Transientenwiedergabe. Reizwort und Prüfstein für Lautsprecher im Selbstversuch.

  • Zur weiteren Hintergrundinformation zwei Impulsdiagramme:
    Manger Treiber und Bohne Audio BB-15 (ganzer LS, nicht nur das Bändchen).

  • Moin,


    die Impulsantwort ist auf den Niveau einer passiven Leedh Psyche...Respekt!!!

    für mich der Maßstab was normale Lautsprecher angeht.


    Gruß

    Stephan

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • Solange man die Bohne Lausprecher nicht gehört hat, kann man natürlich haufenweise Vermutungen anstellen, aber der Wahrheitsfindung dient das nicht ...

    Da würde ich widersprechen! Aus manchen Fakten, die messtechnisch dargestellt werden können, lassen sich durchaus Rückschlüsse auf ein Verhalten des Lautsprechers ziehen. Daraus wiederum kann man prognostieren, wieviel Probleme er in Räumen machen wird.

    Das Gute beim Bohne ist, dass er aktiv getrennt und korrigierbar ist. Trotzdem bleiben die Treiber und die Art das Resonators die limitierenden Elemente.

  • der_yeti. Richtig, aber bis dato lagen auch keine konkreten Messergebnisse vor, anhand derer Rückschlüsse hätten gezogen werden können. Stattdessen wurde und wird trotzdem bewertet OHNE Diagramme und vor allem OHNE Probehören. Und auf diesen Punkt habe ich mich v. a. bezogen.

    Gewerblicher Teilnehmer, Firma Audio-Freak Markus Wierl GmbH

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  • Hallo,


    auch mir wurden besagte Lautsprecher mal von jemanden ans Herz gelegt, auf dessen Meinung ich sehr viel Wert lege - ich muß aber zugeben, daß der Aufhänger dieser Diskussion nämlich die "Transientenwiedergabe" sich schon auf den vorhandenen 5 Seiten stark abgenutzt hat.


    Es wirkt ein wenig wie die Vorgabe einer neuen Marschrichtung. Bislang achtete man auf simple Dynamik oder Impulstreue oder Räumlichkeit oder Klangfarben oder tonale Richtigkeit, aber das ist nun vorbei - das neue Ideal heißt Transientenwiedergabe und das obwohl wir jahrzehntelang in den meisten Diskussionen ohne diesen Begriff ausgekommen sind.


    Ein Schelm, wer denkt, man hätte sich diese Klangbeschreibungsvokabel auch durch Nutzung gebräuchlicherer Begriffe ersparen können und hinter der häufigen Benutzung das Sinnen und Trachten eines Werbetexters vermutet.


    Unterm Strich finde ich den Lautsprecher weiterhin sehr interessant, finde aber daß diese Art der Vorstellung zu Kontroversen einlädt. Ich fühle mich irgendwie an die Einführung der "Frühstückscerealien" in einer Werbung für Schokoriegel erinnert, die es den Zuschauer zumindest nahelegte, es wäre die Sensation mit ..öhm... Haferflocken Nüssen und Körnern...



    Grüssle Henner

  • Ich finde nicht, dass der Begriff Transienten aus marketingtechnischen Gründen eingeführt wurde, denn man las darüber schon vor 10 Jahren in entsprechenden Fach/Testberichten:


    http://www.professional-audio.…onitor-ks-digital-adm-30/
    (Test 2007)

    Ich verstehe vielmehr nicht, warum das Ganze nicht als selbstverständliches Kriterium bei der Bewertung behandelt wird, denn scheinbar ist es "exotisches" Thema, das viele hier von der Begrifflichkeit her missinterpretieren.

    Aber auch ein "Ja" zur Anmerkung von defektzero: Dynamik, Impulstreue, Natürlichkeit etc. sind geläufigere Bewertungen/Kriterien, die mit der Fähigkeit, Transienten wiederzugeben, automatisch besser werden.

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  • Ich habe eigentlich auch meist nur im Zusammenhang mit Mikrofontests deren Fähigkeit, Transienten sauber aufzunehmen, gelesen, das allerdings auch schon seit Jahrzehnten.

    Dort kommts dann allerdings auch drauf an, sonst nutzt der beste Lautsprecher nichts.

  • Hi Henner,


    doch doch, wir haben hier schon über Transienten lamentiert, oder anders - ist es in meinem Bereich gang und gäbe. Vielleicht liegt es auch am selektivem Lesen, was ja nicht verwunderlich ist.

    Ich versuch das meinen Worten und tröte in das gleiche Horn wie der Schneemensch.

    Alle Fragen nach Belegen können auch Unterstützung sein, weil, man kann Messungen und Diagramme durchaus Bewerten. Und da geht es nicht nur mir so.

