Symmetrische RIAA-Vorstufe für SPU - Ideensammlung

  • ... In einem Fall laufen D3a, deren Vorspannung über den Gitterableitwiderstand erzeugt werden (Kathode=0V) seit 7 Jahren. Die E810F läuft z.B. bei 0V. Arbeitspunkte wie am ersten Tag.


    Hallo Martin,


    es ist eine Eigenheit des Betriebes mit Gitteranlaufstrom, dass sich der Arbeitspunkt durch Abläufe in der Röhre auch über die Alterung stabil hält. Für sehr kleine Signalspannungen und niedrigen Quellwiderstand ist das bestimmt eine Variante.


    Einen Abblockkondensator benötigst Du dennoch, sonst funktioniert diese Schaltung nicht.


    Gruß Andreas


  • Deine Schaltung erinnert mich stark an Lynn Olson (nutshellhifi).


    Über eines musst Du Dir dabei allerdings im Klaren sein, dass die Klangchrakteristik eines differentuiellen bzw. in Deinem Fall class Apush pull Verstärkers in erheblichem Maße von der Symmetrie der Röhren abhängig ist. Im Grunde genommen hast Du einen push pull Verstärker, der im Idealfall alle k2 auslöscht und die k3 der beiden Röhren addiert und etliche dB darunter einen single ended Verstärker, der durch die Unsymmetrie der beiden Röhren entsteht.


    Hallo docali


    Ja, das ist ganz genau die WE-Schaltung, die Lynn Olson vor 15 Jahren sozusagen wiederentdeckt hat und dann in Form seiner Verstärker Raven, Amity und Karna vorgestellt hat. :thumbup:


    Seit 2 Jahren bastele ich an meinem Raven, habe daran viel herumprobiert und gelernt. Vorher hatte ich noch nie mit Röhren zu tun, deshalb dauert bei mir immer alles etwas länger. :rolleyes:


    Im Raven habe ich auch verschiedene Röhren wie 5687, E182CC und 6N6P ausprobiert, die intern auch mal mehr oder weniger gleich waren und das beeinflußt den Klang des Verstärkers wie du schon sagst deutlich. Sind die beiden Trioden recht eng toleriert, ergibt sich ein sehr reiner und sauberer Klang, der absolut nichts mit dem zu tun hat was gemeinhin als der warme und weiche Röhrenklang genannt wird.
    Je ungleicher die Trioden sind desto mehr geht es aber in diese Richtung, wahrscheinlich wegen des "virtuellen" Eintaktverstärkers, der ja dann unterhalb des weiterhin perfekten Gegentaktverstärkers spielt.


    Jedenfalls bin ich sehr zufrieden mit dieser Schaltung, sie ist schön einfach, so daß auch ich als Laie sie relativ gut verstehen kann und sie ist robust, also man kann sie eben auch mit nicht selektierten Bauteilen erfolgreich aufbauen.
    Nur der Preis ist halt heftig, die Übertrager gehen schon ganz gut ins Geld. ;(


    Naja, und nun dachte ich mir, vieleicht ist es ja auch möglich eine Phono-Vorstufe nach diesem Prinzip aufzubauen und so ist dieser Thread entstanden. Lynn Olson hat ja leider nie einen Vorschlag gemacht und ist heute ja wieder ganz in seinem Lieblingsthema, der Lautsprecherkonstruktion vertieft.


    Gruß
    Michael


  • Wozu eigentlich eine Konstantstromquelle mit Sand, wenn du schon Übertrager nimmst?



    Hallo Martin



    Die Quelle stammt aus dem Schaltplan des Raven, wo sie eine Glimmröhre 0D3 speist:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/66198/



    Einen Glimmstabilisator kann ich aber wahrscheinlich in einem Phonoverstärker nicht einsetzen, weil er ja doch ziemlich stark rauscht. Ob die Quelle auch allein einen Vorteil bringt, weiß ich nicht. Über die Stromversorgung und Heizung habe ich noch nicht nachgedacht.



    Was nun die Auswahl der Röhren angeht, muß man vieleicht auch mal was ausprobieren. Jedenfalls habe ich die D3a noch nicht abgeschrieben. Aber ich sehe mir auf jeden Fall auch die Vorschläge von Andreas genau an. Niedriger Innenwiderstand ist auf jeden Fall ganz wichtig und da glänzt die D3a natürlich mit ihren 2,4 Kiloohm.



