Aktiv Sub über Hochpegel oder Niederpegel

  • Meinen Aktivsub kann ich sowohl über Cinch (an Pre-out) als auch über Lautsprecherkabel an die Endstufe anschließen.

    Mit welcher Anschlussart (Vorstufensignal / Endstufensignal) habt ihr klanglich bessere Erfahrungen gemacht ?


    Grüße

    Benjamin

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  • Moin,


    wenn deine Vorstufe einen niedrigen Ausgangswiderstand hat immer über Cinch NF,

    das Andere klingt immer irgendwie nach Alibilösung.


    Gruß

    Stephan

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • Hallo Benjamin,


    man kann das auch etwas anders ansehen:


    1. zwei LS Kabel von den Endstufen zum Sub zu führen dürfte optisch auffälliger sein als mit einem zweipoligen, dünneren Cinch Stereokabel vom Pre-Out zum Sub.

    2. die Endstufen eines Vollverstärkers für aktive Lautsprecheransteuerung (also auch Subs) abzugreifen ist grundsätzlich eine Notlösung falls kein Pre-Out verfügbar ist. Da es hier um einen Bassabgriff geht, ist hier die Pre-Out Ausgangsimpedanz weniger kritisch, weil ja keine hohen Töne "gebraucht" werden. Man sollte das klanglich ausprobieren.

    3. Aus Deiner Beschreibung ist nicht ganz klar, wie die Weiche zwischen Sub und Sat realisiert wird. Es hört sich so an als ob die Sats keine Weiche erhalten (womit die Sats nicht von Bassauslenkungen entlastet werden, was aber Mittenklanglich erstrebenswert wäre), sondern nur der Sub per Tiefpass ausgeblendet werden soll (und "nur" der Bassbereich insgesamt nach unten erweitert wird).


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Moin Stephan,


    Danke für deine Meinung.

    Meine SAC Alpha hat zwei Ausgänge, 0 Ohm und 22 Ohm.

    An dem Nullöhmer habe ich die Igel angeleint, das sie mir dort besser gefallen.

    Sprich, der Sub sieht gerade 22 Ohm.


    Gelegentlich nutze ich einen Röhrenpre, dessen Ausgangsimpedanz bei 800 Ohm liegt...



    Grüße

    Benjamin

  • Hallo Winfried,


    Danke auch dir für deinen Beitrag.


    Zu 1&2: sehe ich genauso.

    Zum Hintergrund: ich möchte den Sub auch mit meinen Vollverstärkern nutzen, diese haben leider keinen Pre-out. Falls technisch die Lautstärkeabgriffe wirklich nur eine Notlösung darstellen, würde ich von einer Nutzung der Vollverstärker dann aber eher absehen.


    Zu 3: Die Hauptlautsprecher (Klipsch Heresy 3) laufen fullrange. Der Sub nur parallel als Ergänzung. Mir gefällt es so ausgesprochen gut.

    Da die Heresy ordentlich in den Keller kann, möchte ich sie da auch nicht beschneiden...



    Grüße

    Benjamin

    Einmal editiert, zuletzt von Fohnoh ()

  • Moin,


    an den 0 Ohm Ausgang laufen sogar Kopfhörer null Problemo:Skenne die Vorstufe.

    An der Röhre 800ohm solltest du nicht eher nicht unter 10k Last aus Igel/Subamp

    mit zu langen Kabeln gehen dann klappt das warscheinlich auch.


    Gruß

    Stephan

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • hmm... die Igel haben schon eine geringe Eingangsimpedanz von 10kOhm... damit kratze ich dann ja schon an der Veträglichkeitsgrenze der Röhre, wenn man das 1:10 Übersetzungsverhältnis zum Maßstab macht..

    Keine Ahnung, welche Eingangsimpedanz mein Sub hat, in den Datenblättern steht nix.

    Falls der Subamp 10kOhm hätte, würde das dann mit den 10kOhm der Igel ungünstige 5kOhm-Last für die Röhrenvorstufe bedeuten.

    Falls der Subamp 47kOhm hätte, würde man bei 8kOhm liegen, das wäre also gerade noch ok...


    Grüße

    Benjamin

  • Moin Benjamin,


    Versuch macht kluch passieren kann da nix ,außer es klingt halt bescheiden.


    Gruß

    Stephan


    P.S die Alpha mit Accu Netzteil? was ist das für ein Röhrenpre?

