Profitec TC-400 & co. Phonovorverstärker/Entzerrer Alternativen bis 100 Euro

  • hallo

    ich bin gerade dabei mich näher mit diversen kombinationsmöglichkeiten zwischen dreher, verstärker, kabel und co. zu beschäftigen und versuche durch regerchen mehr über diversen klangliche verbesserungen, in beachtung unterschiedlicher elektrischer richtlinien etc. besser zu verstehen.

    ich habe bereits in einem anderen beitrag (da ging es um phonokabel und ihr länge etc.) gelesen dass man durchaus auf die elektr. kapazität (in pikofarad) achten sollte. meine frage bezieht sich auf meinen alten phonoentzerrer Profitec TC-400. im netz habe ich keine angaben über diese elektr. kapazität gefunden.

    ich würde mir im laufe des jahres (budgetabhängig) auch gern einen neuen phonovorverstärker unteranderen neu anlegen. welche kann man empfehlen bis ca. 100 euro ? interesse halber wer hat ahnung wieviel der profitec TC-400 an pikofarad aufweisst ?


    nur zur vollständigkeit, meine bisherigen komponenten zur zeit:

    Dreher: Gemini PT-2400 (concorde pro s - übergangsweise noch)

    Voll-amp: reloop HR 200

    phonovorverstärker: Profitec TC-400


    grüße nico

  • Hallo Nico,


    ich finde nur diese tech. Daten:


    • Frequenzumfang: 1-22000 Hz
    • Eingangsimpendanz: 100kOhm, 5mV
    • Ausgangsimpendanz: 100kOhm, 250mV
    • Fremdspannungsabstand: >50dB
    • Leistungsaufnahme: 12V/100mA

    Die Eingangsimpedanz wäre ungewöhnlich, normal sind für MM-Tonabnehmer 47 kOhm. Insofern wird jedes MM eine leicht andere Klangcharakteristik haben. Den Wert der Ausgangsimpedanz kann ich nicht glauben, das wäre völlig praxisuntauglich. Der Fremdspannungsabstand ist schlecht. Zur Kapazität habe ich nichts gefunden.


    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir den ART DJ Pre II empfehlen, mit umschaltbarer Kapazität 100 und 200 pF (Albus hat gemessen: 145 bzw. 245 pF). Gibt es zwei Threads zu hier im Forum.


    Gruß

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • hallo christian


    danke erstmal für deine regerche

    ja diese daten hatte ich auch nur zur hand

    du hast geschrieben der fremdspannungsabstand wäre schlecht.....wie macht sich das den bemerkbar, bzw. um technischer zu verstehen, was wäre ein guter wert worauf man achten sollte bei neuanschaffung ?

    habt ihr ein thread darüber, um den fremdspannungsabstand zu verstehen (und die anderen werte ?)


    grüße nico

  • Hallo Nico,


    ein schlechterer Fremdspannungsabstand macht sich einfach dadurch bemerkbar, dass das Gerät lauter rauscht als eines mit besserem, also größerem Abstand. Ein anderer Wert ist der Geräuschspannungsabstand, auch dieser gibt das "Rauschen" an, aber anders bewertet. Das Problem beim Vergleichen von Geräten ist, dass oftmals nicht angegeben wird, welche Messung genau angegeben ist. Als Beispiel:


    1. Art DJ Pre II - Hum and Noise > 90dB below clipping (unklar welcher Wert genau, weil das Brummen (hum) mit dabei ist, könnte man annehmen, es ist der Geräuschspannungsabstand)
    2. Pro-ject Phono Box - Geräuschspannungsabstand, MM 86dB (94dB - A weighted) - hier sind beide Werte angegeben, in Klammern der Fremdspannungsabstand
    3. RöRiaa "Musikant" ein Röhren-Pre von Herrn Otto - Geräuschspannung: -80 dB A - eigentlich müsste dies der Fremsspannungsabstand sein, wenn ich es richtig verstehe


    Direkt vergleichbar sind 2) in Klammern 94 dB A und 3) 80 dB A: 94 dB ist der bessere Wert, der Abstand zum Rauschen ist größer als bei 3) - bei einem Röhrengerät ist ein guter Fremdspannungsabstand allerdings auch schwieriger zu realisieren, die 80 dB sind ein guter Wert. Die 90 dB von 1) sind auch ein sehr guter Wert, wobei unklar bleibt, was genau angegeben ist.


