Phono Vorverstärker an Röhrenendstufe - passt das so?

  • Hallo Forum,


    meine Röhrenendstufe (Siemens F2A) hat laut Hersteller eine Eingangsempfindlichkeit von 1,2 Veff für Vollaussteuerung. Die Endstufe ist in der Lautstärke der Boxen regelbar.


    Mein Phono Vorverstärker (NAD PP 2) hat folgende Werte:

    Input impedance


    MM 47 KOhm, 200 pF


    MC 100 Ohm, 180 pF

    Input sensitivity


    MM 2.5 mV


    MC 0.3 mV

    Signal to Noise


    MM 80 dB


    MC 78 dB

    Rated Distortion (20 Hz-20 kHz)


    MM 0.03%


    MC 0.03>#/p###

    RIAA response accuracy


    MM +/- 0.3 dB


    MC +/- 0.3 dB

    Power supply 24 V / 100 mA


    Meine Frage ist nun, ob das Output Signal meiner Phono Vorverstärkers "stark genug" für die Röhrenendstufe ist. Es muss ja mit der Eingangsempfindlichkeit der Endstufe "zusammen passen" - so stell ich mir das als Unwissender zumindest vor.

    Danke für eure Unterstützung


    Gruß geoback

  • Die Endstufe ist in der Lautstärke der Boxen regelbar.

    Das heißt, du hast ein Lautstärkepoti an der Endstufe?


    Ansonsten kann man davon ausgehen, daß der Phonoverstärker zumindest in etwa paßt.


    Selbst wenn er nur die früher üblichen 775mV am Ausgang bereitstellt, kannst du immer noch ziemlich laut hören. Modernere Geräte orientieren sich aber eher an CD-Playern, die bis zu 2V an ihren Ausgängen ausgeben.


    Ein perfektes Match wirst du im Bereich der Consumer-Geräte nicht finden, einfach weil es keine Normen für die Schnittstellen gibt. Man hatte sich mal formlos auf die -10dBu entsprechend 775mV geeinigt, aber Anfang der 80er Jahre hielt sich da schon keiner mehr dran. Manche Vorverstärker geben heute bei voll aufgedrehtem Lautstärkepoti bis zu 8V raus! Wenn dann eine Endstufe mit 1V Eingangsempfindlichkeit dranhängt, hast du nur einen sehr kleinen und fummeligen Einstellbereich des Potis, weil es bei 10:00 Uhr schon brüllend laut ist und bei 11:00 Uhr die Endstufe schon ins clippen kommt.


    Alle diese Geräte machen heute viel zu viel Spannungsverstärkung, was zu solchen Unanehmlichkeiten führt und auch nicht gut für den Klang ist. Man verschenkt dadurch ja einiges an Signal / Geräuschspannungsabstand.


    Damit wirst du leben müssen oder dich in Richtung Studioequipment orientieren müssen, was aber nicht gerade billig ist. Da hast du dann genormte Schnittstellen und alles paßt recht gut zusammen.


    Falls du noch ein bischen tiefer in die Materie einsteigen möchtest, hier ein Grundlagenartikel zur Verstärkungsstruktur einer Anlage und die negativen klanglichen Auswirkungen von schlechten Kombinationen.


    http://www.diyaudio.com/forums…-what-gain-structure.html


    Gruß

    Michael

  • Hallo,


    um noch genaueres zu sagen, müßte man wissen, welchen Eingangswiderstand die Endstufe hat und welchen Ausgangswiderstand die Phonovorstufe hat.


    Bei ungünstiger Kombination würde da zwar Musik rauskommen, aber klanglich sicherlich das Gelbe vom Ei sein.


    Viele Grüße,

    Martin


    PS: Ist die Verstärkung der Phono bekannt, könnte man auch berechnen was da an pegel herauskommen könnte.

  • Tag,

    nach Lage der Informationen aus der Library der Hifiengine sowie Messungen von Zeitschriften wird die von der PP2 mit gängigen MM-Tonabnehmern gelieferte Ausgangsspannung die Endstufe für Heimbedarfe gehörig versorgen.

    Überschlägig:

    -- NAD PP2 mit MM-Verstärkungsfaktor von tatsächlich 38 dB, entsprechend 80-fach.

    -- Normal-MM (5 mV/Bezug Schnelle 5 cm/sec, 1 kHz) generiert somit 5 x 80 = 400 mV, höher noch allemal bei üblich etwas lauter ausgesteuerten kommerziellen Platten (8 cm/sec Schnelle = 0 dB DIN Stereo), dann 8 x 80 = 640 mV.

    -- Damit, Signalspannungen in der Größenordnung von 400 mV, 640 mV vom Tonabnehmer per NAD PP2, erhält die Endstufe (geringe 1 V für Nennleistung nur erforderlich) reichlich Eingangssignal (für die geringen Watt-Leistungen im Heimstudiobedarf von typisch 50-100 mW/8 Ohm).

    Kein Problem.

    Freundlich

    Albus