Technics 1210 mit Denon DL 103 R, geht das (Stichwort Resonanzhöhe)

  • Meiner Erfahrung nach braucht das DL103 mindestens 14g effektive Tonarmmasse um halbwegs sein Potential zeigen zu können. Der Technics-Tonarm hat mit Serien-Headshell nur 12g, ein kleines Zusatzgewicht (hat Technics beim mk2 beigelegt) oder ein schwereres Headshell oder gar der Umbau des DL103 auf Alubody bringen die Lösung. Den Umbau würde ich übrigens ernsthaft in Erwägung ziehen: so ein Alubody kostet nicht die Welt (ca. 40€) und löst einige Probleme des DL103. Erstens tut man sich beim Festschrauben des Seriengehäuses schwer weil das Plastik relativ weich ist und die Schrauben seitlich rausrutschen können. Zweitens resoniert das Plastikgehäuse und beim Umbau auf Alubody wird die resonierende Halbschale entfernt. Es klingt dadurch wesentlich sauberer und disziplinierter.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Erstens tut man sich beim Festschrauben des Seriengehäuses schwer weil das Plastik relativ weich ist

    Zweitens resoniert das Plastikgehäuse

    Aber eben weil das Gehäusematerial so weich ist, resoniert da nix. Das resonierende Gehäuse halt ich für den Eber der den Platz für die zu treibende Sau des unbedingt notwendigen neuen Gehäuses frei macht. Ich würde von Gehäusespielereien nicht abraten, bei genug Langeweile auch selbst mal probieren...aber mehr als ein Kann ist das nicht. ;)

  • Aber eben weil das Gehäusematerial so weich ist, resoniert da nix.

    Hast Du eine Ahnung... Oder warum glaubst Du, daß Denon selbst versucht, es beim 103-R zu bedämpfen? Übrigens ein untauglicher Versuch, da es nur ein kleiner rechteckiger Schaumstoffklotz hinter der Stirnseite ist, der nicht viel ausrichtet.

    Jedenfalls spielt es ohne die untere Gehäuse-Halbschale wesentlich sauberer und mit wesentlich weniger Verzerrungen.

    Übrigens macht sich auch das Anzugsmoment der Schrauben auf das Verzerrungsniveau bemerkbar. Läßt man die Schrauben "handwarm", verzerrt es vernehmlich und spielt nervös, dafür aber auch frei und offen. Knallt man die Schrauben fest (und verhindert irgendwie, daß die seitlich rausrutschen), spielt es wesentlich sauberer aber auch irgendwie seltsam komprimiert. Frag mich bitte nicht wieso da die untere Halbschale (in der auch die Nuten für die Schrauben sind) eigentlich keinen Kontakt zum eigentlichen System bzw. Generator hat.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • .........

    Übrigens macht sich auch das Anzugsmoment der Schrauben auf das Verzerrungsniveau bemerkbar. Läßt man die Schrauben "handwarm", verzerrt es vernehmlich und spielt nervös, dafür aber auch frei und offen. Knallt man die Schrauben fest (und verhindert irgendwie, daß die seitlich rausrutschen), spielt es wesentlich sauberer aber auch irgendwie seltsam komprimiert. Frag mich bitte nicht wieso da die untere Halbschale (in der auch die Nuten für die Schrauben sind) eigentlich keinen Kontakt zum eigentlichen System bzw. Generator hat.


    Gruß

    Andreas

    Unglaublich was gewisse Ohren alles raushören. Ich glaube ich muss mal zum Ohrenarzt und mir eine Spühlung verpassen lassen.

  • Jedenfalls spielt es ohne die untere Gehäuse-Halbschale wesentlich sauberer und mit wesentlich weniger Verzerrungen.

    Ein DL-103 im Alu Korpus spielt sicherlich anders als im Original, aber besser im Sinne von sauberer und verzerrungsfreier hab ich's nicht erlebt.

  • Ein DL-103 im Alu Korpus spielt sicherlich anders als im Original, aber besser im Sinne von sauberer und verzerrungsfreier hab ich's nicht erlebt.

    Noch besser spielt es, wenn man jegliches Gehäuse weglässt, so wie es Einstein mal gemacht hat. So sauber und frei von Verzerrungen hab' ich noch nie ein DL103 spielen gehört.


