Beiträge von REGAphon

    Hallo Martin, danke, das ist interessant.


    Hier eine kleine Linksammlung zum Thema, darf auch gerne ergänzt werden.


    1) Zargenbau unter akustischen Gesichtspunkten, englisch


    2) Akustische Eigenschaften von Kunststoffen


    3) Übersicht über die akustischen Eigenschaften diverser Materialien


    4) Schallabsorptionsgrad diverser Materialien I


    5) Schallabsorptionsgrad diverser Materialien II


    6) Zudem konnte die geheimgehaltene Quelle des Prinzen enttarnt werden, wobei fast niemand sterben musste: Schallabsorption von Schiefer


    Die Materialien können interessante Aufschlüsse ergeben. Etwa: Wen lädt man sich zur Bedämpfung eines unbedämpften Raums besser ein, eine Frau oder einen Mann (siehe -5-)?


    Nachtrag: Interessant auch, dass sich das Verhältnis der Materialstärke und dem Absorptionsgrad umkehren kann, wie das folgende Beispiel verdeutlicht (entnommen aus -4-):


    125 250 500 1000 2000 4000 NRC (frequency)


    0,01 0,04 0,07 0,40 0,70 0,80 0,30 (2 cm expanded cork agglomerate, rigid backing)


    0,09 0,09 0,35 0,60 0,38 0,49 0,35 (4 cm expanded cork agglomerate, rigid backing)


    In tieferen Frequenzbereichen dämpft die dickere Korkschicht (unwesentlich) besser, in höheren Frequenzbereichen dämpft dagegen die dünnere Korkschicht (wesentlich) besser.


    Beste Grüße
    Christian

    Schieferplatten unter 3 cm Stärke verschlanken das Klangbild ,oder anders gesagt dünnen es aus
    mehmals ausprobiert in verschiedenen Ketten


    Hallo Stephan,


    ein schlankeres Klangbild wäre doch aber gerade das zu erwartende Ergebnis, wenn die Dämpfung funktioniert! Ich würde daraus den umgekehrten Schluss ziehen, dass Schieferplatten unter 3 cm Stärke wirksam sind. Jedenfalls im Sinne der High Fidelity. Denn es kann sich doch dabei nur um beim Abtasten erzeugte Schwingungen handeln (die "Musik", die man mit dem Stethoskop vom Chassis abhören kann), die die Basis anregen, reflektiert werden und zeitverzögert den Abtastvorgang überlagern. Je mehr davon in der Basis (am besten natürlich bereits im Chassis) gedämpft wird, desto weniger Überlagerungen, desto schlanker und "aufgeräumter" sollte es klingen.


    "Aber das hört man doch nicht!" - In meiner Grunderfahrung, was die Aufstellung anbelangt, hörte man das sehr deutlich, ich gehe nochmal darauf ein:


    Der Project 0,5 stand direkt auf einer Glasplatte (Couchtischplatte ca. 40x40x0,8 cm), die direkt auf vier quergelegten Kalksandsteinen lag. Nachdem ich vier Gummiabsorber (ca. 3x3x1 cm) zwischen den Kalksandsteinen und der Glasplatte platziert hatte, veränderte sich der Klang, und zwar extrem deutlich: voller, höhenbetonter, einzelne Töne sehr lang ausschwingend. Für den ersten Moment gab es einen Wow-Effekt, der aber nur kurz vorhielt, da es sich um einen entsetzlich zuckersüßen Klangbrei handelte. Ohne die Gummipuffer war der Klang dagegen in Ordnung.


    Ergänzung: Dieses Beispiel ist allerdings kein Beweis für die erwähnte Anregung durch Körperschall, da auch eine Anregung durch Luftschall über die Lautsprecher infrage kommt. Das ließe sich leicht überprüfen, indem auch über Kopfhörer gegengehört wird. Das habe ich damals nicht gemacht (ich besaß gar keine Kopfhörer). An den theoretischen Zusammenhängen zwischen größerer/geringerer Dämpfung und schlankerem/vollerem Klang ändert das freilich nichts.


    Die zwei weiteren internen Störquellen, Rainer, sind in der Tat zum einen das Motorengeräusch (sofern im Laufwerk integriert), das, wegen permanenter Anregung zu Resonanzen führen kann, in schwächerem Maße zum anderen auch die Lagerreibung beim Plattenteller.


    Danke, Stephan, für die Bauanleitung, die kannte ich noch nicht.


    Beste Grüße
    Christian

    Warum spielt dabei das Material keine Rolle, wenn ich durch die Masse eine Verringerung der Amplitude und Schwingungen erreiche und durch die Wahl oder Kombination von
    Materialien eine Verbesserung der Dämpfung?


