Tellerlager, welche sind die besten?

  • Hi Gemeinde,


    Weiß jemand welche die besten Lager für den Plattenteller sind und welches Konzept läuft am längsten nach? (ohne Antriebsgummi und Motoranbindung natürlich).

    Und kann man dabei an der dauer der Tellerdrehung (mit der Hand angeschoben bis zum Stillstand) automatisch auch auf bessere Qualität des lagers und auch Klangqualität schließen?


    Danke und gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Zu deiner zweiten Frage: Nein. Es gibt auch die Möglichkeit ein Lager so auszulegen das es dem Antrieb gleichzeitig einen Widerstand entgegen setzt.

    Zu deiner ersten Frage: Im Plattenspielerbau durchgesetzt haben sich Wälzlager bei denen das Gewicht auf einer Kugel läuft. Vorteil dieser Lager ist die günstge Herstellung. Für einen Riementriebler haben die Lager theoretisch den Nachteil einseitig zu verschleißen. Von daher ist ein durchgehender Schmierfilm für diese Lager äußerst wichtig. Dafür bieten sich Lagerbuchsen aus Sintermaterial an da diese das Schmiermittel "speichern". Oder man gibt der Lagerbuchse eine gewisse Rauhigkeit um dem Schmiermittel eine gute Haftung zu bieten.

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

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  • Das CMB meines Master Solution läßt den Teller, wenn er per Hand auf 33/min gebracht wurde ca. 7 Minuten nachlaufen. Bei meinem vorherigen "normalen" Solution war es etwas kürzer. Den hatte ich vorher mit einem Standardlager mit Keramikkugel. Das CMB hat mir klanglich besser gefallen, müßte aber mal einen alten Thread bezüglich der Unterschiede raussuchen. Der Teller ist mit dem Standardlager deutlich kürzer nachgelaufen, das Lager wurde allerdings auch nicht mit Synthetiköl, sondern mit Fett geschmiert.


    Thread gefunden: Ein wenig älter und etwas blumig, aber im Prinzip korrekt beschrieben...


    Das Warten hat ein Ende. Das CMB (Ceramic Magnetic Bearing) hat endlich seinen Platz im Solution eingenommen. Der Einbau geht relativ einfach über die Bühne. Sechskantschraube lösen, altes Lager raus, neues Lager einsetzen und wieder festschrauben. Fertig. Die Tonarmhöhe musste etwas korrigiert werden und dann konnte es losgehen. Die erste Platte aufgelegt (Dvorak Cellokonzert mit J. Starker) und die Freude war groß. Die Auswirkungen des neuen Lagers waren die, die auch Hartmut Rohrwild in seinem Test des Clearaudio Ambient in H&R 4/2006 beschrieben hat. Der Hintergrund ist wesentlich ruhiger. Leicht vorhandene Störgeräusche die, wenn auch nur ohne Musik, hörbar waren sind völlig weg. Der Haupteffekt des neuen Lagers macht sich aber beim Musikhören bemerkbar. Es werden kleine Details hörbar, die vorher nicht wahrgenommen wurden. Durch das neue Lager habe ich insgesamt den Eindruck, dass sich die Räumlichkeit etwas verbessert hat. Die Umrüstung hat sich in meinen Augen bezahlt gemacht und ich kann jedem Besitzer eines Clearaudio Solution dazu raten. In wie weit sich die beschriebenen Auswirkungen bei den großen Lagern bemerkbar machen weiß ich allerdings nicht. Auch was die Kosten hierfür anbelangt. Das CMB001 für meinen Solution kostet €349,--, wobei bei Rücksendung des alten Lagers €100,-- gutgeschrieben werden.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



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  • Gute Lager sind heutzutage keine Hexerei mehr. Einfach mal ein bischen Theorie zum Thema:

    Das entscheidende ist das die Materialien und Oberflächen von Buchse, Achse, Kugel, Lagerspiegel und Schmiermittel aufeinander abgestimmt sind und das Schmiermittel und Lagerspiel zueinander passen. Erst das Schmiermittel sorgt im Wälzlager für einen fast spielfreien Lauf. Der Geräuschpegel des Lagers wird weitestgehend durch die Oberflächen und das Schmiermittel bestimmt. Ob und wie lange ein Lager nach einem Anstoß nachläuft ist nebensächlich und für die Qualität nicht ausschlag gebend. Problematisch ist der Auflagepunkt der Kugel auf dem Lagerspiegel da es dort keine, bzw. so gut wie keine Schmierung gibt. Teflon kann da eine Lösung sein verträgt sich allerdings nicht mit allen Schmiermitteln. Edelsteinkugeln und Edelsteinlagerspiegel sind eine gute Alternative mit dem Nachteil höherer Kosten.


    Ach ja, Edit sagt das die Erbsenzähler in der Kalkulation, hinter den Entwicklern, sitzen...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • :meld:At the heart of Xerxes.20 plus

    is Roksan’s unique and formidable self centring, self aligning true single point main

    bearing. The innovative design of this bearing provides almost silent, fricti

    onless rotation, precisely defining the

    rotational axis. The bearing sleeve is gun-drilled from solid phosphor bronze and honed to provide

    spindle/bearing sleeve gap of 2/10,000” along its length!

    The only contact is between the polished spindle tip and

    the captive TMS 3 Tungsten Carbide super precision ball.

    The spindle is made from hardened steel


    Main Bearing Spindle

    Hardened tool steel

    Roundness & Concentricity

    < 5 Microns

    Length to Diameter ratio

    11:1

    Main Bearing Ball

    Super precision Tungsten Carbide

    Roundness

    < 1 Micron

    Diameter

    2mm

    Main Bearing Housing

    Solid Phosphor Bronze

    Clearance

    2/1,0000”


    :24:

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Hi,


    fúr eine Industrie wie die britische, gewohnt an Spaltmasse wie beim Jaguar, waren solch enge Toleranzen selbstverständlich höchst innovativ. :/ ^^


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Die Magnetlager finde ich auch sehr gut.

    Aber ??? Sind diese nicht zu leichtgängig. Es kommt immer öfter vor, daß Hersteller den Teller leicht abbremsen.

    Was ist besser.


    Gruß

    Bernd

  • Bernd, ich glaube, dass man dabei auch nicht pauschal von besser oder schlechter sprechen kann, jeder Entwickler wird sich dazu seine Gedanken machen.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Sind diese nicht zu leichtgängig.

    Das trifft auf meine Magnetlager, konstruktiv bedingt, nicht zu.

    Wir haben ein 100% homogenes Magnetfeld geschaffen, welches eine

    sehr konstante, aber geringe Bremswirkung aufbaut.

    Die Nachlaufzeit meines 30 kg Tellers beträgt "nur" ca. 3 Minuten.


    LG Rainer