Plattenspieler mit exzellentem Gleichlauf...

  • Guten Abend zusammen,


    ich wurde heute mit einer Frage konfrontiert, die ich nicht so direkt aus dem Stehgreif beantworten konnte und wollte...


    Eine Bekannte von mir sucht einen (neuen) Plattenspieler mit vorzugsweise "perfektem" Gleichlauf! Hintergrund: gehört wird primär konzertante Klaviermusik klassischer Art, zuweilen auch Jazz (auch wieder mit Klavier...). Die Dame unterrichtet selbst Klavier...


    ...und ist insofern regelrecht "allergisch" gegen jedwede Tonhöhenschwankungen.


    Kurzum: gibt's grundlegende (Riemen- oder Direktantrieb, Masselaufwerk oder "Leichtbau") oder spezifische (konkrete Produkte!) Tipps, die auf Euren Erfahrungen beruhen? Der Preisrahmen ist ggfs. durchaus etwas üppiger, bis ca. € 5.000 inkl. Arm und Abtaster etc..


    Danke für Euren Input im voraus!:merci:


    Leo

    Transrotor Super Seven 60/40, SME 3500, Uccello Reference, Fein-Netzteil, Trigon Vanguard II, Cayin A55T, Fadel Kabel, Avantgarde Acoustic Omega Duo, Ravenswood Zinfandel...

  • Meine Empfehlung wäre auf jeden Fall ein DD. Wenn es von der Optik her in Ordnung ist, der Pioneer PLX-1000. Da bleibt noch reichlich Geld über für ein exzellentes Abtastsystem.


    Gruß

    Michael

  • Oder ein Technics SL-1200GR (1.500 Euro) oder ein SL-1200G (3.400 Euro), wenn die Optik noch etwas edler als beim Pioneer PLX-1000 sein soll. Außerdem gibt‘s auf dem Gebrauchtmarkt massenhaft gute Direkttriebler aus der Hochzeit der Plattenspieler. Wenn es Holzoptik sein soll, könnte ich den Technics SL-M1 oder den Denon DP-60L empfehlen. Letzterer ist sogar mit einer Halbautomatik ausgestattet.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Leo,

    ich nehme an, dass die Dame schon einen guten CD Player hat ? Trotz gutem Gleichlauf kann es bei Klavier schon mal leiern:

    - bei älteren Analog Aufnahmen (1950-1960)

    - wenn das Loch der LP nicht mittig gestanzt wurde

    - wenn es schon auf der Aufnahme leiert.


    Ich würde einen Dr. Feikert Woodpecker mit 12" Jelco Tonarm vorschlagen, weil ich davon überzeugt bin.

    Zusätzlich müsste die Dame sich noch eine Phonovorstufe zulegen, falls diese nicht schon in einem vorhanden Verstärker verfügbar ist. Wie sieht denn das gesamte Set Up aus? Wenn man

    € 5K in die Hand nimmt, (so nehme ich an) wird der Rest der Anlage wohl genug Potential haben.

    Möchtest Du dazu was sagen?


    LG

    Horst


    PS: @ all, es sollte ein NEUER Dreher sein. Siehe #1

    LG


    Horst

  • Hallo Leo,

    Klavier ist das problematischste Instrument im Bereich der Wiedergabe. Bevor man sich da an einen neuen Dreher ran traut sollte die Anlage und der Raum überprüft werden ob da der Anspruch schon gedeckt wird. Meine Lencos die bei mir laufen stehen selbst nach drei Stunden Spielzeit immer noch zu 100% in der Drehzahl. Meine Anlage und auch mein Raum sind aufeinander Abgestimmt. Es gibt aber trotz allem ab und zu bei manchen Aufnahmen Probleme. Diese sind nicht immer Tonhöhenschwankungen, sondern auch Probleme mit den Impulsen bei der Aufnahme. Ich kann nur Empfehlen sehr lange probehören.

    Gruß aus Wiesbaden

    Hartmut

    Gruß aus Wiesbaden


    Hartmut

  • Grüezi Leo

    Lassen wir den Preis mal aussen weg.....

    ohne gleich grenzenlos zu werden. 8)


    Ein Besuch bei Willi Bauer in München, mit ein paar ihrer liebsten Platten unterm arm, könnt ich mir als sehr Zielführend vorstellen.:)


    Gruss und gutes erleben

    Tobi

  • Ich glaube nicht, dass das Konzept DD oder Riemen bzw. Masse oder Sub-Chassis das alleine selig machende ist.

    Es kommt immer auf das gesamte Konzept an. (Auch auf das Regelkonzept eines DD)


    Ein nicht mittig gebohrtes Loch in der LP verursacht minimale Gleichlaufschwankungen, die ich als Hobby Musiker, bei lang ausklingenden Klavier Akkorden gut höre.

    Diese Schwankungen lassen zur Plattenmitte hin deutlich nach.


    Andere Testpersonen, die objektiv ein besseres Gehör haben, aber kein Instrument spielen, hören diese nicht. (Platte Keith Jarrett, Yesterdays).


    Die Gleichlaufschwankungen höre ich auf einem Thorens TD 160 MKII (getunte Version) und auch auf einem Feickert Woodpecker mit Jelco 12".


    Wichtig für gute Pianomusik ist die geeignete Auswahl von TA System und Phono Vorstufe.


    Allerdings ist Pianomusik über viele LPs hinweg sehr extrem unterschiedlich aufgenommen und produziert.

    Ein System was da selten nervt ist das Dynavector DV 20X2 .


    Gruß

    Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Moin Leo,



    Arm und System würde ich Jelco+ZYX 100er Serie nehmen, das System hat natürliche Klangfarben,ziemlich geraden Frequenzgang und eine überdurchschnittliche Impulshärte.

