Bitte einmal Ölwechsel!

  • Während im Automobilbereich schon auf Grund der Marktgröße mit klaren Spezifikationen

    Öle in ihren Anwendungsempfehlungen auch herstellerübergreifend gekennzeichnet sind,

    gibt es für Kleinmotoren und Lager diese Kennzeichnungspflicht (offenbar) nicht.


    Jenes Öl welches ich für meinen Marantz benötige gibt es unter der alten Bezeichnung nach

    50 Jahren auch beim Erstausstatter nicht mehr.

    Ein geeignetes Öl, speziell für mein Gerät wird zwar im Internet angeboten, wie mir aber der

    Händler telefonisch versicherte, würde er es mir nur verkaufen wenn ich Mitglied einer einschlägig

    bekannten MODERIERT! Handelsplattform werde.

    Von diesem Verein bin ich jedoch geheilt und strebe auch keinen Neueinstieg an.


    Nun habe ich folgenden "Ölhändler" mit einem interessanten Sortiment gefunden.


    http://www.vinylvinyl.nl/analog-store/oils-and-lubricants/


    Der Bezeichnung nach kommen für mich die Öle von Van den Hul in Frage.

    Sie werden als "Spindle Oil" bezeichnet.

    Entspricht also namentlich dem Originalöl meines Marantz SLT 12.

    Das Öl wird aus dem Lager in dem sich eine Kugel befindet über einen Nut bei Drehung

    nach oben geführt und läuft dann wieder zwischen Achse und Lager hinunter.


    Kennt jemand diese Öle und hat Erfahrung damit?

    In welchem Intervall soll man Öl wechseln, einen Betriebstundenzähler habe ich nicht, und

    die Serviceschrift gibt keine Empfehlungen.

    Ist das teurere Öl das bessere und daher eher zu empfehlen? Wenn es so gut ist könnte man ja

    das preiswertere Öl nicht mehr gut verkaufen, der Preisunterschied ist nicht besonders hoch,

    wenn man dies auf die Seltenheit des Ölwechsels umlegt, verspricht aber eine höhere Lagerschonung.


    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

    Einmal editiert, zuletzt von willguthören ()

  • Ich nehme immer Motorrad Telegabelöl für die Tellerlager und gut ist. Warum Zeit und Gedanken an irgendwelche besonderen Öle verschwenden, von denen man eh nicht weiß, welche Spezifikationen sie haben? Da laufen meine Thorens Dreher TD-124 und TD-150 seit Jahren wunderbar mit. Und bitte bloß nicht den Quatsch nachmachen, die Lagerachsen zu polieren. Lagerachsen brauchen eine gewisse Rauhigkeit, damit das Lageröl daran haften kann.


    Die Frage nach einer MODERIERT Handelsplattform kann ich leider auch nicht beantworten, empfinde diese Bezeichnung aber als ziemlich merkwürdig.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

    Einmal editiert, zuletzt von willguthören ()

  • Ich nehme für das "Oil Pump Bearing" (das ist das Tellerlager mit eingefräster Spindelnut, durch die beim Drehen des Tellers Öl verteilt wird, Plattenspieler mit Ölpumpe quasi) meines Systemdek HW90 Getriebeöl für die Achsdifferentiale meines Autos.


    Vielleicht finden sich auf vinylengine sachdienliche Hinweise zu dem Marantz?


    VG

    Steffen

    And if you tolerate this

    then your children will be next

  • Das Wort "MODERIERT" wurde vom Moderator eingefügt. Ich hatte als Adjektiv

    völlig wertfrei die örtliche Herkunft/Besitzverhältnisse angegeben.

    War wohl nicht (politisch) korrekt.


    In einem US-Forum hat schon jemand vor mir die Frage nach dem richtigen Öl nicht beantwortet bekommen.

    Der Hersteller ist zwar noch existent, aber die Bezeichnung aus der Service-Schrift

    ist nicht mehr auf dem Markt.

    Interessant ist der Hinweis von Andreas keine Polierarbeiten an den Achsen vorzunehmen.:thumbup:


    Steffen, Dein Hinweis ist bemerkenswert, aber selbst für Autos gibt es verschiedene Differenzialöle.

    Das weiß ich zufällig von einem meiner Oldtimer.

    Darüber das Öl schmieren muß, darüber sind wir uns sicherlich im Klaren, die

    Frage ist ob Spindelöl eine ganz besondere Eigenschaft aufweist, quasi besser "klettern"

    kann?

    Öl für Automatikgetriebe ist auch dünnflüssiger als Motorenöl.


    Die Händler werden natürlich immer ihre "Spezialöle" loben, sind die Preise doch

    entsprechend gesalzen. Tatsächlich kann so ein Differenzialöl wohl eher wenig

    beschädigen. Eine Verträglichkeit mit Gummi und Korkdichtungen ist ja nicht

    gefordert.

    Gruß

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Einige Hersteller haben sich schon Gedanken bezüglich der Konsistenz gemacht - der ultimative Leichtlauf war nicht immer das vordergründige Ziel. Gleichlauf und Dämpfung spielen auch eine Rolle. Es wäre gut, wenn die Viskosität des Originalöls bekannt ist. Ansonsten muss man das Öl so gut wie gar nicht wechseln.


    Den Vogel abgeschossen hat bei mir damals die Firma Black Forrest Audio. Das Lageröl des Funk Firm war ein zähflüssiges Zeug. Weil es auch noch ein inverses Lager war, habe ich vorsichtshalber dann doch Originalöl bevorzugt und beim Vertrieb bestellt. Es kam dann eine Plastikspritze mit 1ml!! Lageröl - Kostenpunkt 50 Euro + Versand. Das übertraf den Goldpreis um ein Vielfaches. Jedenfalls habe ich das Zeug nach einem Telefonat zurückgesendet und dort nie wieder etwas bestellt.

