Beinflusst die Riemendicke die Umdrehungszahl- Hat H. Barske recht.

  • da habe ich bei Riemenlieferanten , speziell aus dem HiFi Zubehör Sektor , was völlig anderes gehört .


    Bis hin zur persönlicher Beleidigung ging dies , als ich erwähnte das Übersetzungsverhältnis würde sich ändern

    Hifi-Zubehör Sektor, klar doch :thumbup:


    Als ich mein erstes Laufwerk entwickelt habe, stand ich auch vor dem Problem. Man kann ja nicht alles wissen, mein Spezialgebiet waren eher die Lager und Resonanzoptimierte Zargen. Tonarmbasen und deren Befestigung, Entkoppelung des Motorgehäuses, Füße etc... Aber der Antrieb? Da war ich bis dahin lediglich Amateur. Was mir sofort klar war, das die einfache Berechnung des Übersetungsverhältnisses zwischen Pulley und Teller nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Von den "Experten" hörte ich nur Wischi-Waschi, einen richtigen Ing. auf dem Gebiet konnte ich damals nicht so einfach ausmachen. Habs dann sein gelassen, und eine manuelle Nachjustage vorgenommen, be jedem einzelnem Laufwerk. Pulley und Teller waren nach der einfachen Pulley/Teller Übersetzung berechnet und gefertigt. Was war - alle Player liefen zu schnell. Da schon allein bei der Fertigung Toleranzen auftraten - ja, selbst bei CNC-Fertigung, wenn auch recht wenig - war die manuelle Nachjustage eh erforderlich.


    Das war jetzt mal ein Fall aus der Praxis.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • War heute mal am Tippen und Rechnen für mich. Der idealisierte Riemen zur Veranschaulichung ist fertig, auch inkl. Pulleyberechnung. Auch eine kleine Fertigungstoleranz beim Pulley mal veranschaulicht. Bei einem Durchmesser plus 2/9 mm dreht der Teller schon 0,8 Prozent schneller. Alleine der Abschnitt hat schon drei Seiten.


    Die neutrale Faser nimmt man zur Berechnung der notwendigen Riemenlänge. Mal den Kram einfach formuliert: Unter der Spannung über die beiden Scheiben verformt sich der Riemen. Je höher dieses wirkt, um so weiter wandert die neutrale Faser nach innen. Jedoch ist diese nicht für das Übersetzungsverhältnis zu gebrauchen. Wäre jenes der Fall, könnten wir den Motor vom Drehers weit weg stellen, ohne dass die Geschwindigkeit des Tellers abnimmt. Der Außenrand des Riemens an den Scheiben ist wichtig, jedoch wiederum dumm gelaufen, es einfach zu verallgemeinern. Der Riemen ist leider dünner als ohne Belastung und jenes ärgert einen wieder. Für mich werde ich noch ein paar Berechnungen tätigen und auf meiner Facebook-Seite posten. Jenes hier zu posten ist leider wegen der Seitenanzahl nicht so schön.


    Als Selbstbauer ist es wohl besser, einen definierten Abstand bzgl. Motorachse und Tellermiite (soll Tellermitte heißen, Rechtschreibüberprüfung schlägt Tellermine vor :-)) zu haben (Riemenlänge spielt natürlich auch eine Rolle) und den Pulley etwas zu groß vom Durchmesser zu drehen, um ihn dann mühevoll anzupassen. Matej hatte wie oben geschrieben, leider auch Erfahrungen damit gemacht...


    Da ich selber auch einen Riemenläufer habe und mir der Riemenkram auf den Keks geht, neuer Riemen, anderer Durchmesser (Fertigungstoleranzen), hatte ich mir eine Motorsteuerung zugelegt. Mit einer speziellen Meßschallplatte, die ich entwickelt hatte, stelle ich mittels zur Hilfnahme von Ozzy ;) die Drehzahl ein. Manchmal denke ich noch an meinen ehemaligen Micro Seiki BL-91, da gab es noch Pitch-Regler...