    Grüße

    Jochen

    Feickert Venti m. Linear, AS Aquilar, AS Archon

  • Was mich mehr interessieren würde wäre, wie das Denon DL 103R spielt wenn es mit dem "richtigen" Anzugsdrehmoment montiert wurde. Das ist mir ake noch schuldig :)


    Wie es klingt wenn es mit dem falschen Anzugsdrehmoment montiert wurde hat ake ja schon geschrieben...

  • Definiere "richtiges" Anzugsmoment...:/

    Die Frage stellt sich eben bei einem Alubody oder zumindest einer Aluplatte mit eingeschnittenen Gewinden nicht...

    Per PN hat mir jemand geschrieben, daß der Technics ein DL103 im Alubody nicht ausbalancieren könne. Das geb ich mal kritiklos so weiter, ich kann nicht sagen, ob es stimmt oder nicht. Aber an der Stelle sei die Variante mit der Aluplatte genannt. Einfach eine 4mm starke Aluplatte ausfräsen lassen, Löcher an die richtige Stelle und Gewinde einschneiden lassen. Bei Schaeffer in Berlin kostet sowas dann ca. 10€. Eine entsprechende Konstruktionszeichnung könnte ich bei Bedarf gerne zur Verfügung stellen (bitte PN mit Email-Adresse an mich; zum Öffnen der Datei ist dann aber das Schaeffer CAD-Programm nötig, das man bei Schaeffer gratis downloaden kann). Die Platte ist dann genauso lang wie der Denon Body und nur wenig breiter (die Gewinde müssen ja rein...). Da muß dann das gestrippte Denon mittig draufgeklebt werden. Das Gewicht des Denon steigt dann glaube ich um 2,5g.

    Aber Achtung: das System ist dann nackig und dementsprechend heikel zu handhaben! Unbedingt das Berühren des Generators und damit der Anschlußdrähte vermeiden!


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Per PN hat mir jemand geschrieben, daß der Technics ein DL103 im Alubody nicht ausbalancieren könne. Das geb ich mal kritiklos so weiter, ich kann nicht sagen, ob es stimmt oder nicht.

    Die Anleitung sagt, dass es sehr knapp wird, vielleicht ein Holzbody...


    Bildschirmfoto 2017-10-09 um 19.26.01.png

    Bildquelle: Vinylengine

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Zitat aus aaa-Denon dl 103 Derivate:


    "Etwas soll nicht unerwähnt bleiben: Denon bietet eine ausgezeichnete Fertigungskon- stanz! Bislang ist mir noch kein Ausreisser begegnet; ein System klingt wie das an- dere – des selben Typs natürlich. Dass die DL-103 mechanisch stabil sind und auch mal eine unzimperliche Handhabung wegstecken, ist sicherlich kein Nachteil."


    Wie sich die Meinungen und Erfahrungen unterscheiden.

    Ich empfand das DL 103/R als immer unkapriziös. Ein Trekker oder Grubenarbeiter. Robust der was einstecken kann. Keine Mimose/Zicke die nur in einem engem Temperaturbereich gut aufspielt.

    Das sind für mich highlights die ich einem Kumpel weiterempfehlen würde.

  • Bitte nicht böse sein, wenn ich mich hier dranhänge...wollte keinen extra Thread aufmachen.


    Hab seit gestern im Eßzimmer an meinem Kenwood KR 7200 einen Technics MK II angeschlossen, noch mit einem Übergangssystem an einem JVC Headshell. Hab auch das schwarze Technics-Headshell, dessen Pickering (XV 15) Nadel wg.dem Transport verbogen war.

    Zu meiner Frage: nachdem das DL 103 wg. dem alten Kenwood ausscheidet und ich deshalb ein MM brauche, schwanke ich zwischen einem Ortofon DJ-System & einem Nagaoka MP 100 (das ich da hätte). Welches Concorde würde sich denn zum Musikhören eignen? Gibt's da einen Allrounder, der empfehlenswert ist?

    Wäre (für später mal) ein DL 110 auch eine Alternative? Oder ist das Pickering mit einer Ersatznadel (D750?) eine gute Wahl?