    LS: Klipsch Heresy III, Vollverstärker: Creek 4140 S2, Mission Cyrus II + PSX, CD: Creek CD42, Blu-Ray: Panasonic DMP-UB9004, Plattenspieler : Reson RS1, Avid Ingenium mit AT VM 95SH,Phonostufe: Music Hall 15.3

  • Einige Hersteller haben sich schon Gedanken bezüglich der Konsistenz gemacht - der ultimative Leichtlauf war nicht immer das vordergründige Ziel. Gleichlauf und Dämpfung spielen auch eine Rolle. Es wäre gut, wenn die Viskosität des Originalöls bekannt ist. Ansonsten muss man das Öl so gut wie gar nicht wechseln.


    Den Vogel abgeschossen hat bei mir damals die Firma Black Forrest Audio. Das Lageröl des Funk Firm war ein zähflüssiges Zeug. Weil es auch noch ein inverses Lager war, habe ich vorsichtshalber dann doch Originalöl bevorzugt und beim Vertrieb bestellt. Es kam dann eine Plastikspritze mit 1ml!! Lageröl - Kostenpunkt 50 Euro + Versand. Das übertraf den Goldpreis um ein Vielfaches. Jedenfalls habe ich das Zeug nach einem Telefonat zurückgesendet und dort nie wieder etwas bestellt.

    Hallo Benne,


    Das sind neue Punkte die man betrachten muß.

    In wie weit beeinflussen unterschiedliche Öle den Gleichlauf und Dämpfung?

    Wo muß da etwas gedämpft werden?

    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Mir ist nicht ganz klar, weshalb hier immer wieder eine Wissenschaft aus dem Thema Lageröl gemacht wird. Wenn es sich um ein Sinterlager handelt, würde ich Sinterlageröl verwenden. Die Viskosität sollte aber annähernd zur Lagerluft passen, will heißen, je enger die Toleranz, desto niederviskoser das Öl. Der Verkauf von Spezialölen für Tellerlager ist halt ein gutes Geschäft :P

    Und wie bereits angesprochen, niemals ein Lager polieren, danach ist keinerlei Haftung des Schmierfilms mehr möglich. Identisch wenn man die gehohnte Laufbahn eines Zylinders poliert -> keine Haftwirkung des Schmierfilms und vorprogrammierter Exitus :whistling:Aber bedenkt man die geringe axiale Belastung eines Tellerlagers, ist auch das zu vernachlässigen... jedoch bei hohen Tellergewichten - gleich hoher radialer Belastung - die auch noch auf einer Kugel rotieren, hilft das beste Öl der Welt nichts, da die Flächenpressung so hoch ist, dass es jedes Öl verdrängt.


    Aber mein Tipp: Sinterlager-, Bettbahn- oder Getriebeöl, ich selbst verwende zB ein teilsynthetisches 15W50 von Motorex, mit dem ich normalerweise meinen Dämpfer vom Bike schmiere :P

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<

  • Warum sind denn viele hoch vergütete PS-Achsen hochglanzpoliert?

    Grüße

    Ralf


    Vielleicht damit es wertiger aussieht und die Produzenten somit noch mehr Geld rausholen können.

    Analog hierzu verweise ich auf die Spinner die "Hi-End" Verstärker mit verchromten Chassis anbieten. Das sieht wertig und teuer aus, taugt aber auch nichts!

    Schon 1936! wurde in der einschlägigen Literatur darauf hingewiesen, daß der Verstärkerbau ausschließlich auf Aluminiumchassis zu erfolgen hat! Soviel Physik sollte man schon in der Schule mitbekommen haben, wenn man "Hi-End" Verstärker auf den Markt bringt.:saint:

    Aber ein solches gebürstetes oder poliertes Chassis kann man dann nicht so teuer verkaufen. Wie soll das der stolze Besitzer eines solchen überteuerten Verstärkers denn seinen Gästen erklären?


    Übrigens, werden die Kurbel- und Nockenwellen ebenfalls hochglanzpoliert damit der Motor weniger Reibung hat? Eine solche Tuning-Maßnahme ist mir nicht bekannt, laß mich aber gerne eines Besseren belehren.:)


    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Da würde ich gerne mal die 1936er Literatur vor meine Augen bekommen. Oder zumindest einen Link dafür.


    Auch möcht ich wissen warum verchromte Chassis nix taugen und in welcher Schule einem das beigebracht wird und in welchem Fach.


    Besten Dank schon mal im Voraus.

    Gruss

    Robert

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Hallo Robert,


    Das Fach heißt Physik. Einen Link zu so alter Literatur gibt es nicht, ich besitze aber die Primärquellen, das heißt die Originale.

    Nach meiner Erinnerung gibt es auch in Funkschauheften diesbezüglich Infos wegen der

    Brummeinstreuung durch Trafos.

    Du kannst mir gerne Deine Email per PM senden, dann will ich die Seite raussuchen und Dir zusenden.

    Ich bin leider zeitlich total kurz angebunden, muß zunächst noch einen Packen Radiounterlagen in der Firma scannen und nach England senden. Ich besitze locker 2-3 Kubikmeter internationale Fachliteratur Unterhaltungstechnik beginnend zur Zeit des ersten Weltkrieges.

    Die Archivierung ist sehr umfangreich!

    Momentan sitze ich auch noch an 2 Übersetzungen von Service-Unterlagen!


    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Hallo Fernseheumel,


    Das mit den verchromten Chassis finde ich gut. Sehen doch schön aus. Warum sollen diese schlechter sein als andere.

    Meine habe ich zweifarbig eloxiert.

    Mit den Masseverbindungen muss man natürlich aufpassen.


    Gruß

    Bernd