Oh, schönes Ding. Man kann da eine Menge machen...
Ich glaube, ich habe die verschiedenen Veränderungen an meinem IIS hier schon mal beschrieben.
Auf dem Foto sieht man schon mal die bedeutenden Veränderungen. Der Plattenteller aus Delrin (POM) wird durch einen externen Gleichstrommotor (Sperling) angetrieben.
Eine erste Ausbaustufe auf dem Weg dahin, war eine Dr-Fuss-Motorsteuerung für den internen Wechselstrommotor. Damit gewinnt man ein hörbares Stück an Laufruhe und den Komfortgewinn, per Drehschalter zwischen 33 1/3 und 45 rpm umschalten zu können. Allerdings erzeugt der kleine Premotec-Motor weiterhin relativ viel an Vibrationen, die nur schwer vom TA ferngehalten werden können. Diese Motoren tun in vielen Subchassis-Konstruktionen, u.a. dem frühen LP12, ihren Dienst. Wirkliche Laufruhe bekommt man dann aber aus meiner Sicht erst mit einem externen Gleichstrommotor. Den Wechselstrommotor brauche ich nicht mehr und habe ihn daher inzwischen ausgebaut.
Der IIS unterscheidet sich vom II u.a. durch den Plattenteller, der beim IIS aus Alu-Spritzguss gefertigt ist. Dadurch ist er schwerer, so dass der Gleichlauf profitiert, aber er neigt auch ein Stück zum "Klingeln". Dagegen hilft ein Gummiriemen, den man außen um die Tellerflanke legt. Um das gleiche Phänomen bei den Metalltellern der alten klassischen Garrard-Dreher zu vermeiden, werden gerne Gummirundschnüre verwendet. Den Teller der Platine Verdier kann man mit Gummidichtungen eines Schnellkochtopfes verzieren...
Ich habe den originalen Teller des IIS zunächst durch einen Acryl-Teller und inzwischen einen schwereren aus Delrin ersetzt.
Die (weichen) Subchassisfedern sind noch original. Jedoch hat das Tellerlager (mit "oil pump" Spiralfräsung zur gleichmäßigen Schmierung) eine Kugel aus Siliziumnitrat und einen Lagerspiegel aus Teflon bekommen. Als Öl verwende ich Getriebeöl vom Landy. Lagergeräusche lassen sich - ähnlich wie beim Wechselstrommotor - durch passende Gummiringe, die auf die Lagerhülse geschoben werden, weiter reduzieren.
"Zarge" und Subchassis lassen sich durch Bitumenmatten oder Alubutyl (das verwenden die Car-HiFi-Fritzen gerne, um die Karosserie akustisch zu beruhigen) dämpfen. Hier kann jedoch auch zuviel des Guten zu negativen Effekten führen. Sehr positiv hingehen empfand ich es, die Zarge mit großen Spikes auf eine MPX-Platte zu stellen (harte Ankopplung), so dass mechanische Energie hierein abgeführt wird. Die MPX-Platte ihrerseits steht entkoppelt vom Rest der Welt auf Sylomer-Pads.
Der IIS verträgt trotz des weich aufgehängten Subchassis Tonarme mit verhältnismäßig hohem Eigengewicht, auch weil das Subchassis gegenüber des Tonarmauslegers mit Gegengewichten aus Metall beschwert ist. Ich verwende auf dem Tonarmausleger einen SME 3009R, der aus Gewichtsgründen aber nicht auf der klassischen Bronzeplatte steht, sondern auf einer Spezialanfertigung aus Alu montiert ist.
Für den etwas leichter gebauten II würde ich einen Hadcock GH228 oder einen Mayware Formula IV als Tonarm empfehlen. Das sind leichte Einpunkter, die es hin und wieder günstig gibt und die richtig gut spielen können. Dann klingt die alte schwabbelige Keksdose auch nicht langweilig. Mein IIS muss sich jeden Tag gegenüber zwei ganz guten Reibrad-Drehern behaupten und das gelingt ihm auch.
So, Martin_ jetzt du wieder. Ich hab schon so viel geschrieben.
Grüße
Steffen