Goldring G99 Laufwerk; Potenzial vorhanden ?

  • Hallo miteinander


    Bei meiner Aufräumaktion vor ein paar Jahren ist mir dieses Laufwerk durch die Finger entgleitet. :)


    Es ist ein Reibradler der Firma Goldring ( Lenco ) G99. Müsste soweit ich mich richtig informiert habe und bin ein Laufwerk für den Studiobereichs sein.


    Ich hatte vor allem L75 und L70 Laufwerke en masse ( ca. 15 Stück ), die ich dann alle verkaufte.

    Ein einziges L70 Exemplar wurde von einem Techniker auf "Vordermann" gebracht. Klanglich sehr interessant 8).....mit einem Holborne Dual-Pivot 10.5 inch Tonarm bestückt. Leider wurden die tiefen Resonanzen auf das Marmorplinth übertragen und schlussendlich an die Lautsprecher weitergereicht. Das hatte grässliche Dröhnfrequenzen zur Folge die sich aufschaukelten und über die Lautsprecher übertragen wurden.


    Wie dem auch sei. Das ist Geschichte.


    Nun zum G99 Laufwerk:

    1. Könnte dies eventuell ein td 124, Garrard 301/401 Killer sein ?

    Die L70 und L75 haben mittlerweile in gewissen Foren Kultstatus.. Lencoheaven z. B. Dort war auch mein L70 publiziert worden.


    2. Mir schwebt ein einfach zu bedienender 12" Tonarm vor. Keine Mimose sondern ein Arbeitstier das seine Arbeit zuverlässig und gut erledigt ( sme 3012 vielleicht ? ).


    3. Die Zarge dürfte dieses Mal aus MDF oder sowas in der Art gefertigt werden.

    Auf Steiniges habe ich irgendwie keine Lust mehr...



    Wer hier im Forum ist imstande eine saubere und gute Arbeit ( Bedingung ) zu gewährleisten für ein Projekt ? Ich bin handwerklich leider nicht gut gesegnet.


    Vorschläge und Anfragen nehme ich gerne entgegen.


    p.s.


    Das G99 Laufwerk lief vor drei Jahren noch einwandfrei.


    p.p.s.

    Wie lade ich Bilder von meinem Compi hier drauf ??

  • Hallo Moreno,


    das Ding taugt nix, kannst du entsorgen. ich würde es dir gegen Erstattung der Portokosten abnehmen. ;)


    Im Ernst: ich hätte gerne einen G99, weil die so selten sind und variabler als ein L75. Die Technik ist im wesentlichen die gleiche wie bei L75/L78 (Motor, Lager, Teller). Damit hat er auch ds gleiche Potenzial wie ein L75. Ob er damit an einen TD 124 oder Garrard herankommt, weiß ich nicht, da ich die beiden noch nicht hatte und dementsprechend nichts dazu sagen kann. Ich mag die Lencos, schätze aber, dass ein Thorens oder ein Garrard nochmal eine andere Hausnummer sind.


    Falls du ihn tatsächlich mal abgeben willst, kannst du gerne auf mich zukommen.


    Viele Grüße


    Frank

  • Hallo Moreno,

    es gibt eine Reihe von Anbietern von hochwertigen Zargen für die Garrard-Player. Darunter sind auch welche die Zargen auch nach Kundenwunsch herstellen, da müßte sich also was finden lassen. Einfach mal googeln.

    Ansonsten kann ich mich für den Bau einer Holzzarge auch anbieten. Ich verfüge hier vor Ort über einige Schreinereien mit entsprechenden Maschinen und Knowhow. Zur Zeit experimentiere ich selbst mit Buchen- und Eschenholz für eine Zarge. Wenn du eigene Ideen hast wäre das auch kein Problem, wobei ich dich dahingehend auch beraten könnte. Bei Interesse einfach eine PN.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Frank

    Ja der G99 ist schon sehr selten anzutreffen. :)


    Was die Qualität der Komponeneten anbelangt, so scheint es mir das die Motoren der Lencos sehr stark und überdimensioniert konstruiert sind. Das Lager ebenso. Traktoren eben.


    Das Einige was eventuell zur klanglichen Minderung der Performance des G99 beitagen könnte, wäre das Pressblech-Chassis. Da sind die Mitbewerberer ( td124, garrard 301/401 ) deutlich besser aufgestellt.


    Was meint ihr zu meiner These ? Liege ich total falsch ?



  • Hallo Matej


    Toll das du dich hier einbringst. Lasse mir bitte noch ein bisschen Zeit; Möchte schauen wer sich sonst noch zu Wort meldet. Ich bin über jeden Vorschlag der hier gepostet wird dankbar.


    Ideen hätte ich schon.... die müssten aber umgesetzt werden können. Was ich dazu beitragen könnte wäre das ich mich um einen 12er Tonarm umschaue und kümmere.

