Vinyl von MFSL Pressungen

  • Wenn man eine MFSL Pressung gegen eine Lichtquelle hält, kann man durch das Vinyl schauen.Zitat: To demonstrate just how pure the vinyl of an Original Master Recording is, hold one up to the light . You can actually see throught it . Liegt dies tatsächlich nur an der Reinheit (Virgin Vinyl ) des verwendeten Materials ? Ich weiß die meisten halten ihre Platten nicht gegen das Licht , sondern legen sie auf den Plattenteller ! HaHa !
    Hätte mich trotzdem intressiert ob dies bei anderen Plattenfirmen auch auftritt ,oder nur damals bei JVC .
    Freue mich schon auf Eure launigen Antworten. Gruß Stefan.

  • Gefährliches Halbwissen führt zu vermeindtlich falschen bzw. halbwahren Aussagen.


    Zunächst mal betrifft es nur die 1. Serie der MFSL-Ausgaben von etwa 1978-1983. Das sind die 120-140g Pressungen.


    Die UHQR-Ausgaben aus dieser Zeit waren schon 200g-Pressungen und NICHT durchsichtig, ebenso die MFSL-Ausgaben der 2. ANADISC-Reihe aus den 90ern.
    Heutige MFSL-Ausgaben haben damit schon garnichts mehr am Hut. Heute muss man sogar noch unterscheiden was es ist.


    Ich gewöhne mir nämlich schon langsam ab MFSL zu sagen, sondern unterscheide heute zwischen OMR (Original Master Recording), was früher auf alle MFSL zugetroffen hat, und MoFis. Da steht zwar auch Mobile Fidelity Sound Lab drauf, ist aber eben keine OMR mehr.


    Wie dem auch sei, es gab noch mindestens 2 andere Audiophile-Labels, die in dieser Spät-70er / Früh-80er Zeit dieses Vinyl verwendet haben. Dieses sahen entweder so:


    http://www.ebay.de/itm/LP-Supe…c_CDs&hash=item5ae40cada8


    oder so aus:


    http://www.ebay.de/itm/Supertr…c_CDs&hash=item3a6f6bf686

    Einmal editiert, zuletzt von G.J.Body ()

  • Hallo zusammen,


    meine UHQR "Crime.../Supertramp" ist durchsichtig, zwar nicht ganz so stark durchscheinend wie die alten Standard-MFSL aber gerade im unmodulierten Auslaufbereich gut erkennbar. Zudem gibt es in meiner Sammlung zahlreiche andere Firmen (audiophile Label ausgeschlossen!!), die ein leicht transparentes Vinyl verwendet haben. So z.B. einige Teldec-Pressungen oder auch aus dem normalen PoP/Rock-Bereich (meist USA). Warum das so ist - keine Ahnung.


    So geräuscharm wie die alten MoFi's über die Jahre/Jahrzehnte geblieben sind, möchte ich alle LPs gerne haben. Bleibt leider ein unerfüllter Wunsch.


    Grüße aus Nettetal
    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin

  • Hallo.


    Ich habe eine Henry-Rollins-Band LP "Weight", die ist auch aus durchsichtigem Vinyl. Meines Erachtens wurde da einfach das Ruß bzw. die Farbe weggelassen. Letzten Endes ist das Plattenmaterial auch nur eine Art von PVC, und ein Haufen von Zusätzen bestimmen Farbe und Eigenschaften.


    Gruss,
    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD


  • meine UHQR "Crime.../Supertramp" ist durchsichtig, zwar nicht ganz so stark durchscheinend wie die alten Standard-MFSL aber gerade im unmodulierten Auslaufbereich gut erkennbar



    Hallo, Probe aufs Exempel gemacht und ja, wenn man sie direkt vor eine 60 W Spotlampe hält ist sie tatsächlich durchsichtig. Normales Tageslicht (es sei denn in die pralle Sonne gehalten, kann ich derzeit in Ermangelung an Sonne leider nicht testen <img src=" height="17"> ) reicht nicht um dies zu sehen, aber es stimmt.



    @ McRiem



    Du meinst aber nicht sowas:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/35244/



    weil das hat es ja schon einige Male gegeben.

  • N'abernd,


    das angesprochene japanische Super-Vinyl von JVC (Japan Victory Company) war kürzlich schon mal Gegenstand eines Thread's.


    Soweit ich weiss, ist PVC von Hause aus farblos, also klar. Durchsichtige LPs sind daher an sich nichts ungewöhnliches, Ryko-Disc's z.B. (u.a. mit diversen David-Bowie-VÖ) sind "serienmäßig" durchsichtig. Ebenso gibt es bekanntlich farbig-klares Vinyl, z.B. in blassblau eine Version der "Divison Bell", in grün Peter Green "In the skies", oder todschick in rot und grün Lonnie Gordon "Badmood".


