Vinyl Digitalisieren

  • Bei der Archivierung von analogem Tonmaterial wird grundsätzlich mit 24/96 gearbeitet.


    Das kann ein jeder tun wie er will. "Mehr" schadet meist nicht, wie ich aber dargelegt habe, nutzt es eben auch nichts. Dafür erhält man unhandliche Dateien und verschwendet Speicherplatz, der mit Rauschen und Klirranteilen befüllt wird.


    Es ist schlicht so wie ich sage: oberhalb von 16KHz ist auf normalen LPs einfach nix, was relevant wäre! Das habe ich mir oft genug angesehen. Im professionellen Umfeld von Tonarchiven mag man vielleicht lieber "sicher gehen", einfach, weil es geht. Weil dort Speicher genug vorhanden ist, ist es dort eben gleichgültig, dafür steht man dann ganz weit vorne, wenn - wie unlängst einem Forenkollegen wegmoderiert - sich dann doch ganz überraschend das Bernsteinzimmer in einer Rille finden lässt.


    Mir jedenfalls reicht es, das zu archivieren, was ich in der Lage bin zu hören. Und ich weiß mittlerweile, dass ich da ganz gut aufgestellt bin.


    Parrot

  • 16KHz Obergrenzen ... janee, is klar :wacko:

    Wer meint das dem so ist kann ja Sparmaßnahmen ergreifen.


    Die Mehrheit in diesem Forum ist mit dem gebotenen 44,1KS der CD nicht zufrieden und hört lieber LPs


    Undhandliche Dateien

    Ich brauche nicht mal vom Sofa aufstehen um die LP zu drehen, das macht alles die remote-control und audacious, was soll an 24/192 unhandlich sein :D

    have fun! - Platten gehören auf den Teller, nicht ans Moped!
    Gruß - Kolle
    :)

  • Mal als Beispiel eine Frequenzanalyse einer ganz ordentlich produzierten Pop-Platte aus den 80ern. "The First of a Million Kisses" von Fairground Attraction, Zustand mindestens VG+, aufgenommen mit einem Thorens TD 320 MK II, der mit einem Benz Micro ACE SL bestückt ist.


    fairground-attraction-ace-sl.png


    Hier ist schon der Rumpelfilter von VinylStudio drübergelaufen, daher der saubere Abfall unterhalb von 60Hz. Die Grenze in der Anzeige habe ich ganz bewusst bei -75dB gesetzt, klar ist da drunter "noch was", aber - ehrlich - was soll das sinnvolles sein, angesichts eines SNR von ca. 50dB bei einer Schallplatte?


    Kannste ja gerne mal rausfiltern und Dir separat anhören. :)


    Parrot

  • Ich habe so eine Frequenzverteilungsgrafik in Wavelab.

    Wenn ich meine Liveaufnahmen da abspiele (z.B. Orchester +Chor, Mikros gehen bis weit über 20 kHz) zappelt oberhalb von vielleicht 10-12 kHz nur noch sehr wenig, über 16 so gut wie nichts mehr.

    Etwas anders stellte sich eine AufnHme von Blasorchester mit viel Percussion plus Band mit viel Schlagzeug- und Beckeneinsatz dar, da war schon ordentlich was drin bis 20 kHz.

  • In hier geposteten Antworten kommen sehr schön die unabgestimmten, persönlich relativen Anspruchsniveaus heraus ^^.


    Viele kommentieren relativ zu ihrem eingenen Anspruchsniveau und stellen das als (absolut) ausreichend dar. z.B. die Messtechnik zu bemühen um zu "beweisen", dass zu den Höhen die Amplituden von musikalischen Schallereignissen abfallen ist erstmal nix Neues. Dass unterschiedliches Material unterschiedliche Höhenanteile hat ist auch jedem aus der Praxis bekannt.