    Diese 'Bewertung' kann für einen Personenkreis sehr wohl ein VorentscheidungsKriterium sein,

    weil Die damit was anfangen können.


    Nun gut - es steht geschrieben, das die High End der Ort ist, wo die Mukke spielt.

    Dann ist das so.


    schnieken Tach

    Wolfgang

  • mit welchem LS und aktiv oder passiv wurde ein 48 dB Filter (LR, Butterworth?) getestet, der „gar nicht geht“?

    Mit dem Manger MSW, 48 dB, Lin. Mit diesem Filter klingt er wie eine lahme Ente. Das problem ist das Einschwingverhalten.


    Wikipedia ausschnitt:

    Dass steil gefilterte Lautsprecher mitunter lahm und leblos klingen, ist ein Beweis dafür, dass die Einschwingvorgänge verzerrt werden. Die Impulse verlieren an Lautstärke und Kontur und verändern den Klang ins Künstliche.


    Solange man die Bohne Lausprecher nicht gehört hat, kann man natürlich haufenweise Vermutungen anstellen, aber der Wahrheitsfindung dient das nicht ...

    Deiner Wahrheit? Probehören ist ja bei jedem Lautsprecher anzuraten. Allerdings gibt es für mich andere, die ich gern mal hören würde.

  • nano: jedem die seine Wahrheit, unbestritten. Und heutzutage geht es leider sehr schnell mit der Meinungsbildung. Ich finde, dass man sich eine solche Meinung fundiert bilden sollte (auf Basis theoretischer Informationen, die man sich aus möglichst mehreren Quellen beschafft, UND aus eigenen „praktischen“ Hör-Erfahrungen).


    Wenn du ohnehin andere LS lieber probehören möchtest, dann ist das doch vollkommen o. k.!

    Das Ganze hier dient doch vor allem als Impuls, Neues kennzulernen. Und ich hoffe, dass ein paar neugierig geworden sind auf das Bohne Konzept. Ich wurde es im Übrigen letztes Jahr auch über Forumsberichte und bin sehr, sehr froh darüber!


    Nochmal zum Thema „Flankensteilheit“: der Wikipedia Autor schreibt „mitunter“, d. h. die pauschale Wertung 48 dB steiler Flanken als klangverschlechternder Faktor ist für mich nicht ableitbar. Ebenso nicht, dass steile passive Weichen gleichgesetzt werden.

    Ansonsten müsste man auch alle Gauder Lautsprecher „verurteilen“, was ohne sie gehört zu haben genauso unfair wäre, oder?

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  • Also hast du das 48 db Filter getestet und verglichen mit dem 24 dB Filter?

    Ich finde, dass man sich eine solche Meinung fundiert bilden sollte (auf Basis theoretischer Informationen, die man sich aus möglichst mehreren Quellen beschafft, UND aus eigenen „praktischen“ Hör-Erfahrungen).

    Versteht sich von selbst. Darum schreibe ich ja auch über die schmalbandigen Frequenzgang einbrüche eines so schmalen Dipols.

    Nichts für ungut, du kannst die Werbetrommel gern weiter spielen, irgendwie muss man ja gute Produkte bekannt machen. Schädlich sind nur maslose übertreibungen, so ganz allgemein gesprochen.

  • nano: ja ich habe 24 dB und 48 dB verglichen, logisch. Kann man beim Trinnov sogar als Presets speichern und dann hin und her schalten.


    Schmalbandige Frequenzeinbrüche kann ich in meiner Messung nich erkennen.

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  • Schmalbandige Frequenzeinbrüche kann ich in meiner Messung nich erkennen.

    Ist ja auch egal, ich brauch da auch keine Bestätigung.

    Beim Ausschwingverhalten meine ich ausdrücklich den MSW, ohne Bass. Der MSW läuft ja bis auf 330 Hz runter. Dies ist eben beim Bändchen wie immer vorhanden, beim MSW nicht!

    Für mich ist die Disskusion beendet.

    Viel erfolg, beim Verkauf.

  • Das ist schon so mit dem Ideal. IMHO.

    Dennoch bin ich mit Fricke's Lautsprechern soundmässig nie klargekommen.

    Die LQL 200 oder wie die hiess hatte ihre saustarken Eigenschaften, aber eben auch andere.

    Drum wars dann letztendlich auch eher Letthemgo als Lemgo.


    Gruss

    Robert

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • auch all das buzz-word lastige Geschreibe ändert nichts daran, das auch für Herrn Bohne die Physik keine Ausnahme macht. Sei es in punkto 48dB-Weiche oder beim 'verheiraten' eines langen , vertikalen Bändchens mit nem 'dicken' TMT..


    btw- ne 48db-Weiche in passiver Ausführung ist mehr Monument als Bauteil..:)