Dual CS600 vs. Rega P3 vs. Dual CS704

  • Nachdem ich erst vor einiger Zeit das analoge Plattenhören durch den Kauf eines guten Vorverstärkers (Project Phono Box DS) für mich wiederentdeckt habe und mir der Plattenklang deutlich besser gefällt als der von CD, habe ich einige Abtaster ausprobiert um den besten zu finden. Dabei aber festgestellt, das es den besten TA wahrscheinlich gar nicht gibt, sondern jeder so seine Stärken und Schwächen aufweist. Inzwischen ist es so, dass ich bestimmte Stücke am liebsten mit ganz bestimmten Tonabnehmern höre und es mich stört, wenn ich weiß, dass es mit einem anderen Abtaster besser klingen würde.

    Dabei sind die klanglichen Unterschiede zwischen den einzelnen Abtaster doch erstaunlich groß, das hätte ich vor meinen Versuchen nicht erwartet.

    Desweiteren habe ich festgestellt, dass der Tonarm ebenfalls Einfluss hat, aber einen deutlich geringeren als der TA. Mann muß nur sehen, dass man im System TA-Arm immer im Bereich der Resonanzfrequenz von 8-12Hz bleibt. Das habe ich auch immer eingehalten.

    Nun nervt mich die ganze Tonabnehmer- Wechselei und ich wollte mal einen anderen Player als meinen fast 40 Jahre alten Dual 704 mit dem Shure V15III kennen lernen. Deshalb habe ich mir vor ca. 2 Monaten einen neuen Rega P3 zugelegt und mit verschiedenen Tonabnehmern mit dem Dual 704, der ja ein Adaptersystem besitzt verglichen -- sehr interessant.

    Großer Schwachpunkt des Dual 704 ist das ansonsten gut gedachte Adaptersystem, jedenfalls nach 40 Jahren. Wenn der Kontakt nicht optimal hergestellt ist, fängt er sich sehr leicht Brummstreuungen ein.

    Über meine Erfahrungen mit verschiedenen Abtastern habe ich ja schon berichtet, darum soll es jetzt nicht gehen.

    Dann habe ich aber festgestellt, das mir 2 Aptaster, auf die ich sofortigen Zugriff an verschiedenen Drehern habe, nicht reichen. Außerdem artet der Tonabnehmerwechsel am Rega so richtig in Arbeit aus, eine ewige Fummelei, da er kein Adaptersystem oder einen Headshell besitzt. Und die ganze langwierige Ausrichtung des TA´s nach Schablone ist auch sehr nervig (Schön2)

    Der Rega P3 ist jetzt fest mit dem HanaEL verbunden. Der Arm harmoniert sehr gut mit dem Hana Abtaster, die werden jetzt fest verheiratet. Ansonsten würde ich mir den Rega nicht wieder kaufen, aber dazu später.

    Deshalb musste also ein 3. Plattendreher her, mit Headshell! - aber welcher?

    Ich habe mir genau überlegt was der Player können muss, viele verglichen und Favoriten wieder verworfen, las jeden Testbericht den ich finden konnte und alle Ausstattungslisten.

    Pflicht war:

    - Headshell

    - Leichter bis mittelschwerer Tonarm für gute Kompatibilität zu den meisten Tonabnehmern

    - Tonarmhöhenverstellung

    - Abnehmbare Staubschutzhaube

    - Ruhiges Laufwerk ohne Laufgeräusche an den TA zu übertragen und ohne Brummeinstreuungen durch den Motor, ist eigentlich

    selbstverständlich. (Beim Rega bei der Tonarstellung zur Plattenmitte hin, aber hart an meiner persöhlichen Toleranzgrenze)


    Schön wäre, aber nicht unbedingt Pflicht:

    Eine Abkopplung des Drehers von der Unterlage durch ein Subchassis oder gut entkoppelte Füße (Deshalb habe ich auch einige Zeit den Thorens 309 favorisiert, ihn aber aus anderen Gründen wieder verworfen> Kein Headshell, nicht dichte Staubschutzhaube)

    Mein Rega P3 ist da übrigens extrem empfindlich. Schon ganz leichtes Klopfen mit dem Finger am Hifi- Rack, ist in den Lautsprechern zu hören. Dem Dual 704 mit seinem Subchassis bringt selbst starkes Klopfen nicht aus der Ruhe, in den LS ist nicht ein Mucks davon zu hören, so sollte es sein.


