dual 1009, mysteriös....

  • Hallo,

    mein (Truhen-) Dual 1009 verhält sich mysteriös. Benutze ich die Startautomatik, läuft zunächst alles ganz normal, der Teller dreht sich, die Nadel setzt auf, die Platte spielt ab - leider ohne Ton, aus den Truhenlautsprechern kommt nichts. Aber dann: Ich schiebe während des geschilderten Abspielvorgangs den Start/Stop-Hebel in die "Manual"-Position, und die Musik erklingt - wenn das mal nicht die Bezeichnung "mysteriös" verdient, 8)zumindest für einen Laien wie mich. Was sagen die Kenner dazu, und vor allem, wie stelle ich das ab?

    Danke für Hinweise

    Wolfgang

  • Ich vermute das "große" Problem der 10xx Baureihe: der Kurzschließer. Nach vielem erfolglosen hin und her mit säubern, Kontakte richten, Platine ausrichten und immer wieder Störgeräuschen, Knistern und kein Ton habe ich ihn kurzerhand entfernt. Kleine Lochstreifenplatine, um die Kabel zu verbinden, und fertig.

    Die Intention, warum Dual das Dingen eingebaut hat, ist mir bis heute auch nicht schlüssig...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Ich vermute das "große" Problem der 10xx Baureihe: der Kurzschließer. Nach vielem erfolglosen hin und her mit säubern, Kontakte richten, Platine ausrichten und immer wieder Störgeräuschen, Knistern und kein Ton habe ich ihn kurzerhand entfernt. Kleine Lochstreifenplatine, um die Kabel zu verbinden, und fertig.

    Die Intention, warum Dual das Dingen eingebaut hat, ist mir bis heute auch nicht schlüssig...

    Verhindert den "Aufsetzplopp". Eigentlich 'ne prima Sache - wenn's funktioniert.

  • OK, so hart setzt die Nadel im "Normalbetrieb" zum Glück nicht auf :merci: Im "Wechslermodus" vorstellbar...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Ich dachte immer, der Kurzschließer verhindert den Ein-/Ausschalt-Knack?

  • Hallo Leute,


    zum Thema "Kurzschließer" bei Dual-Spielern halten sich einige hartnäckige Gerüchte.


    Prinzipiell ist er dazu gedacht, Geräusche von den Lautsprechern fern zu halten, wenn die Automatik in Eingriff ist. Damit die Automatik abläuft, muss das Gerät schon eingeschaltet sein. D.h. der Einschaltknack wird mit dem Kurzschließer nicht unterdrückt. Auch das Aufsetzgeräusch der Nadel wird nicht unterdrückt. Denn da ist die Automatik bereits wieder außer Betrieb.


    Funktionieren tut die Geräuschunterdrückung durch "Kurzschließen des Phonosignals". Daher ist ein Reinigen der Kontakte, zu "klanglichen" Zwecken sinnlos. Das Musiksignal läuft nie über die Kontaktfinger des Kurzschließers;).


    @ Wolfgang,


    eventuell ist bei Deinem 1009 das Kurvenrad nicht koplett in seiner Endposition, sodass der Kurzschließer noch aktiviert ist. Dann kommt kein Ton aus dem Spieler.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Hallo Alfred, danke für die Aufklärung. Dann hatte ein findiger Bastler an meinem 1009 die Funktion etwas abgeändert :)

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Nur mal aus Neugier, Alfred: Welche Geräusche der Automatik sollen das denn dann sein, die von den LS ferngehalten werden sollen?

  • Bei meinen Dual-Vollautomaten schaltet sich der Kurzschließer erst ab, wenn die Nadel auf der Platte ist. Der Auflegeplopp wird wirklich unterdrückt.

    Stereo: MR-611, DA-305, DL-103, AU-300, NAD PP2; SABA HiFi-Stereo I; HK CC82

    Mono: wird momentan überarbeitet

    Schellack: Dual 1019, Shure M78S; SABA Villingen 9

  • Hallo Thomas,


    die Geräusche von Zahnradantrieb des Kurvenrades und die schleifenden Bewegungen des Haupthebels im Kurvenrad und am Tonarm könnten sich auf den Tonarm, bzw. Tonabnehmer übertragen. Das soll mit dem Kurzschließer "ausgeblendet" werden.


    Dann hatte ein findiger Bastler an meinem 1009 die Funktion etwas abgeändert

    Wow, wie hat er denn das angestellt:/? Normalerweise sind die Litzen vom Tonarmkabel im Kurzschließer an festen Metallbrücken angelötet. An diesen Metallteilen gehen auch die Litzen des Phonokabels weg. Ist eigentlich nichts anderes wie ein Terminal. Die Kontaktfinger im Kurzschließer können nur einen Kurzschluss zwischen Signal und Masse erzeugen. Die Beschaltung kann man z.B. hier ganz gut ersehen: http://dual.pytalhost.eu/604s/04.jpg

    Sachen gibts:wacko:.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Bei meinen Dual-Vollautomaten schaltet sich der Kurzschließer erst ab, wenn die Nadel auf der Platte ist. Der Auflegeplopp wird wirklich unterdrückt.

    Das ist tatsächlich eine "Timing-Sache". Je nachdem, wie schnell sich der Lift absenkt.