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • Moin Stephan,


    recht haste, genug schwadroniert, Ich werd nach Kluchheit dann hier berichten;)

    Meine Alpha wird von einem Monster versorgt:). Der Klumpen stört allerdings immer beim Saugen in der Ecke... aber der klangliche Zugewinn rechtfertigt sein Plätzchen...


    Grüße

    Benjamin

  • Mal ein paar theoretische Betrachtungen. Im konkreten Fall steht zwar offenbar ein ausgesprochen niederohmiger Cinch-Ausgangs zur Verfügung, das dürfte aber der absolute Ausnahmefall sein.

    - Wenn der Cinch-Ausgang für die Lastimpedanz zu hochohmig ist, hat das keineswegs nur Auswirkungen auf den Hochton. Im Gegenteil, je nach treibendem Ausgangsverstärker kann der Bass komplett wegbrechen!

    - Cinch ist eine unsymmetrische und massebezogene Verbindung mit niedrigem Signalpegel. Das hat zwei Konsequenzen: Störungen, die sich auf der (in diesem Fall langen) Kabelstrecke reinmogeln, werden brav mit hochverstärkt und werden ggf. deutlich hörbar. Und durch die Mehrfacherdung sind Brummschleifen vorprogrammiert. Es ist nicht gesagt, daß der Cincheingang des Subwoofers potential- bzw. erdfrei ausgeführt ist (gehen tut das schon, kostet aber wieder Geld...).

    - Eine Verbindung per Lautsprecherkabel ist das exakte Gegenteil: hohe Signalspannung, niederohmig und auch noch symmetrisch-erdfrei. Dadurch ist eine solche Verbindung denkbar störfest, das theoretische Ideal der Signalübertragung!

    - Da der Eingang für Lautsprecherkabel relativ hochohmig ist (ein beliebter Wert ist da was um die 600 Ohm) fließt dabei auch kaum Strom, so daß das Kabel nicht dick sein muß. Der vielzitierte Klingeldraht reicht völlig. Daß diese Kabelverbindung also dicker ist als ein Cinchkabel stimmt nicht, das Gegenteil ist eher der Fall. Ein ordentliches, mehrfach geschirmtes Cinchkabel ist dicker als ein ausreichendes Lautsprecherkabel. Es muß ja vom Querschnitt her noch nicht mal ein Lautsprecherkabel sein...

    - Daß die Verbindung mit Lautsprecherkabel schlechter klingt ist auch ein Märchen. Das kann im Einzelfall so sein aber dann hat der Hersteller was verkehrt gemacht. Grundsätzlich sitzt da ja im Eingang nur ein Spannungsteiler, der das Signal auf Line-Level runterdämpft und dann geht in der gleichen Signalverarbeitung weiter, die ein Cinch-Signal auch nehmen würde. Theoretisch könnte man sogar die erste Verstärkerstufe umgehen... aber damit würde man wohl auch Pegelregler und Filterung umgehen.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Andreas,

    - Wenn der Cinch-Ausgang für die Lastimpedanz zu hochohmig ist, hat das keineswegs nur Auswirkungen auf den Hochton. Im Gegenteil, je nach treibendem Ausgangsverstärker kann der Bass komplett wegbrechen!

    Falls es dafür eine technische Erklärung gibt, würde ich sie gerne erfahren, denn aus der Behauptung allein erschließt sich mir nicht wo das Problem liegen würde.

    - Daß die Verbindung mit Lautsprecherkabel schlechter klingt ist auch ein Märchen. Das kann im Einzelfall so sein aber dann hat der Hersteller was verkehrt gemacht.

    Ich bin jetzt unsicher ob/wo das behauptet wurde, stimme dir aber zu, finde nur die Optik könnte leiden, Klingeldraht ist da evtl. eine Alternative.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Falls es dafür eine technische Erklärung gibt, würde ich sie gerne erfahren, denn aus der Behauptung allein erschließt sich mir nicht wo das Problem liegen würde.

    Das ist eigentlich ganz einfach. Der treibende Ausgangsverstärker eines Vorverstärkers (oder überhaupt einer Audioquelle) ist meistens ein Operationsverstärker. Ein solcher kann aber nicht viel Strom treiben, je nach Typ zwischen 10mA und ca. 50mA. Wenn Du nun einen 10mA Typen hast und der soll nun mit einem hohen Ausgangswiderstand einen niedrigen Eingangswiderstand treiben, dann kann dessen Ausgangsspannung einbrechen. Warum? Im Baß hast Du in der Musik die größten Amplituden. Deswegen muß der Verstärker dort auch die größten Ströme treiben. Und wenn er das nicht kann dann fehlt eben Pegel. Witzigerweise ist das aber kein klassisches Clipping.