    Also nach langer Suche, fast alles gelesen was man so zu diversen Playern im Netz findet, ist es der neue Dual CS600 geworden, den habe ich jetzt seit knapp einer Woche, er lief jeden Abend- und was soll ich sagen: Ich bin begeistert! Er steckt meine anderen beiden Dreher locker in die Tasche, vor allem der Tonarm ist ein Meisterwerk!

    Den letzten Ausschlag gab ein Vergleichstest mit dem Rega Planar 6, den ich im Netz fand. Klarer Sieger: Der Dual CS600, vor allem klanglich, das hat dann den letzten Ausschlag für meine Entscheidung gegeben, da er schon vorher mein Favorit war.

    In der engeren Auswahl standen noch ein Thorens 309 und 206, sowie der neue Pro- Ject 2Xperiance SB S-Shape (Der hat aber einen für meinen Geschmack zu schweren Tonarm und schränkt damit die Tonabnehmer- Auswahl ein.)


    Vor und Nachteile meiner Plattendreher:


    Dual 704 (39 Jahre alt)

    + Guter Tonarm 12g, harmoniert mit vielen TA´s

    + Tonarm mit vorbildlicher Höhenverstellung

    + Halbautomat

    + Sehr gutes Direktlaufwerk, mit sehr guter Feineinstellung der Drehzahl

    + Abschaltbare Rastfunkionen des Tonarms am Beginn von LP´s und Singels

    + Sehr gut gedämpfter und bedienbarer Tonarmlift, der Beste hier im Vergleich

    + TA- Adaptersystem

    + Subchassis, sehr gute Entkopplung von der Unterlage, keine Übertragung von Trittschall

    - Adaptersystem recht störanfällig, fängt sich deshalb leicht Störungen ein

    - Nach fast 40 Jahren ganz leichte Laufgeräusche hörbar, nur in Pausen bei hoher Lautstärke leicht wahrnehmbar, bei Musikstücken

    nicht hörbar

    Fazit Dual 704

    Exzellenter, sehr gut durchdachter und konstruierter Player (Glückwunsch an die Entwickler, wenn sie noch unter uns weilen) , mit Top- Tonarm, leider in die Jahre gekommen. Wenn er neu aufgelegt würde, mit dem Headshell des CS600, ansonsten so wie er ist, würde ich ihn sofort kaufen. Aber der würde wohl sehr sehr teuer werden.


    Rega Planar 3 mit dem 330er Arm:

    + Leichter Tonarm der gut mit vielen Abtastern harmoniert, neigt mit vielen Abtastern zu analytischer Wiedergabe bei meinen

    Audio- Technica Abnehmern aber auch zu nerviger Höhenwiedergabe. Harmoniert perfekt mit meinem HanaEL

    das war es leider auch schon...

    - Zur Mitte hin werden vom Motor ganz leichte Brummstörunegen übertragen. Nur in den Pausen bei hohen Lautstärken hörbar.

    - Sehr trittschallempfindlich

    - TA- Montage ist eine elende Fummelei, es besteht die Gefahr der Beschädigung von Tonarm und Nadel - das ist in meinen Augen

    eine glatte 6!

    - Sehr ungenaue Antiskatingeinrichtung, wirkt schon bei der Nullstellung

    - Durch mangelhafte Antiskatingeinrichtung ist ein exactes Absetzen des Tonarms fast unmöglich, ich habe sie jetzt fast auf Null

    gedreht. Dabei wird der neue P3 ja mit einer verbesserten Antiskatineinstellung beworben- Reines Marketing, ebenfalls eine

    glatte 6!, das man so etwas den Kunden andreht, ist in meinen Augen eine Frechheit!