    Hatte mit dem Riemenkram vor einigen Jahre eine Diskussion mit einem renommierten Hersteller. Ich teilte denen mit, dass man eine Geschwindigkeitsfeinregulierung (gab es damals bei denen nicht) bräuchte oder eine Regeltechnik, die vom Plattenteller die Ist-Drehzahl abgreift und entsprechend, falls, notwendig, eingreift. Mittlerweile haben sie es...


    Bin gerne bereit darüber hier zu diskutieren, aber bitte ohne Beleidigungen, darauf habe ich keinen Bock. Dann kann ich lieber auch Mucke hören...


    Gruß


    Torsten

    Technics SL-120 + SME 3009S2 + Technics EPC-205CMK3, Clearaudio Solution + Swing Headshell + TECHNEAUDIO DL-103, OTTO Aikido 1+ Sonderanfertigung, Clearaudio Smartphono, McLaren 603, McLaren 703, Dynaudio 72SE, Monitor Audio M2 MK2, Lowther Hörner, Fostex NF-01A, Terratec Phase X24FW, Denon DCD-2560, Advance Acoustic MCD-203II, MindPrint Di-Port, Lake People ADC F27, Behringer Ultramatch SCR2496, MIT MH770 Twin Series 2, Spectral MI-500 Shotgun, Ortofon Virgo und vieles mehr...

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  • Deswegen liebe ich eine Riemenstärke , in der die Diskussion über die Nullphase akademisch wird , eine Nebenstrang in der Diskussion ist die Frage ob der Riemen auf einer balligen oder zylindrisch gedrehten Lauffläche laufen soll .

    G / Otto

  • Hallo zusammen,
    @Torsten: und wenn ich die Geschichte Revue passieren lasse, wird mir klar, warum ich noch ganz andere Probleme hatte. Motor mit hoher Drehzahl, Riemen über den Aussenrand des Tellers. Das ergibt einen sehr kleinen Durchmesser am Pulley. So machen sich 1/10 mm mehr gleich mit ca. 10% bemerkbar. Habe später auf einen Motor mit deutlich geringerer Drehzahl umgestellt, und damit die Probleme um gut 95% gesenkt


    @Otto: "ein Nebenstrang in der Diskussion ist die Frage ob der Riemen auf einer
    balligen oder zylindrisch gedrehten Lauffläche laufen soll"


    Da klinke ich mich dann einfach aus und lese gebannt was da so geschrieben wird.


    Leg los, ich warte :D


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Na komm schon Matej.


    Die Vorspannung kann bei einer balligen Lauffläche , nie gleichmässig auf die Riemenlauffläche , wirken ......Umfangskraft :S


    War das schon alles? Ich habe mit einer richtigen Abhandlung gerechnet...
    ... oder willst du die Büchse der Pandora wieder schließen ?(

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Moin,
    der Dubbel* empfiehlt nur bei absolut parallelen Achsen die zylindrische Form, also wär eher ballig angesagt. Dazu kommt noch die vertrackte Eigenschaft, dass ein Riementrieb nur durch Schlupf Kraft übertragen kann...dies gilt für alle nicht formschlüssigen dynamischen Kraftübertragungen....wie auch für Winterreifen auf der Eisplatte 8).
    Nochmals, auch für Physiker, bei homogenen, d.h. ohne Materialmix oder Gewebeinlagen, Rund-und Flachriemen bleibt bei der Umschlingung nur in der neutralen Phase die Riemenlänge und damit auch die Geschwindigkeit konstant und genauso groß wie die Geschwindigkeit des Riemens auf der geraden Lauflinie. In der Umschlingung wird das Riemeninnere gestaucht und die äußere Riemenhälfte gedehnt. Bei gleicher Winkelgeschwindigkeit läuft bedingt durch den unterschiedlichen Radius die innere Seite des Riemens langsamer und die äußere schneller.
    Das Übersetzungsverhältnis zwischen Pulley und Teller wird also bestimmt durch das geometrische Übersetzungsverhältnis und den Schlupf. Das geometrische Übersetzungsverhältnis wird bestimmt durch die Durchmesser der "Riemenscheiben", der Form der Reibflächen der Riemenscheiben, der geometrischen Form des Riemens.
    Der Schlupf wird bestimmt durch die Reibzahl µ zwischen den Materialpartnern Riemenscheibe und Riemen, der Elastizität des Riemenmaterials und der dazugehörigen Vorspannung des Riementriebes, sprich der Riemenlänge und dem Abstand der Drehachsen. Die Riemenspannung sorgt für die notwendige Normalkraft zwischen den Reibungspartnern.
    Bei Angelschnüren, Platine Verdier, oder Tonbandvorlaufband kann man bei der Berechnung getrost die neutrale Phase vergessen, hat im Gegenzug aber materialbedingt mit extremem Schlupf zu kämpfen.
    Der Wechsel auf einen neuen Gummiriemen vermindert s.o.nicht nur whoosh and flutter, sondern hebt auch durch größere Vorspannung durch weniger Schlupf und größere Dicke die Tellerdrehzahl wieder an.
    Bei vielen Plattenspielern wie z.B. klassichen Thorens ist der Motor in drei verstellbaren Punkten gelagert, durch einfaches Einstellen der Schrauben kann man so einfach für parallele Achsen und für konstante Laufhöhe des Riemens sorgen. Bohrturmbesitzer leiden teilweise unter Riemexperimentierzwang :whistling: und dem zu wählendem Abstand der Motordose 8) .
    Ich genieße meinen SP15 Direkttriebler.
    Gruß Kalle


