Tonarminnenkabel abisolieren

  • Beim Cardas erhitze ich immer einseitig kurz (auf dem Holzbrett ;)), drehe dann das Kabel 180 ° um die eigene Achse und ziehe die übrige Isolierung mit einem Skalpell vorsichtig ab. Damit habe ich schon einige Kabel abisoliert und da hat stets hervorragend funktioniert.

  • Das den Stripax und deren Klone/Varianten zugrundeliegende Prinzip hat gravierende Nachteile die je nach Anwendungsfall abgewogen werden sollten:

    - Die Isolierung wird beim Abisolieren durch die Haltebacken gequetscht

    - Die Isolierung wird nur unten und oben eingeschnitten und dann 'abgerissen'.

    - Litze wird durch die Messer immer leicht beschädigt


    Für Elektrikerarbeiten / Heimwerken bei Querschnitten > 0,5 mm^2 ist das OK. Für Arbeiten an feineren Leitungen oder gar an Koaxleitungen sind diese Zangen eher ungeeignet, da die Quetschung und die Art der Abisolierung ungünstig für das Isolationsmaterial / Dielektrikum sind.


    Professionell nutzt man deshalb gerne Automatikzangen mit Formmessern wie z.B. diese hier:

    https://www.mouser.de/ProductDetail/DMC-Tools/45-097?qs=sGAEpiMZZMuxaxGVT3gSIvo9vFYGNmG3GN1YfxSZjvRWc%2fq1gaA4Bg%3d%3d

    Nachteil: Man braucht für jeden Querschnitt auch die passenden Messer.


    Industriell werden gerne Automaten wie dieser hier genutzt (der kann dann auch gleich Coax, für den Preis sind aber ein neuer Dreher und ein bis zwei gute Tonarme locker drin):

    http://www.schleuniger.de/de-de/produkte/p/unistrip-2300-5/


    Für den Heimgebrauch langt der von mir ganz oben empfohlene 'Minidings' bei feinen Litzen wie es Tonarmleitungen nun mal sind. Ein wenig Übung vorausgesetzt...;)

    Der Motor gehört unter den Teller - genau ins Zentrum. :evil:

  • Hallo,


    ich benutze dafür ein sehr scharfes Schnitzmesser - auf der Klinge drehe ich das Kabel mit dem Daumen hin und her. Dann ziehe ich die Isolierung, zwischen zwei Fingerspitzen geklemmt, ab. Bei weichen Isoliermaterialien benutze ich statt einem Messer einfach das Drehen zwischen 2 Fingernägeln (wenn man dann welche hat) und ziehe dabei und damit die Isolierung ab. Ich glaube das Cardas hat so eine weiche Isolation. Ich hoffe, man kann das nachvollziehen. Vielleicht vorher üben.


    Grüße Jürgen.

  • Das in #2 empfohlene Werkzeug ist für kleine Leiterquerschnitte zu empfehlen.

    Ich selbst nutze dieses Werkzeug, das es so auch von anderen Anbietern gibt, ebenfalls zum abisolieren von AWG24 bis AWG36.

    Grundsätzlich sollte man etwas Ahnung von der Materie und ein gewisses Maß an Feinmotorik und Ruhe mitbringen, dann geht das locker aus der Hand.

    Thermische Abisolierer gibt es natürlich auch, allerdings gehört der Lötkolben nicht dazu!


    Viele Grüße

    Dieter

  • Moin,

    Dieter, das Problem ist einfach das hier Gelegenheitskabelerneuerer unterwegs sind die kein Geld für Abisolierwerkzeuge in die Hand nehmen möchten.

    LG aus dem Altmühltal
    Thomas






  • Nun,



    ich hatte ja eingangs schon geschrieben, daß ich manuell eingesetzte Klingen bei dieser Arbeit nervtötend finde und auch den Lötkolben oder das Feuerzeug als Lösung kenne und nicht befriedegend finde.

    Das hält natürlich in diesem Forum keinen davon ab, eben diese Methoden nochmal zu empfehlen :S

    Ich fand auch, daß das in Post 2 empfohlene Werkzeug sinnig scheint und habe es daher geordert.


    Gerne darf hier aber noch weiter diskutiert werden. Mittlerweile habe ich von nem Profi-Tonarmverkabler noch diese: https://www.distrelec.ch/de/ab…ctivity-734185/p/11087681

    Automatic-Zange (speziell auch für das Cardas) empfohlen bekommen, aber die ist mir fü 0,5 Einsätze pro Jahr dann doch zu teuer...


    Grüssle Henner

  • ...so schrob man mir...


    Is aber keine Weidmüller sonder der Hersteller heißt TE und kostet in der Bucht auch 150 Euronen.

  • Hallo Henner,


    das von TE gezeigte Modell ist funktionell gleichzusetzen mit den Zangen von Weidmüller, Knippex u. A. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen, das Funtionsprinzip ist aber immer gleich. Ich nutze so etwas ebenfalls, beruflich wie auch privat.

    Für sehr kleine Querschnitte ist aus meiner Erfahrung das in #2 genannte Werkzeug das bessere weil schonendere Werkzeug.


    Viele Grüße

    Dieter

  • Nein, richtig gut. Der Abisolierer hat 4 rotierende Messer die die Isolierung rundum einschneiden und dann abziehen. Das schöne daran ist es lässt sich so einstellen das keine Litzendrähte beschädigt werden. Nachteil, der Koffer mit Werkzeug, Ersatzmesser und Tischhalter kostet 1500 Euro.

    LG aus dem Altmühltal
    Thomas






  • Thomas,


    gelackte Litze wird sich höchst wahrscheinlich damit nicht de isolieren lassen!?

    (ZB das VdH Mcs 150 M)


    Blöde Frage eigentlich:thumbdown:



    Tüsss

    Lothar

    ..... stellt euch vor, es ist Krieg. Alle gehen hin. Und keiner kommt zurück!

  • Für isolierts Leitermaterial bis hoch zu 1,0 mm Durchmesser nehme ich eine EREM 510AE. Nicht gerade günstig, aber richtig gut.

    http://de.farnell.com/erem/510ae/hochpraezisionsabisolierzange-120mm/dp/904739?CMP=KNC-GDE-GEN-KWL-EREM&mckv=_dc|pcrid|240918822913|&gclid=EAIaIQobChMIu_73m7za2QIV6jLTCh157gSdEAAYAiAAEgJAhvD_BwE

    Zum Einstellen auf die Drahtstärke muß man die Rändelschraube so justieren dass die Klingen beim Schneiden und Abziehen der Isolierung den Draht nicht berühren. Geht nicht automatisch, ist dafür aber seeehr präzise.


    Grüße aus der Ruhrstadt:)8)

    Einmal editiert, zuletzt von G_turn ()

  • Lothar,

    entweder mit dem Lötkolben. Temperatur auf Anschlag. Spitze dabei immer wieder mit Zinn füllen. Mit dem Skalpell, oder aber auch mit Wasserschleifpapier.

    LG aus dem Altmühltal
    Thomas