    Das assemblieren der Teile und fertigstellen des Plattenspieler müsste dann jemand anderer übernehmen. Am liebsten alles aus einer Hand. Natürlich gegen Bezahlung. Versteht sich ja von selbst.

  • Hallo Moreno,

    zu den einzelnen Punkten:

    1. der SME 3012 ist sicherlich eine gute Wahl. Die Länge des Armes mindert den negativen Effekt der labrigen Messerlager, übrig bleibt der positiv Effekt eben dieser Lager. In meinen Augen ist der "um Längen" besser als der 3009.

    Was noch ginge - abhängig davon zu welchem Kurs du einen 3012er bekommen kannst - böte sich noch der Schick Tonarm an. Leider ist der zueltzt deutlich teurer geworden. Ein weiterer Kandidat wäre ein Jelco in 12". Ist recht günstig zu bekommen, auch der 250er. Ich schätze aber das er in Kombination mit dem Laufwerk etwas "neben" seinen Möglichkeiten spielt (nicht unter!). Kann mich aber auch irren.

    2. Tonarmbasis: diese kann in verschiedenen Ausführungen realisiert werden

    a: direkte Montage der SME-Basis - das schränkt die Verwendung anderer Tonarme etwas ein. Es gibt jedoch Spezialisten, welche auf Basis der SME-Maße eine passende Basis für einen anderen Tonarm realisieren können. FOH z. B. wäre so einer.

    b: ein getrenntes Brett, eingelassen in der Zarge, ähnlich wie beim Thorens TD-2xxx oder TD-3xxx. Dies böte den Vorteil später weitere, beliebige Arme zu wählen. Bei diesem Basisbrett liesen sich auch hevorragend verschiedene Holzsorten ausprobieren - je nach Arm und dessen Eigenschaften (wäre mein Favorit)

    3. das Laufwerk: das es aus gebogenem Blech gemacht ist - Garrad hat ja ein Druckguss-chassis - liesse sich durch punktuelles ankleben von Bitumenmatten (Sinus-Live, Conrad-Elektronik) kompensieren. Kostet nur wenige Euros.

    4. eventuelle Ersatzteile für das Laufwerk: ob Gummi, Federn oder Metallteile - all das kann ich vor Ort günstig einzeln neu herstellen lassen, und zwar so, das es weitesgehend dem Original entspricht - eventuell sogar besser.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej


    Habe heute ein bisschen gegoogelt.......dabei wurde ich auf diesen turntabel aufmerksan.

    In etwa so könnte ich mir meinen G99 vorstellen. Armbohrung/Aufnahme scheint flexibel zu sein, auch für evtl. andere Tonarme. Das war ein sehr guter Ansatzpunkt von dir! Auch mit dem Tipp den Schick-Tonarm in die engere Wahl einzubeziehen.


    IMG_0382.JPG

    Matej habe ich dich richtig verstanden, dass du das komplett alleine stemmen könntest ?

  • Hallo Moreno,

    erst einmal lass die Finger von Bitumenmatten. Die härten mit der Zeit aus und sind dann spröde und bewirken somit das Gegenteil einer Bedämpfung. Schaue einmal hier im Forum nach den Lencos die ich alle gemacht habe.

    Hier ist der Link :

    Neues aus der Lenco-Umbau-Küche

    Sollten jetzt noch Fragen aufkommen einfach melden. Ich habe Lencos gemacht, da haben die Nutzer ihre tollen Laufwerke verkauft und den Lenco behalten.

    Gruß aus Wiesbaden

    Hartmut


    Gruß aus Wiesbaden


    Hartmut

  • Hi Moreno,

    ich dachte immer ein Goldring G99 ist ein Lenco L75/78.

    Sieht aber gar nicht so aus. Vielleicht ist das ein anderes Modell.


    Welcher Arm ist das?


    War das "Holzfurnier" so oder wurde das nachträglich angebracht?


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Das ist richtig schick geworden, nicht nur der Dreher sondern das komplette Ensemble macht einen sehr guten optischen Eindruck:thumbup:

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Der GL99 ist die Weiterentwicklung des GL88 welcher zwar von Lenco entwickelt aber nie offiziell vertrieben wurde. War wohl gedacht als Konkurrenz zum Garrard...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Also in groben Schritten kurz erklärt;

    Das G99 Laufwerk wurde zum Restaurierer gesendet mit dem Pflichtenheft mir einen tollen Dreher zu bauen und entwickeln wo ein 12" Tonarm montiert werden kann.


    Ganz am Anfang schwankte ich noch zum 12" Schick Tonarm. Hat sich aber von selbst erledigt. Die Option besteht aber immer noch; vielleicht später.


