Wer kennt diesen Plattenspieler, Bj. 1994, vertrieben durch NAD

  • Moin an die Runde,
    kennt jemand von Euch diesen Plattenspieler?



    Hier ein Bild, extra ohne die schwarze Filzauflage. Detailbilder gibt es weiter unten.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/50305/



    Es muss 1994 gewesen sein als meine Schwester einen neuen PS suchte. Ich empfahl ihr damals dieses für damalige Verhältnisse puristische Modell, weniger aus Erfahrung als nach dem Motto "was nicht dran ist, geht auch nicht kaputt...".
    Vor ca. 10 Jahren gab meine Schwester das Plattenhören auf und schenkte mir das Gerät, leider ohne die verloren-gegangene Staubschutzhaube.
    Der Abspieler löste damals meinen Siemens RW666 ab, dessen Tonarmlift schwächelte (die Entsorgung anlässlich eines Umzuges bereue ich heute noch...), und nun, da ich endlich meinen Thorens TD146 aktiviert habe, frage ich mich, womit ich all die Jahre ganz zufrieden Musik gehört habe.



    Dieser PS kam damals jedenfalls im NAD-Karton, hat aber selber keinerlei Schild auf dem NAD steht (das war wahrscheinlich auf der Haube). Der Hersteller war höchstwahrscheinlich auch nicht NAD selbst und wenn, hat NAD zumindest Einiges zugekauft. Das Steckernetzteil ist bis auf den Thorens-Schriftzug identisch mit dem des TD146: "Type: FW6199, Output: 16V~, 160mA".



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/50306/



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/50307/



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/50308/



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/50309/



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/50310/



    Da ich im Netz kein solches NAD-Modell gefunden habe, hier meine Fragen: Wer baute diesen PS? Sind vielleicht Rega-Teile verbaut?



    Gruss,
    Peter

    "Es ist alles eitel" (A. Gryphius) - "Es war nicht alles schlecht" (J. Weist)

    AAA-Mitglied :)

  • Moin Peter,


    das ist ein NAD 520 MK II glaube ich, hergestellt von Tesla in Litovel, Tschechien.
    Das Gerät wurde von Tesla allerdings auch unter eigenem Markennamen verkauft, es gab auch einen Lenco-Spieler mit ähnlichem Laufwerk aber anderem Arm.


    Der in Litovel ansässige Konzernteil Teslas ist heute ein eigenständiges Unternehmen, heißt SEV und produziert vor allem für Pro-ject Hifi-Geräte.


    Viele Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo!


    Sieht exakt aus wie mein System Fidelity, ein Tesla-Derivat.
    Eiert der Teller? Meiner hat leider einen ziemlichen Höhenschlag, ein Schwachpunkt der Teslas.


    Grüße Raphael

  • Hallo zusammen,
    vielen Dank für die Antworten. Also ein Produkt von Tesla mit Verwandschaft zu Project? Zum letzten Punkt gibt es ja ganz gegensätzliche Aussagen.
    Und ja, der Teller hat einen leichten Höhenschlag, wieviel muß ich mal messen. Die Frage ist, wie sich das auswirkt; bei 33 U/min wäre das eine 1,8 Hz-Schwingung. Das sollte jedenfalls nicht die Resonanzfrequenz treffen, nur wie bekomme ich die zur Berechnung notwendige effektive Tonarmmasse raus?
    Für eine Resonanzfrequenz von 8Hz und eine Compliance von 15µm/mN ergeben sich 26,4g. Ist so ein Wert realistisch? Weiss jemand mehr zum Tonarm?