    Der Arm mischt sich nicht besonders ein was man durchaus als Kompliment verstehen kann.


    Beim Laufwerk wird es schon schweriger,das Material von Teller,Zarge.. usw können zu

    Verfärbungen neigen für mich spielt das eine größere Rolle als die Drehzahl.

    Für heutige Steuerungen und Motoren dürfte das nicht das Problem sein ,weil meistens

    anpassbar sind.

    Ein uncoloriertes Laufwerk finden schwerige Aufgabe,für Jemanden der genau weiß wie es Orginal klingt oder klingen soll.


    Gruß

    Stephan

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • WOW - herzlichen Dank für Eure zahlreichen und hilfreichen Antworten.


    Die vorhandene Anlage basiert in der Tat auf einem digitalen Zuspieler (alter DENON-CD-Player der gehobeneren Klasse), Verstärker sind eine Sugden Vor-/End-Kombi und ein paar Audiostatic-Elektrostaten (beide kenne ich sehr gut, waren früher nämlich mal meine). Also das ist schon alles "hochauflösend". Und jetzt eben das Bedürfnis, ältere und dann vermutlich auch neuere Platten abzuspielen.


    Ich entnehme Euren Antworten tendenziell schon eine Neigung zu Direktantrieblern...da gibt's aber wohl jenseits der benannten DJ-Laufwerke und einigen ultra-teuren Brinkmanns, die ich im Netz gefunden habe, eher wenig Auswahl?


    Wir werden uns mal im Fachhandel schlau machen - bewaffnet mit diversem Testmaterial natürlich.


    Nochmals Danke, werde berichten (wird aber etwas Zeit in Anspruch nehmen!)


    Leo

    Transrotor Super Seven 60/40, SME 3500, Uccello Reference, Fein-Netzteil, Trigon Vanguard II, Cayin A55T, Fadel Kabel, Avantgarde Acoustic Omega Duo, Ravenswood Zinfandel...

  • Eh, Leute.... Kann doch nicht sein, dass hier im Raum stehen bleibt, wer gleichmäßigen Gleichlauf will muss Direktantriebler nehmen.......


    Ich will doch schwer hoffen, dass unsere Riemenantriebe das eher im Ausnahmefall nicht bringen, vor allem in der Preisklasse.


    Hab gleich mal Jacques Loussier nen Bach klimpern lassen... da leiert nichts!


    Gruß, Andreas

  • Hallo,


    bei meinen Avid (Riemenantrieb) gibt es auch keine Tonhöhenschwankungen. Diese sind vom Antriebskonzept unabhängig, sondern werden durch die Regelung bzw. Gesamtkonzeption beeinflusst. Selbst ein Reibradantrieb verursacht per se keine hörbaren Tonhöhenschwankungen.


    Bevor ich mir hier die persönlichen, gefärbten Vorlieben jedes Einzelnen durchlese, würde ich lieber zu Händler/Hersteller meiner Wahl gehen und mir mit ausgesuchten Schallplatten die Plattenspieler anhören.


    Im Schritt zwei kommt dann die klangliche Präferenz zur Auswahl...


    Gruß aus Wien


    Rudi

    Vertrauen ist gut....Kontrolle ist besser

  • Hallo,


    Leo


    oder du nimmst die wichtigsten Aufnahmen der Dame mal mit nach Krefeld in zwei Wochen.


    Mehr Auswahl wirst du in keinem HIFI Laden haben.

    Außerdem mit unter Beratung direkt vom Entwickler was auch nicht schlecht ist.

    Gruß Uli

  • Ein von TR-Hydraulic gepimpter Lenco mit neuem Arm (Jelco, Schick, Karmadon), neuer Zarge, 2.Teller und Dr. Fuss Netzteil ist kaum zu toppen und viel günstiger als alles vergleichbare. Sieht schick aus. Top Gleichlauf.


    Siehe Threads von sedum bzw. TR-Hydraulic.


    Gruß

    Matthias

  • Hallo,

    Kann doch nicht sein, dass hier im Raum stehen bleibt, wer gleichmäßigen Gleichlauf will muss Direktantriebler nehmen.......

    Das stimmt natürlich so nicht (siehe meinen Beitrag oben). Auch wenn ein Direkttriebler einen besseren Gleichlauf haben sollte, dann ist dieses meiner Meinung nach akademischer Natur, da eine nicht zentrische Platte Gleichlaufschwankungen produziert, die wesentlich größer sind als die des Laufwerks. Defekte Plattenspieler oder billigste Geräte einmal ausgeschlossen.


    Limitierender Faktor ist das Medium!


    Gruß Roland

  • Super Vorschlag :meld: Und Dr. Feikert Woodpecker nicht vergessen. Und später einen Bericht schreiben, warum es welcher Dreher geworden ist.

    LG


    Horst

  • Ein z.B. nicht durchgenudelter Technics SL-1210 mk ii mit einem vernüftigen Tonabnehmer MM oder MC mit einer gescheiten Phonovorstufe und die Dame kann beruhigt für die nächsten zwei Jahrzehnte sorgenfrei Musik hören/geniessen.


    Möchte Sie "viel" besser Musik hören wirds dann wirklich sehr teuer.

    Die Qualität der Musiksteigerung ist bei unserem Hobby leider nicht Linear. Soll heissen; wenn Sie doppelt soviel ausgibt, wird Sie nicht doppelt so gut Schallplatten hören.


    So hat Sie noch genügend Geld zur Verfügung um sich mit Schallplatten die Klaviermusik enthalten einzudecken.