Decke vom Hörraum dämmen

  • #31: Hallo Rainer, ich habe es ganz einfach gerechnet. Damit du mit der 2. Schale etwas erreichen kannst musst du diese schwer machen. Von welcher Masse dieser Unterdecke bist du denn ausgegangen? Ein Rechenbeispiel:

    Ich würde 2x 12,5 mm Silentboard und 1x 18 mm Diamant der Fa. Knauf nehmen. Diese Platten ergeben zusammen eine flächenbezogene Masse von ca. 52 kg/m2. Wenn du schwerere Konstruktionen nehmen willst wirst du Probleme mit der Statik bekommen. Oder willst du Betonplatten abhängen? Also bleibt nur die Abstandsvergrößerung, denn diese 52 kg/m2 sind relativ wenig, selbst gegenüber einer leichten Wohnungstrenndecke von 250 kg/m2 (beispielhaft). Dies entspricht etwa einer ca. 10 cm dünnen Betondecke. So dünne Betondecken gibt es gar nicht im Wohnungsbau.

    Hallo Ody,

    hallo Bwenry


    gerechnet habe ich erst heute...ich hatte die vereinfachte Formel im Kopf, bei der nur die eine schwingende Masse berücksichtigt wird. Hierbei verhält sich Abhängehöhe zu Masse 1:1.

    Heute habe ich in einer kleinen Exceltabelle mittels der etwas kompliziertere Resonanzformel, bei der beide Massen eingerechnet werden, ein paar Werte ermittelt. Da hier nur eine der zwei beteiligten Massen verändert wird, ist hier tatsächlich die Abhängehöhe von größerer Bedeutung, zumal dickere Beplankung auch mehr Geld bedeutet, ...Höhe gibt es quasi umsonst.


    Bei einer Annahme, dass es sich um eine Betondecke von 16cm handelt, ergeben sich zum Beispiel folgende Resonanzfrequenzen:


    H= 6,5 cm und GK= 2,5cm = 14,9Hz

    H= 5 cm und GK= 4cm = 13,7Hz

    H= 6,5 cm und GK= 5cm = 10,9Hz

    * H= 6,5 cm und GK= 3,5cm = 12,7Hz *

    H= 10 cm und GK= 2,5cm = 12,5Hz

    H= 10 cm und GK= 4cm = 9,7Hz


    Nur nochmals grob vereinfacht zur Erläuterung: erst oberhalb der Resonanzfrequenz beginnt (mit zunehmender Frequenz zunehmend) die Schalldämmung. Das heißt, je tiefer die Resonanzfrequenz, um so besser der Schalldämmwert.


    Die Abhängehöhe ist dabei der Zwischenraum zwischen Unterkante Betondecke und Oberkante Unterdecke.

    Das heißt zu der Abhängehöhe muss die Plattendicken hinzugerechnet werden, um die Höhe des Gesamtpaketes zu erhalten.

    Ich würde die mit * gekennzeichnete wählen 1x20mm Massivbauplatte, 1x15mm Knauf Diamant, Gesamtaufbau 10cm.


    Gruß,


    Rainer

  • Da habt Ihr Euch ja richtig viele Gedanken gemacht und mir viele und gute Informationen gegeben.

    Mal schauen was ich wirklich umsetzen kann.



    Danke

    Gruß

    Bwenry

  • Heute habe ich in einer kleinen Exceltabelle mittels der etwas kompliziertere Resonanzformel, bei der beide Massen eingerechnet werden, ein paar Werte ermittelt.

    ...und habe mich dabei nicht nur an einer Stelle um ein paar Kommastellen verhauen...:pinch:


    ...eigentlich hätte es mir bei den berechneten Werten dämmern müssen, dass diese eigentlich viel zu niedrig sind, bin aber erst heute dazu gekommen die Formel in meiner Exceltabelle zu kontrollieren...


    hier sind die jetzt hoffentlich korrekten Werte:

    H= 5 cm und GK= 2,5cm = 54 Hz

    H= 5 cm und GK= 4cm = 43 Hz

    H= 6,5 cm und GK= 2,5cm = 47 Hz

    H= 6,5 cm und GK= 3,5cm = 40 Hz

    +H= 6,5 cm und GK= 4cm = 38 Hz+

    *H= 10 cm und GK= 2,5cm = 38 Hz*

    H= 10cm und GK= 4cm = 31 Hz


    Jetzt passt es auch mit der Info, dass eine abgehängte Decke erst ab ca. 100-125Hz nennenswerte Dämpfungswerte entwickelt...wie übrigens auch schwimmende Estriche...