    Ich empfinde das nicht als sachgerecht oder Zielführend, sondern finde es kommt darauf an was man erreichen oder tun will:

    - Will man erreichen den Schallplatteninhalt so wie er auf der Platte ist per AD/DA Wandlung wiedergebbar zu machen ist weitestgehende Wandler- und Aufzeichnungstransparenz vonnöten! Vergleicht man Aufzeichnung und LP-Wiedergabe bemerkt man (je nach Anlagenauflösungsfähigkeit) durchaus (je nach persönlicher Präferenz) signifikante Unterschiede. DAS kann (oder sollte sogar?) ein (oder DAS) Kriterium für die eigene ADDA Auflösungswahl bei LP Digitalisierung sein.

    - Will man einfach "seine Musik mitnehmen und überall hören können ohne sehr hohe Qualitätsansprüche", dann reicht wahrscheinlich allgemein niedrigere digitale Auflösung.

    - Will man AD gewandelte Musik nachbearbeiten, ist hohe AD Auflösung wegen der involvierten Rechenvorgänge (eigentlich) Pflicht! Und dann beim heruntersamplen auf die gewünschte Abspiel- oder Archivauflösung ist dann das Dithering nicht zu vergessen.

    - FLAC ist ein schöner Container zum Speicher sparen. Und: Speicher ist heute eigentlich billig, so dass MP3 und Verwandte mMn eigentlich in den Ruhestand gehen könnten.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Guten Abend,


    Gut, dann definieren wir das Ziel: ich jedenfalls will nicht den Schallplatteninhalt digitalisieren. Ich will das Nutzsignal darauf digitalisieren. Die Differenz der beiden Begriffe kann und soll mir gerne gestohlen bleiben.


    So bin ich nicht interessiert am Rillenrauschen, nicht an Knacksern und auch nicht an Signalen, die durch die mechanische Resonanz des Nadelträgers entstehen. Auch die Ein- und Auslaufrille erwecken keinerlei Begehrlichkeiten bei mir.


    Um das Nutzsignal so gut möglich zu digitalisieren betreibe ich soviel Aufwand wie nötig. Dazu ist es ganz nützlich, sich ab und an vor Augen zu führen, was das Nutzsignal eigentlich ist, und was nicht.


    Mir ist übrigens noch kein Wandler untergekommen, bei dem das Ergebnis nicht transparent wäre. Ich habe ca. 20 Aufnahmen der immer gleichen LP bei mir auf dem NAS (und nochmal über 10 Stück einer anderen, und nochmal... ), gemacht mit unterschiedlichen Drehern, Tonabnehmern, Phono-Pres und AD-Wandlern. Das wäre mal eine neue Aufgabe, herauszufinden, welche Aufnahmen mit welcher Auflösung erfolgt sind...


    Flac ist natürlich ein prima Format. Aber Speicherplatz ist eben nicht alles. Da in D seit Jahren diverse inkompetente Witzfiguren einer lokalen Splitterpartei für das Thema "Digitale Infrastrukur" zuständig sind, ist eben auch der Faktor Bandbreite ein relevanter Faktor. Ich z. B. repliziere meine gesamte digitale Musiksammlung über das Internet an ein NAS in meiner Zweitwohnung. Und da die Energie großer deutscher Autokonzerne bei der Softwareentwicklung eher in das Verschleiern von Abgaswerten denn in Multimediafähigkeiten fließt, ist auch Interoperabilität ein Thema. Mit Flacs auf externen Festplatten konnten meine Autos bisher jedenfalls nicht umgehen. Von Gapless gar nicht zu reden...


    Parrot

  • Ach so, der billige Datenstream zur Zweitwohnung steht im Vordergrund...

    Selbst mein billiges China-Doppel-DIN im Auto frist FLAC ... bekommt aber nur popeliges MP3, das langt dort.

    Es geht aber weniger um die weitere Verwendung als um den ersten Ansatz LPs zu digitalisieren.


    Das man von guten Vorlagen dann jede Art billiger Kopien erstellen kann steht ja außer Frage.


    Seit einer Woche habe ich meinem Dreher ein bischen Aufmerksamkeit spendiert und den VTA korrigiert, den Arm solider am Laufwerk montiert.

    Erste Probeläufe waren geil, aus den Scheiben kommt mehr raus und ich werde die aktuell öfters laufenden LPs auffrischen bis die US-Waschmaschine fertig ist.


