Rega Planar 6 Wo ansetzen?

  • Hallo zusammen,


    ich besitze nun nachdem ich einen RP3 in Augenschein und hören durfte einen neuen Rega Planar 6 Neo. Prinzipiell bin ich nach Besitz mehrerer schwerer japanischer Direkttriebler in den letzten Jahren sehr zufrieden mit der Optik und der Haptik des Gerätes (kein brummen, nicht hörbarer Motor, schöner Tonarm) und man merkt die Verbesserungen zu den Rega Vorgängermodellen sehr deutlich. Auf der anderen Seite kämpfe ich noch mit dem Klangbild und weis nicht genau wo ich ansetzen soll. Aktuell ist als Tonabnehmer ein Ortofon 2M Black verbaut und als PhonoPre läuft ein Heed Quasar III + Q-PSU. Der RB 330 Tonarm ist um 2mm angehoben, die Drehzahl auf 33 1/3 nachkalibriert und das System soweit nach meinen daführhalten richtig eingestellt.


    Was "fehlt" mir nun klanglich an diesem Setup bzw. was möchte ich ändern? Im direkten Vergleich zu meinem sehr guten rein digitalen Wiedergabesystem fällt erst einmal positiv das gewisse etwas auf was die Vinyl Wiedergabe klanglich hat und vmtl. für viele attraktiv macht, auch die Dynamik, die Räumlichkeit, die Klangfarben, die Höhen und der Bass sind auf guten Niveau. Leider wirkt das Klangbild im Vergleich in sich aber nicht homogen genug, es fehlt etwas der saubere Übergang zwischen den einzelnen Frequenzen manche sagen auch dazu "der musikalische Fluß", es ist etwas zu „grob“ oder „hölzern“ einige beschreiben dies auch als "frisch" oder "analytisch". Dies ist auch weitgehend unabhängig von den Aufnahmen bzw. Platten wobei es hier natürlich auch Unterschiede gibt.


    Nun stelle ich mir die Frage wo ansetzen PhonoPre oder Tonabnehmer und hoffe hier im Forum vielleicht einige wegweisende Vorschläge zu bekommen. Beim PhonoPre habe ich schon etwas probiert und als Vergleich einen Musical Fidelity MX-Vynl getestet, dieser konnte vor allem bzgl. Klangfarben und Räumlichkeit voll überzeugen aber das tendenziell analytische Klangbild blieb bestehen und war sogar noch etwas ausgeprägter als beim Heed der eher direkter und etwas vollmundiger klingt. Derzeit tendiere ich also in Richtung Tonabnehmer aber welcher könnte hier der Sache nützlich sein? Macht vielleicht ein anderer PhonoPre Sinn wobei ich aber Röhren vermeiden möchte? Oder ist vielleicht im Notfall sogar ein anderer Dreher nötig?


    Vorab vielen Dank für Anregungen.

    Viele Grüße!


    Sören


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    Rega Planar 6 Neo mit Rega RB2000 (Audio Technica AT-OC 9 III)

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  • Hallo Sören,


    ich habe mir vor vier Jahren einen Rega RP8 gekauft und dabei sowohl ein Ortofon 2M Black wie auch das von mir eingesetzte Goldring Uccello Reference (modifiziertes Goldring 1042) im Vergleich getestet, d.h. bei meinem Händler waren mein neuer Rega und sein Vorführmodell jeweils mit einem der beiden TA ausgestattet und ich habe immer von einem zum anderen umschalten können.

    Das Ortofon hat mich durch die Detailfülle sehr beeindruckt, aber mir fehlte auch der "musikalische Fluß". Das Goldring ist in den Höhen längst nicht so detailliert (Hihats sind da schon ein bißchen verzischelt, auch S-Laute sind nicht ganz astrein).

    Aber mein Lackmustest für musikalischen Fluß (Grateful Dead: American Beauty in der amerikanischen Originalpressung auf Warner) hat mir dennoch den Weg gewiesen. Beim Ortofon spielte die Band nicht zusammen, um es mal salopp zu formulieren. Es sind viele akustische und elektrische Saiteninstrumente zu hören, die für sich brillant sind, aber der richtige "Groove" kam beim Goldring.

    Das soll jetzt keine Empfehlung sein, unbedingt ein Goldring zu kaufen, sondern ehe eine Empfehlung zu deinem Rega-Händler zu gehen (der ja wohl noch einen Planar 6 rumstehen hat) und dort einen Vergleichstest mit einem anderen TA vorzunehmen. Das bringt dich sicherlich weiter.

    Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach dem optimalen Klang, Dieter

  • Hallo Sören,


    hast Du das 2M Black neu zum Rega angeschafft oder bereits zuvor an anderen Drehern - den japanischen etwa - betrieben? Und falls letzteres zutrifft, klang es da anders?


    Gruß

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Hallo Sören.

    Ist das der neue P6 oder noch der Vorgänger?
    Vielleicht ne doofe oder rhetorische Frage, aber mich interessiert, weswegen du nicht das Paket mit dem Ania oder dem Exkalibur Black genommen hast? Beide spielen hervorragend in der Kombination und liegen nur in der geschmacklichen Signatur etwas auseinander (Ania etwas schlanker, Black etwas saftiger) - was aber mit unterschiedlichen Phonovorstufen schon wieder anders rauskommen kann.
    Viele Grüße

    Chris

  • Moin Sören,


    die Heed ist schon eine gute Phono-Vorstufe. Wie meine Vorredner würde auch ich am Tonabnehmer ansetzen. Vorschläge sind da ja schon gemacht.


    Gruß Nobbi

  • Hallo,


    ich hatte vorher bei den Direkttrieblern immer Sony oder Shure Systeme, die allerdings aus der Erinnerung heraus ( ist schon einige Jahre her) bei weitem nicht so hochauflösend wie das 2M Black klangen.


    Es handelt sich um den neuen Rega Planar 6 Neo, das Ortofon Black hatte ich mir einzeln gekauft da ich beides jeweils einzeln als Angebot kaufen konnte. Über das TAD Excalibur Black habe ich auch schon einiges gelesen und das klingt ganz interessant. Ich denke es läuft wohl auf einen anderen Tonabnehmer hinaus, wobei leider mangels Händler hier kein Probehören so einfach möglich ist.


    Achja habe mir heute im "großen Markt" mal probeweise eine Kork Unterlage gekauft, das ging aber nach hinten los und dämpft die Höhen zu sehr. So etwas möchte ich auf keinen Fall, wie bereits gesagt geht es mir eher um diese schwer zu erfassende Homogenität (Fluß) im Klangbild.

    Viele Grüße!


    Sören


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    Rega Planar 6 Neo mit Rega RB2000 (Audio Technica AT-OC 9 III)

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  • Vielleicht wäre auch ein mit scharfem Schliff (Shibata) retipptes Denon DL-103 etwas für Dich: Impulsive Spielweise und hohe Auflösung, ohne dass das Klangbild in seine Einzelteile zerfällt. Das gefällt mir jedenfalls an meinem modifziertem 103. Einen Vergleich zum 2M Black kann ich allerdings nicht bieten.


    Viel Erfolg bei der Suche

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Hallo Sören,


    erst mal mein Glückwunsch zu deiner "Analogsektion"!

    Bei mir spielt ein p3-2016 mit Benz ACE an einem Heed Quasar.

    Die musikalische Ganzheit, Rhythmik und musikalischer Fluß sind für

    mich eine der Stärken dieser Kombi.

    Aus meiner Sicht sind bei dir Dreher und pre nicht verantwortlich.

    Der rega spielt schön "flüssig". Der Quasar absolut "geerdet", nie nervig

    und kompensiert wunderbar die Tiefbass-Schwäche des rega.

    Wie viele Stunden ist das black denn gelaufen? Vlt. braucht es noch ein wenig?

    Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ortoföner eine recht kurze "Einspielzeit" haben.

    Also ich würde rega und quasar nicht in Frage stellen und eher beim TA ansetzen.


    Die Filzmatte habe ich durch eine 2mm Acrylauflage in Verbindung mit einem Plattengewicht ersetzt. Beides von analogis.


    Liebe Grüße Achim

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Ich ging bislang immer davon aus, dass es sich wie bei den Hana MCs bei Excalibur um Generatoren von Excel handelt (vgl. hier). Liege ich da falsch? Denon-Generatoren haben typischerweise auch 40 Ohm Impedanz und nicht 30 wie beim Excalibur. Von den Klangbeschreibungen her könnte es allerdings schon passen.


    Gruß

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Ah, okay. Den Shibata-Schliff hat das 2M Black allerdings auch. Gesucht ist also ein Tonabnehmer mit scharfem Schliff, hoher Auflösung und zugleich ganzheitlicher Präsentation.

