OP5534 A welche aktuellen Entwicklungen sind auf dem Markt.

  • Hallo,

    ich habe vor Kurzem eine Excel-Tabelle zur Gegenüberstellung von Datenblattangaben diverser im Audiobereich vorkommender Operationsvertärker angefertigt, siehe zip-Anhang. Der Fokus lag auf bei +/-15 - 18V verwendbaren Typen mit Stabilität bei Einheitsverstärkung. Da könnten sicher noch ganz viele OPs ergänzt werden - jeder ist frei sich selbst dort seinen Favoriten einzutragen. Ebenso fehlen eventuell Angaben, die jemand für sein Projekt als wichtig erachtet. Das ganze ist sozusagen work in progress und ein jeder kann die Tabelle für sich nach Belieben gestalten.

    Zur Tabelle:

    - Die Spalte "#" enthält die Anzahl der OPs pro Chip; Werte in Klammern zeigen an, wenn es gleichartige Chips mit mehreren OPs gibt.

    - "ug" steht für "unity gain". Bei Typen die erst ab V=5 stabil sind, sollte dort eine 5 stehen.

    Das "t" steht für die häufig im Datenblatt vorkommenden typischen Werte; manchmal findet sich daneben noch ein zweiter, manchmal garantierter Wert - der natürlich etwas schlechter ausfällt.

    - "I idle" ist die Stromaufnahme im Ruhezustand - einer der wichtigsten Werte die bei Modifikationen zu beachten sind. Neue Typen genehmigen sich häufig mehr Strom als die immer noch häufig anzutreffenden OPs aus den Familien von TL071 und NE5534. Siebwiderstände und ggfs. Kondensatoren sind entsprechend anzupassen. Bei Schaltungen mit vielen OPs kann u.U. auch ein kräftigerer Trafo notwendig werden.

    - "I short" - der bei Kurzschluss fließende Strom gibt evtl. etwas Auskunft über die Dimensionierung der Ausgangsstufe. Mit dem maximal zu entnehmenden Nutzstrom nicht zu verwechseln.

    - "Load pf" - maximal zu treibende kapazitive Last. Je nach Datenblatt wird dieser Wert für unterschiedlich starke Überschwinger angegeben. Manchmal muss man sich den Wert auch aus einem der klein abgedruckten Graphen auch selbst zusammenreimen; folglich: auch nur ein Anhaltswert.

    - "U cmr": Eingangsspannungsbereich für common mode rejection

    - GBW: Diese Spalte sollte eigentlich aus der Tabelle verschwinden, da der Wert in vielen Fällen nichts, aber auch gar nichts sagt. Oft ist das Verstärkungs-Bandbreite-Produkt für theoretische Verstärkungswerte von 100 oder 1000 angegeben.

    - "FPW": Full-Power-Bandwidth, Bandbreite bei maximaler Ausgangsspannung; aussagekräftiger als GBW.

    - "SR": Slew-Rate oder Anstiegsgeschwindigkeit, stellt den wichtigen Bezug zwischen genutzter Ausgangsspannung und Bandbreite her.

    - "THD": Harmonische Verzerrungen - schön viele Nullen hinter dem Komma sind nicht alles ;)

    - "Un": Equivalentes Eingangsspannungsrauschen

    - "In": Equivalentes Eingangsstromrauschen

    - "R opt", bzgl. Rauschen der optimale Eingangswiderstand, berechnet aus Un/In.


    viel Spaß (but no warranty) ...

    Peter

  • Hi an alle Beteiligten hier,


    ich hab im Bastel-Fundus noch eine ganze Menge 5534 liegen und würde

    zum Spaß im Winter mal was damit basteln.

    Kann jemand eine Schaltung mit Netzteil etc. für Phono MC/MM empfehlen,

    die klanglich sehr gut ist und die genannten OPs vorsieht?


    Beste Grüße


    ulf

  • ich hab im Bastel-Fundus noch eine ganze Menge 5534 liegen und würde

    zum Spaß im Winter mal was damit basteln.

    Kann jemand eine Schaltung mit Netzteil etc. für Phono MC/MM empfehlen,

    die klanglich sehr gut ist und die genannten OPs vorsieht?


    Den 5534 würde ich für MC ohne rauscharme Vorstufe nicht empfehlen. Du brauchst eine Nennverstärkung (bei 1 kHz) von 60 dB, d.h. bei 50 Hz werden es auch an die 90 dB werden. Das schafft ein 5534 nicht allein. Bei MM sind es 40 dB Nennverstärkung. Das geht schon eher.