    Rechnet man mal so die Kohle zusammen die für LP Wiedergabe am wirken ist, sind die 120€ für die 4TB HDD das geringste Übel, und somit Sparmaßnahmen an dieser Stelle völliger Blödsinn.

    have fun! - Platten gehören auf den Teller, nicht ans Moped!
    Gruß - Kolle
    :)

  • Kolle, was mein Ziel ist habe ich geschrieben. Stand da was von billig und Stream?Wer lesen kann hat Vorteile, nicht nur hier im Forum.


    Du bist herzlich eingeladen, meine billigen Kopien anzuhören, eine PM reicht. Liegt alles auf dem NAS, die angesprochenen Aufnahmen übrigens als FLAC.


    :)


    Meine Daten sind mir übrigens zu wertvoll, sie einer einzigen Festplatte anzuvertrauen. Da ist RAID5 bzw. RAID1 Pflicht, nebst externen Sicherungsplatten.


    Parrot

  • Hallo Papagei-Hamburg ;),


    nur zur Klarstellung: Meine Antwort war bewußt allgemein gehalten und nicht speziell als Antwort an Dich gerichtet (in diesem Falle hätte ich Dich persönlich angesprochen :)).


    Im Sinne des Threads dürfte Deine Zielsetzung also Deine speziellen Bedürfnisse widerspiegeln und Deine Lösungen eher als gut funktionierender Vorschlag oder als Beispiel denn als allgemeingültiges Optimum zu werten sein. Der Ton Deiner Beiträge suggeriert das (vielleicht nur mir) irgendwie anders ...


    Ich weis, das war jetzt "off-topic" :wacko:

    darum zurück :on: - LP Digitalisierung ist ja ein interessantes Thema :meld:


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Wie Winfried treffend schrieb, alles eine Frage der persönlichen Anforderungen.


    Wenn Du mit dem zufrieden bist past es doch.


    Ich hab grad mal 17% der Musik-Partition benutzt und noch Reserven.

    Zur Zeit fehlt mir die Zeit und die Lust die Grenze des Hörbaren auszuloten, mag sein das ich ich 96KS von 192KS nicht unterscheiden kann, womöglich langen sogar 48KS oder wie Du behauptest 32KS


    Ob CD (44.1) oder LP (192) wiedergegeben wird ist aber immer wieder in recht gleicher Weise hörbar, beides hat seine Stärken und Schwächen.


    Ich müßte doch blöd sein wenn ich die Schwächen der CD auch noch der LP aufdrücke.

    have fun! - Platten gehören auf den Teller, nicht ans Moped!
    Gruß - Kolle
    :)

    Einmal editiert, zuletzt von Kolle () aus folgendem Grund: paar bits zu wenig

  • Morgen Parrot,


    auch wenn es nur um das Nutzsignal, wie Du richtig schreibst, geht, kommen Mitstreiter und ich zu anderen Ergebnissen.


    Das Angebot der rechtlichen Betreuung lehne ich vehement ab und bitte Dich, Deine Rhetorik zu überprüfen.


    schnieken Tach

    Wolfgang

  • Wenn ich meine Liveaufnahmen da abspiele


    Hallo cyrano,


    gehe ich recht in der Annahme, dass es sich dabei nicht um Aufnahmen von Schallplatte handelt?


    auch wenn es nur um das Nutzsignal, wie Du richtig schreibst, geht, kommen Mitstreiter und ich zu anderen Ergebnissen.


    Hallo RosWo,


    kann ich Deine Ergebnisse dann mal anhören, um das nachzuvollziehen? Das würde mich wirklich interessieren!


    Ich bin an diesem Punkt - so wie sich das gehört - völlig transparent. Meine Aufnahmen stehen Interessierten nach Anfrage jederzeit zur Verfügung (mit der kleinen technischen Einschränkung einer lausigen Transferrate). Da es sich um Mainstream-Platten handelt, sollte es problemlos möglich sein, das mit dem eigenen Equipment zu vergleichen.


    Solange das nicht passiert ist, wäre ich an Eurer Stelle eher vorsichtig, wenn es um die Einschätzung der Qualität und des Anspruchs geht. Formal erfüllt es bis dahin - wie so vieles hier - den Tatbestand des Vorurteils.