    Die schwarze Färbung rührt m.W. von einer Partikel-Beimischung her, ähnlich Ruß. Diese führt neben der standardmäßig undurchsichtigen Schwärzung allerdings auch zu höheren Abtastgeräuschen. Welche Ingredienzen JVC seinerzeit alternativ verwandte, wurde als Betriebsgeheimnis gehütet und daher, glaube ich, nie geklärt. Selbst auf den Informationsblättern etwa von MFSL wurde es seinerzeit nur allgemein als besonders hochwertig beworben, ohne genaues zu verraten.


    JVC hat das Vinyl natürlich auch für die eigenen Pressungen verwendet, ich habe hier z.B. eine Doppel-LP "Glenn Miller Orchestra" VIP 9201-2 von 1979 aus demselben Material. Die "Audiophile Series" von A&M wurde ja schon erwähnt, hier wurde durchweg ebenfalls das Super-Vinyl verwendet. Das einzige, ebenbürtige Konkurrenzprodukt seinerzeit war das deutsche Teldec-Vinyl, das z.B. bei Nautilus, Sheffield, Reference-Recordings verwendet wurde. Audioquest und "Vital"-LPs (1991f) allerdings scheinen mit einem dem JVC sehr ähnlichen Vinyl, aber bei RT in den USA produziert zu sein.


    Grüße,
    Reinhard

    "Mein Gehirn braucht kein Blut, es muss nur feucht gehalten werden" Al Bundy/Eine schrecklich nette Familie

  • Hallo Zusammen,


    vielleicht hat gar kein highfideles Supervinyl damit zu tun, dass das der MFSL - Pressungen aus den 70er Jahren durchsichtig ist, sondern eine viel profanere Erklärung: Wir hatten Mitte und Ende der 70er Jahre zwei Ölkriesen. Ich erinnere mich noch an die autofreien Sonntage, die ich damals als kleiner Junge erlebt habe. Vielleicht war es einfach nur eine Folge der Verknappung von Erdöl, dass die Platten so durchsichtig waren.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Damit wir uns nicht falsch verstehen , die Platten sind SCHWARZ. Und das mit dem durchscheinen ( was aber stimmt ) ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen , sondern steht bei mir auf vielen ORGINAL MASTER RECORDING Innenhüllen . Gruß Stefan.

  • Moijn nochmal,


    der Hinweis mit dem durchsichtigen Vinyl war wohl irreführend und nicht klar formuliert.


    Natürlich sind die frühen MFSL oberflächlich "schwarz", jedoch im Gegenlicht durchscheinend wie eine starke Sonnenbrille. Im Gegensatz zum sehr dunklen, herkömmlichen LP-Material, durch das man selbst mit starkem Hintergrundlicht nicht hindurchsehen kann. Ursache ist, dass JVC die erwünschte "Schwärzung" auf einem anderen Weg erreichte, als durch Rußpartikel. Der Kunstgriff besteht in der Verdunkelung oder Verschattung, nicht umgekehrt darin, tiefschwarzes Vinyl transparent zu machen.


    Ferner behauptete MFSL, daß das "Super Vinyl" neben der Störgeräuscharmut weitere Eigenschaften besäße:
    "Quiet playing surfaces are mandatory, but only part of the story. Mobile Fidelity specifies a particular material formula known as Super Vinyl. It was originally developed for CD-4 discs, wich required antistatic properties, longer wear, quiet surfaces, and rigid grove walls. Because Super Vinyl has no "memory", you are encouraged to play our discs over and over, without "rest" between plays. It is necessary, if you have noticed, to "rest" ordinary pressings (soft vinyl) between plays, sometimes up to 24 hours, because the groove walls tend to give and stretch out of shape with each play. The audible difference is most annoying, particularly when an ordinary pressing is compared with our Super Vinyl Pressing. (...) The Victor Co. of Japan (JVC) is the sole producer of this vinyl and also presses our discs." Zitat Produktinfo "An audiophile's dream come true!"


    Grüße,
    Reinhard

    "Mein Gehirn braucht kein Blut, es muss nur feucht gehalten werden" Al Bundy/Eine schrecklich nette Familie

  • G.J.Body hat wirklich alles dazu gesagt und auch seine "Fehleinschätzung" :D bezüglich der UHQR´s korrigiert. Das mit den A&M-Audiophile-Pressungen kann ich auch bestätigen. Ich habe auch ein paar "normale" Japan-Pressungen die zumindest optisch ("durchscheinen") und akustisch (geringer Nebengeräuschpegel) auf "Virgin"-Vinyl schliessen lassen. Hat jedoch der Toningenieur die Aufnahme verhunzt, kann auch das Vinyl nix mehr retten :D


    Gruß


    Klaus

    “I don't know why but everybody has a hit in Germany. You know, David Hasselhoff had a hit in Germany, a number one. I had a number one in Germany. I guess they just don't know much about music over there.”


    Lee Majors