    - Ungenaue Skala für die Auflagekraft (Mit Tonarmwaage nachgemessen), deshalb ist unbedingt eine Tonarmwaage nötig. Die

    Skalen im 40 Jahren alten Dual sind immer noch sehr genau, auch die im neuen Dual CS600.

    - Tonarmhöhenverstellung nur mit Unterlegscheiben, dazu müssen 3 Torx- Schrauben gelöst werden

    - Unsanfter Tonarmlift im Vergleich zu meinen anderen beiden Drehern.

    - Tonarm ohne Erdungsanschluss

    - Das Gegengewicht des Tonarmes ist zu hoch angebracht, oder die Haube nicht hoch genug. Mit den Unterlegscheiben kann es

    passieren, das die Haube nicht mehr passt und ans Gegengewicht stößt, da sie sehr niedrig ist - wiederum eine glatte 6!

    Fazit Rega:

    Es ist ja ein Nachfolger des alten P3, aber warum diese offensichtlichen starken Mängel nicht abgestellt wurden, ist mir ein Rätsel.

    Ich verstehe auch nicht, warum die Regas in Tests immer so gut bewertet werden, ich komme nach 2 Monaten intensiver Beschäftigung mit dem Dreher (fast täglicher Gegrauch mit 4 verschiedenen TA´s) zu einem ganz anderen Urteil. Wahrscheinlich werden die Tester gesponsert, anders kann ich es mir nicht erklären!

    Ich würde ihn ganz sicher nicht wieder kaufen und verkaufe ihn nur deshalb nicht, weil der Arm wirklich hervorragend mit dem HanaEL harmoniert und ich keinen Abtaster mehr wechseln muss, außerdem würde ich Geld verlieren. Diesen Abtaster habe ich aber nicht am neuen Dual CS600 gestestet, da ich befürchte den sehr guten Abtaster beim erneuten befestigen am Sch..-Rega zu schrotten. Die 800€ für den P3 ohne Abtaster empfinde ich als völlig überteuert für das Gebotene, mein Dual CS600 ist von einem ganz anderen Kaliber. Mit 1300€ zwar erheblich teurer, aber jeden Euro wert, der spielt in einer ganz anderen Liga.


    Weiter in Teil 2

    Dual CS600 vs. Rega P3 vs. Dual CS704 Teil 2



    Einmal editiert, zuletzt von GanzOhr () aus folgendem Grund: Link zu Teil2 eingefügt

  • Teil 2:

    Dual CS 600

    + sehr hochwertig wirkend, dagegen wirkt der Rega richtig billig gamacht, was er ja auch ist.

    + Top- Tonarm der mit vielen TA´s harmonieren soll, soll sehr resonanzarm sein, mit extrem

    leicht laufender kardanischen Lagerung. Mein Eindruck: Der Arm lässt sich extrem leicht

    bewegen, im Vergleich zu meinen anderen Armen, das zeugt von extrem geringer

    Lagerreibung.

    + Tonarm höhenverstellbar, allerdings nicht so komfortabel wie am 704, aber im Vergleich zum

    Rega sehr einfach und ohne Unterlegscheiben. Nur eine Imbusschraube lösen und Tonarm

    von Hand in die richtige Höhe ziehen und wieder festziehen (Imbusschlüssel im Lieferumfang)

    + Leichtes Headshell (Carbon) erleichtert die Tonarmmontage enorm. Allerdings ohne Plug-In-

    Stecker sondern die einzelnen. Anschlussdrähte müssen noch auf den TA gesteckt werden.

    Vorteil: Gewichtsersparniss, Nachteil: Ein wenig mehr Arbeit. Mir gefällt diese Lösung sehr

    gut.

    + Leichter Tonarm trotz Headshell

    + Direkte Umschaltung der Geschwindigkeit, ohne den Riemen umlegen zu müssen, wie beim

    Rega
    + Anschlussbuchsen für Chinchkabel am Chassis - sogar vergoldet, nicht fest mit dem Arm

    verbunden wie beim Rega

    + Tonarm lässt sich erden

    + Sehr sanfter Tonarmlift und sehr exaktes Aufsetzen der Nadel, ohne Drift wie bei

    fehlkonstruierten Rega.