    Viele Grüße
    Peter

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    AAA-Mitglied :)

  • Letztlich müßte man die Resonanz messen können; da gibt angeblich Testschallplatten, die so etwas bieten. An den Ausgang müßte man dann wahrscheinlich ein Oszilloskop anschliessen, um ein verläßliches Ergebnis zu erhalten.
    Ich habe noch mal mit 10 Hz Resonanz und 15µm/mN gerechnet; dann käme der Tonarm auf ca. 11g (mit TA 17g) effektive Masse (26g insgesamt scheinen da eher am oberen Ende zu liegen). Es scheint, als habe man bei der Kombination Tonarm/TA doch recht grosse Variationsmöglichkeiten um eine vernünftige Resonanz hinzubekommen, und sei es mit Zusatzgewichten am TA.
    Aber es wäre schön, wenn jemand mehr zur Resonanzbestimmung bei unbekannter eff. Tonarmmasse sagen könnte.
    - Peter

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    AAA-Mitglied :)

  • Testschallplatten haben entsprechende Tracks mit tieffrequenten Tönen. Bei der Shure TTR117 wird beispielsweise jede einzelne Frequenz angesagt. So hat man eine Orientierung. Wenn die Resonanzfrequenz erreicht ist, beginnt der Tonarm heftig zu schwingen. Das sieht man mit blossem Auge, man benötigt kein Messgerät.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Jörg,
    danke für den Tip. AAA-Mitglieder bekamen früher doch eine Testplatte (ich leider schon nicht mehr :thumbdown: ) - sind da auch die benötigten Frequenzen drauf?
    Gruss,
    Peter

    "Es ist alles eitel" (A. Gryphius) - "Es war nicht alles schlecht" (J. Weist)

    AAA-Mitglied :)

  • Zitat

    Eiert der Teller? Meiner hat leider einen ziemlichen Höhenschlag, ein Schwachpunkt der Teslas.


    Grüße Raphael

    Hallo Raphael,
    ich habe nachgemessen: Die Tellerrandoberkante variiert um ca. 1,3mm in der Vertikalen. Der Subteller läuft dagegen absolut gerade (sofern ich das mit der mir zu Verfügung stehenden Schieblehre beurteilen kann). Ich nehme an, bessere Teller werden aus dem Vollen gedreht. Dieser scheint aus Guss und hat sich entweder beim Abkühlen verzogen oder die Form war ungenau.
    - Peter

    "Es ist alles eitel" (A. Gryphius) - "Es war nicht alles schlecht" (J. Weist)

    AAA-Mitglied :)

  • Hallo Peter!


    Ja, das alte Leiden.
    Übrigens passt der Project 1-Teller nicht richtig auf den System Fidelity (tut es schon irgendwie, ist aber am Rand anders gebaut).
    Auch ein Plexi-Teller statt des Gusses sieht einfach so draufgelegt dämlich aus, wenn er keine Vertiefung für den Sub hat.
    Die Tesla-Teller haben meist Unmengen von Wuchtbohrungen, und der Guss ist nicht immer gelungen.


    Grüße Raphael

  • Moin zusammen,


    ich habe am WE auf den Flohmarkt einen NAD 520 MK II für ganz kleines Geld mit bekommen.

    Was aber fehlt ist das Netzteil.

    Wer kann mir sagen wie viel Volt und wo + ist? Innen oder außen am Stecker?


    Danke und Gruß Jürgen

  • Moin,

    16V Netzteil, etwas Öl für Motor und Lager und er läuft.

    Nächste Frage:

    Wie bekomme ich den Subteller aus dem Lager? Der Teller lässt sich etwa 3-4mm hochziehen, dann kommt ein Klock und auch durch drehen im Uhrzeigersinn bekomme ich den Subteller nicht aus dem Lager.
    Hat jemand einen Tipp?


    Danke Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    also erstmal, es ist ein Tesla/Pro-ject was du da hast.

    Die Welle ist mit einem Sicherungsring versehen. Dieser kann entfernt werden, wenn man das Lager unten öffnet. Dazu sollte es vorher ausgebaut werden.

    Bei der Gelegenheit bitte den Lagerspiegel kontrollieren ob er schon durchgelaufen ist.

    Tipp: Über diese Verschraubung kannst du in Grenzen auch den VTA einstellen!


    Viele Grüße

    Dieter