Luxman L410, Schutzschaltung spricht während Aufwärmphase kurz an / Umbau Phono-Eingangsstufe

dicker007 · 23. April 2018

Hallo,

1. Schaltet kurz ab (Schutzschaltung)

Mein L410 schaltet während der Aufwärmphase (nach ca. 10 Minuten) meistens 1x kurz ab. Danach läuft er wieder tadellos und die es gibt keine Aussetzer mehr. Hat jemand einen Tipp was das sein kann?

2. Eingangskapazität Phono ändern

Ich bin dabei mir einen alten Thorens TD 160MK2 herzurichten und müsste hierfür ggf. die Phono-Stufe leicht modifizieren. Laut einem Test aus einer alten Stereoplay soll die Eingangskapazität beim L410, 460pF betragen!? Für ein neues System (z.B.: Goldring 1042) werden 150-200pF benötigt. Meine Frage: Kann ich durch eine einfache Reduzierung der Kapazitäten im Eingangskreis (C101a & C102a, s. Foto) die Eingangskapazität absenken?

Phono-Eingang.JPG

Falls das so einfach geht, welchen Wert würdet ihr einbauen?

Danke und VG

Michael

hoerohr · 23. April 2018

Hallo Michael,

mess mal mit einem Multimeter die Gleichspannung am LS-Ausgang. Kann gut sein, das diese etwas weiter ausschlägt, und sich dann irgendwann unterhalb des vorgegeben Grenzwertes einpendelt. Sowas kann man in der Regel einstellen. Service Manual gibt es auf HiFi-engine - aber das hast du ja wahrscheinlich schon.

Wenn der Wert über +/- 20 oder gar 50 mV ausschlägt, dann liegt es daran.

zu 2. da kann dir dieter12 was dazu sagen, der hat die komplette FTZ-Schaltung am Eingang rausgeworfen.

Gruß

Matej

dieter12 · 23. April 2018

Michael,

L101/L102 (mit Draht brücken) C101/C02 entfernen. Das braucht kein Mensch...

Grüße

Dieter

Jörg K · 23. April 2018

Ich würd's auch so machen wie Dieter und einen 50pF Kondensator einsetzen. Mit der Kabelkapazität des Thorens dürftest du auf den gewünschten Gesamtwert kommen.

PS: Das hatte ich bei meinem PM14 von Marantz gemacht, das war damals sogar eine Empfehlung des deutschen Vertriebs

dicker007 · 24. April 2018

Vielen Dank für Antworten.

Ich werde die "Phono-Änderung" demnächst in Angriff nehmen und schau mir bei der der Gelegenheit dann die Gleichspannung am Ausgang der Endstufen an.

VG

Michael

dicker007 · 1. Mai 2018

Hallo,

die Schutzschaltung hat wohl angesprochen weil beim linken Kanal der Ruhestrom deutlich zu hoch war. Ich habe es mir einfach gemacht und über den Emiterwiderständen gemesen. Nach ca. 15 Minuten hatte ich links ca. 45mV (also ca. 200mA), rechts ca. 24mV (ca. 110mA). Da definitiv noch nie an den Potis gedreht wurde, habe ich den linken Kanal dann an den Rechten angeglichen. Es gibt ja, was die Höhe des Ruhestroms angeht, ja durchaus unterschiedliche Meinungen und ich wollte an der Einstellung möglichst wenig ändern ...!?

Jetzt bleibt die Endstufe deutlich kühler und schaltet nicht mehr ab.

Mir ist jedoch aufgefallen, dass sich dir Ruheströme in den ersten 15 Minuten R und L etwas anders verhalten. Rechts ist der Endwert nach ca. 3 Minuten schon fast erreicht (ca. 22mV / ca. 100mA) während der Wert vom linken Kanal (ca. 14mV / ca. 60mA) noch etwas hinterherhinkt. Nach einer 1/4 Stunde sind sie dann wieder fast gleich. Vielleicht hat da noch jemand ne Idee ob ich da was tun muss?

Die Änderung im Phono-Eingang habe ich auch durchgeführt und zunächst keine gravierenden Unterschiede bemerkt. Allerdings bekomme ich das passende System erst i.l.d.Woche. Werde dann nochmal berichten ...

VG Michael

dicker007 · 1. Mai 2018

... kann ich die Potis eigentlich gegen Piher PT15 ersetzen?

hoerohr · 1. Mai 2018

Hallo Michael,

über die Emiterwiderstände messen war richtig, allein das gibt den wahren Zustand wieder.

Auch das einmessen auf den niedrigeren Wert halte ich für sinnvoll. Die Transistoren sind von sich aus schon schnell genug um mit dem niedrigerem Wert klar zu kommen.

Bezüglich des Trimmers: was besseres zu benutzen macht an der Stelle Sinn, ob die Piher dafür ausreichend gut sind weis ich nicht. Wenn, dann die PTC15, also die Cermet-Variante. Für welchen ich die Hand ins Feuer sind diese hier - https://www.buerklin.com/de/ce…0000000.20120000.20121100 - selbst nach über 20 Jahren halten die in meinen Endstufen den Ruhestrom stabil, und das auf 0,1mV genau. Und das bei allen einstmals verkauften Endstufen.

Gruß

Matej

dicker007 · 4. Mai 2018

Hallo zusammen,

wie versprochen, eine kurze Zusammenfassung der durchgeführten Modifikationen.

Zitat von hoerohr

.... Wenn, dann die PTC15, also die Cermet-Variante. Für welchen ich die Hand ins Feuer sind diese hier - https://www.buerklin.com/de/ce…0000000.20120000.20121100 - selbst nach über 20 Jahren halten die in meinen Endstufen den Ruhestrom stabil, und das auf 0,1mV genau.

... vielen dank für den Tip. Der Lux. läuft nun seit mehreren Tagen ohne Abschaltung. Ich werde bei nächster Gelegenheit die von dir empfohlenen Potis einbauen.

Mittlerweile habe ich auch meinen Plattenspieler (Thorens TD 160MK2 mit Transrotor Ucello Reference) soweit fertig und testen können. Das Transrotor (Baugleich mit Goldring 1042) benötigt ja eine Eingangskapazität von 150 - 200pF und das hat ohne Modifikation überhaupt nicht gepasst. Ich habe das komplette Eingangsfilter entfernt (überbrückt) und jeweils ein Parallel-C von 47pF eingebaut! Vorher habe ich mit diversen Kapazitätswerten (mit T-Adapter direkt an den Chinchbuchen angeschlossen) getestet und zwischen der 47pF Variante und ohne Parallel C keinen großen Unterschiede heraushören können. Rein rechnerisch [47pF + 33pF (C201 direkt am Eingang vom FET) + ca. 120pF (Kabel)] müsste das auch ziemlich genau hinkommen!? Sicherheitshalber habe ich am Ausgang der Endstufen geprüft ob ggf. höchfrequente Störsignale auftreten, war aber alles soweit OK!

Danke nochmals an alle für die Unterstützung.

VG Michael