    Gruß
    Michael

  • Welchen Nachteil hat die letzte Schaltung unter
    http://www.tubecad.com/2007/09/blog0120.htm
    die ja der Schaltung unter post #45 + #47 bis zum RIAA Netzwerk sehr nahe kommt ?


    Hallo A.K.


    Da sehe ich von meinem Standpunkt aus sogar 2 Nachteile. Mir fehlt da der Zwischenübertrager, weil es die Gesamtverzerrungen niedrig hält, wenn man nach jeder Gegentaktverstärkerstufe sofort wieder die Summe bildet.
    Also alles was in der Ersten Stufe an k2 entsteht und nicht im Trafo ausgelöscht wird, steht dann hinter der Zweiten Stufe schon als k4 an.


    Und der andere Nachteil den ich sehe ist der Kondensator im Signalweg. Sicherlich bietet Parallelspeisung (Parafeed) auch eine Menge Vorteile, aber Kondensatoren möchte ich dann lieber doch nicht.
    Dann lieber einen Übertrager mit Luftspalt und dessen kleine Nachteile in Kauf nehmen. Aber dann hätte er auch eine andere Röhre nehmen müssen, denn die 12AU7 hat dafür einen zu großen Innenwiderstand.


    Gruß
    Michael

  • Also alles was in der Ersten Stufe an k2 entsteht und nicht im Trafo ausgelöscht wird, steht dann hinter der Zweiten Stufe schon als k4 an.

    Hier nicht, die zweite Stufe sind ja Kathodenfolger.



    Aber dann hätte er auch eine andere Röhre nehmen müssen, denn die 12AU7 hat dafür einen zu großen Innenwiderstand.


    Der Ausgangswiderstand des Kathodenfolgers ist niedrig.


    Ansonsten wieder ein link der überhaupt nicht in das Konzept von MVD passt.

  • Die Überlegungen sind sicherlich richtig. Die Frage ist nur, inwieweit sich die Nachteile dieser Überlegungen bei einem Hörtest auswirken würden. Das kann aber erst beurteilt werden, wenn man beide Versionen vergleichen könnte. So gesehen ist es vielleicht sogar besser, erst die einfacher zu realisierende Schaltung unter
    http://www.tubecad.com/2007/09/blog0120.htm
    (letzte Schaltung) aufzubauen und darauf aufbauend eine zweite Version ohne Kondensatoren im Signalweg und mit Übertrager.
    Die "eierlegende Wollmilchsau" gibt es ja nicht. Also verbleiben immer Nachteile. Inwieweit welche Nachteile stören, können aber leider nur Hörtests klären.
    Viel gravierender auf die Wiedergabe ist der Einfluß des Aufbaus selbst. Der Königsweg wäre konsequenter Doppel-Mono Aufbau mit ausgelagerter Stromversorgung (also zwei Geräte und zwei Netzteile).
    Ein im Gerät integrierter Trafo, wie bei - auch vielen sehr teueren Geräten zu beobachten, limitiert bereits die maximal erreichbare Qualität drastisch.
    Bei post #14+15 unter
    http://www.diyaudio.com/forums…rcuits-2.html#post3224804
    findet man weitere interessante Ansätze für den Aufbau (nicht in Bezug auf die Schaltungstopologie).

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  • Wie sind eigentlich für niederohmige MC Tonabnehmer die Schaltungen in Gitter-Schaltung (Grounded Grid) zu bewerten wie unter
    http://www.tubecad.com/2007/08/blog0116.htm
    zu sehen?
    Man findet sie in fertigen Röhren-Vorverstärker Modellen ja wirklich selten.

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  • Viel gravierender auf die Wiedergabe ist der Einfluß des Aufbaus selbst. Der Königsweg wäre konsequenter Doppel-Mono Aufbau mit ausgelagerter Stromversorgung (also zwei Geräte und zwei Netzteile).
    Ein im Gerät integrierter Trafo, wie bei - auch vielen sehr teueren Geräten zu beobachten, limitiert bereits die maximal erreichbare Qualität drastisch.
    Bei post #14+15 unter
    http://www.diyaudio.com/forums…rcuits-2.html#post3224804
    findet man weitere interessante Ansätze für den Aufbau (nicht in Bezug auf die Schaltungstopologie).


    Hallo A.K.


    Ja, beim Aufbau kann man extrem viel falsch machen, da braucht es viel Erfahrung um alles optimal zu platzieren. Erfahrung die ich nicht habe und von daher muß ich natürlich vieles ausprobieren und immer wieder ändern.