    "Klanglich gut" hängt auch vom Layout der Schaltung ab. In den letzten 10 Jahren arbeite ich nur noch mit SMD Bauteilen. Klar, zum einen nervt mich das Bohren und das kostenlose Eagle begrenzt auf 80x100mm, aber je kompakter eine Schaltung ist, desto stabiler und einstrahlsicherer ist sie dann. Im Datenblatt von TI zum 5534 hat man unter Kapitel "11 Layout" dazu etwas Nützliches erläutert. Ich habe es selber bei meinem RIAA-Entzerrvorverstärker so angewandt.


    http://www.ti.com/lit/ds/symlink/sa5534a.pdf


    Die Schaltungen mit einem OP sind in der regel Recht einfach und unterscheiden sich im Prinzip nur nach dem Typ des Entzerrnetzwerkes.


    http://www.meergans.org/schalt…aerken-in-der-uebersicht/


    Der Elliott ist eine passable Quelle zum nachbauen.

    http://sound.whsites.net/project06.htm


    http://sound.whsites.net/project25.htm

    Schaltung "Figure 3 - Phono Preamp #1" gefällt mir weil hier im Rückkopplungszweig der -Eingang niederohmig mit 180 Ohm abgeschlossen. ist. Dann rauscht es etwas weniger. Schaltung #2 hat ein geteiltes RIAA-Filter. Und Schaltung #3 bietet auch ein Rumpelfiter in der ersten Stufe. Da gehört es eigentlich auch hin.


    Wichtig ist die Auswahl der Kondensatoren im Filter. Am besten Folie. Eng toleriert und möglichst selber ausmessen und abgleichen. Widerstände am besten Metallfilm, keine Kohle. 1% Toleranz ist Standard und genügt eigentlich auch.

    mfg klaus

  • Lieber, Calvin.


    Das ist wie ein Vergleich zwischen Ford Fiesta und Ferrari.


    O.K. Fangen beide mit F an, aber dann.:pinch:


    Gruß

    skeptiker

  • Hallo Klaus,


    wie kommst Du bei 50Hz auf 90dB:?:


    Wenn Du schon 60dB bei 1Khz nennst, dann braucht man bei 50Hz doch ca 77dB und bei 20Hz dann ca 80dB Verstärkung.

    Egal ob der 5534 das macht oder nicht, so sollte doch erst mal bei der Grundlage der annahmen nicht irgend etwas genannt werden, sondern korrekte Werte.

    Kann man aus jeder Riaa Kurve ablesen, oder auch richtig ausrechnen.

    Geht man allerdings von z.B. 68dB bei 1KHz aus, dann sind es bei 20Hz 88dB.


    Richtig ist, das man da ein 2 Stufiges Design anwenden sollte.

    Ich habe das in meiner DIY MC-Phono auch so gemacht, erste Stufe AD797 und in der zweiten Stufe dann 5534;)


    Gruß Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

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  • Hi Klaus,


    das ist doch schon mal eine Ansage. Ich werde mich durch die Seiten ackern. Dass es auf ein

    ordentliches Layout ankommt ist mir klar. Die Punkte im TI Datenblatt sind mir bekannt und

    ich setzte diese natürlich um. Aber du hast recht, man kann nicht oft genug drüber nachdenken.


    LG


    Ulf

  • Kann man aus jeder Riaa Kurve ablesen, oder auch richtig ausrechnen.

    Geht man allerdings von z.B. 68dB bei 1KHz aus, dann sind es bei 20Hz 88dB.

    Ja, Du hast ja recht. Nur in dieser Phase von Ulf geht es ja erst einmal um das Grobe.


    Hallo Ulf,

    ich hatte hier im Thread unter #19 zwei Links zu meinem RIAA-Entzerrvorverstärker eingefügt.

    Re: Parallelschalten von Halbleitern für kleines Rauschen


    Re: SNR mit Hobbyausstattung messen


    Übrigens: Die Simulationen in den Links werden mit dem kostenlosen LTspice von Linear Technology durchgeführt. Es ist alles dabei um sie selber auszuführen.

    mfg klaus

  • Hi,

    Eigentlich keine große Sache,

    Die erste Stufe wie gesagt mit dem AD797 aufgebaut. Die macht 20dB Verstärkung.

    Die 2 Stufe mit dem 5534 und einer Aktiven Riaa Entzerrung. Alle Op's einzeln noch mal in der Spannungsversorgung abgeblockt.

    Alle Widerstände und auch C's für die Riaa und Verstärkung sehr genau ausgemessen, so das die Abweichung und auch die Kanalgleichheit R+L auf ein min bzw maximum getrimmt ist.

    Die RIAA C's sind KP 1832 von Röderstein.

    Der MC Lastwiderstand im Eingang lässt sich über einen 8 Fach Dip-Schalter in 10 Ohm Schritten einstellen bis 1650 Ohm.

    Das war der eigentlich Anlaß die DIY MC Phono auf zu bauen um mit den Widerständen zu spielen.

    Allerdings höre ich nicht bei jeder kleinen Widerstandsänderung die Welt auf gehen, wie viele andere hier im Forum.