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Der RB 330 Tonarm ist um 2mm angehoben

    Hier würde ich mal ansetzen: 2mm Anhebung reichen meines Erachtens nach nicht für korrekten VTA, probier's mal mit 4mm.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hier würde ich mal ansetzen: 2mm Anhebung reichen meines Erachtens nach nicht für korrekten VTA, probier's mal mit 4mm.


    Gruß

    Andreas

    Das wäre natürlich auch noch einen Test wert, muss mir allerdings dazu noch zusätzlich einen 2 mm Spacer besorgen. Ich hatte auch irgendwo gelesen das theoretisch 3,5 mm für das 2M am Rega wohl ideal wären.


    Ich habe gestern den ganzen Tag den Dreher durchlaufen lassen und bilde mir ein das es jetzt etwas besser ist. Gestern Abend noch die neue Platte von Toto gehört und das war wirklich sehr gut bis ausgezeichnet. Könnte natürlich sein das das 2M Black eine gewisse Einspielzeit benötigt, ich schätze es aktuell so auf 60-70 Stunden. Dennoch werde ich wohl auch mal das TAD Excalibur Black probieren allein der Vergleich MM und MC interessiert mich.


    Anbei noch ein paar Fotos des 2M Black bzgl. Überhang an der Rega Headshell bin ich mir noch nicht ganz sicher.

  • 3,5mm als Optimum kommt hin aber 4mm dürfte wohl leichter und preiswerter zu erreichen sein. Du kannst auch mal versuchen, das 2M so zu justieren, daß es bündig mit dem Headshell abschließt. Meiner Meinung nach ist die Form des 2M kein Zufall, da wäre es nur konsequent, wenn es optimal justiert ist, wenn es mit dem Headshell bündig ist...

    Hast Du die Auflagekraft mit einer Tonarmwaage eingestellt? Oder bist Du nur nach der Federskala am Tonarm gegangen? Weil diese Skala stimmt oft nicht so wirklich wie mir TAD mal verraten hat...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ich hatte das 2M auch schon einmal genau bündig an der Headshell aber dann haut das mit der Rega Schablone nicht mehr hin wobei ich hier noch am probieren bin habe auch noch eine Vono Labs Schablone. Ich habe die Auflagekraft direkt über die Reglerskala am Tonarm bei 1,5g eingestellt, habe aber schon mit Erhöhung und Erniedrigung gespielt bin immer wieder subjektiv nach hören bei den 1,5 gelandet, vielleicht ist die Skala an dem neuen RB 330 ja nun etwas genauer.

    Viele Grüße!


    Sören


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    Rega Planar 6 Neo mit Rega RB2000 (Audio Technica AT-OC 9 III)

  • Hallo Sören,


    ich habe viel mit dem 2mBronze probiert. Ausgehend von einer 2mm dicken Auflage haben sich 2,5mm Anhebung für mein Empfinden als optimal gezeigt. Aber das ist ja alles subjektiv ;)

    Habe das Bronze auch wie Andreas schon sagt mit dem headshell bündig montiert. Das ergab die Justierung nach Stevenson, die ich bei Regaarmen bevorzuge!

    Habe leider nur das eine Foto für dich.

    Weiter gutes Gelingen und liebe Grüße Achim

  • Als "Allroundwaffe" in der Preisklasse würde ich auch mal das AT33PTG/II in die Runde werfen.

    Persönlich war ich mit einem Dynavector 10x5 auf einem Rega P3-24 lange Zeit glücklich.


    Viele Grüße,

    Sebastian

  • Hallo Achim,


    danke für den Vorschlag habe noch einmal das 2M genau bündig montiert (man hat ja sonst Sonntag nichts besseres zu tun :)) leider haut das dann mit der Rega Schablone vorn und hinten nicht mehr hin, auch im Hörtest habe ich mehr Verzerrungen und ein weniger präzises Klangbild als wenn ich das 2M mit größeren Überhang montiere. Ich bin jetzt sogar ganz mutig mit dem 2M strikt nach Rega Schablone noch etwas weiter nach hinten gegangen und habe hier ein sehr sauberes und räumliches Klangbild, klingt jetzt eigentlich ganz gut, ich denke so kann ich es erst einmal lassen. Da sieht man mal wieder Vinyl hören ist mikro-mechanische Schwerstarbeit, aber macht ja auch Spaß. :thumbup:

    Viele Grüße!


    Sören


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    Rega Planar 6 Neo mit Rega RB2000 (Audio Technica AT-OC 9 III)