    Ein ausgelagertes Netzteil halte ich bei einem MC-Vorverstärker für Pflicht. Alles was Trafo und Gleichrichtung heißt, muß in ein externes Gehäuse. Es mag große Könner geben, die das auch in einem Gehäuse Brummfrei hinbekommen, aber ich kann das bestimmt nicht.


    Der Doppel-Mono-Aufbau ist ja bei einer Phonovorstufe eigentlich sowieso vorhanden. Es gibt ja kein Poti oder ähnliches, wo die beiden Kanäle sich räumlich annähern. Von daher kann man schon beide Kanäle in einem Gehäuse unterbringen, das Übersprechen dürfte auch dann um Größenordnungen besser sein als vorn im Tonabnehmersystem.


    Ein Kanalgetrenntes Netzteil halte ich aus dem gleichen Grund für unnötig. Wenn ich die Verstärkerstufen so wie beim Raven mit Stromquellen speisen kann, dann ist eine extrem gute Entkopplung vom Netzteil gewährleistet. Du mußt bedenken daß eine Stromquelle von Gary Pimm so zwischen 8 bis 10 Gigaohm Ausgangswiderstand hat.
    Da findet garantiert kein Übersprechen über das Netzteil statt.
    Auch nicht über elektrische Felder der Zuleitungen. Wir hatten ja weiter oben schon darüber gesprochen, daß das Netzteil bei dieser Schaltung ziemlich unkritisch ist. Die einzelnen Gegentakt-A Verstärkerstufen ziehen annähernd immer den gleichen Strom aus dem Netzteil, egal ob Ruhe herrscht, oder Signal verarbeitet wird.
    Die kleinen Schwankungen gleicht im Hochpegelverstärker Raven der Glimmstabilisator aus. Man stellt die Stromquelle so ein, daß im Ruhezustand etwa 20mA durch die Glimmröhre fließen. Damit ist man auf der sicheren Seite, denn sie stabilisiert in einem Bereich von 5 bis 40mA.


    Es ist hier nicht so wie bei einem Klasse AB Verstärker, wo das Musiksignal die Stromversorgung moduliert! Hier sieht man überall nur stabile und glatte Gleichspannung!


    Gruß
    Michael

  • http://arcdb.ws/MCP33/ARC_MCP33_schematic3.jpg
    hat aber mit dem Thema wieder nichts zu tun.

    leider öffnet sich die URL nicht, auch nicht, wenn ich sie unter
    http://www.diyaudio.com/forums…ible-group-pcb-buy-3.html
    öffnen will.
    Ist es der Schaltplan des Audio Research Modells "MCP33"?


    alles richtig, trotzdem würde ich ein völlig kanalgetrenntes Netzteil vorsehen, weil man dann die Masseführung wesentlich eleganter ausführen kann. Vorausgesetzt, es geht kanalgetrennt bis zum Lautsprecher weiter, verbinde ich die Massen vom linken und rechten Kanal ausschließlich an der Quelle, also in diesem Fall am TA-System.
    Bei nur einem Netzteil für beide Kanäle ist das naturgemäß nicht möglich.
    JVC hatte mal einen Vollverstärker in Mono-Bauweise, den AX-M9000
    http://www.hifido.co.jp/KW/G/P…10/S0/C11-60005-07126-00/
    ansonsten gab es nicht viel (außer bei reinen Endstufen)
    http://www.diyaudio.com/forums…mp-very-special-rare.html

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  • ausschließlich an der Quelle, also in diesem Fall am TA-System.

    Gerade das geht bei symmetrieschem Eingang nicht.
    Wie so ein System elektrisch sicher sein soll, weiß ich auch nicht.

  • Hallo Andreas,


    das ich bei der Erzeugung der Gittervorspannung durch einen hochohmigen Widerstand einen Koppelkondensator brauche ist klar ;)


    Eventuell wäre diese Art der Vorspannungserzeugung in der ersten Stufe mit Übertrager hier gar nicht so schlecht. Der große Vorteil ist, die Kathode liegt direkt auf Masse. Volle Verstärkung ohne zusätzlichen Ck (ein Übertrager möchte sowieso niederohmig angesteuert werden), weniger Einkopplungen von der Heizung in die Kathode.


    Hallo Michael,


    der Vorteil der Konstantstromquelle erschließt sich mir trotzdem nicht. Worum es einfach machen, wenn es auch komplizierter mit mehr möglichen Fehlerquellen geht ;)


    Es gibt übrigens einen Glimmstabi, der recht rauscharm ist, da man ihm nämlich bei Verwendung der Zündelektroden eine beliebig große Kapazität parallel schalten kann. Nämlich den ZZ1040. Ich habe diesen mal in einer MC Vorstufe eingesetzt.