    + Gute, sehr exakte Einstellung von Auflagekraft (nachgemessen) und gute Einstellbarkeit der

    Antiskatingeinrichtung, bei 0- Stellung ist auch 0- Wirkung, so wie man das erwarten sollte.

    + Gute Trittschallentkopplung von der Unterlage durch sehr gute Alufüße, mit weichem inneren

    Gummipuffer. Der Klopftest am Hifi- Rack verlief negativ, also die Geräusche werden nicht auf

    den Abtaster übertragen, so wie beim Billigheimer aus England.

    + sehr ruhig, es sind selbst bei sehr hoher Lautstärke in den Pausen, sogar in Plattenmitte,

    keinerlei Motorgeräusche und Brummen vernehmbar, er ist die Ruhe selbst! Große Klasse,

    das schaffen meine anderen beiden Dreher nicht. Dieser Punkt wurde im besagten

    Vergleichstest mit einem Rega P6 auch hervorgehoben, das schafft auch der P6 nicht.
    + Mein sonst leicht zu nervigen Höhen neigendes TA- System AT 150SA läuft am CS 600 Arm zur

    Hochform auf. Sehr feine, gut aufgelöste Höhen, weniger spitz als am Rega, dazu ein sehr

    guter tiefer Bass, keine Frage dieser Tonarm ist ein Meisterwerk!

    + Exzellente, sehr gut durchdachte Haube: Die Haube ist sehr leicht und wird sehr gut fixiert, sie

    kann geöffnet nicht herunter knallen. Selbst eine Bedienung während des Abspielens, lässt

    den eher schweren Plattenspieler völlig unbeeindruckt. Sonst nehme ich bei allen Player die

    Haube zum Hören ab, hier kann ich sie montiert lassen, sie ist wirlich sehr leicht. Davon

    können sich Andere eine dicke Scheibe abschneiden.
    - Tonarmliftfunktion im Vergleich zu meinen anderen Playern falsch herum > nach vorn zur

    Absenkung (Gewöhnungssache)

    - Ganz leichtes Motorgeräusch hörbar, besonders beim Hochlaufen, später nur hörbar wenn

    man das Ohr vor den Player hält. Ich habe es überprüft: Das leise Geräsch stammt vom

    Motor, ist aber selbst bei kleinem Abstand nicht mehr hörbar und wird auch nicht auf das TA-

    System übertragen, aus dem LS ist kein Mucks zu hören, selbst wenn ich den Verstärker voll

    aufdrehe nicht. Wie gesagt er ist die Ruhe selbst, also kein wirklicher Mangel der Hörgenuss

    ist völlig ungetrübt.


    Fazit Dual CS600:

    Ganz klar mein bester Plattenspieler. Vom Laufwerk werden keinerlei Geräusche oder Brummen auf das TA- System übertragen, der leichte Tonarm ist ein Meisterwerk, klanglich und optisch. Leicht, trotz Headshell.


    Exzellentes Preis/Leistungsverhältnis ! In meinen Augen ein Top- Player, zum moderaten Preis!


    Man liest wenig über diesen Plattenspieler, meiner Ansicht nach wird er stark unterschätzt.

    Er wurde auch in Deutschland entwickelt und gefertigt, im alten Dual- Werk und hat nichts mit den Playern ohne CS in der Typenbezeichnung zu tun, die unter dem Namen Dual verkauft werden. Bei denen handelt es sich im zugekaufte Billigware einer ganz anderen Fa. die aber den Markennamen Dual gekauft haben.

    Gesamtfazit

    Wie schon bei den Tonabnehmer fällt mir auf, das mein Urteil oft von denen mancher Tests abweicht, da wird oft schlecht konstruierte Billigstware hoch gelobt. Oder auch oft völlig überteuerte Produkte. Und Firmen die wirklich exzellente Produkte anbieten zu fairen Preisen, lässt man oft links liegen, da sie weniger Anzeigen schalten, oder weniger sponsern.

