Tonarm Resonanzfrequenz erhöhen oder senken ohne zusätzliche Dämpfung

  • Das ist eben Körperschall. Warum sollte eine schwere Headshell diese Schwingungen mehr anregen, als eine leichte? Höchstens durch den höheren Wirkungsgrad und das bessere Impulsverhalten.

    Nein, ist es nicht.


    Wir reden wirklich von Schwingungen des ganzen Körpers (z. B. des Tonarmrohrs) und nicht von Schwingungen der Teilchen (Atome), die Schallwellen weiterleiten.


    Hier mal am Beispiel einer Brücke, was mit Torsions- und Biegeschwingungen prinzipiell gemeint ist:


    Tacoma Narrows Bridge


    Und das an einem vergleichsweise dünnen Rohr ein relativ schweres Ende eher zu Problemen neigt, ist so einsichtig, dass man es nun wirklich nicht näher erläutern muss.


    Aber - wie gesagt und von Holger bestätigt - alles nur graue Theorie.

  • Wir reden wirklich von Schwingungen des ganzen Körpers (z. B. des Tonarmrohrs) und nicht von Schwingungen der Teilchen (Atome), die Schallwellen weiterleiten.

    Der Tonarm kann natürlich auch als ganzes Schwingen. Eine schwere Headshell sorgt aber für mehr Stabilität. Wie du ein Alurohr sage mal 10 mm Durchmesser, mit dem feinen Cantilever, der auch noch weich gelagert ist, zu Torsionsschwingungen anregen willst, kannst du ja mal genau beschreiben. Was ist mit den Holzarmen, die sind ja noch weniger stabil. Die Arme von Morch, sind auch sehr filigran, aber evt aus Stahl? Die neueren SME sind sehr Massiv, aber klingen auch nicht besonders gut, wenn ich an den überdämpften fünfer denke.

    Gruss

  • Wenn du es wirklich genauer wissen willst, dann lies mal Artikel in uralten Hifi-Zeitschriften (Ende 1970-iger bis Anfang 1980-iger Jahre). Da haben Ingenieure das gemessen.

  • Interessante Diskussion bei der nicht nur der Tonarm, sondern anscheinend die Physik bzw. Mechanik insgesamt in diesem Thread durchaus signifikanten Torsionskräften ausgesetzt zu sein scheinen. Wobei nach meiner Erfahrung der Tonarm als ganzes bzw. seine Atome am wenigsten "verbogen" werden.


    Das Resonanzverhalten des Masse-Feder-Systems Tonarm/Tonabnehmer lässt sich sehr gut über die Erhöhung oder Senkung der Masse des Headshells bzw. durch Zusatzgewichte verbessern. Dies wirkt sich auf die Wiedergabequalität mbMn deutlich stärker positiv aus als theoretisch mögliche Schwingungen des Tonarmrohrs.


    Das hier zur Diskussion stehende Denon DL-110 hat bei 10 Hz eine Compliance um die 14 und mit einer Masse von 4,8 g, mit Schrauben ca. 5g, passt es an Armen mit einer eff. Masse von 12g (Resonanzfrequenz 12 Hz) und 24 g (8 Hz).


    Ich betreibe es z.Zt. an einem Pioneer PLX-1000. Die Resonanzfrequenz liegt bei 8 Hz. Das 110er ist aktuell mein Lieblingssytem, da es einfach nur das wiederzugeben scheint was in der Rille ist. Man denkt nach einiger Zeit des Hörens nicht mehr über Höhen, Mitten und Bässe nach, sondern hört einfach nur Musik.

  • @ Ingo,


    herzlichen Glückwunsch zur ersten Erwähnung vom Ladegaard Bericht in diesem Forum in 2017 - das Wissen stirbt nur langsam.


    Freundliche Grüße, Tony

    Viele Grüße, Tony

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    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

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  • Wobei Ladegaards Paper als Reaktion auf Ultraleichttonarme, Tonabnehmer mit sehr hoher Conpliance und geringer Auflagekräften zu verstehen ist. Einen Tonarm mit M eff. Von 2,5g zu messen ist nicht praxisrelevant. Die aus den Messungen abgeleitete Forderung die optimale Resonanzfrequenz soll zwischen 15 und 18!Hz liegen hat sich nicht durchgesetzt. Wer einen Thorens TP16 III und ein Denon DL103 hat kann ja mal testen ob Theorie und Praxis im Einklang stehen.

  • zwischen 15 und 18!Hz

    Es ist nicht die frequenz im absoluten sinn der wichtig oder gar diktierend ist, es ist die bedaempfung /ausschwingverhalten/Q=0.5 in der relation zur umgebung (spectrum).

    Als ich in den 80ern einige monate bei B&K war wuerde es immer wieder diskutiert, es ist nicht dass es schwingt es geht um wie es schwingt.


    Lynnot Danke, ich glaube ich habe es in 2006/7 hier das erste mal eingestellt und hoffe andere haben es vorher auch gemacht.


    ingo

    ... a simple product of sophisticated thinking.

  • Es ist nicht die frequenz im absoluten sinn der wichtig oder gar diktierend ist, es ist die bedaempfung /ausschwingverhalten/Q=0.5 in der relation zur umgebung (spectrum).

    Das ist Deine Interpretation. Im Paper steht:


    "The first thing to do is to raise the frequency response to 15 - 18 Hz and than ideally damp the system to a Q of 0.5...."