Besser langes Lautsprecher-oder Chinchkabel

  • Hi Community,


    ich muss mir jetzt neue Lautsprecherkabel bauen, weil ich meine Anlage testweise mit einer PA Endstufe betreiben möchte. Ich könnte jetzt die maximal 6 Meter in das Boxenkabel investieren (2,5qmm Kupfer auf Speakon/Banana) und die Endstufe in die Anlage integrieren oder die Endstufe zu den Lautsprecher stellen und das Boxenkabel so kurz wie möglich halten (~1,5 Meter) aber dafür müsste ich ein ca. 5 Meter langes Chinchkabel vom Vorverstärker zur Endstufe legen.


    Welches Kabel ist unkritischer bei diesen Längen? Do it yourself Boxenkabel oder gekauftes Chinchkabel?


    Thx & Bye Pronto

  • Die Lautsprecherverbindung ist unkritischer da niederohmig und damit recht störfest. Mit einem Cinchkabel sind bei der Entfernung Störungen und Brummschleifen möglich.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Moin,

    wenn deine Endstufen einen symmetrischen Eingang haben, ist die Antwort ziemlich klar.

    Lange NF Kabel und kurze Lautsprecherleitungen sind angebracht.

    Welche Vorstufe nutzt du denn? Ideal ist natürlich eine vollsymmetrische NF-Verbindung. Bei mir funktioniert das auch mit niederohmigen Ausgang der Vorstufe pseudosymmetrisch.

    Wie steuerst du die Endstufen an?

    Gruß Kalle

  • Moin,

    Ausgangsspannung der Leben max. 52V bei 600 Ohm Impedanz .... das reicht für pseudosymmetrisch.


    Ich würde 2Paar von diesen Leitungen nehmen

    https://www.thomann.de/de/somm…sommercable+xlr_171719_31

    (benutze ich seit Jahrenden selbst) und einen passenden Adapter bauen, 2 Cinchleitungen hinein, 2x2 XLR-Buchsen hinaus ... das alles in einem kleinen Kästchen ... man kann in so einem Kästechen natürlich auch Übertragertrafos einbauen, dann wird es vollsymmetrisch ... oder die ganzen Leitungen in soi einem Kästechen direkt verlöten ... so spart man Steckverbindungen.

    Gruß Kalle

  • Okay aber warum zwei Paar...?


    Thx & Bye Pronto

  • Doppelt hält besser:), sorry. natürlich ein Kable pro Kanal reicht ... irgenwie hatte ich eine 4-Kanalendstufe im Kopf, warum auch immer.

    Man kann preiswertere Leitungen kaufen und abschneiden oder direkt Meterware symmetrischer Leitung und XLR auf Verstärkerseite und Cinch auf Vorverstärkerseite. Das Selbstlöten ist kein Problem, das Anschlussschema auch nicht.

    GrußKalle

  • Hi,

    im PA-Bereich mit aktiven Systemen wird das (zwangsläufigerweise) so gemacht. Schon oft habe ich die nicht unbedeutend weite Strecke von Mischpult (altes Mackie) zu den Speakern (DB Opera Subs mit FBT Maxx Tops) mit mindestens zwei hintereinander gesteckten Mikrofonkabeln (XLR) führen müssen, was sich klanglich sowie brummtechnisch noch nie bemerkbar machte.


    Oft werden bei Beschallungssystemen noch viel größere Kabelwege zu den Endstufen via so genannten "Multicore" Kabeln (da laufen alle Kanäle, plus Rückwege zu den Monitoren plus Endstufen auf der Bühne) von Mischpult am Mischplatz zurück zur PA gemacht...

    Die reelle Länge zwischen Pre (Pult) und PA kann da schon mal 50 Meter sein...!


    Natürlich ist das kein sooo sehr sensibler Bereich, jedoch spricht es doch für die relativ große Unbedenklichkeit langer Leitungen zwischen Vor und Endstufen-natürlich sofern diese symmetrisch sind und alle Ausgangs und Eingangswerte günstig.


    Andererseits hatte ich beim Anschluss eines Aktiv-Subwoofers an meinem ehemaligen Luxman L510 per Cinch Y-Adapter an der Pre-Slave-Schnittstelle schon bei einem guten Kabel mit 3 Metern länge einen leichten aber deutlich hörbaren Brumm am Sub und auch an der Endstufe des Luxman...


    Fazit: ausprobieren!


    Gruss,

    Bernie

    Musikmaschinen: Pro-Ject Xtension 10 / Benz ACE SL, MuFi MX-Vinyl, Sony CDP-XA555ES+Breeze Audio DAC, MuFi M5si, Visaton Atlantis MKII mit Weichen von "Kalle MKII" - Dauertinnitus wegen Rock`n Roll^^

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  • Im Chinchbereich sehe ich ca 5 Meter als Maximum an, vorallem bei dem relativ hohen Ausgangswiderstand von 600 ohm.