    Als wir uns für den Ortofon 12" er einigten begann Mister X mit seinen Arbeiten und immer in Kontakt mit mir per email.


    Also Mister X :

    übernimm bitte du jetzt den Part da du dies besser erklären kannst als ich was alles gemacht werden musste.

  • Technical Report – Lenco GL-99 Transcription Turntable


    Goldring G.99 Transcription Turntable. Price: J22 5s. 7d. Distributed by Goldring Manufacturing Co. (GB.) Ltd., 486-488 High Road, Leytonstone, London, E.11.

    Machers' Specification:

    Power supply: AC mains 200-250V, 50 Hz. Motor: 4 pole constant velocity. Continuously variable speed control. Turntable: 8 lb non-magnetic. Neon light stroboscope. Wow and flutter: less than 0.2%. Rumble and hum: negligible. Turntable speed: less than 1% variation for 13% mains voltage change. Fully positive drive and accurate control through precision conical shaft and vertical idler wheel; automatic disengagement of idler wheel. Dimensions: front to back 143 in., side to side, 133 in. Turntable diameter, 12 in. Clearance required below motor board 3 in. Cabinet available price k10 15s. 7d.



    The Goldring G.99 transcription unit was designed in Switzerland under the trade mark of Lenco, although many of the parts in the G.99 are now made in the UK as a result of modifications and improvements introduced by the Goldring design team. The specification above outlines the main features of the unit which truly place it in the professional class. Unlike the GL.70, for example, the G.99 does not have an integral pickup arm but is designed specifically for people who wish to fit a pickup of their own choice.



    The turntable drive is infinitely variable between 15 to 18 and 30 to 80 rpm, a feature of particular interest to persons who require small alterations in pitch around the fixed speeds of 78, 45, 33* and 161 rpm. The silent running, four pole motor which is spring mounted on the pressed steel base plate carries an aluminium alloy or Mazak triangular outrigger. The spindle of the rotor is extended to the apex of the outrigger in which is a sintered bearing. The extension shaft is tapered along its length with a small step between the 15 to 18 and 30 to 80 rpm sections. The motor rotates at approximately 1,400 rpm and against the tapered rotor shaft runs a moulded plastic idler on the outer edge of which is a knife-edged rubber or plastic disc. By means of a rotatable knob on the motor board, the idler can be positioned anywhere along the tapered spindle.





    The upper edge of the idler engages with the underside of the 8 lb., non-magnetic alloy turntable which is precision turned and carries a central, sintered phosphor bronze bearing. In order to set the turntable speed to a precise figure, three rows of stroboscopic markings are placed on the lower rim of the turntable. A small neon lamp illuminates the markings which are reflected by a mirror to a small plastic covered aperture at the front of the base plate.



    Two press buttons are used to switch the motor on and off, and also operate against a spring loaded shaft which moves the idler away from both the tapered drive shaft and the lower face of the turntable. To give an indication that mains is still connected, and that the unit has not been turned off by its own press-buttoneasy enough to do because the motor is silent running—a bright red lamp in the excutcheon is illuminated by the mains input. The turntable rests on a tapered, hand lapped and hardened steel spindle running in ah oil immersed sintered bearing and, as no brake is fitted to the turntable, it will revolve for nearly 90 seconds after switching off at 33* rpm.





    As with a motor car, it takes some time for a turntable to run in and the G.99 has been in fairly regular use over a period of six months, sometimes left running for several days on end. A slight amount of eccentricity was noted on the mounting of the idler wheel on its bearing, with the result that the knife-edge drifts slightly against the underside of the turntable. With a very light turntable this would result in a regular acceleration and deceleration due to the slightly changing point of contact. However, as a heavy turntable is used with its major mass at the rim, these cyclic variations are almost completely ironed out. The wow and flutter figures were checked with a Leonard type ME101 wow and flutter meter (for which specially recorded discs are available having 3,150 Hz tone at either 33* or 45 rpm). The G.99 nearly confirmed the makers' specification that the wow and flutter is less than 0.2%, actual measurement at 33* rpm was 0.22% and at 45 rpm it was exactly 0.2%. Although very slight variations in speed were just noticeable on the meter, they were inaudible on sustained piano tones—the most severe listening test one can apply.





    The turntable reaches running speed in two seconds, but the variable speed control requires a degree of care in setting to an exact speed due to the slight flexing of the knife edge as it is traversed across the underside of the turntable. Once set accurately by the stroboscope, the variable control requires no further adjustment until one wishes to use a different speed. The G.99 at its reasonable price is a considerable improvement on the types of turntable found in even good grade radiograms; it radiates negligible hum even to sensitive pickups, is silent in operation and is accompanied by a helpful booklet detailing the procedure for installation and operation.

    From Gramophone magazine May, 1967

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)