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Noch besser spielt es, wenn man jegliches Gehäuse weglässt, so wie es Einstein mal gemacht hat.

    OK, ich habe mal ein gestripptes Benz ACE L im Vergleich zu meinem mit Body gehört und das klang auch etwas anders und in meinen Ohren auch besser. Aber nicht revolutionär.

    Was mich mehr interessieren würde wäre, wie das Denon DL 103R spielt wenn es mit dem "richtigen" Anzugsdrehmoment montiert wurde.

    Ake meint sicher, wenn man die Headshellschrauben zu stark anzieht, kann sich da was verziehen und das kann man dann vielleicht auch hören. Klingt erstmal nicht abwegig.

    Per PN hat mir jemand geschrieben, daß der Technics ein DL103 im Alubody nicht ausbalancieren könne.

    Dann klebt man hinten an's GGW eine Unterlegscheibe oder wickelt 'ne Lage Bleifolie drum. Gibt da soviel Möglichkeiten wie Gegengewichte. Oder ganz anders, man läßt sich beim nächsten Dreher ein ganz neues anfertigen, das individualisiert den Volkswagen 1210 sogar noch etwas. Drum baue ich mir bei Schrottdrehern die so vor Häusern im Sperrmüll stehen immer wenn möglich die Gegengewichte ab, man weiß ja nie...

  • Wäre (für später mal) ein DL 110 auch eine Alternative? Oder ist das Pickering mit einer Ersatznadel (D750?) eine gute Wahl?

    Moin,


    meines Erachtens beides gute Lösungen, wobei ich nicht, weiß, woher Du einen Pickering D750 Einschub herbekommen willst. Nachbaunadeln kann ich aus eigener Erfahrung nicht wirklich empfehlen, Originale sind selten und teuer.


    Die Pickering XV-15 und die baugleichen Stanton 680er sind recht empfindlich gegenüber falschem kapazitiven Abschluss, klingen dann gern spitz und zischig oder dumpf und lahm. Ich hatte vor drei Jahren 'mal ein Pickering XV-15 auf einem Technics an einem Kenwood KR-5200, das war etwas füllig, spielte aber sehr schön.


    Ein DL-110 zu besorgen ist aber wahrscheinlich einfacher, einziges Problem ist die etwas geringere Ausgangsspannung als bei Moving-Magnetsystemen.

    Vorerst würde ich es mit dem Nagaoka probieren, wenn Du letztlich ohnehin ein besseres System betreiben willst, kannst du Dir die Ausgabe für ein DJ-Ortofon sparen.


    Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Danke für deine Einschätzung, Brent...dann werd ich's mal mit dem MP100 versuchen.


    Wenn ich das Pickering nicht bekomme und die Concordes kene Alternative sind, fallen die 2 Optionenn schon mal weg.


    Beim MP100 hab ich die Erfahrung gemacht, daß es auf eine etwas massigeren Tonarm besser klingt: Zuerst hatte ich es auf einem TD 147 TP16MKIII, aber auf dem TD320 TP16MKiV klang es deutlich besser und die Instrumente hingen nicht mehr so in der uft, waren wieder wie auf einer Bühne geordnet.


    LG

    Thomas

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Nun hab ich das Nagaoka MP110 am Technics MKII mit 1,9g montiert und dann mal den Vergleich an der großen Anlage (gg. Pioneer PL70 mit Denon DL 304 / Denon DP 6700 mit Denon DL 160) mit Giant Sand - Temptation of egg / Dire Straits - Water of love / Donald Fagen - Morph the cat gemacht. Diese Kombination kommt nicht ganz an die beiden Hauptplayer ran, aber klingt verdammt gut.


    Solch einen knackigen Sound hatte ich vom MP110 nicht erwartet, noch besser als auf dem Thorens TD 320 (TP16MKIV). Defintiv für mich eine sehr empfehlenswerte Kombination und jetzt kann ich schon sagen, daß das MP100/MP110 nicht an das TP16 MKIII (TD147) mit der geringeren Masse passt.


    Jahrelang hatt ich das MP100 am TP16MKIII weil mir ein Fachhändler diese Kombination empfohlen hatte und ich hatte gedacht, es liegt an meiner Anlage. Na besser spät, als nie...

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!