    Die mit * und + gekennzeichnete Decken wären jetzt meine Favoriten

    * ist kostengünstiger, + bietet 2,0 cm mehr Kopffreiheit...


    Gruß


    Rainer

  • Hi Jungs,


    aus der Tabelle von Rainer könnt ihr sehen, dass eine Abhangtiefe unter 10 cm nicht wirklich gut ist. Allerdings sind dies alles Vermutungen, denn bisher wissen wir ja nicht wirklich um was für eine Decke es sich hierbei handelt. Holzbalkendecke/Stahlsteindecke/Stahlbeton mit Zementestrich/ohne Estrich/ Betonhohldielendecke u.s.w. Dann würden diese Berechnungen eventuell ganz anders aussehen. Unabhängig davon würde ich wie folgt vorgehen:


    • Bestandsdecke
    • 2x 40 mm Minaralfaserplatten TP115 bzw. so dass immer 2cm Luft bleibt
    • 2x 12,5 mm Gipskarton Fa. Knauf Typ Silentboard
    • 1x 18 mm Gipskarton Fa. Knauf Typ Diamant

    Die Decke muss mindestens 10 cm tief abgehangen werden.

    Die beiden verschiedenen Platten haben eine verschiedene Härte und wirken zusammen beide besonders gut bzw. diese ergänzen sich sehr gut. Die drei Platten haben eine flächenbezogen Masse von etwas über 50 kg/m2 was für eine Gipskartonunterdecke schon ganz gut ist. Abgehangen wird die Decke an Schwingungsabhängern von Knauf. Es gibt noch bessere Anhänger allerdings wird das Ganze dann kompliziert.


    Wie gesagt wir wissen noch nichts über den Aufbau der Bestandsdecke; dann sollte man sich auch die Nebenwege ansehen.


    Beste Grüße

    Ody


  • Hallo Ody.


    Ich perönlich habe gute,mit nicht brennbaren,speziellen Styroporapplikationen unter meine Decke montiert und erfüllen ebenfalls Diffusor/Absorbations Normen-,wobei mir wirklich Messwerte-der 0,000...Norm ,etc. pp. sowas von egal ist ... ^^. Es klingt auch hier -ohne- schon fantastisch gut und dabei lehne ich mich bestimmt nicht zu weit "weit" aus dem Fenster.

    Warum den komplizierten,sehr teuren Weg wählen,wenn`s auch anders und wesentlich günstiger geht ? Die Decke,egal welche es ist,ist nicht das Kernproblem,sondern die optimale Dämmung darunter.

    Hier bei mir,bei 2,54m Höhe,muß nichts weiter nach oben gedämmt werden,dort ist tatsächlich:-relative Ruhe- .Außer ich drehe volle Lotte( 1.15Uhr) auf....,ja dann,kann es sein,das mein Freund und Nachbar auf der Matte steht,was ich dann auch verstehen könnte. Bisher aber alles gut.:thumbup:

    Decke nach oben abdämmen,mußt Du halt die 10cm Zwischendecke reinmachen,aber da stellt sich für mich hier scherzhaft die Frage: Warum nicht Altbau mit 3,70m Decke..?

    Das erst ,wäre optimal.

    Doch es ist,wie es ist. Okay,nur einen kleinen Tip nur von mir,muß ja nicht richtig sein...

    Gruß

    Rod

  • Hallo Rod,

    du bringst hier zwei Bereiche der Akustik durcheinander. Das Problem von Bwenry ist der Schallschutz (Bauakustik) und nicht die Raumakustik. Du hast mit deinen "Styroporapplikationen" keinen Schallschutz verbessert sondern etwas an deiner Raumakustik verändert. Etwas verbessert weil eigentlich Styropor kein typisches Absorptionsmaterial ist sondern manchmal in Form von Diffusoren verkauft wird. Ich weiß zwar nicht was für Formen von Applikationen du verwendet hast, diese haben aber mit Sicherheit nichts mit dem Schallschutz zu tun. Wenn diese gut sind und an der richtigen Stelle montiert werden können diese schädliche Reflexionen vermeiden. Als Absorption ist das Material nicht so gut geeignet weil es eigentlich luftdicht ist und somit nicht richtig absorbieren kann.