    Ich würde kurze Chinchkabel und lange LS Kabel verwenden.

  • was sich klanglich sowie brummtechnisch noch nie bemerkbar machte.

    ...wenn ich ehrlich bin, ich war in meinem Leben schon auf verdammt vielen Konzerten in unterschiedlichen Locations...ich habe noch nie eine brumm- und störgeräuschfreie PA-Anlage gehört,...trotz XLR- Verkabelung.


    Bei mir spielten lange Zeit 8m lange NoName-Cinch-Kabel zwischen Vor- und Endstufe absolut störungsfrei und das obwohl sie parallel zu einem Stromkabel lagen. Inzwischen wurden Sie durch XLR-Kabel ersetzt, ...eine hörbare Klangverbesserung habe ich nicht festgestellt, aber auch nicht erwartet...


    Gruß


    Rainer

  • Im Chinchbereich sehe ich ca 5 Meter als Maximum an, vorallem bei dem relativ hohen Ausgangswiderstand von 600 ohm.

    Ich würde kurze Chinchkabel und lange LS Kabel verwenden.

    Ich mach das jetzt auch so. Ich habe 15 Meter Kupferkabel, 2,5qmm, bestellt und dazu vier Bananastecker und zwei Speakonstecker, alles mit Schraubanschlüssen. Ein paar vergoldete Aderendhülsen noch dazu, damit auch die High-Ender auf ihre Kosten kommen, da hat eine umgerechnet 0,20 Euro gekostet.


    Für den Chinchanschluss des Vorverstärkers kommen noch mal zwei XLR auf Chinchadapter dazu. Hoffe das ganze dann Ende der Woche betriebsbereit zu haben und berichte dann, evtl. brauch ich dann nochmal Hilfe bei den Jumpersettings...


    Thx & Bye Pronto

  • Bei 5-7m Abstand und 2,5mm² Kabel kann man beides akzeptieren.

    Wenn man die fachlichen Aspekte betrachtet, sind kurze Kabel von der Endstufe zum Speaker immer vorteilhafter, weil damit die Dämpfung nicht unnötig verschlechtert wird.

    Der Innenwiderstand des Verstärkerausgangs dämpft das Nachschwingen der Membrane umso stärker, je kleiner er ist. Für die induzierte Spannung beim Nachschwingen der Lautsprechermembrane wirkt dieser Innenwiderstand als Kurzschluß. Besonders die Bässe sind "trockener?", wenn er nicht durch unnötige Kabellängen erhöht wird.

    Das ist wohl auch einer der Gründe für Aktivlautsprecher bzw. aktive Booster.

    Bei längeren Cinchkabeln kommt der kapazitive Einfluß des Kabels zum tragen, der mit steigender Länge größer wird und auch mit steigender Frequenz größer wird. Ich meine unsymmetrische Kabel sollten deshalb nicht länger als 10m sein. Symmetrische Verbindungen dagegen können sogar 100m überbrücken.

    In Deinem Fall aber braucht man nur die Kosten betrachten, weil der ohmsche Widerstand des 2,5mm² Kabels nur gering ist.

    Religion ist ein Virus im Gehirn!

  • Für die induzierte Spannung beim Nachschwingen der Lautsprechermembrane wirkt dieser Innenwiderstand als Kurzschluß .... wenn er nicht durch unnötige Kabellängen erhöht wird.

    Nun... die Spulen im Basszweig der Weiche sind mit ihren 0,7-2mm² Drahtquerschnitt und vielen milliHenrys von so hoher Relevanz, dass die paar Meter 2mm² LS Kabel auch nicht mehr viel schaden sollten ;).


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Nun... die Spulen im Basszweig der Weiche sind mit ihren 0,7-2mm² Drahtquerschnitt und vielen milliHenrys von so hoher Relevanz, dass die paar Meter 2mm² LS Kabel auch nicht mehr viel schaden sollten ;).


    Grüße,

    Winfried

    Moin Winfried,


    da gibt es auch Spulen mit höheren Querschnitt,da merkt dann sehr schnell das mehr

    Kontrolle am wirken ist,nur ob einen der präzisere Bass dann gefällt steht auf ein anderen Blatt.



    Gruß

    Stephan

    P.S bin für längere Cinchkabel

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • Stephan,


    komplett d'accord! Ich bin nicht umsonst Aktivlautsprecherfan:)


    Wir wissen halt nicht was für Spulen im hier verwendeten Lautsprecher werkeln, aber ich bin (je nach Vorverstärker-/Endstufenkombination) auch für längere Cinch- oder symmetrische Kabelverbindungen als für längere LS Kabel.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hallo Zusammen,


    ich habe nicht die Möglichkeit meine Endstufe näher an die Anlage heranzustellen und möchte das Rack auch nicht wischen den Lautsprechern haben, weil das nicht so gut klingt..