    Das Netzteil in Doppelmono auszuführen fände ich wenig übertrieben. Die letzte Siebstufe Kanalgetrennt auszuführen dürfte mehr als ausreichen. So ein Tonabnehmer hat eine gerade zu unglaubliche Kanaltrennung ;)


    Viele Grüße,
    Martin

  • Gerade das geht bei symmetrieschem Eingang nicht.
    Wie so ein System elektrisch sicher sein soll, weiß ich auch nicht.

    Das stimmt allerdings (ich vergaß die symmetrische Signalverarbeitung). Für diesen Fall würde ich den linken und rechten Kanal da verbinden, wo alle Masseanschlüsse für die Schirmung angeschlossen werden (Massekabel vom Plattenspieler, Gehäusemasse der Vorverstärker). Möglicherweise reicht bei komplett symmetrischer Signalverarbeitung tatsächlich ein Netzteil für beide Kanäle, da über die Masse ja kein Signaltransport mehr erfolgt. Sicher bin ich mir da aber nicht (müßte untersucht werden).
    Den Satz "Wie so ein System elektrisch sicher sein soll, weiß ich auch nicht" verstehe ich jedoch nicht.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Den Satz "Wie so ein System elektrisch sicher sein soll, weiß ich auch nicht" verstehe ich jedoch nicht.

    Röhrenverstärker werden im Normallfall in Schutzklasse 1 ausgeführt. Das bedeutet es besteht eine Verbindung zwischen dem Schutzleiter und der elektrischen Masse,
    mal direkt, mal über einen Widerstand, NTC, Antiparallele Dioden oder irgendwie anders gearteter Kombination. Wie willst du da die Masse von links und rechts getrennt führen.

  • Röhrenverstärker werden im Normallfall in Schutzklasse 1 ausgeführt. Das bedeutet es besteht eine Verbindung zwischen dem Schutzleiter und der elektrischen Masse,
    mal direkt, mal über einen Widerstand, NTC, Antiparallele Dioden oder irgendwie anders gearteter Kombination. Wie willst du da die Masse von links und rechts getrennt führen.

    Das ist richtig, sofern der (meist unisolierte) Trafo im gleichen Gehäuse sitzt wie der (Vor)verstärker. Man ist gezwungen, das Gehäuse auf die Netzerde zu legen, so daß im Falle einer fehlerhaften Verbindung zwischen dem 220V Anschluß und des Gehäuses der FI Schutzschalter unterbricht.


    Klanglich ist das alles andere als günstig. Deshalb sind für mich alle Audiogeräte mit integrierten Netzteilen Fehlkonstruktionen (egal wie hoch der ansonsten getriebene Aufwand ist), besonders im Falle einer gezwungermaßen zu benutzenden Netzerde (wenn kein hörbares Brummen durch Brummschleifen auftritt, heißt das nicht, das automatisch auch eine hohe Wiedergabequalität vorhanden ist).


    Bei ausgelagerten Netzteilen muß man nur noch die Netzteilgehäuse mit dem Schutzleiter verbinden und nicht die Gehäuse der eigentlichen Geräte.
    Das ergibt erheblich bessere Möglichkeiten des Masseführungs- und Erdungs-Managements.


    Alleine das ist eine Rechtfertigung, in hochwertigen Konzepten ausgelagerte Netzteile vorzusehen.


    Für optimalen Klang hat die Netzerde an den Gehäusen eigentlich nichts zu suchen - leider ist es trotzdem nicht die Regel, Transformatoren mit Doppelisolierung vorzusehen, sofern das Netzteil ins gleiche Gehäuse untergebracht wird (um mit zwei-poligen Netzkabelausführungen auszukommen). Revox z. B. hat das aber immer gemacht.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Bei ausgelagerten Netzteilen muß man nur noch die Netzteilgehäuse mit dem Schutzleiter verbinden und nicht die Gehäuse der eigentlichen Geräte.

    Und mit was willst du die Gehäuse der eigentlichen Geräte verbinden um die elektrische Sicherheit zu gewährleisten?
    Nebenaspekt wäre die Schirmung gegen elektrische und magnetische Felder.

  • Und mit was willst du die Gehäuse der eigentlichen Geräte verbinden um die elektrische Sicherheit zu gewährleisten?
    Nebenaspekt wäre die Schirmung gegen elektrische und magnetische Felder.

