Hilfe, was sind denn da für technische Informationen auf der Schallplatte

  • Hallo Spezialisten,

    ich habe bei einem meiner letzten Streifzüge u.a. diese Platte ergattert:

    https://www.discogs.com/de/Dor…my-Dorsey/release/3890091


    Stereo, Rotes Vinyl , ist ein Orginal von 1958, Crown Record, USA Pressung und klingt auch richtig gut.

    Wenn ich da auf die Rückseite schaue finde ich da folgend, für mich momentan, verwirrende Infos:


    Crown


    Häää ? warum machen die das, ist das üblich , gar in einem Standard definiert der mir bisher entgangen ist ?


    Kann mir einer der hier anwesenden Spezialisten bitte speziell den letzten Absatz erklären .
    Warum machen die den linken Kanal absichtlich leiser ?
    So etwas habe ich in meine nicht gerade kleinen Schallplattensammlung bisher nicht gefunden (oder konsequent überlesen ;)


    Und noch eine nette Info ist da drauf: Angabe des möglichen Frequenzganges : 15Hz-25KHz


    viele Gruesse

    Rainer

  • Habe ich mir zuerst auch gedacht. Antiskating hat aber mit dem Pegel nix zu tun. Will heißen bei zuviel/zuwenig AS wandert die VERZERRUNG von rechts nach links, der Pegel, der ja durch die Auslenkung der Rille vorgegeben wird, bleibt aber gleich.


    Schade daß der letzte Satz "This has been don on purpose ......" "Das wurde gemacht, um zu ermöglichen ....." nicht komplett zu sehen ist.


    Gruß


    Klaus

    “I don't know why but everybody has a hit in Germany. You know, David Hasselhoff had a hit in Germany, a number one. I had a number one in Germany. I guess they just don't know much about music over there.”


    Lee Majors

  • Moin Klaus,


    ist schon zu sehen, Du musst nur auf das Bild klicken.


    Die Idee hinter dem letzten Absatz scheint mir zu sein, eine Pegelabstimmung beider Lautsprecher vorzunehmen. Man geht offenbar davon aus, dass die Lautsprecher unterschiedliche Pegel haben können, keine unwahrscheinliche Annahme, auch 60 Jahre später nicht. Wenn ich nun weiß, dass der linke Kanal leiser ist, kann ich gerichtet durch Positionsveränderungen der Lautsprecher und/oder der Hörposition die Pegelgleichheit herstellen. Ich ziehe den linken Lautsprecher also etwa so weit vor, bis die Pegeldifferenz ausgeglichen ist. Dieses Prozedere ist natürlich suboptimal, da sich dabei auch der Abstrahlwinkel ändert und bei größeren Verschiebungen interaurale Laufzeitdifferenzen auftreten, welche die Stereophonieffekte überlagern und stören.


    Dann doch lieber den Balance-Regler nehmen.


    Blöd nur, wenn die nächste Platte dann wiederum nicht links leiser aufgenommen wurde. Kein Wunder, dass sich das nicht durchgesetzt hat.


    Schönen Gruß

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Wobei der Einsatz des Balance-Reglers, obwohl als solcher nicht explizit benannt, auch als Hauptmaßnahme im Text gemeint ist.

    Da steht nämlich "enable you, in controlling the volume... (mit dem Balance-Regler, denn kanalseitig getrennte Lautstärkeregler dürften da wohl nicht gemeint sein), to reach a true balance" und erst dann "You will also find that the effect will vary...".

  • Wenn man das Bild anklickt, kann man den Text komplett sehen...

    Hallo Holger,


    ooohhh Mann ....... ich hab´ eindeutig zu oft mit DAU´s zu tun, danke für den Tipp 8)


    Gruß


    Klaus

    “I don't know why but everybody has a hit in Germany. You know, David Hasselhoff had a hit in Germany, a number one. I had a number one in Germany. I guess they just don't know much about music over there.”


    Lee Majors

  • Ich vermute auch, dass Balanceregler im Zuge der Stereophonie aufkamen und erst in den 1960ern verbreitet waren. Ich weiß es aber nicht.

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Das war nicht ganz so unlogisch, wie es uns heute erscheinen mag. Mein Großvater hatte auch noch in meiner Kindheit einen Stereo Plattenspieler (L-78) mit zwei (verschiedenen) Mono Verstärkern (eines war ein Röhren- das andere ein Transistorgerät) und zwei ganz unterschiedliche Lautsprecher dran (einen Kapsch und einen Klipsch), die getrennt geregelt wurden. Er genoss damit sogar Lang- und Mittelwellenradio in "Stereo".

    Erstens klang das gar nicht schlecht, zweitens war ihm eine echte Stereo-Anlage einfach bis in die 90er zu teuer.

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan