Kein Bock mehr auf Vinylidioten - Dead and Free in Berlin schließt

  • Hhm, das scheint mir eine doch sehr eingeengte Musikauswahl zu sein. Irgendwie fehlen da doch wohl etliche Hunderte, wenn nicht Tausende Singles, oder?


    Gruß

    Michael

    Stimmt, deshalb hab ich auch ein paar tausend mehr.

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Fernseheumel, du schreibst "

    Es gibt immer weniger Musik (die mir gefällt, Neuerscheinungen) die

    auf Vinyl gepreßt wird.

    Was soll ich da noch in einem Plattenladen?"


    Wenn du fast ausschließlich Singles und keine LPs kaufst, ist die Auswahl an neuer Musik stark eingeschränkt. Man bekommt aber immer noch Singles.


    Genau darum ging es und nicht darum, alle 7" der Welt auf Flohmärkten zu sammeln. Wenn du schreibst, daß du dich nur für Singles interessierst und deshalb Plattenläden uninteressant sind, ist das nachvollziehbar.


    Aber bitte nicht jammern, daß es kine interessanten Neuveröffentlichungen gibt, denn da hast du wg. dem Formatzwang kaum Einblick.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Der Punkt ist ein anderer, natürlich kaufe ich auch LPs, es gibt viele Interpreten

    die 1-3 Hits schreiben, die sind schön zu hören, wenn diese Leute dann LPs füllen schreiben sie oft den letzten Dreck zusammen.

    Was soll ich dann mit "soviel" Schallplatte?

    Gruppen wie T.Rex, Slade, Golden Earring füllen in der Tat ihre LPs mit guter

    Musik.

    Aber hier ein Gegenbeispiel: Typically Tropical / Barbados

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    Die Platte ist gut, also hab ich noch 2-3 andere Singles von dieser Gruppe

    gekauft, leider musikalischer Schrott - da brauche ich von denen keine LP,

    da reicht mir die Single die mir gefällt.

    Ein weiterer Nachteil von LPs ist das man LPs nun mal nicht in Jukeboxen

    abspielen kann, deshalb suche ich viele Single-Platten doppelt.


    Die meisten Interpreten werden über Single-Hits bekannt und bringen ihren

    Musikstil dann auch auf LP unter die Leute.

    Umgekehrt ist aber selten! (Phil Mancanera)

    Deshalb kenne ich natürlich nicht alles was als LP erscheint, wird auch nicht

    im Radio gespielt.

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  • Hallo Fernseheumel, ich verstehe jetzt warum es Dich nicht in Plattenläden treibt. Aus Deinem doch etwas untypisches Userprofil lässt sich jedoch kaum etwas über die Existenzberechtigung und Überlebenschancen von Plattenläden ableiten. BG Konrad

  • Also wenn die Barbados-LP das selbe Coverfoto hat wie die Single würden manche vielleicht doch die LP bevorzugen. Da ist das Foto größer...


    Musikalisch äussere ich mich jetzt mal nicht dazu - da fehlt es mir an Erfahrung mit dem Genre. ;)


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Das "Problem" der meisten Second Hand Musik-Ladengeschäfte ist doch , dass sie sich alleine von der Ladenkundschaft meist nicht mehr finanzieren können. Ich hatte letzte Woche in Berlin ein nettes, interessantes Gespräch mit einem Ladenbetreiber, der 90% 2nd Handware anbietet und dessen Sortiment und Preise ich am Markt für durchaus attraktiv, fair und martkgerecht halte. Der Laden hat Mo-Sa von 13-20 Uhr geöffnet. Als ich ihn am Freitag gegen 16.15 Uhr betrat, war ich der erste Kunde der an diesem Tag etwas gekauft hat. Der Inhaber war gerade dabei, Pakete versandfertig zu machen, für discogs-Kunden. Wir kamen ins Gespräch und er sagte mir, dass er das Ladenlokal nicht mehr finanzieren könnte, hätte er keine discogs-Kunden aus der ganzen Welt. Bei ebay bietet er nicht an, auch Raritäten und seltene Scheiben, hat er im Laden stehen, damit hier auch noch eine kleine Attraktivität bewahrt bleibt. Er möchte den Laden solange es finanziell möglich ist, dennoch nicht schliessen, weil er den persönlichen Kunndenkontakt und die Gespräche mit den Musikfreunden sehr schätzt.

    Eigentlich könnte er sich komplett auf online-Handel umstellen, da die Verkäufe im Laden die Kosten schon bei weitem nicht mehr decken. Meistens sind es zudem Touristen, die mal etwas kaufen. Stammkunden habe er zwar, die kommen aber wohl in erster Linie zum Plaudern vorbei und kaufen immer seltener Vinyls. Viele andere Händler, auch einige die ich persönlich kenne, haben ihre Läden inzw. aufgegeben, fast alle anderen fahren auch "zweigleisig".

    Das Geschäft hat sich in den letzten Jahren eben schwerpunktmäßig zugunsten des online-Handel gewandelt. Das "Gejammer" hier kann ich einerseits zwar nachvollziehen, doch wenn jeder seine "Schnäppchen" inzw. online sucht oder in den Läden nur noch die Cheapo-Kisten durchwühlt ist es nicht verwundernswert, wenn immer mehr Schallplattenhändler ihre defizitären Ladengeschäfte für immer schliessen und sich ausschliesslich auf den Versand konzentrieren.



    Grüße

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

    5 Mal editiert, zuletzt von Dr.Music ()

  • Hallo Rudi,

    Das "Problem" der meisten Second Hand Musik-Ladengeschäfte ist doch , dass sie sich alleine von der Ladenkundschaft meist nicht mehr finanzieren können.


    Da kenne ich aber auch einige andere Beispiele. Mein bevorzugter Händler verkauft Vinyl nur im Laden. Wenn ich dort bin, dann ist es auch mal ruhiger, ich erlebe aber auch, dass Platten im vierstelligen Volumen über den Tresen gehen.


    Allerdings ist mein Plattenhändler auch sehr bemüht, jede Woche was Neues (100 bis 200 Platten) für Stammkunden da zu haben. Alle anderen sind Wiedereinsteiger, Neukunden, Laufkundschaft etc.. Das funktioniert, ich höre ihn jedenfalls nie darüber klagen, wohl ganz gut.


    Der Inhaber war gerade dabei, Pakete versandfertig zu machen, für discogs-Kunden. Wir kamen ins Gespräch und er sagte mir, dass er das Ladenlokal nicht mehr finanzieren könnte, hätte er keine discogs-Kunden aus der ganzen Welt.


    Bei Discogs macht er nur CD, weil gerade bei Schallplatten ist die Gefahr, dass man im nachhinein noch diskutiert, erheblich. Mein Händler bewertet die Platten immer sehr korrekt. Wenn er ausnahmsweise mal was übersehen haben sollte, dann kann man die Platte problemlos zurückgeben. Das ist mir in all den Jahren 1 x passiert.


    Seltsamerweise ist die Quote der Beanstandungen beim Online-Verkauf deutlich höher. Im nachhinein versucht der Käufer den Preis noch zu drücken, sonst negative Bewertung.


    Damit kann man umgehen, indem man das vorher kalkulatorisch berücksichtigt ;) oder man ärgert sich. Da mein Händler sich ärgert, lässt er es und verkauft nur CDs online über Discogs, ein weiteres Indiz, dass der Ertrag aus dem Laden ausreichen sollte. ;)


    Ich kaufe lieber beim Händler vor Ort, schaue mir die Platte an, lasse die Platte mal anspielen und nehme die Platte zufrieden mit nach Hause. Oft und meistens eine Platte, die ich nicht gesucht habe, sondern zufällig entdecke. Online kaufe ich nur Neu und Platten, die ich unbedingt suche.