    Aus diesem Grund bin ich gezwungen mindestens 5,50m Lautsprecherkabel zu verwenden, was durch die am weitesten entfernte Box definiert ist...

    Derzeit sind es 2 x 7,-m.

    Ich habe ein Kabel gewählt, was aus hochreinem Kupfer besteht und einen ordentlichen Querschnitt hat 2x5qmm.

    Dazu habe ich Hohlbananas und bin mit dem Ergebnis recht zufrieden.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Wenn man die fachlichen Aspekte betrachtet, sind kurze Kabel von der Endstufe zum Speaker immer vorteilhafter, weil damit die Dämpfung nicht unnötig verschlechtert wird.

    Der Innenwiderstand des Verstärkerausgangs dämpft das Nachschwingen der Membrane umso stärker, je kleiner er ist. Für die induzierte Spannung beim Nachschwingen der Lautsprechermembrane wirkt dieser Innenwiderstand als Kurzschluß. Besonders die Bässe sind "trockener?", wenn er nicht durch unnötige Kabellängen erhöht wird.


    Das ist wohl auch einer der Gründe für Aktivlautsprecher bzw. aktive Booster.

    Bei längeren Cinchkabeln kommt der kapazitive Einfluß des Kabels zum tragen, der mit steigender Länge größer wird und auch mit steigender Frequenz größer wird.

    Ähm, Du weißt schon, daß genau da, wo ein Lautsprecher die Dämpfung am nötigsten hätte (nämlich außerhalb seines Arbeitsbereiches), die passive Frequenzweiche jegliche Dämpfung zunichte macht... Eine passive Frequenzweiche ist nämlich nichts anderes als ein frequenzabhängiger Spannungsteiler - sprich Widerstand. Und genau das Fehlen dieser passiven Weiche ist der große Vorteil von (echten) Aktivlautsprechern! Die paar Meter Kabel sind völlig Banane... (da machen sogar die Übergangswiderstände der Klemmen noch mehr aus als das Kabel selbst;)).

    Jedenfalls ist der klangliche Einfluß einer hohen Kapazitätslast auf den Ausgangsverstärker einer Signalquelle potentiell wesentlich höher als der Einfluß eines viele Meter langen Lautsprecherkabels. Und zwar nicht wegen der Kapazität an sich sondern wegen des treibenden Kleinsignalverstärkers. Die kommen damit nämlich bisweilen nicht gut zurecht und brechen ein. Ausgangswiderstand der Quelle und Eingangswiderstand der Senke spielen dabe natürlich auch noch eine große Rolle.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • pronto schrieb bei der Thread Eröffnung nichts über eine Frequenzweiche und damit ging es auch nur um die Grundsatzfrage! Bei den heutigen Möglichkeiten bevorzuge ich 3 aktive Wege und individuelle Anpassung der Frequenzbereiche ohne Verbiegungen durch passive Elemente am Speaker. Ausnahme sind Ausbrüche, die man mit einem Saugkreis behandeln kann. Das Impedanz Problem wird umgangen, indem die 3 einzelnen Bereiche ja außerhalb dieser Problemzonen der Speaker gelegt werden. Unsymmetrische Verbindungen sollten nicht so lang sein, weil Xc sich nicht linear verändert. Kabellänge und Frequenz haben gleichermaßen Einfluss und die Frequenz ist dabei auch noch variabel. Die Verstärkung des Höhenbereichs beseitigt diesen variablen Höhenabfall nicht. Symmetrisch reingehen ist dann die einzige Alternative oder drahtlos, wenn der Kleinsignalweg zu lang ist und der Xc Einfluß damit zu groß wird.

    Abschließend kann ich sagen, wenn man kein "Goldohr" ist, funktioniert es auch mit 2x 20m Speakerkabeln und man hört den Unterschied zu 2x 2m eher nicht. Trotzdem stimmt aber die Theorie mit dem stärkeren Nachschwingen speziell der Tieftöner durch schlechtere Dämpfung.

    Religion ist ein Virus im Gehirn!

  • Ich habe ein Kabel gewählt, was aus hochreinem Kupfer besteht und einen ordentlichen Querschnitt hat 2x5qmm.

    Dazu habe ich Hohlbananas und bin mit dem Ergebnis recht zufrieden.

    Hallo Tom,

    es wäre viel zu teuer schmutziges Kupfer herzustellen ...... deshalb gibt es seit vielen Jahren nur noch hochreines Kupfer, das ist ein Marketinggag. Allerdings ist die Güte der gezogenen Drähte und deren geordnete Anordnung schon ein Thema ... seit dem es Holhbananas gibt benutze ich sie. Klar sind sie empfindlich, aber lieber zerstöre ich im Zweifels-Fall ein Hohlbanana als dass ich ein Gerät aus dem Rack reiße oder Lautsprecher fälle;).

    Gruß Kalle