    Diese Metallgehäuse der Geräte ohne Netzteil brauchen meiner Meinung nach keine Schutzerde.
    Bei Linn z. B. wird die Schutzerde am Vor- und Endverstärker entfernt, wenn ein ausgelagertes Netzteil als Upgrade dazu kam (Dirak für LK-1 und Spark für LK2/LK2-80 waren Beispiele).
    Möglicherweise ist das aber mittlerweile nicht mehr zulässig (glaube ich aber nicht).
    Ist das wirklich so, dann müssen auch im externen Netzteil Trafos mit Doppelisolierung hinein, um auf die Schutzerde völlig verzichten zu können.


    Die Gehäuse werden dort mit der Schaltungsmasse verbunden, wo sich alle Störsignale unverkoppelt aufbauen. Das ist in der Regel der Eingang.
    Eine Abschirmung gegen magnetische Störfelder ist mit Metallgehäusen nicht möglich. Deshalb sollten in der Nähe eines RIAA-Teils keine Netztrafos sein.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • der Vorteil der Konstantstromquelle erschließt sich mir trotzdem nicht. Worum es einfach machen, wenn es auch komplizierter mit mehr möglichen Fehlerquellen geht ;)




    Es gibt übrigens einen Glimmstabi, der recht rauscharm ist, da man ihm nämlich bei Verwendung der Zündelektroden eine beliebig große Kapazität parallel schalten kann. Nämlich den ZZ1040. Ich habe diesen mal in einer MC Vorstufe eingesetzt.



    Hallo Martin



    Die Konstantstromquelle in Verbindung mit Parallelregler, sprich Glimmstabilisator, sorgt einfach für stabile Spannung und sehr hohe Entkopplung vom Netzteil.
    Vieleicht habe ich diesen Link schon mal angeführt, hier wird das sehr gut erklärt. Ganz unten geht es um Gegentaktstufen:



    http://www.pimmlabs.com/web/Ac…gnal_current_control.html



    Den ZZ1040 kannte ich noch nicht, vielen Dank für den Tip! 100V und maximal 60mA Querstrom, das nenne ich brauchbar.
    Bei einer Phonovorstufe muß man ja nicht unbedingt mit hoher Spannung arbeiten, vieleicht reichen mit manchen Röhren die 100V.







    Die ganzen von euch vorgeschlagenen Röhren habe ich mir mal angesehen und hier sind die Werte für Verstärkung (µ) und Innenwiderstand (Rp):



    6SN7 µ = 20 Rp = 7k5
    6J7 µ = 20 Rp = 11k
    5879 µ = 21 Rp = 13k7
    ECC83 µ = 100 Rp = 62k5
    ECC85 µ = 57 Rp = 9k7
    E80CC µ = 27 Rp = 10k
    E88CC µ = 33 Rp = 6k entspricht etwa ECC88, 6922, CCa
    E283CC µ = 100 Rp = 62k5 entspricht etwa ECC83



    D3a µ = 77 Rp = 2k4
    C3g µ = 40 Rp = 2k3



    REN904 µ = 25 Rp = 8k Telefunken 1930
    EML30A µ = 32 Rp = 6k2 Emission Labs



    Zum Vergleich nochmal die D3a und C3g dazu und 2 Exoten, die eine uralt, die andere sauteuer.



    Wenn ich mich recht entsinne, errechnet sich die untere Grenzfrequenz bei Übertragerkopplung so: Innenwiderstand der Röhre + Primärwicklungswiderstand geteilt durch Induktivität. Mit der D3a am LL1635/5mA kommen da gesunde 22Hz heraus, mit der E88CC läge man schon bei 50Hz.



    LL1635: Induktivität 130H, Wicklungswiderstand 500 Ohm.



    Das ist also alles nicht das gelbe vom Ei, nicht umsonst nimmt man gern Röhren wie 6N6P, 5687 oder E182CC bei Übertragerkopplung, die alle unter 2kOhm Innenwiderstand liegen.
    Wenn man aber hohes µ und kleinen Innenwiderstand braucht, führt meines Wissens kein Weg um D3a bzw. C3g herum.