    Jedenfalls aber kann man, so erlebe ich das nicht nur bei meinem "Stammladen", davon leben. Das hängt natürlich auch ein wenig mit dem Konzept, Lage etc. zusammen.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


    Just Listen

  • Zitat

    Ich kaufe lieber beim Händler vor Ort, schaue mir die Platte an, lasse die Platte mal anspielen und nehme die Platte zufrieden mit nach Hause. Oft und meistens eine Platte, die ich nicht gesucht habe, sondern zufällig entdecke.

    Genauso mache ich das auch, daher mag ich Händler mit Ladengeschäften auch besonders. "Zufallsfunde" werden aber (unabhängig vom Preis) für mich immer seltener, da viele Händler Problme haben, ein attraktives 2nd Hand Sortiment, auch seltenere Lp, abseits vom Mainstream, in gutem Zustand anzubieten. Viele sind auf das angewiesen, was ihnen gebracht wird oder was sie aufgrund von umfangreicheren Sammlungsankäufen bekommen. Und da werden seitens der Nachlassverwalter oder der Sammler, die ihre Platten im Konvolut abgeben wollen, durch den Vinyl-Hype, der auch in den Medien präsent ist, immer höhere Summen verlangt, so dass die Händler ganz bedacht kalkulieren müssen, ob es sich lohnt eine Sammlung anzukaufen.

    Diese Händler bewerten m.W. sehr genau (lieber eine halbe Stufe schlechter, als besser) und haben so auch kaum Reklamationen bei discogs-Verkäufen. Denn "ist der Ruf erst ruiniert....", weisst ja ;) "Schwarze Schafe" gibt es aber in den Ausnahmefällen auf beiden Seiten.


    Die reinen Online-Anbieter, die ich persönlich kenne und die ausschliesslich vom Handel mit Tonträgern leben, verfügen meist über gute Kontakte zu ehemaligen Rundfunkredakteuren, Vertriebsmitarbeitern, größeren Archiven (unlängst erst wurde das ehem. "Hansa"-Archiv aufgelöst) etc., so dass sie immer wieder attraktive Scheiben bekommen. Stirbt z.B. ein bekannter Radiomensch, der jahrzehntelang bemustert worden ist, bekommt er einen Anruf seiner Witwe oder aus dem privaten Umfeld und erhält so Zugriff auf die entspr. Sammlung. Die landen in den seltensten Fällen in irgendwelchen Ladengeschäften. Diese Händler haben sich in der Szene bereits über Jahre hinweg einen Namen gemacht, das hat sich unter den Redakteuren, die ja oftmals auch untereinander Kontakte pflegten, in den letzten Jahren herumgesprochen und so werden regelmäßig interessante Sammlungen angeboten. Alleine von Ankäufen kleinerer Konvolute aus Haushalten, die ja in der Qualität auch sehr untzerschiedlich ausfallen, sowohl von den Zuständen als auch vom Repertoire, können die wenigsten Händler leben.


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • "Zufallsfunde" werden aber (unabhängig vom Preis) für mich immer seltener, da viele Händler Problme haben, ein attraktives 2nd Hand Sortiment, auch seltenere Lp, abseits vom Mainstream, in gutem Zustand anzubieten.


    Das ist natürlich Teil des Jobs, den man besser oder schlechter machen kann. Mein Händler beispielsweise fliegt 2 x im Jahr in die USA, um dort Platten einzukaufen. Er hat dort wie hier Quellen, die er natürlich nicht verrät. Der Ankauf von ehemaligen Rundfunkbeschäftigten gehört allerdings auch dazu...


    Das Beschaffen von Nachschub gehört - wie gesagt - zum Job und ist heute sicherlich schwieriger geworden. Aber da entscheidet sich eben, ob es für einen Händler Sinn macht oder nicht.


