die 110 v bedeutet doch auch 60 hz Netz
    Ist es dann nur mit einem 110v Trafo erledigt ?


    Thomas


    es gibt 110V/60Hz USA-Geräte, es gibt auch 110V (100V) 50hz, vor allem in Japan.
    Sollte man natürlich wissen und beachten..


    Bei 60Hz-Geräten , die mittels Netzfrequenz die Umdrehung des Pulley regeln, klingts am 50Hz-Netz seltsam.. 8)

    Einmal editiert, zuletzt von raetsken ()

  • Meine Meinung: Wenn der eh schon verbastelt ist, dann gleich ordentlich machen und ein externes Netzteil nehmen. Soweit ich das aus dem Schaltplan der Motorsteuerung und den Fotos auf google gesehen habe, lohnt der Aufwand, ein komplettes Netzteil zu konstruieren, nicht. Stattdessen würde ich nur einen externen Trafo, direkt von 230V auf die benötigte Spannung (keine Ahnung, welche das ist) wickeln und in ein gut geschirmtes Gehäuse bauen lassen.
    50 Hz oder 60 Hz scheint hier egal zu sein, da (wohl aber auf der zweiten Platine) gleich nach dem Trafo ein Gleichrichter sitzt. Dem dürft egal sein, dass er um 17% langsamer arbeitet.

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • blademage:


    Unter welchen Suchbegriffen hast du da Schaltpläne gefunden?



    Erstmal danke für den Input, ich werde das Gerät wohl doch einfach mal aufmachen müssen ^^
    Grundsätzlich lohnt es sich für mich aber jetzt eher nicht, die Sache auf die Spitze zu treiben.
    Der BL51 ist mit 75dB SNR angeben, der mit 60dB angegebenen DD35 war mir auch klanglich gut genug.


    Noch eine andere Frage:


    Von unten operiert es sich ja schlecht. An anderer Stelle wurde ich davor gewarnt das Gerät
    auf den Rücken zu legen, da das Tellerlager dann auslaufen könnte.


    Kann ich das nicht einfach ausbauen?

  • Klar kannst du das Lager ausbauen.


    Bei meinem BL-91 war das Lager von oben durch die Zarge gesteckt und von unten mit einer Mutter gesichert. Für diese Mutter habe ich einen Hakenschlüssel benötigt. Da mußt du mal gucken, wie das bei dir gelöst ist.
    Nach abschrauben der Mutter saß das Lager bei mir immer noch ziemlich fest. Das hatten die damals bei Micro einfach in den noch feuchten Klarlack gesetzt. :cursing:


    Aufschrauben mußt du das Teil ja sowieso, schon allein um ein neues Netzkabel einzubauen. Diesen Pfusch mit der Lüsterklemme willst du doch wohl nicht so lassen?


    Gruß
    Michael

  • Noch ein Gedanke zum neuen Netzkabel.


    Die Katastrophe wäre ja, wenn du einen ganz normalen Netzstecker verwenden würdest und irgendjemand steckt den dann mal versehentlich in eine 230V-Steckdose.


    Ich würde also eine möglichst exotische Steckverbindung zwischen Plattenspieler und dem 110V-Vorschalttrafo vorschlagen, damit kein Unglück geschehen kann.


    Neutrik Power Con zB.:


    http://www.neutrik.de/de-de/po…/powercon-true1-netzkabel


    Die sind preisgünstig und sehr gut.


    Möglicher Vorschalttrafo:


    http://www.lundahl.se/wp-content/uploads/datasheets/2760.pdf


    Gruß
    Michael

  • Ich habe heute mal bei Rondo Müller wegen eines kleinen Trafos von 230 auf 110V angefragt.


    Der Dreher selber bekommt auf keinen Fall einen Standard-Stecker, das wäre mir auch zu gefährlich.
    Eventuell löte ich den Step-Down-Trafo auch direkt an.


    Die Lüsterklemme muss weg, darum mache ich ja den ganzen Aufwand.

  • Die Sache ist zuletzt eingeschlafen...


    Das Angebot für den Step-Downtrafo von Rondo Müller kam gleich mal 40€,

    sicher keine Riesensumme aber irgendwie muss das auch auch günstiger gehen, oder?

  • Dann kauf dir lieber einen kleinen kommerziellen Spannungswandler/Konverter für 230-->110V in der Bucht und ersetze das Anschlusskabel am Plattenspieler gegen ein neues mit amerik. Stecker. Ebenfalls preiswert in der Bucht beziehbar. Wird aber alles in allem auchca. 40 Euro kosten.

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • Hmm, na ich seh schon, billig wird's nicht - letztlich will ich ja auch

    keine Bastellösung mehr, sondern was richtiges...


    Da wir aber gerade anfangen, das Grundstück zu beräumen, auf dem

    später mal das Haus mit dem Zimmer, in dem der Micro wohnen wird,

    stehen wird, komme ich eh erstmal zu nichts ;)