    Parrot

    Einmal editiert, zuletzt von ParrotHH ()

  • Du kannst alles essen, aber nicht alles wissen, als Nutzer von VinylStudio.


    Transparenz wäre meiner Ansicht nach, wenn Du relevante, beurteilbare Ergebnisse hier einstellst, dann würde ich überlegen, ob ich hier etwas veröffentliche.


    Zitat

    Solange das nicht passiert ist, wäre ich an Eurer Stelle eher vorsichtig, wenn es um die Einschätzung der Qualität und des Anspruchs geht. Formal erfüllt es - wie so vieles hier - den Tatbestand des Vorurteils.

    Ja nee, ist schon klar - hier sind nur dumme Jungs unterwegs.

    Einem Diktat kann ich mich nur schwer 'beugen'.

  • Transparenz wäre meiner Ansicht nach, wenn Du relevante, beurteilbare Ergebnisse hier einstellst, dann würde ich überlegen, ob ich hier etwas veröffentliche.

    Dazu fällt mir nur Monty Python ein: "Well, I may be an idiot but I'm no fool!"


    Wenn Du ganz kurz überlegst, dann kommst Du vielleicht auch selbst drauf, warum ich urheberrechtlich geschütztes Material nur auf Nachfrage über mein persönliches NAS, nicht aber für die Allgemeinheit in einem öffentlichen Forum zugänglich mache.


    Es liegt jedenfalls nicht daran, dass ich etwas zu verbergen habe...


    Ich habe eine Meinung kundgetan, und habe sie mit Argumenten unterfüttert. Dazu stelle ich auf Anfrage Material zur Verfügung, mit der mein Standpunkt überprüft werden kann.

    Mein Angebot steht!


    Parrot

  • Hallo cyrano,


    gehe ich recht in der Annahme, dass es sich dabei nicht um Aufnahmen von Schallplatte handelt?


    Parrot

    Genau, ich schrieb ja „mit neinen Mikrofonen“. Also Liveaufnahmen, die zunächst mal keinerlei Beschränkungen nach oben oder unten unterliegen.

  • Genau, ich schrieb ja „mit neinen Mikrofonen“.

    Danke! Das hatte ich auch so gelesen, wollte aber sicher gehen, dass ich da nicht etwas falsch verstehe.


    Wenn also in Deinen Aufnahmen solch ein Spektrum vorhanden ist, dann gehe ich davon aus, dass das in der Realität auch genau so auftrat. Die geschilderten Situationen scheinen mir auch stimmig zu sein.


    Aber das hat ja noch nichts mit den Informationen auf einer Schallplatte zu tun.


    Denn diese "Rohaufnahme" würde ja erst nach dem Schritt des Masterings den Weg in eine Rille finden. Und da werden im Normalfall all die Hilfsmittel zum Einsatz kommen, die als Ziel haben, eine Aufnahme technisch in den Zustand zu bringen, dass sie die Realität einigermaßen korrekt abbildet, wunschgemäß "gefällig" klingt, für die verwendete Abspieltechnik problemlos reproduzierbar bleibt, und überhaupt geschnitten werden kann, ohne das der Schneidkopf abraucht.


    Die gängigen Stichworte sind: Low-Cut, Mono-Bass, De-Esser, Hi-Cut.


    Danach bleibt in der Regel das über, was ich geschrieben habe.


    Parrot

  • Die gängigen Stichworte sind: Low-Cut, Mono-Bass, De-Esser, Hi-Cut.

    ........... HalfSpeedCut ala MFSL


    Ich schrob doch - Du kannst alles essen, aber nicht alles wissen.


    Edit: Ick lösch ma dat Bildken

    Einmal editiert, zuletzt von RosWo ()

  • RosWo,


    wie hoch ist jetzt nochmal der Marktanteil solcher Aufnahmen?

    Wie groß ist der Anteil solcher Aufnahmen in Deinem Bestand?

    Mit was für Equipment ist die gezeigte Aufnahme gemacht?

    Wie stellst Du sicher, dass die Signalanteile oberhalb 16KHz in Deiner gezeigten Aufnahme zum Nutzsignal gehören?


    Parrot