    Hörbar sind größen von 100 auf z.B 470 Ohm oder dann auf 800 Ohm.

    Meine Ortofons schließe ich mit 200 Ohm ab, die Audio Technicas mit 470 Ohm und auch das Benz Gold.


    Gruß Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

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  • Die erste Stufe wie gesagt mit dem AD797 aufgebaut. Die macht 20dB Verstärkung.

    Die 2 Stufe mit dem 5534 und einer Aktiven Riaa Entzerrung. Alle Op's einzeln noch mal in der Spannungsversorgung abgeblockt.

    Das ist schon High-End. Aber das ist nur die Auswahl der OPV. Der Spaß beginnt dann erst.


    Die KP 1832 von Röderstein wären mir aber viel zu klobig.

    http://www.audiofino.de/bauteile-kondensatoren.html


    Folienkondensatoren gibt es auch etwas kleiner, auch mit 2% Toleranz. Außerdem haben die kleine Dinger so gut wie keine parasitären Nebeneffekte. Ein Wickel ist eben immer auch eine Spule und die dann lange Folie hat auch einen ohmschen Widerstand, ...


    https://www.conrad.de/de/folie…h471gx5-1-st-1468291.html


    Zusatz: billig sind die auch nicht.;)


    mfg klaus

    2 Mal editiert, zuletzt von KlaRa5 () aus folgendem Grund: neues

  • Hallo Klaus,

    Ob es High End ist weis ich nicht;) aber ist zumindest in der Einstellung der Widerstände super flexibel und einfach.


    Wir haben die hier mal bei einem Treffen mit meiner SAC-Gamma und auch mit dem Prototypen der Monk verglichen.

    Nach dem Treffen dann die Monk, SAC, DIY und noch ne PASS Pearl mit MC Stufe verglichen.

    Haben sich alle wacker geschlagen, jede eine Nuance anders, aber keine wirklich schlechter oder besser.

    Am Ende eine Nuance vorne mit dem einen tick tieferen Bassfundament die Pass-Pearl MC-Phono. ( Akkubetrieben)

    Die Monk und SAC waren sogar sehr identisch, meine DIY Phono zeigte sich in der Räumlichen Abbildung zwar einen tick Kompakter aber auch stabiler und präziser, was wohl aus der exakten Kanalgleichheit kommt.

    Im Blindtest würde ich die SAC und Monk nicht unterscheiden können, die Pearl hört man durch das Bassfundament raus und die DIY durch die Abbildung ( Die Abbildung würde man wohl durch ausmessen der Bauteile bei den anderen Phono's wohl auch hin bekommen)


    Gruß Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

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  • Der Tick an etwas tieferem Bassfundament bei der Pearl resultiert aus deren (krummen) Frequenzgang. Ich meine sie hebt unterhalb von 100Hz bis zu 1db an evtl. auch nur 0,5. Aber ein gutes Beispiel dafür, weshalb Phonopres teilweise unterschiedlich klingen. Es sind meist einfach deren Frequenzgänge, da die Entzerrung entweder beabsicht von der Norm abweicht (gesoundet) oder aufgrund von Fehlern oder Bauteiletoleranzen.

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<

  • Jepp, genauso ist es. Habe daher meine Pearl irgendwann verkauft, mir spielte das Teil nicht "offen" genug.


    Machte dazu auch mal eine Quick and Dirty Messung mit Just Oct, was eigentlich nur für Lautsprecher gedacht ist aber auch Fremdsignale von der Testplatte messen kann. Um die Tendenz zu sehen reichte es, schwarz die Pearl, rot die Very Simple Phonostage:


    [Blockierte Grafik: http://www.amodul.de/bilder/fgang_pearl.jpg]

    Grüße Chris

  • Machte dazu auch mal eine Quick and Dirty Messung mit Just Oct, was eigentlich nur für Lautsprecher gedacht ist aber auch Fremdsignale von der Testplatte messen kann. Um die Tendenz zu sehen reichte es, schwarz die Pearl, rot die Very Simple Phonostage:

    Ist das Diagramm über Lautsprecher und Mikro aufgenommen worden oder direkt, nur als Fremdspannung?

    mfg klaus

  • Seit dem Erscheinen dieses ICs bzw. dessen Urvater von Philips, den TDA1034, sind extrem viele Typen gekommen und teilweise auch wieder verschwunden (wie z. B. der AD846).

    Analog Devices hat die größte Auswahl interessanter Neuentwicklungen, aber auch TI, die mittlerweile auch das Portfolio von National Semiconductor anbieten, bieten viele neuere Typen an.

    Unter der Vielzahl von Typen erscheinen mir jene interessant, die im Mani Schiit sitzen - siehe post #14 unter

    Review-Reihe: Einsteiger Phono-Vorverstärker (und ein potentieller Überflieger?)

    == Gewerblicher Teilnehmer ==