    * Dubbel, Standardnachschlagewerk für Maschinenbauer


  • Ich genieße meinen SP15 Direkttriebler.


    Cooler Dreher, liebe meinen SL-120...

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  • In "extrem" Situationen merkt man schnell den Unterschied von einer zylindrischen zur balligen Lauffläche .


    Der Schlupf ist bei zylindrischer Lauffläche geringer , als bei einer balligen Form . Die Dehnung ist am grössten bei dem grössten Durchmesser der Drehscheibe / Pulley und die kann an den Aussenränder des Riems nur kleiner sein , als bei der zylindrischen Form.

    G / Otto

    Einmal editiert, zuletzt von Kawumm ()

  • Bei gleicher Winkelgeschwindigkeit läuft bedingt durch den unterschiedlichen Radius die innere Seite des Riemens langsamer und die äußere schneller.


    Muss ja auch so sein. Aufgrund der stärkeren äußeren Spannung im Material wird jenes zur Schwachstelle...


    Maschinenbauer reduzieren manche Probleme, was in der Realität auch Sinn hat ;) Hatten aber dafür immer coole Parties.


    Wie du hier den Schlupf beschreibst, wird es einige irritieren. Reibung und Schlupf, der Zusammenhang für den "stabilen" Lauf... Jetzt werden viele Angst haben, dass bei ihnen der Riemen nur noch am Rutschen ist.


    Gruß


    Torsten

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  • Hi Matej,
    ich habe das Kästchen aufgemacht :D .
    Es ist ja nicht so, als wäre die Technik des Riementriebes neu :whistling: . Als kleiner Dötz stand ich bewundert davor, aber die Offene Kiste oben füttern durfte ich noch lange nicht.
    https://www.youtube.com/watch?v=XZTruyrmYcc
    Als Sechsjähriger war ich dann lieber ohne Riemen mit dem Lanz auf dem Feld unterwegs :thumbup: .
    Notwendiges Zubehör war damals ein dicker Klotz hartes Bienenwachs zur Reibungsverbesserung, draufhalten genügte, und Nagelscharniere zum Flicken bei einem Riss.
    @Torsten, ich mache einen Versandhandel für HiFi-Bienenwachs auf ;) .
    Gruß Kalle

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  • @Torsten, ich mache einen Versandhandel für HiFi-Bienenwachs auf


    Cool,


    bin dabei, wenn du noch jemand brauchst ;) Als Premium-Line Öko-Bienenwachs, kostet extra dann... Ach ja, man könnte zur Optimierung die Bienenstöcke mit bestimmten Musikrichtungen beschallen. Was hältst du von dieser Idee?


    Gruß


    Torsten


    P. S.: der Lanz ist Hammer, fetter Sound :)

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  • Oha, ob jetzt einige am Leiden sind? Hauptsache dreht und klingt...


    Hier mal 'ne richtige geniale Wiedergabemaschine ;)


    https://www.youtube.com/watch?v=IvUU8joBb1Q


    Gruß


    Torsten

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