Telefunken Alnico Breitbänder: kann man damit ernsthaft brauchbare Lautsprecher bauen?

  • So Kollegen,


    jetzt habt ihr mir so viel Stoff zum Nachdenken und Lesen gegeben, dass mein Hirn die große Umwälzpumpe angeschaltet hat und alle Ideen noch mal durchgequirlt wurden. Das Ergebnis ist die Frage an mich, warum ich denn mit diesen kleinen Alnicos rumspielen, wenn ich im Fundus noch viel bessere, leistungsstärkere, mit bekannten technischen Daten habe?!? Isophon P30/37, 30cm Durchmesser, min 25W Belastbarkeit und dazu passende Hochtöner. Das ist der Konsens der Diskussion mit mir selber. Also werde ich die ganzen kleineren Alnicos abgeben und mich mit dem Lautsprecher-Neubau auf die großen, "richtigen" Alnicos konzentrieren. Die Grundfragen dabei bleibt dieselbe: was kann man daraus achten. Aber da habt ihr mir ja schon mal sehr hilfreiche Literatur verordnet, sodass ich Hornkonzepte mit den großen Isophönern zuerst einmal gedanklich verwirkliche.


    So die neue Richtung von gestern Abend.


    Gruß, Uli

  • Hallo Uli,


    ich denke das Umschwenken auf die großen Isophon Lautsprecher ist absolut zielführend, wenn Du die auch hast !


    Die wurden in den 60-ern in einigen "großen" Boxen verbaut, die schon recht ordentlich geklungen haben.

    Es stellt sich mir dabei die Frage, wie das klingen würde, wenn man dazu Seidenkalotten HT / MT einsetzten würde, mit einer entsprechend angepassten Frequezweiche.


    Die Hochtonwiedergabe der damaligen "kleinen" Hochton-Lautsprecher fand ich nicht so wirklich gut, was ich da so gehört habe, hatte eine Menge Klirr und einen engen sweet spot.


    Isophon hatte damals eine Menge eigenen Lautsprecher angeboten, versuch mal in den alten HiFi - Jahrbüchern dazu etwas zu recherchieren. Vor allem, was die damals kombiniert haben.


    Ausserdem gab es die großen alten Wurlitzer Musikboxen in den Gaststätten (die mit den Schallplattenspielern drin) die z. T. sehr gut geklungen haben.


    Und da Da gab es noch einen (ca. 30 cm ?) Lautsprecher Modell mit einem in der Mitte eingebrachten Hochtöner.... (-> "Isophon Orchester" ?)


    isophon orchester


    Ein Pärchen davon, das wäre mein Traum .... ;)


    Gruss, Udo

  • Ein Pärchen davon, das wäre mein Traum ....

    Die schwimmen aber öfters durch die Bucht und zwar bezahlbar - hab immer die Finger davon gelassen, weil es öfters mal hieß, daß die Dingers kaum in ein Gehäuse zu frickeln sind, in dem sie dann auch Bass können.

    Selbiges gilt wohl laut Hörensagen auch für einige der orschinoolen Gehäuse, in denen die Dingers teils verkauft wurden - kein sooo toller Bass trotz ordentlicher Membranfläche...



    Grüssle Henner

  • Ich schrob ja: Hörensagen!:pinch:


    Eigene Erfahrungen dazu habe ich nicht...


    Ich hab mal irgendwo im Netz was dazu gelesen und fand die Ausführungen dort wohl durchaus glaubhaft.

    Ansonsten bin ich schon ein Freund von Koaxen, was mich natürlich mit gesteigertem Interesse forschen lies.

    Es besteht aber immer noch ein Restrisiko, daß das Gelesene doch nicht Hand und Fuß hat...




    Grüssle Henner

    Einmal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • Das wird vermutlich am zu mittleren Frequenzen hin deutlich ansteigenden FG liegen, den ja viele Chassis aufweisen. Ausgebügelt wird das üblicherweise über die Weiche, die dann aber natürlich keine Minimalvariante mit nur einem einzelnen C vor dem Hochtöner sein kann.


    Im Grunde hat man ggf. ein ähnliches Problem wie mit kleineren Breitbändern - es muß eine Entzerrung (“Loudness“) erfolgen.


    Bei Interesse einmal auf dieser Seite schauen

    Anstendig Institute -> Papers

    http://www.anstendig.org/mainpage.htm


    Unter Sound Reproduction findet sich ein Text zum Thema Equalisation.

    (die übrigen Texte fand ich auch ganz interessant - bin letztlich auf der Suche nach einer Diskussion Mono vs. Stereo auf diese Sammlung gestoßen)

    Viele Grüße
    Eberhard

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    Die Menschen verhalten sich heutzutage auf der Erde wie in einem Spiel, in dem sie die Spielanleitung verloren haben.