    Aus eigener beruflicher Praxis weiß ich:

    Ein sehr gutes Produkt zu entwickeln, bei dem man vom Budget her, aus den vollen schöpfen kann, ist keine Kunst (selbst das bekommen manche nicht hin) Aber zu moderatem Preis ein Top- Produkt zu entwickeln, das ist ware Ingeniuerskunst, ich ziehe meinen Hut vor den CS600- Entwicklern, obwohl er auch noch Raum für Verbesserungen lässt.


    Der neue Dual ist in meinen Augen wirklich ein viel zu wenig beachtetes Highlight, die billig gemachten Rega- Player, in meinen Augen dagegen völlig überbewertet und für das Gebotene viel zu teuer.

    Aber Tonabnehmer können die Engländer bauen. Mein Rega Exact ist wirklich ein sehr gut und harmonisch klingender Abtaster, an all meinen Playern.

    Wenn ich einen Plattenspieler konstruieren würde, sähe er aus heutiger Sicht vermutlich folgendermaßen aus:

    Das Direktlaufwerk des 704, der Tonarm des CS600 mit dem gleichen Headshell, der Tonarmhöhenverstellung des 704, im Design des CS 600, als Halbautomat wie der 704 und mit den Entkopplungsfüßen des CS600 oder denen eines Thorens Td309.

    Aber den würden wahrscheinlich nur sehr wenige kaufen, da er viel zu teuer werden würde.

    Hier geht es zu Teil1:

    Dual CS600 vs. Rega P3 vs. Dual CS704 Teil1



    Gruß Thorsten







     

    2 Mal editiert, zuletzt von GanzOhr ()

  • Hallo GanzOhr!


    Sehr interessanter Bericht, das ist Wasser auf meine Mühlen, dass sich die alten Dual-Schätzchen so wacker schlagen!

    - Adaptersystem recht störanfällig, fängt sich deshalb leicht Störungen ein


    - Nach fast 40 Jahren ganz leichte Laufgeräusche hörbar, nur in Pausen bei hoher Lautstärke leicht wahrnehmbar, bei Musikstücken

    nicht hörbar


    Das Dual-TK-System ist bei all seinen Vorteilen doch ein wenig anfällig. Ich reinige bei den alten Dual-Schätzchen die versilberten Kontakte in der Headshell immer mit einem Q-Tip und Metallpolitur (Sidol, Elsterglanz o.ä.), auf keinen Fall einen Glasfaserstift oder Schmirgelpapier verwenden, dann ist die Versilberung zerstört. Dann spüle ich mit Kontakt WL und versiegele mit Kontakt 61. Im Normalfall sind die Kontakte danach wieder leitfähig.


    Der Motor eines 704 sollte eigentlich komplett lautlos sein - da scheint bei Deinem Modell etwas im Argen zu liegen! Wie Du schon schriebst sind die Duals 40 Jahre alt - daher muss man mit Wartungsarbeiten rechnen, der 704 mit der Halbautomatik dürfte da noch zu den pflegeleichten Modellen zu zählen sein. Bei Deinem 704 würde ich einmal die Motorwelle und das untere Motorlager mit einem passenden Öl schmieren.


    Gruß Roland

  • Hallo Thorsten,


    sehr interessanter und gut gemachter Bericht. Kleine Kritik: Beigefügte Fotos machen das ganze interessanter und flüssiger zu lesen, denn kaum einer hier im Forum kennt alle drei Geräte hinreichend gut und kann sich deshalb etwas darunter vorstellen. Besonders beim CS600 habe ich keine Vorstellung, wie der Aufbau der Wechselheadshell ist. Und natürlich wäre ein Vergleich mit einem hochwertigen Klassiker mit Wechselheadshell nach SME Norm interessant, denn das bietet imho die meisten Freiheitsgrade und Möglichkeiten zum schnellen Wechsel von Tonabnehmern. Am besten im ungefähren Preisrange deines Dual CS600.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • vor allem der Tonarm ist ein Meisterwerk

    Den Tonarm des CS600 finde ich auch sehr geglückt. Allerdings ist dort das beschriebene Wechsel-Headshell nur noch suboptimal. Es hat keine Steckverbindung mehr zum Tonarm. So müssen bei jedem Systemwechsel die Tonarmkabel vom Tonabnehmer abgezogen und angesteckt werden. Das ist ja auch eine auwändige Fummelei, weil man das am Plattenspieler machen muss, wenn das Headshell dran hängt.


