Plattenspieler vs. Tonabnehmer

  • Hallo Gemeinde


    Ich weiss nicht ob dies hier schon einmal explizit darüber besprochen wurde.


    Würde mich interessieren wie ihr das seht und es handhabt bezüglich der Gewichtung bei der Investition von einem Plattenspieler gegenüber einem Tonabnehmer.


    Ich persönlich bin mittlerweile der Meinung und meiner gemachten Erfahrungen nach, dass es sinnvoller ist mehr Geld in einen guten -sehr guten Plattenspieler mit Tonarm zu investieren. So reizt man das klangliche Potential eines "günstigen" PickUp eher voll aus ( zB. ein Denon ) und ist zufriedener mit der Performance der Gesamtkombination.


    Als wenn man einen sündhaft teueren Tonabnehmer sich kauft und diesen an einem "lowbudget" Plattenspieler daran betreibt. Hier scheint mir dass dann das klangliche Potential des Tonabnehmer nie voll ausgereitzt werden kann.


    Wie empfindet ihr das ? Einverstanden oder Einspruch ?


    ps.

    Der Königsweg wäre natürlich ein sehr guter Turntable mit einem sehr guten passendem PickUp. Aber dies ist nicht meine Frage an euch.

  • Man kann doch nicht immer alles mit ja und nein beantworten. Es kommt immer auf die jeweilige Situation an. Ich für mich gebe lieber erstmal mehr Geld für Laufwerkt und Arm aus, da die dann lange bzw. für immer bei mir bleiben. Bei den Tonabnehmern probiere ich dann so einiges...


    Oft wird man dann auch mal überrascht und ein Thorens 318 mit 50€ ADC spielt wunderbar.

    Auch ein VdH Frog am modifizierten 750er Jelco spielte sehr, sehr gut.


    Ich denke Deine Frage kann man nicht wirklich allgemein gültig beantworten.

  • Ich bin der Meinung, man kann die Phonostufe nicht aussen vor lassen. Das habe ich nachdrücklich erlebt, als ich mein Denon 103 im Woodbody an meine silvercore angeschlossen habe.

    Was sich da getan hat, hätte ich nie im Leben für möglich gehalten.

    Ansonsten aber: ja, die alte Linn-Philosophie Laufwerk, dann Tonarm, dann Tonabnehmer hat sich für mich immer wieder als richtig erwiesen. Und dabei kommt's nicht auf's Geld an! Beispiel: der Schick-Arm mit einem Rundnadel-SPU ist ein wirklicher Kracher!


    Gruss

    Michael

  • Hallo Moreno,


    es betreibt doch keiner einen Lowbudget Tonabnehmer an einer sündhaft teuren Anlage oder umgekehrt.

    Wer sich eine teure Anlage leistet, hängt doch ein Lyra oder Koetsu oder Vergleichbares, nicht unter 1500 oder 2000 Euro, dran.

    Hab im Forum gelernt, daß Dreher für 13K Mittelklasse sind. Meine sind also mittlere Unterklasse und vertragen sich nachweislich gut mit Tonabnehmern im Preisbereich von 400 bis 700 Euro.

    Also eher Einspuch von mir!


    Gruß

    Frank

  • Hallo Gemeinde


    Ich weiss nicht ob dies hier schon einmal explizit darüber besprochen wurde.

    Ja, und zwar schon oft.


    Zum Rest der Fragen: Ich habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht War manchmal ganz erstaunt, wie sich "sündhaft" teure TA mit einem eher im unteren Preissegment angesiedelten Dreher (TD 146) gut vertrugen. Ein 3.000 Euro Benz läuft auch an meinem Kenwood aus 1978. So what. Aber ich hänge ihn dann doch lieber an ein größeres und stabileres Masselaufwerk. Das wiederum höre ich dann sehr genau, also den klanglichen und räumlichen Unterschied.

    Gruß Reinhard
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  • Ist mir alles klar und plausibel eure Argumentationen das der Königsweg ein top Laufwerk mit top Tonarm und einem passenden top Tonabenhemer ist. Keine Frage. Um die Pheripherie drumrum gehts mir im Moment gar nicht. Ist ist mal gesetzt und gegeben.


    Vielleicht habe ich mich nicht gut genug ausgedrückt. Mit einem sehr guten Laufwerk inkl. sehr gutem Tonarm und einem "lowprice" ( 400.- ) Tonabnehmer klingt es besser als umgekehrt.

    Weil dann der Tonabnehmer zu seiner Höchstleitung angetrieben werden kann.

    Oder doch nicht ?

  • Ich halte es so:

    - Der Tonabnehmer macht die Musik,

    - der Tonarm "fuehrt" den Tonabnehmer, und

    - das Laufwerk erledigt den Rest ...