    ( Christina von Dreien )

  • isophon orchester


    Ein Pärchen davon, das wäre mein Traum .... ;)

    Die Orchester genießen zwar einen legendären Ruf, konnten mich aber nicht wirklich überzeugen. Nach einem Pärchen Iosphon P38 Ausschau halten und dort einen 6,5 cm Tweeter davor gesetzt ist eine ganz andere Hausnummer.

    Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

  • Es gab ja unterschiedliche Varianten des Typs "Orchester" - welche mit Konus-HT und (später?) solche mit Kalotte.

    Viele Grüße
    Eberhard

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    Die Menschen verhalten sich heutzutage auf der Erde wie in einem Spiel, in dem sie die Spielanleitung verloren haben.

    ( Christina von Dreien )

  • Die Lautsprecher sind nicht von Isophon, bei den Isophon-Lautsprechern in dieser

    Größe sind die Bügel der Magnete "Cadillac-Blue"/Motorblocklackierung lackiert (die deutsche Farbbezeichnung kenne ich nicht).

    Isophon-Lautsprecher sind außerdem silber-eloxiert. Die Chassis sind auch stabiler konstruiert.

    Die Lautsprecher die Isophon damals an die Schweizer Radioindustrie lieferte waren

    nochmals extra zertifiziert!

    Diese Lautsprecher wurden damals nicht nur in Rundfunkempfängern sondern auch

    in Fernsehgeräten verbaut, sogar in Tischempfängern!


    Zum Thema Tiefbass:

    Die Funkschau empfahl damals im Werkstattwink die Lautsprecherkammer von

    Musiktruhen mit Dämmmaterial zu füllen um einen Tiefbass zu erreichen.


    Des weiteren gab es eine Zusatzschaltung speziell für Fernseher mit Tiefbassverstärkung.

    Hierzu bedarf es einer weiteren Röhre. Da es damals nur wenige Fernseher mit Gegentakt-

    Endstufe gab, wurde auch eine einfache Umrüstmöglichkeit entwickelt.


    Abschließend darf ich daran erinnern, das die Musik damals nicht den Tiefbass kannte,

    wie er heute durch die elektronische Musik mit 130 bpi üblich ist.

    Also die 8000,- DM High-Endboxen eines Bekannten vertrugen die Kombination aus

    Tiefbass und 130 bpi nicht - weiche Aufhängung! Da fällt dann die Membrane vorne

    raus.

    Die hart aufgehangenen Lautsprecher sind da wesentlich besser. Übrigens, die

    Asiaten stehen auf diese alten Lautsprecher! Dann werden sie schon nicht so schlecht sein.

    Ein neuzeitliches Gehäuse mit entsprechendem Anforderungsprofil zu finden ist

    sicherlich eine echte Herausforderung.


    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • War der Korb aus Alu?

    Nein. Bein Grundig und Loewe Opta gab es aber solche Lautsprecher.

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • hi,

    da geht es zwar um Saba, aber man kann sich dort einlesen und eine Vorstellung dazu zu bekommen, wo die Probleme bei der Entwicklung von LS mit solchen Treibern liegen.


    http://www.troelsgravesen.dk/greencones.htm


    http://www.dipolplus.de/Saba_greencone.html


    Also für mich würden diese Treiber schon nach deren Messwerten durchfallen, um damit irgendetwas zu bauen.

    Man sollte sie in den Radios verbaut lassen, wo, wie Monophonic schon angemerkt hatte, die angepassten Endstufen vorhanden sind.

    L.G.

  • hi, Eumel

    Es führt hier zu weit, kann man aber eigentlich nicht unwiedersprochen stehen lassen. Wäre mal ein Stammtischthema.

  • Übrigens, die

    Asiaten stehen auf diese alten Lautsprecher! Dann werden sie schon nicht so schlecht sein.

    Grade erst zuende gelesen...

    Es ist gemeinhin bekannt, das die Asianten (sofern man das verallgemeinern kann) zu einem Hörgeschmack tendieren, der vom Europäischen und Amerikanischen Stark abweicht.

  • Passend dazu vielleicht ganz aufschlußreich:

    (Quelle: https://positive-feedback.com/Issue78/spec_realsound.htm


    "The Enlightened Ear

    I believe that much of the difference boiled down to this: Japanese audio enthusiasts who were developing those DH-SET amplifiers 40 years ago were uniquely prepared by their culture to listen for different parameters of musical performance than was typical for most Westerners at that time, and they developed DH-SET amplification (and assembled audio systems) that optimized those musical elements."

    usw. usf. - sehr interessant

    (aber ich möchte nicht den ganzen länglichen Abschnitt hier hineinkopieren).

    Viele Grüße
    Eberhard

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    Die Menschen verhalten sich heutzutage auf der Erde wie in einem Spiel, in dem sie die Spielanleitung verloren haben.

    ( Christina von Dreien )