    Der Weg des Schallschutzes ist nicht kompliziert aber auch nicht kostengünstig. Man wird aber nicht um diese Methode herumkommen. Zur Verbesserung des Schallschutzes etwas an die Decke oder Wand zu kleben ist physikalisch falsch.

    Die Trenndecke wird mit Sicherheit das Problem sein aber zusätzlich die Nebenwege. D.h. der Schall kann natürlich über flankierende Wände, schlechte Türen oder auch über die Heizungsrohre nach oben übertragen werden. Wenn du alle Threads gelesen hättest, hättest gesehen, dass wir die ganze Zeit schon über die eigentlich zu geringe Zimmerhöhe gesprochen hatten. Die Abhangtiefe von 10 cm ist schon grenzwertig. Nur das können wir nunmal nicht ändern. Klar ist eine Altbaudeckenhöhe von 3,70 m ideal; nur was willst du Bwenry damit sagen? Soll er umziehen? Abgesehen davon wir mutmaßen alle hier nur rum weil wir weder den Schnitt noch den Grundriss noch den Aufbau aller Umfassungsteile kennen. Vielleicht ist ja die Trenndecke zu ertüchtigen tatsächlich nicht die richtige Methode weil wir nicht die örtlichen Gegebenheiten richtig kennen. Alles klar?! ;)


    Gruß

    Ody

  • Ja Ody ...Alles geklärt :).

    Vielleicht hilft Isofloc Bwenry unter/oder in die Zwischen/-Decke.

    Gibt es in Wermelskirchen/NRW.. mit Fachberatung für Bwenry .

    Das wäre ein lohnender Weg für ihn. Eine Fachberatung zur Akustiklösung und nicht Wir,mit einzig unseren Erfahrungen auf diesem Gebiet Hifi...:);).. .

    Danke für deinen hier geposteten Hinweis.

    Gruß

    Rod

  • Guten Morgen Rod,


    nein es hilft nicht!!!!!

    Isofloc wird verwendet wenn man an Unterdecken oder Trennwände nicht mehr richtig rankommt oder Hohlräume unbedämpft sind. D.h. wenn eine Unterdecke ohne Bedämpfung/Mineralwolle erstellt wurde bohrt man ein Loch da rein und bläst das Zeug (flockige Mineralfaser) in den Hohlraum. Nicht wie von dir beschrieben unter die Decke!!! Die Unterdecke wird ja neu erstellt und da werden wir hoffentlich nichts vergessen. Abgesehen davon, das Zeug setzt sich nach einer gewissen Zeit. Wie es mit der Langzeitwirkung des Isoflocs bestellt ist weiß man nicht so genau. Deinen Einwand "Wir,mit einzig unseren Erfahrungen auf diesem Gebiet Hifi." verstehe ich nicht ganz. Ich hatte Anfangs geschrieben, dass ich seit ca. 30 Jahren Akustikberatung, Messungen und Planungen durchführe. Deshalb wollte ich ja helfen. Das Problem ist hier nur, dass keiner von uns hier die Gegebenheiten vor Ort kennt. Normalerweise geht man hin, macht eine Schallmessung, sieht sich die Resultate an und kann dann erst genau Planen bzw. sagen was zu machen wäre.


    Gruß

    Ody

  • Moin,

    vielleicht ist ja die Zimmerdecke 3,70m hoch:-). Solange wir nicht wissen was sich unter der Holzverkleidung verbirgt und wie die Zimmerdecke tatsächlich augeführt ist, sind nach meiner Meinung alle folgenden Überlegungen augenblicklich wenig sinnvoll.

    Gruß Kalle

  • Moin,

    vielleicht ist ja die Zimmerdecke 3,70m hoch:-). Solange wir nicht wissen was sich unter der Holzverkleidung verbirgt und wie die Zimmerdecke tatsächlich augeführt ist, sind nach meiner Meinung alle folgenden Überlegungen augenblicklich wenig sinnvoll.

    Gruß Kalle

    Hi Kalle,

    der war gut!

    Allerdings man muss auf alles gefasst sein. Habe so einiges schon erlebt...aber das wäre aber wirklich etwas viel.


    Gruß

    Ody