    Die 50 dB des Profitec sind also relativ schlecht, wobei auch hier unklar ist, was genau angegeben ist. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Schallplatten selbst einen relativ schlechten Rauschabstand besitzen. Durch die mechanische Abtastung entsteht auch ein Rauschen (und Rumpeln). Eine gute DMM-Pressung erreicht vielleicht auch einen Abstand von 50 dB, d.h. das Nutzsignal (i.d.R 1 kHz) ist 50 dB lauter als das Rauschen der Platte. Dieses "Rauschen" lässt sich auch durch keinen noch so guten Rauschabstand eines Pre wieder verringern. Auf jeden Fall sollte der Abstand des Verstärkers aber größer sein als der der Platte, was nicht schwer ist, und das ist bei dem Profitec jedenfalls grenzwertig. Sonst rauscht der Verstärker nämlich stärker als die Platte.


    Die Werte können allenfalls einen Anhaltspunkt für die Qualität bieten, entscheidend ist, wie sie sich in Deiner Kette gegeneinander schlagen. Wirklich wichtig ist bei MM-Systemen die passende Kapazität zum Tonabnehmer, und da fehlen leider Werte für den Profitec.


    Hoffe, das macht es etwas klarer und ich habe es korrekt dargestellt, schönen Gruß

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • christian erstmal besten dank.......

    update:

    so ich habe jetzt den Profitec TC-400 mal aufgeschraubt. ich sehe auf
    den unterschiedlichen kondensatoren diverse farad werte. wenn ich das
    richtig sehe werden diese dort mit mikrofarad angegeben. der große kondensator mit 1000mikrofarad, die 4 auf der eingangsseite mit je 10 mikrofarad (wenn ich das richtig sehe) . umgerechnet in
    pikofarad ist es utopisch riesig. also können das doch nicht die elektr.
    kapazitätswerte sein oder ? wie würde ich die pikofaradwerte des
    phonovorverstärkers jetzt interessehalber erfahren :D

    bilder siehe unten


    achso du erwähntest ein röhrenvorverstärker. wäre das funktionsprinzip solch eines röhrenvorverstärkers ähnlich oder wären diese als röhrenvorverstärker in benutzung eher nicht zu empfehlen?

  • Hallo Nico,


    da bin ich überfragt, aber Albus hat Dir in einem anderen Forum ja schon kompetent geantwortet (und ich lerne daraus, dass die Angabe der enormen Ausgangsimpedanz wohl doch kein Druckfehler ist).


    Bleibt die Frage nach dem Röhrenpre. Es macht wenig Sinn, über prinzipielle Vor- und Nachteile zu diskutieren (außer fürs Füllen von Foren), mit dem Verstärkungsprinzip lässt sich nämlich keine Musik hören. Das geht nur mit konkreten Umsetzungen der verschiedenen Prinzipien, und dabei kommen immer noch andere Faktoren ins Spiel. Zu vergleichen sind konkrete Modelle, mir hat z. B. ein Röhren-Pre besser gefallen als ein Transistor-Pre, ein anderer Transistor-Pre wiederum besser als der Röhren-Pre. Ich reite in der Frage keine Prinzipien. Für das Budget von 100 Euro wird es allerdings sehr schwierig mit einem ordentlichen Röhren-Pre. Ich bleibe bei meiner Empfehlung von oben.


    Schönen Gruß

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?