    Ganz einfach, nicht wahr? :D


    Natuerlich haben Laufwerk und Tonarm auch "ihren" Einfluss auf die Wiedergabe und bilden das Salz in der Suppe.


    Nicht unwesentlich - wie bereits oben genannt - ist der klangliche Einfluss der Phonostufe und der korrekten Abschlussimpedanz. Vor allem die Abschlusskapazitaet bei MMs bzw. MIs.


    Zwischen Musik hoeren und Musik "geniessen zu duerfen" ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.


    Gruss Stefan

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    Einmal editiert, zuletzt von stbeer ()

  • man sollte die Gesamtanlage betrachten.


    Hat diese zB grosse Lautsprecher, die auch Töne unter 30hz in einem groesseren Raum liefern, sind die Anforderungen an das Laufwerk andere, als wenn der Raum (in dem auch das Laufwerk steht) mit kleinen Lautsprechern bespielt wird, die bereits bei 60hz oder 80 hz einen abfallenden Frequenzgang haben.

    Bei kleinen LS kommt man mit einem einfachen Brettspieler ala project oder Rega schon sehr weit, da kann man dann gerne in den TA investieren.

    Bei einem grossen Lautsprecher muss das Laufwerk mit den SchwingungsEnergien umgegen koennen, also wird dann eher ein teurerer Schwabbler oder ein Masselaufwerk zum Einsatz kommen. Bei gleichem budget ist dann eben ein preiswerter Tonabnehmer die richtige Wahl.

    In Abhaengigkeit von der vorhandenen Phonovorstufe kann die Wahl dann sehr unterschiedlich ausfallen.

    gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

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    AAA- Mitglied

  • Hallo Jürgen

    Das ist eine sehr interessante These die du hier ansprichst. Da steckt viel Wahrheit dahinter. Von diesem Blickwinkel habe ich es noch nie hinterfragt. Gratulation!

  • Hallo Jürgen,

    deine Aussage: "

    Bei kleinen LS kommt man mit einem einfachen Brettspieler ala project oder Rega schon sehr weit .... "

    halte ich für ... na ja nicht passend. Es gibt mit Sicherheit auch Leute hier im Forum die einen Brettspieler mit bzw. in Verbindung mit dem Rest an gr. Lsp. betreiben. Und das ohne Probleme wenn die Aufstellung natürlich vernünftig ist. Insofern ist deine Aussage mir zumindest zu ungenau.


    Das Schall auch ein Laufwerk anregen kann steht vollkommen außer Frage. Aber ein Brettspieler hat aber auch keine große Fläche. Ich denke das die Aufstellung des Plattenspielers eine viel wichtigere Rolle spielt bei Bass potenten Lsp.

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • Es gibt mit Sicherheit auch Leute hier im Forum die einen Brettspieler mit bzw. in Verbindung mit dem Rest an gr. Lsp. betreiben.


    Ja, ich zum Beispiel...

    Mein Rega kommt auch bei hohen Lautstärken gut klar.

    Viele Grüße


    Steffen

  • es betreibt doch keiner einen Lowbudget Tonabnehmer an einer sündhaft teuren Anlage oder umgekehrt.

    Wer sich eine teure Anlage leistet, hängt doch ein Lyra oder Koetsu oder Vergleichbares, nicht unter 1500 oder 2000 Euro, dran.

    Hallo Frank,


    veto!


    Es ist durchaus kein Geheimnis, daß gewisse Betreiber aufwendiger und teurer Röhren-/Horninstallationen z.B. Ihre z.B. Platine Verdier mit einem bekannten 300,-- Euro MC betreiben.

    Im umgekehrten Fall sind auch Betreiber von eher einfachen Laufwerken mit Tonabnehmern zu einem Vielfachen des Laufwerkspreises nicht so selten anzutreffen. Grund: Der unscheinbare (teure) Tonabnehmer lässt sich der Lebensgefährtin gegenüber einfacher rechtfertigen als ein neues Laufwerk... ;) :)


    Gruß,

    Marc

  • Da führen viele Wege nach Rom. :)


    Kürzlich hörte ich eine teure Anlage und als Frontend diente

    ein kleiner Komplett-Project. Der Klang war zum Niederknien

    gut! Gehört in Alfred Rudolphs Heimstatt...


    Vorgestern habe ich genussvoll LPs gelauscht und der Tonabnehmer

    hatte an der Kombination (Laufwerk, Tonarm, Phonostufe, Tonabnehmer)

    einen Anteil von ca. 1,3%!!!


    Und auch mit Installationen, wo der Tonabnehmer teurer als

    Laufwerk, Tonarm und Phonostufe zusammen war, habe ich schon

    sehr feine Töne vernommen.


