Rega P3 von 2004

  • Ein 2004er P3 mit kaum gespielten AT 440 ML ist ins Haus gekommen. Nach Reinung des Lagers nebst neuer Ölung lief der Subteller auch wieder nach. War nach 13 Jahren wirklich nötig.


    Folgens Phänomen ist mir aufgefallen:


    Bei nicht aufgelegtem Glasteller - sowohl mit wie ohne Riemen am Subteller anliegend - ist kein Laufgeräusch zu hören.

    Lege ich allerdings den Glasteller auf, ist es, bei "Ohr überm Teller" wahrnehmbar.

    Der Riemen ist natürlich auch noch der erste. Der Pulley ist aus Metal. Kann es am alten Riemen liegen?


    Grüße,

    Achim

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • Hallo Achim,

    bei den Rega-Lagern wird bewußt als Lageröl ein Tropfen zähes Getriebeöl eingesetzt, dass zusammen mit der Lagerspindel einen definierten Widerstand erzeugt. Deswegen dreht der Teller auch nicht in der Weise lange nach, wie man das z.B. aus einem gut gewarteten Thorenslaufwerk kennt. Ich gehe stark davon aus, dass Du keine Geräusche hättest, hättest Du das vom Hersteller empfohlene Öl im Lager. Leider komme ich gerade nicht auf den Namen, es ist aber ein handelsübliches Öl, das einen nicht reissenden Film zwischen Lager und Spindel bildet und mit dem Motor und der Riemenspannung harmoniert. Suche mal selbst im Netz danach, ich gucke aber auch nach der genauen Bezeichnung, dann liefere ich es hier nach, wie es heißt.

    Viele Grüße

    Martin

    PS: habe selbst auch einen P3, da macht nichts Geräusche, totenstill vom Lager und Motor her

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Und: es muß sich eine kleine Kugel auf dem Boden des Lagers befinden, die liegt nur lose drin, darauf läuft dann die Telllerachse/Spindel. Ich hoffe, die ging nicht durch die Ölwechselaktion perdu, denn dann macht es auch Geräsche unter Belastung.


    Gruß Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Hallo Martin,


    das verwendete Öl ist nach den Rega Spezifikationen ausgewählt - Getriebe Öl mit einer 80er Viskosität. Also deutlich zäher als die für z.B. bei Thorens emfohlenen. Zudem wurden auch nur die vorgeschrieben zwei Tropfen aus der Pipetenflasche eingetropft und die Spindel nur nebelfeucht benetzt. Die Lagerkugel habe ich mit mit einem Magnetheber aus dem Lager geholt und alles penibel gereinigt. Das Lager ist einwandfrei.


    Ich habe noch einmal intensiv das Ohr angelegt. Der Motor macht das Geräusch. Ein leichtes, als wenn eine Unwucht vorhanden wäre.....


    Es ist kaum wahrnehmbar bei abgenommen Teller, liegt dieser auf, wird es wohl über Riemen und Subteller übertragen und vestärkt.


    Ist an die Motorlagerung ranzukommen?


    Grüße,

    Achim

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • Sodala,


    kurz im Forum nachgeguckt, ist viel besser als Internet:):


    hier die englische Anleitung inklusive Angaben zum Öl (ich hatte meins glaube ich im Netz bestellt). Viele Grüße, Martin



    • Undo hub nut and remove washer. Remove hub/bearing from turntable. As the brass bearing bush is designed to fit tightly in the plinth, gentle tapping on the base of the bearing bush with a plastic hammer may be necessary. (We advise that this is not done in front of the customer!)
    • Slowly withdraw the hub from the brass bearing bush, (if the hub is pulled out quickly the ball bearing may inadvertently be sucked out and lost). Remove ball bearing by turning the bearing bush upside down and tapping sharply.
    • It is important that both the hub spindle and the inside of the bearing bush are cleaned and degreased thoroughly. This is best done using a solvent cleaner containing 1.1.1. trichloroethane which is available from R.S Components Ltd. A small amount of this can be poured into the bearing bush, and with a finger placed over the hole, shaken thoroughly and poured out. To clean the spindle apply the solvent to a piece of lint-free cloth or kitchen paper. Wipe both spindle and the ball bearing with same and replace.
    • Fit the hub back into the bearing bush and spin to check that it is running freely. If its not, return complete assembly to Rega
    • If all is well, remove hub from bearing bush then tilt the bearing bush and place two drops of Comma Hypoid EP80, Castrol EPX80w/90 or Shell Spirax EP90, as recommended, in the position as illustrated. Do not use more than two drops.
    • With the bush still tilted, slide hub (without twisting) back into bearing bush. This method should ensure a release passage for trapped air.
    • Spin hub to evenly distribute oil and refit into turntable. Replace washer and tighten nut firmly, using an adjustable spanner or Rega tool, to approximately 5Nm, (a full explanation of this torque can be found on Explanation of torque)

    IMPORTANT


    It is essential that the recommended oil is used as any other lubricant will break down under pressure, causing wear. It is available from most car accessory shops or from Rega, free of charge.