    Der Tonarm stammt aus der konstruktiven Linie vom Dual CS5000, Golden 1 und CS750 ab. Dort hatten die Headshells noch eine echte Steckverbindung. Der schnelle Systemwechsel wäre bei diesen Modellen dann wrklich einfach.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Hallo Thorsten,

    Zitat: " .... Den letzten Ausschlag gab ein Vergleichstest mit dem Rega Planar 6, den ich im Netz fand... "


    Meintest Du etwa diesen Test? Link: http://www.kreisspiegel.de/ht17.html

    Drei Plattenspieler ... drei verschiedene System ... und dann ein Fazit. Na ja ... ???


    Oder hast Du noch einen anderen Test gefunden?

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • Hi Thorsten,


    ein wirklich guter Bericht. Ich kann viele Details nachvollziehen weil ich diese selbst erlebt habe. Dabei hatte ich im Laufe der Hifi-Kariere so einiges gehabt. Von Linn bis Dual bis Technics 1210. Ich hatte auch vor längerer Zeit Regas probiert. Wirklich nur probiert weil diese Art von "Brettspieler" mir immer auf die Nerven gingen. Bin mir sicher, dass diese klingen können. Jedoch finde ich alle diese neueren Brettspieler vom Preis/Leistungsverhältnis sehr grenzwertig. Alles was es so um die 1000€-Grenze gibt (auch darunter und darüber), so wie deine getesteten Player, finde ich die Preisgestaltung sehr grenzwertig. Über den Rega hattest du schon eine Menge geschrieben. Der CS600 sieht etwas besser aus aber wenn man den Plattenteller abnimmt sieht man dieser billigst verarbeiteten Subteller aus Plaste. Aus diesem Grund hatte ich dann nach langer Zeit mir einen DUAL 701 geholt und sehr lange gut Musik gehört. Dann bin ich günstig an einen alten Technics 1210 gekommen. Den musste ich wegen der Rückkopplungen nehmen (Aufstellung nahe der Lautsprecher). Mit dem höre ich jetzt auch sehr zufrieden Musik. Wenn ich mir jetzt den Preis vom Dual CS 600 ansehe wird mir bei den 1.400€ ganz anders. Dann fällt mir nur noch Technics SL-1200GR oder der Pioneer PLX 1000 ein. Diesen finde ich gegenüber dem DUAL richtig preiswert.

    Inzwischen finde ich, dass wir Hifi-Freaks ruhig öfters zu dieser "Industrieware" rüberschauen sollten. Das Zeug ist gar nicht so schlecht. Wie schon gesagt, oft sind die kleinen Buden mit diesen Plattenspielern bei grenzwertiger Verarbeitung unverschämt teuer. Richtig gut wird es dann bei den kleinen Herstellern erst bei sehr viel höheren Preisen wo die "Industriehersteller" schon gar nichs mehr anbieten. Ich hatte hier mal den Thead von "ComputerAudiophile" gelesen der dieses Thema hatte. Er selbst hatte auch alles an highendigen Playern durch (auch selfmade) und war dann irgendwann mal bei diesen Chinaplayern á la Technics 1210 gelandet. Das ist natürlich ein Extremfall (die Dinger gehen so bei 290€ los); aber ich finde den DUAL CS 600 bei diesem Preis auch extrem.


    Nur soviel meine persönliche Meinung zu dem Thema "Preis/Leistungsverhältnis" bei Plattenspieler.

  • Okay... ich habe den Aufbau des "Wechselheadshells" verstanden.