    Ich hatte das mal in meiner beruflichen Audiozeit. Da sollte ein Headunit-Line-Out einen symmetrischen 600 Ohm Eingang treiben. Der Hersteller der HU hat das Lastenheft nicht richtig gelesen (oder verstanden) und hat einen billigen 10mA OP-Amp eingesetzt und mit 3kOhm Ausgangswiderstand geschützt (der Ausgangswiderstand soll ja nur den treibenden Verstärker vor versehentlichen Kurzschlüssen schützen - je weniger Strom der treibende OP-Amp kann desto höher der Ausgangswiderstand...). Ergebnis: unter ca. 100Hz drastischer Pegelabfall, bei 20Hz fehlten satte 60dB!


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Andreas,


    super erklärt & noch dazu ein tolles Beispiel aus der Berufswelt !


    Elektrisch gesehen wäre die Anschlusskonstellation dann über Pre-Out anspruchsvoller und nur sinnvoll, wenn die Vorstufe die beiden Zielgeräte (Endstufe & Sub) auch vernünftig treiben kann.

    Da die SAC Alpha bis zu 1,5A an den niederohmigen Vorstufenausgängen rausschiebt, sollte das in der Praxis dann aber gut funtionieren.


    Da aber die meisten Vorstufen nicht solche Voraussetzungen bieten, scheint technisch der Lautprecherklemmenanschluss unproblematischer und damit geeigneter zu sein. Interessanterweise bevorzugen auch die Boxenhersteller teilaktiver Konzepte (z.B. Canton RC-A, Audiodata Avance) den Anschluss an die Endstufe.


    Grüße

    Benjamin

  • - Cinch ist eine unsymmetrische und massebezogene Verbindung mit niedrigem Signalpegel. Das hat zwei Konsequenzen: Störungen, die sich auf der (in diesem Fall langen) Kabelstrecke reinmogeln, werden brav mit hochverstärkt und werden ggf. deutlich hörbar. Und durch die Mehrfacherdung sind Brummschleifen vorprogrammiert. Es ist nicht gesagt, daß der Cincheingang des Subwoofers potential- bzw. erdfrei ausgeführt ist (gehen tut das schon, kostet aber wieder Geld...).



    ...diesen Punkt finde ich auch besonders wichtig !

    Allerdings: Hat der Minuspol an der Endstufe nicht auch einen Massebezug ?

    2 Mal editiert, zuletzt von Fohnoh ()

  • ..rein empirisch fand ich den Hochpegel-in bei Subwoofern nie schlechter als den line-in. Das, was Andreas erwähnt hatte, ist gerade bei Heimkino-Fans schon oft ein Grund für lange Gesichter gewesen. 2 oder 3 aktive Subwoofer , parallel über einen sub pre-out angesteuert, machten eben nicht 'mehr Bass'..

  • Hallo Ole,


    nur als Ergänzung zu...

    ... 2 oder 3 aktive Subwoofer , parallel über einen sub pre-out angesteuert, machten eben nicht 'mehr Bass'...


    ... auch nicht tiefer, sondern regen den Raum anders an, Bässe dröhnen evtl. weniger, auch höherer unverzerrter Maximalpegel ist möglich.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Allerdings: Hat der Minuspol an der Endstufe nicht auch einen Massebezug ?

    Normalerweise eigentlich nicht. Du hast normalerweise eine symmetrische Versorgungsspannung, die auf den Endstufenzweig gehen. Der Massepunkt dieser Versorgung ist dann normalerweise auch der Massepunkt der Endstufen. Die beiden Ausgangsklemmen haben dann ebenfalls eine symmetrische Ausgangsspannung. Beide Ausgänge haben natürlich dann auch ein Potential ggü. der Masse, aber da hättest Du dann auch einen Gleichspannungs-Offset. Der hebt sich dann auf, wenn der zweite Pol dazu kommt. Dann hast Du auf der einen Klemme einen Offset von +X Volt und auf der anderen Klemme einen Offset von -X Volt. Damit ist der resultierende Gleichstrom durch den Lautsprecher wieder Null. Wäre er nicht Null würde der Draht der Schwingspule ggf durchbrennen, zumindest hättest Du aber eine permanente Verschiebung der Ruheposition der Membran. Damit wäre dann die Auslenkung der Membran bei einem Sinus nicht mehr symmetrisch, der Klirr würde erheblich steigen.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.