Wie schlimm ist es, wenn das Tonband "schleift"?

  • Hallo zusammen,


    da sich der Newbie-Bereich ja doch sehr auf das Thema Schallplatte konzentriert, stelle ich meine Frage mal hier...


    Ich habe seit ein paar Wochen eine revidierte Revox A77. So weit läuft auch alles super. Manchmal kommt es aber vor, dass das Band bei der Wiedergabe beim Aufwickeln auf die rechte Spule an der Innenseite der Spule etwas entlang schleift. OK, einmal lag es daran, dass die Spule etwas verbogen war, meist scheint es daran zu liegen, wie das Band auf der linken Spule aufgewickelt ist - besonders bei gebraucht gekauften Bändern.


    Aber jetzt vom Grund mal abgesehen: Wie schlimm ist es, wenn das Band schleift? Ich meine jetzt kein durchgehendes Schleifgeräusch, das vielleicht noch die Musik übertönt. Eher so ein kurzer Moment, einmal pro Umdrehung oder so. Meist tritt das auch erst auf, wenn das Band mittendrin ist und man nicht mal eben die Spule wechseln kann.


    Theoretisch könnte ja der Rand vom Band beschädigt oder geknickt werden, wodurch das Band beim nächsten abspielen nicht richtig am Tonkopf anliegen würde. Ich habe allerdings an einem Band, das ein paar Minuten "geschliffen" hat, keine Beschädigung feststellen können.


    Wie ist da eure Vorgehensweise? Ein bisschen schleifen ist nicht schlimm oder gleich abschalten und was dagegen tun?


    Gruß

    Robert

    THIS MONOPHONIC MICROGROOVE RECORDING IS PLAYABLE ON MONOPHONIC AND STEREO PHONOGRAPHS. IT CANNOT BECOME OBSOLETE. IT WILL CONTINUE TO BE A SOURCE OF OUTSTANDING SOUND REPRODUCTION, PROVIDING THE FINEST MONOPHONIC PERFORMANCE FROM ANY PHONOGRAPH.

  • wenn es oben an der Spule schleift eine Unterlage drunter so das die Spule 1mm höher kommt,

    ein Stück Pappe zurechtschneiden als übergroße Unterlegscheibe


    wenn es immer an der Unterseite schleift schaut unter Umständen der Wickelteller zu weit aus dem Gehäuse

    Gruß Ulf

  • Wie ist da eure Vorgehensweise? Ein bisschen schleifen ist nicht schlimm oder gleich abschalten und was dagegen tun?

    Weiterhörn;)


    Glaub nicht das da signifikant was kaputtgehen kann, allerdings kann man dagegen was tun, siehe Ulf.

    Falls es extrem schleift würde ich auf jeden fall was dagegen machen, könnte mir vostellen das die Bandkanten da langfristig schon etwas leiden, selbst hatte ich dadurch aber noch keine Probleme.

    Fremdbänder mit wilder, ungleichmässiger Aufspulung nivelieren sich übrigens erst im durchgehenden Wiedergabe/Recordbetrieb wieder Perfekt mittig und sauber ein.

    Vor oder Rückspulen reicht da meist nicht aus um eine saubere, glatte Wicklung zu erreichen, und dann wird ein mögliches Schleifproblem i.d.r. eh besser.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo Robert,


    einmal lag es daran, dass die Spule etwas verbogen war

    Eine Kleinigkeit, die schnell einemal dazu führen kann, sind falsch gelagerte (Leer-) Spulen (wenn sie nicht im Schuber stehen sondern in irgendeiner Weise (insbesondere im Außenradius) gepresst worden sind. Nicht umsonst hat man neuen Leerspulen einen die Paralleldistanz wahrenden Hartpappestreifen eingelegt... Verbogene oder verzogene Leerspulen parallel nachzurichten dürfte nicht ganz so einfach sein (?)

    Mit besten Grüßen

  • wenn es oben an der Spule schleift eine Unterlage drunter so das die Spule 1mm höher kommt,

    ein Stück Pappe zurechtschneiden als übergroße Unterlegscheibe


    wenn es immer an der Unterseite schleift schaut unter Umständen der Wickelteller zu weit aus dem Gehäuse

    Also wenn, schliff es bisher oben. Werde ich beim nächsten Mal ausprobieren...

    Hallo Robert,


    Eine Kleinigkeit, die schnell einemal dazu führen kann, sind falsch gelagerte (Leer-) Spulen (wenn sie nicht im Schuber stehen sondern in irgendeiner Weise (insbesondere im Außenradius) gepresst worden sind. Nicht umsonst hat man neuen Leerspulen einen die Paralleldistanz wahrenden Hartpappestreifen eingelegt... Verbogene oder verzogene Leerspulen parallel nachzurichten dürfte nicht ganz so einfach sein (?)

    Eine Plastikspule hatte ich letztens probiert, in die andere Richtung zu biegen. Ging ein paar Minuten gut, dann fing das Schleifen wieder an. Die Spule scheint sich immer zurück zu ziehen. Theoretisch müsste das bei Metall-Spulen aber doch einfacher sein?


    Gruß

    Robert

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  • Hallo Robert,


    mit dem Biegen von Tonbandspulen habe ich so wenig Erfahrung wie mit dem Biegen ("Bügeln") von Schallplatten.

    Bei Kunststoffspulen sind wohl ein thermoplastisches Material (wie beim Vinyl) und die dem Material zughörige Temperatur zur erneuten Formgebung wichtig. Man könnte allenfalls versuchen eine verzogene KS-Leerspule durch einen exakten bandförmigen Distanzstreifen zur Einstellung der Parallelität einzulegen und die Spule dann vorsichtig über längere Zeit (eher mild) zu erwärmen und dann mit weiterhin eingelegtem Distanzstreifen abrupt abzukühlen.


    s. auch: Kuststoff biegen


    Wie man die Metallkeisscheiben vom Kern nimmt und planparallel "schränken" oder pressen könnte weiß ich wegen fehlender Fach- und Sachkunde leider auch nicht - vielleicht hat ja hier ein Forumsfreund mit entsprechenden handwerklichen Erfahrungen eine Hilfe.


    Ob sich der Aufwand rechnet (zumindest bei der Metallbearbeitung) ist eine andere Frage.

    Mit besten Grüßen

    Einmal editiert, zuletzt von KarlForster ()

  • Leut macht's doch nicht komplizierter als es ist!

    Ob es das Band nun direkt beschädigt kann ich auch nicht sagen, zuträglich ist es eher nicht - von dem nervigen Geräusch mal ganz abgesehen!

    Das Band hat unter Verwendung einer Kunststoffspule genau in der Mitte zu laufen.

    Abweichungen davon sind durch verändern der Tellerhöhe zu korrigieren.

    Ist dies erledigt, so laufen auch Spulen mit minimalen Verzug noch ohne daß das Band schleift.

    Ich hab ungefähr 6 Revox Kunststoffspulen hier: von denen schleift keine.

    Schleift es dennoch, ist die Spule zu entsorgen - das Zeug kost doch gebraucht kein Geld mehr.

    Bei Verwendung von NAB-Aluspulen ist dem NAB-Adapter ein sog. Reelspacer unterzulegen.

    Man kann auch eine CD oder etwas anderes mit 1mm Stärke verwenden.

    Es gibt auch Ausnahmen, z.B. bei Akai R2R's unter Verwendung der originalen Akai NAB-Adapter.

    All das kann man aber auch in der jeweiligen BDA nachlesen.