    Ist er so schnell, dass die Nadel die Platte schon erreicht hat, bevor die Kurvenradbewegung fertig war (und somit der Kurzsschlieser noch geschlossen war), wird der Plopp ausgeblendet.


    Ist die Liftabsenkung sehr langsam, ist das Kurvenrad evtl. schon fertig mit der Drehung und man hört den Plopp vom Aufsetzen.


    Es kann leicht sein, dass das erste Szenario das von Dual angedachte war.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Hallo Alfred,

    danke für den Hinweis, ich werde mal einen Bekannten, der deutlich versierter ist als ich, mit dem "Fall" beauftragen. Aber der 1009 scheint ja ein echter Problemfall zu sein, was man so liest; wirklich dauerhaft ans Laufen ist er offenbar nicht zu bringen....

    Gruß

    Wolfgang

  • Der 1009 ist an sich ein robuster Plattenspieler. Man darf aber auch nicht vergessen wie alt die Geräte mittlerweile sind. Ein kleiner Check-Up und Schmierdienst und er spielt wieder zuverlässig...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Aber der 1009 scheint ja ein echter Problemfall zu sein, was man so liest; wirklich dauerhaft ans Laufen ist er offenbar nicht zu bringen....

    Hallo Wolfgang,


    das würde ich so nicht sagen. Der 1009 ist eher ein Panzer den man nicht leicht kaputt kriegt;).


    Etwas Zuwendung und er läuft nochmal 50 Jahre:thumbup:.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Grüezi Gemeinde


    Ich nehme an das Beschriebene nennt sich bei meinen 2 Musikboxen "Stummschaltrelais" .

    Beide sind 1959er Damen mit Röhrenverstärkern.

    Da sind leichte bis ... Brummgeräusche im Ruhebetrieb normal. Heute sagt man eher "Stand-by" dazu.

    Ebenso natürlich die diversen Schaltimpulse/funken die von der ganzen Elektromechanik erzeugt werden beim suchen - auflegen etc.


    Das Ganze ist üblicherweise Nockenwellengesteuert, wie die Ventile bei einen Automotor. Das Relais ist im Verstärker.

    Also wie bereits erwähnt meist eine Timingfrage.

    Oder das Relais bleibt hängen....

    Was bei einer der Damen leider zur Zeit der Fall ist. Ein leichtes anklopfen am Verstärker löst es dann.

    (ja ich nimms bald mal in Angriff... :saint:)


    Gruss

    Tobi

  • im Prinzip ist der 1009 wirklich ein super zuverlässiger und robuster Spieler, man muss ihn nur ab und zu gut pflegen und schmieren. Ich finde, er ist der beste Wechsler für 7" singles. Er hat kein Antiskating- das braucht man sowiso nicht für singles. Er hat keine mitlaufende Wechselachse, diese braucht man auch nicht sofern man eine AS9 Abwurfsäule montiert. Er läßt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen, Resonanzen und Nadel abheben liegt ihm fern. Ich mag diese Ortofon

    1/2" OM systeme in dem 1009, oder das gute alte shure M44. Gerade bei mit der AS9 halte ich den Kurzschliesser für eine gute Sache, sofern dieser richtig justiert ist, hört man keine Nebengeräusche beim Wechselvorgang, die Kontakte muss man wohl auch mal reinigen, da sonst irgentwelche Geräusche durch kommen können. Normalerweise, kann man so ein Gerät als Laie kaum verbessern, indem man etwas ändert. Besser wäre es, den Original-Zustand wieder herzustellen.

    Grüsse


    Armin

  • Hallo Alfred,

    Deine positive Haltung dem Gerät gegenüber freut mich, aber es ist die Einschätzung eines Fachmanns, für den ein solches Konstrukt kein Hexenwerk darstellt. Für mich als technisch völlig talentfreien Anwender sieht das schon anders aus, und wenn ich das, was ich über den 1009er gelesen habe, Revue passieren lasse, habe ich erhebliche Bedenken, daß der "normale" niederrheinische Radio-und Fernsehtechniker, das geregelt bekommt, woran offenkundig begabte und sehr lösungsinteressierte "freaks" verzweifelt sind. Zur Zeit habe ich das Problem so gelöst, daß ich einen anderen Dual-Spieler in die Truhe gestellt habe und so auch Platten über die Truhe hören kann. Ist natürlich nur die zweitbeste Lösung, aber ich traue mich nicht , den 1009 jemand zu überantworten, der nicht wirklich versiert ist. Das sind die Ängste des Talentfreien...... =O

    Gruß

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    eigentlich bin ich nicht so der Fan dieser ganz alten Duals.


    Aber wenn ich mir das von Dir beschriebene Fehlerbild ansehe, ist als Fehlerursache eigentlich nur das Umfeld des Kurzschließers zu prüfen. Das sollte auch ein nur mittelmäßig begabter Radio- und Fernsehtechniker mit einer Serviceanleitung in der Hand durchschauen;).


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Hallo Alfred,

    Dein Wort in Gottes Ohr, aber es macht mir (ein wenig)Hoffnung. Wobei die Radio- und Fernsehtechniker, die mit solchen Geräten noch umgegangen sind, inzwischen jahrgangsmäßig (wie ich) auf der Liste der gefährdeten Arten stehen. Und ob die jungen Leute mit ihrer digitalen DNA das noch beherrschen - ich hege da leise Zweifel:)

    Gruß

    Wolfgang