    Abgesehen davon, dass das gekröpfte Headshell ja nicht wirklich

    ernsthaft SME-kompatibel ist (wie die neuen Teile von Einstein)

    geht das Kabelgefummel ja mal gar nicht.

    slàinte mhath


    Peer

  • Also erst einmal vielen Dank für die Blumen.

    Zum CS600: Plastik muss ja nicht schlecht sein, es gibt sehr hochwertige Kunststoffe.

    Mir ist auch egal woraus das Material besteht, solange es seinen Zweck gut erfüllt und haltbar ist, da habe ich keinen Zweifel. Die Kunststoffteile des 704 tun seit 40 Jahren ihren Dienst, ohne Probleme.

    Bei der Preisgestaltung stimme ich dir weitgehend zu, aber den CS 600 empfinde ich nach heutigen Maßstäben nicht als zu teuer, im Gegenteil!

    Klar für meinen 704 habe ich vor fast 40 Jahren 500 DM bezahlt, heute haben die Plattenspieler wesentlich höhere Preise. Im Vergleich zur Konkurrenz empfinde ich ihn sogar als ausgesprochen preiswert für das Gebotene.

    Ich habe 1300€ bezahlt, wo bekomme ich für diesen Preis einen Player mit so einem exzellenten leichten Tonarm, mit Höhenverstellung, Headshell und einem absolut störungsfreiem Laufwerk?

    Ich wüsste nach meinen Recherchen keine Alternative, außer bei evt. Thorens. Aber der 309 ist teurer und hat kein Headshell. Und der 206 keine gut gedämpften Füße was man so liest.

    Wenn mir jemand eine überzeugende bessere Alternative nennen kann, kann ich ihn auch wieder zurückgeben, ich bin nicht auf Dual fixiert.

    Gruß Thorsten

  • Ich habe 1300€ bezahlt, wo bekomme ich für diesen Preis einen Player mit so einem exzellenten leichten Tonarm, mit Höhenverstellung, Headshell und einem absolut störungsfreiem Laufwerk?

    Für wesentlich weniger Geld könntest Du einen Pioneer PLX-1000 kaufen. Ich habe vor einem Jahr 624.- € bezahlt und bereue nicht einen Cent davon. Über diesen Player gibt es hier einen eigenen Thread im Forum.


    Gruß

    Michael

  • Okay... ich habe den Aufbau des "Wechselheadshells" verstanden.


    Abgesehen davon, dass das gekröpfte Headshell ja nicht wirklich

    ernsthaft SME-kompatibel ist (wie die neuen Teile von Einstein)

    geht das Kabelgefummel ja mal gar nicht.

    Hallo,

    es muss für mich auch gar nicht SME- kompatibel sein, warum auch? Die leichten Carbon- Headshells kann man problemlos nachbestellen, gerade waren welche in der Post.

    Das "Kabelgefummel" empfinde ich ganz und gar nicht als schlimm.

    Mit einer kleinen Flachzange an der Kabelkröpfung angefasst sind die Kabel ohne Probleme in max 2 min drauf.

    Aber ich muss den Kopf nicht am Arm anschrauben und die neue Ausrichtung des TA entfällt auch, damit habe ich locker 1/2 -1h Arbeit gespart und gehe nicht die Gefahr der Zerstörung der Armlagerung oder des Diamantträgers ein.

    Der Vorteil dieser Lösung ist aber:

    Sie ist erheblich leichter als eine Steckerlösung. Damit sinkt die dynamische Masse des Tonarms, was der Abtastfähigkeit bei nicht idealen Platten und dem Klang zugute kommt.

    Auch passen TA´s mit hoher Compl.

    Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

    Gruß Thorsten

  • Warum hast du das denn nicht in einen Thread gepackt?

    Weil ich eine Fehlermeldung bekam, das ich die Anzahl der maximal erlaubten Zeichen überschritten hatte.

  • Den Tonarm des CS600 finde ich auch sehr geglückt. Allerdings ist dort das beschriebene Wechsel-Headshell nur noch suboptimal. Es hat keine Steckverbindung mehr zum Tonarm. So müssen bei jedem Systemwechsel die Tonarmkabel vom Tonabnehmer abgezogen und angesteckt werden. Das ist ja auch eine auwändige Fummelei, weil man das am Plattenspieler machen muss, wenn das Headshell dran hängt.