    Ich jedenfalls finde bei jedem Besuch mindestens 3-5 Platten aus dem Bereich Jazz, die ich gerne kaufen würde (und ich bin kein Regalwühler, der stundenlang sucht, sondern schaue nur an den richtigen Stellen). Meistens beschränke ich mich auf 1-2 Platten, manchmal kaufe ich auch mehr. Aber etwas zu finden gibt es für mich immer...


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


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    Einmal editiert, zuletzt von JoDeKo ()

  • Es leiden viele Branchen, deshalb stehen in Innenstädten die Ladenlokale

    leer.

    Das waren nicht alles Plattenläden.

    Ein Freund von mir hatte ein kleines Fernsehgeschäft in guter Lage.

    Um die Jahrtausendwende mußte er schließen!

    1000 DM Miete und 1000 DM Nebenkosten, dann sind wir bei

    2000 DM Gewinn nach Steuern bei 0 DM Roherlös!

    Die Elektronikmärkte haben ihm den Garaus gemacht.

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Ich hatte es in dem Alexa-Thread schon geschrieben: Amazon & Co werden in nicht allzu ferner Zukunft unser Einkaufsverhalten bestimmen. Und zwar nicht nur wo wir kaufen (nur noch online), sondern dadurch das wir in unserem Kaufverhalten immer transparenter für sie sind, auch was.


    Das Ganze dann auch noch volldigital unterstützt, z.B. über Deinen "mitdenkenden" Kühlschrank. Willkommen in der neuen Welt. Es hilft nichts, sich dem zu verschließen - gewöhnt euch dran.

    Beste Grüße, Stephan

  • Nöööööö!

    Ich hab noch nie etwas bei Amazon gekauft, ich kaufe nur

    in ordentlichen Geschäften Neuware!

    Ich brauche auch kein iebäh mehr!

    Er, unser Uli auch nicht:

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  • Was mich bei vielen heutigen Fachgeschäften nervt ist der Umstand, dass eine, mit einem konkret verbundenen Produkt geäußerte Kaufabsicht, im besten Fall mit "klar, das kann ich bestellen" beantwortet wird. Die Frage warum ich dann in dem Laden kaufen soll bleibt meist unbeantwortet.


    PS: ist ein wenig OT, :sorry:

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Nöööööö!

    Ich hab noch nie etwas bei Amazon gekauft, ich kaufe nur

    in ordentlichen Geschäften Neuware!

    Ach so jetzt versteh' ich, warum du anscheinend von JPC bisher nichts gehört hast.


    Versandhandel für LPs und CDs gibt's übrigens schon lange, bevor sich der Onlineversand etabilert hat.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Hallo Jörg, ich finde nicht, dass das OT ist. Wenn die Ware nicht vorrätig ist, brauche ich überhaupt nicht mehr in einen Laden reinzugehen. So schade es auch ist.

    BG Konrad

  • Versandhandel für LPs und CDs gibt's übrigens schon lange, bevor sich der Onlineversand etabilert hat.

    Sicher, ohne "2001" hätt' ich vielleicht gar nicht mitbekommen, dass es Schallplatten gibt :Sund mein Opa hat seine beim Bücherbund bestellt.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Bevor man den Olineversand kritisiert, sollte man den jeweis logistischen Aufwand des Verbrauchers beachten. Nicht jeder wohnt in großen Ballungszentren wie Berlin, Hamburg, Frankfurt, von mir aus auch München. Dort kann und würde ich viel öfter in den Plattenladen gehen, aber in einer Großstadt mit 300 Tsd, lohnt sich solch ein Fachgeschäft nicht, weil die Kundenfrquenz zu niedrig ist.

    Macht auch nicht wirklich Sinn 120 bis 200 KM mit dem Auto zu fahren um ein paar Platten zu kaufen, außer ich bin eh' schon in der Nähe.

    Da bin ich ehrlich gesagt über Disogs, Ebay, JPC und Co. schon froh. und hätte sonst längst auf Download und Streaming umgestellt.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!