    Entscheidend ist wohl, daß die Kombination stimmig ist und

    (ähnlich wie Lautsprecher und Raum) Tonarm, Tonabnehmer

    und Phonostufe zueinander passen.

    slàinte mhath


    Peer

    4 Mal editiert, zuletzt von RaceDoc ()

  • ich würde es auch nicht festnageln wollen und meine das alles auf einander Einfluss hat. Das Gleichgewicht sollte stimmen. Ein guter Arm ist eben auch sehr wichtig, genauso wie ein ordentliches Laufwerk und ein gutes System, dessen feine Nadel die Daten für den passenden Vorverstärker aus der, hoffentlich dem Empfinden des Hörers schmeichelnden, Platte holt...

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Wenn ich das Zusammenspiel zwischen Tonarm und Tonabnehmer als Wettrüsten verstehe, wird immer einer von beiden unter seinen Möglichkeiten spielen. Ein Tonabnehmer ab einer bestimmten Preisklasse wird immer teurer zu fertigen sein als ein Tonarm. Von daher wird man das Potenzial eines Lyra Atlas auch am RB 300 geniesen können, dass es Arme gibt an denen das Lyra vielleicht besser klingt, mag sein...aber irgendwann wird wieder ein High Ender aufstehen und sagen, mit dem Lyra spielt der Arm aber unter seinen Möglichkeiten. Rein subjektiv macht ein höherwertiger Tonabnehmer am preiswerteren Arm für mich mehr Sinn als umgekehrt. Den Rest einer Anlage mal völlig außen vor gelassen.

  • Wenn ich mir was als Einstieg kaufen müsste wäre meine Priorität Tonabnehmer von 130 bis ca. 500 Eur einen guten Endzerrervorverstärker um die 250 bis 800 Eur und dann mein Wunschlaufwert mit Tonarm.

    Der Tonarm sollte zum möglichen Wechsel für später geeignet sein.


    Gruß

    Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von Bwenry ()

  • Bei meinem Altgeraffel ist es etwa so: TD126 (ohne die Kosten der Herrichtung) 500€, Tonarm 700€, Tonabnehmer 1000€. +/- Die kleinsten Teile kosten immer am meisten...

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Interessant.


    Was ist zB. wichtiger bei einem Formel1 Rennwagen? Ein sauber abgestimmtes Fahrwerk ( wäre Laufwerk mit Tonarm ) oder die Reifen ( Tonabnehmer ) .


    Alle Beide würdet ihr jetzt sagen. Ist schon klar. Aber welche von diesen zwei Varianten kann schlussendlich mehr rausgeholt werden ?

  • Ich versuche es mal so. An meine Erfahrungen angelehnt haben sich folgende Varianten ergeben:


    1. Setup:


    Laufwerk inkl. Elektr. Drehzalregulation 25%

    Tonarm 25%

    Tonabnehmer 25%

    Phonopre 25%


    2. Setup


    Laufwerk, Tonarm, elektr. Drehzahlregulation 50%

    Tonabnehmer 25%

    Phonopre 25%


    Das sind ungefähre Angaben, da die Teile zum Teil in England gekauft wurden, von wo sie billiger importiert werden können.


    Wiederspiegelt unbewusst in beiden Setups etwa die gleiche Gewichtung.


    Könnte sowohl bei eine,üm preiswerten wie auch bei einem teureren Setup eine sinnvolle Richtlinie sein.

    Luxman PD 171A - SAEC LTA-710 - Whest PS.30RDT SE (Pro) - Dr. Feickert Volare+ - Jelco TK-850S - Octave Phono EQ.2 - My Sonic Lab Eminent Ex - Benz Gullwing SLR - Benz Ruby Z - VdH The Frog

    • Offizieller Beitrag

    Hallo TE,

    über solche Dinge habe ich mir nie Gedanken gemacht. Weil unter anderem der Tonarm und das System eine Symbiose eingehen oder wenn es nicht paßt auch nicht!

    Ich wollte DEN Tonarm, DAS Laufwerk und DEN Tonabnehmer und wer's schon gehört hat, weiß was ich damit meine!

    Und nun bekomme ich bald DEN ÜT und DIE Vorstufe mit integr. Phono. Und bitte das Großgeschriebene als meine persönl. Einschätzung für meine Ansprüche und meine Börse verstehen.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/105645/

    Das ist meine derzeit, was wohl auch so bleiben wird, favorisierte Kombi!

    Sony TTS8000 mit originaler Kunssteinzarge, TW Raven 10.5 und Brinkmann Pi!

    Fazit, laßt Euch nicht von solchen Aufrechnungen leiten, sondern von dem, was Ihr bei Freunden und auf Stammtischen zu hören bekommt.

    Hörgrüße Ronny