    Der Tonarm stammt aus der konstruktiven Linie vom Dual CS5000, Golden 1 und CS750 ab. Dort hatten die Headshells noch eine echte Steckverbindung. Der schnelle Systemwechsel wäre bei diesen Modellen dann wrklich einfach.


    Gruß Alfred

    Den Tonarm des CS600 finde ich auch sehr geglückt. Allerdings ist dort das beschriebene Wechsel-Headshell nur noch suboptimal. Es hat keine Steckverbindung mehr zum Tonarm. So müssen bei jedem Systemwechsel die Tonarmkabel vom Tonabnehmer abgezogen und angesteckt werden. Das ist ja auch eine auwändige Fummelei, weil man das am Plattenspieler machen muss, wenn das Headshell dran hängt.


    Der Tonarm stammt aus der konstruktiven Linie vom Dual CS5000, Golden 1 und CS750 ab. Dort hatten die Headshells noch eine echte Steckverbindung. Der schnelle Systemwechsel wäre bei diesen Modellen dann wrklich einfach.


    Gruß Alfred

    Hallo Alfred,

    es muss für mich auch gar nicht SME- kompatibel sein, warum auch? Die leichten Carbon- Headshells kann man problemlos nachbestellen, gerade waren welche in der Post.

    Das "Kabelgefummel" empfinde ich ganz und gar nicht als schlimm.

    Mit einer kleinen Flachzange an der Kabelkröpfung angefasst, sind die Kabel ohne Probleme in max 2 min drauf. Und ich bin auch nicht gerade der ausgesprochene Feinmotoriker.

    Aber ich muss den Kopf nicht am Arm anschrauben und die neue Ausrichtung des TA entfällt auch, damit habe ich locker 1/2 -1h Arbeit gespart und gehe nicht die Gefahr der Zerstörung der Armlagerung oder des Diamantträgers ein.

    Der Vorteil dieser Lösung ist aber:

    Sie ist erheblich leichter als eine Steckerlösung. Damit sinkt die dynamische Masse des Tonarms, was der Abtastfähigkeit bei nicht idealen Platten und dem Klang zugute kommt.

    Auch passen TA´s mit hoher Compl.

    Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

    Gruß Thorsten

  • Nein der Test war es nicht, es war ein Test des CS600 bei dem der Planar6 nur in einigen Punkten zum Vergleich herangezogen wurde, da in einer ähnlichen Preisklasse. Und zwar in den Punkten Klang und Störgeräusche. Und da schnitt der Dual besser ab,

    Kann auch sein das er in Englisch verfasst war, evt finde ich ihn noch.

    Beim Klang weniger analytisch dafür im Bass voller als der Rega und völlig ohne Brummeinstreuungen oder anderen Motorgeräuschen, den der P6 wie der P3 Richtig Plattenmitte haben soll, meiner auch, allerdings sehr leise so das es nicht stört, aber der Dual ist eben völlig frei von solchen Störungen, meiner auch.

    Liegt wohl an der besseren Abschirmung des Motors.

    Gruß Thorsten

  • Hallo Roland,

    vielen Dank für deine wertvollen Hinweise, werde ich mal ausprobieren.

    Also das Laufgeräusch ist nicht laut und selbst bei leiser Musik, mit stark aufgedrehtem Verstärker unhörbar, nur in den Pausen zwischen Stücken und sehr stark aufgedrehtem Verstärker leicht wahrnehmbar, aber so laut höre ich niemals Musik.

    Also in der Praxis völlig bedeutungslos. Das wäre mir auch nicht aufgefallen, wenn ich nicht den Versuch gemacht hätte, um den neuen Playern auf den Zahn zu fühlen.

    Ich weiß das Laufwerk des 704 ist Spitze, aber nach 40 Jahren darf selbst das beste Laufwerk ein wenig nachlassen.

    Gruß Thorsten