    Noch ein paar Worte zur "Masse"
    Seit 2 Jahren beschäftige ich mich nun mit dieser paläoelektronischen Schaltung und versuche seitdem das Wort "Masse" aus meinem Sprachschatz zu eliminieren. Das ist nicht ganz einfach, denn Begriffe wie "Masseführung", "sternförmige Masse" oder "Massefläche" auf einer Leiterplatte begegnen einem ständig und überall und haben sich tief ins Gedächtnis eingebrannt.
    Einer der ganz großen Vorteile dieser Schaltung ist, daß man mit all dem nicht viel am Hut hat und damit auch viele der üblichen Fehlerquellen von vornherein fehlen.



    Vieleicht ist es ja schon dem einen oder anderen aufgefallen, daß ich in meinen Schaltplänen kein Massesymbol verwende?



    "Masse" ist mittlerweile zu einem Synonym für unterschiedlichste Dinge verwürfelt und es werden Dinge in einen Topf geworfen, die man eigentlich fein säuberlich auseinanderhalten sollte.



    - Signalmasse, die bei Eintaktschaltungen als Rückleitung für die Signalströme dient.
    - Netzteilmasse, die als Rückleitung für die Stromversorgung der Verstärkerstufen dient.
    - Abschirmung. Ein meist statischer Schirm, über den kein Strom fließen soll und der nur einseitig angeschlossen werden darf.
    - Erdung. Dient der Sicherheit und ist gleichbedeutend mit einer Verbindung zum Schutzleiter, die nach eindeutigen VDE-Vorschriften herzustellen ist.



    Eine Signalmasse gibt es bei Gegentakt-A schon mal nicht. Es wird immer die Differenz zwischen zwei signalführenden Leitern ausgewertet, deren Signal um 180° phasenverschoben ist. Ein Bezug auf irgendeine Masse ist dabei nicht nötig.



    Die Netzteilmasse nenne ich in meinen Schaltplänen 0V und ich zeichne alle Leitungen zu dieser Klemme explizit ein. Ich möchte sehen wo die einzelnen Ströme entlangfließen, der Schaltplan soll ja auch eine Hilfe beim späteren Verdrahten sein.



    Abschirmungen, wie zB. die Schirmwicklung in einem Übertrager, lege ich auch auf das 0V-Potential des Netzteils. Bei der realen Verdrahtung sollten daazu weitestgehend eigene Schaltdrähte so weit wie möglich zurück ins Netzteil verwendet werden. Nicht einfach irgendwo anlöten, weil da ja sowieso schon "Masse" liegt. Wie oben schon gesagt, auf statischen Schirmen soll kein Strom fließen.
    Das gilt natürlich auch für die Abschirmung der symmetrischen Kabel zwischen den Geräten. Auch das soll ein statischer Schirm sein, der keine Ströme zwischen den Geräten transportieren darf. Idealerweise ist er nur an der Seite angeschlossen, an dem das Signal niederohmig zur Verfügung steht, also an der jeweiligen Quelle.



    Erdung ist die wichtigste "Masse", denn sie schützt Leib und Leben.



    A.K., was du da vorschlägst ist in meinen Augen fahrlässig und Lebensgefährlich!



    Da möchte ich nicht dabei sein, wenn bei einer dicken Endstufe mit 800V Anodenspannung diese durch einen Defekt am Chassis liegen. Das überlebt man nur mit ganz viel Glück.



    Auch wenn das Netzteil in einem separaten Gehäuse montiert wird, ist der Schutzleiter unbedingt mit ins Signalchassis zu führen und auch dort müssen alle von außen berührbaren Metallteile mit ihm verbunden sein!
    Zusätzlich muß auch das Verbindungskabel zwischen den beiden Chassis einen Metallschirm aufweisen und dieser muß am Schutzleiter liegen. Denkt nur mal an kleine Hunde oder Nagetiere, die sowas gern ankauen!
    Intern wird im Netzteil die 0V-Rückleitung sowieso mit dem Schutzleiter verbunden. Allerdings je nach Schaltung über eine Drosselspule und/oder über einen Widerstand. Schon das ist zuviel um noch als Schutzleiter durchzugehen, deshalb führe ich immer auch noch einen Extraanschluß des Schutzleiters ohne Bauteile dazwischen mit.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/66192/



    Was am Schutzleiter nun schädliches für den Klang sein soll, weiß ich nicht. Das ist einfach ein Draht, der über einen Kreuzerder direkt mit dem Erdreich verbunden ist, da sind im Normalfall keinerlei Störungen drauf. Es gibt kein stabileres 0V-Potential als die Erde an sich.



    Der High-Ender kann sich ja für exklusiv nur für die Anlage einen Zweiten Kreuzerder aus Elektrolytkupfer in den Vorgarten treiben lassen. 8o



    Gruß
    Michael