    Degreasing: RS Components stock a solvent cleaner containing 1.1.1. trichloroethane which is suitable for degreasing the hub/bearing

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Hallo Achim,


    da haben sich unsere Postings gerade überschnitten, sorry. Ja, da hast Du Recht, dann kann es am Lager wohl nicht liegen. Am Motor selbst habe ich noch nichts gemacht, vielleicht ließe sich da noch was mit einem Tropfen Öl regeln. Vielleicht hat sich um die Motor-Achse unterhalb des Pulleys Staub und Dreck angesammelt, den man sehen bzw. entfernen kann? Leider weiß ich dann auch nicht weiter...


    Viele Glück, vielleicht weiß jemand andere noch Rat


    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • ... bzgl. Schmierung. Ich benutze Silikonfett das aber sehr sehr weich ist. Damit läuft der Rega ausgezeichnet. Alles leichtgängig und ruhig. Wenn der Motor ein leichten Widerstand vom Lager bekommt ist das i.O. Ein Subteller muss nicht "auf Teufel komm raus" ohne Riemen Minuten nachlaufen. Das Lager muss ruhig sein und der Player die 33,33 U/min halten. Da ist es mir fast egal was da nun genau reingehört so lange es nicht trocken läuft.

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • .... kleine Ursache, große Wirkung?


    Martins Tipp bzgl. einer evtentuellen Verschmutzung der federbelasteten Motorachse könnte richtig gewesen sein. Eine vorsichtige Reinigung mit 99,9% Isoprob auf einem extra feinen Pinsel und behutsamen ausblasen mit Dosenpressluft scheint erfolgreich gewesen zu sein. Ich werde das weiter "erhören".

    Besten Dank bis hier hin.


    Grüße,

    Achim


    ps. Bzgl. des verwendeten Öls, bisher habe ich immer ein 10W40 mit einer 30%iten Beigabe von Feinmechanik Haftöl auf 100ml für Masselaufwerke, Reibradler und Thorense verwendet, Zeiten habe ich nicht gestoppt - aber sie liefen, mit der Hand angeschoben, sehr lange nach.


    Das Rega Prinzip ist da wohl anders konzipiert. Definiert bremsend, kann man das so nennen? Fette, vor allem Silikonfette, haben aber grundsätzlich andere Schmiereigenschaften. Würde ich in so einem engtolerierten Lager nicht einsetzen.


    Silikonfett verfügt nach meinem Kenntnisstand nicht über die mechanischen Eigenschaften die hier notwendig sind - u.a. Druckfestigkeit. Ich verwende es nur zum schmieren von mit beweglichen Kunstoffteilen versehenen Bauteilen, z.B. Führung und Rollen von Cabrioverdecken.


    Aber wenn das Lager nicht leidet und es bei Thorsten funzt, why not? Wobei auf der Lagerkugel mit dem Glasteller schon ein gewisser Druck vorhaden ist.


    Beim Riemen werde ich auch erst einmal im Industriebedarf nachschauen. Die Rega Preise sind schon ein wenig obzön. Und ich denke nicht, das die verwendeten Riemen extra für Rega bebacken werden...., das ist stinknormale Industrieware - und da gibt es sehr gute Qualität.

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • Hallo,

    Ich muss meinen Hinweis auf das Silkonfett revidieren. Habe das falsche Schmiermittel beschreiben. Es handelt sich um die Molykote DX Paste. Sorry ....


    Hier ein Auszug der Materialbeschreibung. Aber es funktioniert halt prima.



    " Beschreibung – Helle Fettpaste mit Festschmierstoffen für den Zusammenbau und Langzeitschmierung von Metallbauteilen.

    Anwendungen – Hoch beanspruchte Gleitflächen und Reibkontakte, die eine ‘saubere’ Schmierung erfordern, insbesondere bei niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten; Verschiedene Reibflächen von Elektro- und Haushaltsgeräten, Verpackungs- und Büromaschinen, Präzisionsinstrumenten, Maschinen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie in Maschinen zur Textil- und Kunststoffverarbeitung.

    Merkmale – Hohes Lasttragevermögen; Gute Beständigkeit gegen Wasser und Wasserauswaschung; Schützt vor Ruckgleiten und Verschweißungen; Guter Korrosionsschutz; Hervorragender Schutz gegen Festfressen; Nicht verschmutzend.

    Zusammensetzung – Mineralöl; Lithiumseife; Festschmierstoffe; Korrosionsinhibitoren. "


    Man benötigt eine sehr geringe Menge und das Ergebnis hat überzeugt.

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • Ich habe noch einmal intensiv das Ohr angelegt. Der Motor macht das Geräusch. Ein leichtes, als wenn eine Unwucht vorhanden wäre.....

    Nimm mal den Riemen ab und leg ihn auf den Tisch. Wahrscheinlich ist er verformt und hat wenn man so will einen "Standplatten". Dessen Einfluß ist auf einer Stroboskopdisc schon zu sehen, könnte gut sein, daß der auch für das Geräusch verantwortlich ist.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.