    Es spielt praktisch beides eine Rolle, aber es handelt sich um zwei verschiedene Prinzipien, nur eines davon heißt "Dämpfung". Mehr wollte ich damit nicht sagen.


    Glas und mMn. Metall haben einen spitzen hellen Klang. Das ist mir bei Schiefer nicht aufgefallen, bei Granit kann ich diese Aussage nachvollziehen.


    Dann schau Dir die vom Prinzen gepostete Tabelle doch an, mit ihrer etwas ungewöhnlichen Definition des Hochtonbereichs und dem abrupt endenden Graphen. Dass Schiefer nicht so spitz klingt wie Metall oder Glas, das stimmt, dunkel klingt es aber auch nicht, sondern tendenziell hell und hohl. Je größer allerdings die Masse ist, desto weniger hört man das. Schon mal einen Schieferuntersetzer in den Händen gehabt? Kann man nach dem Zuprosten das Weinglas drauf abstellen.


    Ich würde zumindest mal einen einfachen Vergleich mit einer Holzplatte unter der Schieferplatte machen. Das wurde mir bei Phonophono mal empfohlen.


    Die Kategorisierung finde ich toll und das von Seitens der Industrie , wie geschaffen für so einen HiFi Fuzzy wie mich


    Danke, Prinz! Wenn Du uns nun noch die Quelle verrätst, wäre es noch toller.

    Über 2,5 kHz dämpft Schiefer demnach auch mit mind. 0,65 (auch das wäre ein enorm hoher Dämpfungswert)? Wie kommt dann der charakteristische helle Klang von Schieferdachschindeln zustande? Woher stammen diese Zahlen? Das wäre wirklich interessant.

    von 32 Hz -250 Hz läuft er au 0,7 dann bis 500 Hz runter auf 0,6 um dann den höchsten Wert bei ca. 2Khz zu erreichen


    Herzlichen Dank für die Zahlenangabe, Otto! Das ist erst das zweite Mal, dass ich irgendwo konkrete Zahlen sehe. Wenn das korrekt ist, wäre der Dämpfungsfaktor allerdings außerordentlich gut. Wo stammen diese Angaben her?


    Die einzige andere konkrete Angabe stammt von hier. Demnach hat Schiefer einen ziemlich miesen Dämpfungsfaktor. Ich bin bei diesen Zahlen etwas skeptisch, weil es sich um "private" Messungen handelt.


    Aber selbst wenn die Angaben stimmen, muss das noch kein Widerspruch zu Ottos Angaben bedeuten. Wenn man mal liest, was alles so unter "Schiefer" firmiert, sind deutlich unterschiedliche Ergebnisse sehr gut denkbar. Und dahin gehen ja auch die Hinweise auf kristalline Schiefer, die zu bevorzugen wären.


    bei Schichtaufbau lassen sich die Eigenschaften noch verbessern
    z.B. zwischenlagen aus Plexiglas


    Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Sind alles natürlich nur Höreindrücke und leider keine Messungen ...


    Bei der Materialstärke muss ich dir widersprechen, siehe z.B.bei den Bohrinseln/Masselaufwerken, dickes Material große Masse und Gewicht.


    Dann handelt es sich aber nicht mehr um Dämpfung, sondern um eine Vergrößerung der Masse (siehe das Zitat in #45). Damit verringert sich die Amplitude von Schwingungen und die Frequenz verlagert sich, es findet aber kein Dämpfung statt. Das Material spielt dabei keine Rolle, sondern allein die Masse.


    Ergänzung:
    Ottos Frequenzangaben klingen plausibel, denn Schiefer ist ja für seinen hellen Klang bekannt und wird so auch auf Qualität getestet. Diese Eigenschaft teilt sich Schiefer übrigens mit Glas, das auch eine ganz gute Dämpfung bei niedrigen Frequenzen zeigt. Trotzdem ist es als Basis verpönt, und das nicht ganz zu unrecht: Ein Brettspieler auf einer Glasplatte, die frei schwingen kann (bei mir waren das vier kleine Gummistücke), wird durch Überlagerung mit den bei der Abtastung erzeugten Schwingungen (nicht RIAA entzerrt!) ungemein im Hochton zulegen. Es kommt zu einer verzögerten Überlagerung mit dem abgetasteten Signal, das über die angeregte Platte wieder in den Plattenspieler reflektiert wird. Das klingt zunächst faszinierend, dann aber nur noch falsch. Wenn Schiefer hier ähnlich tickt, äh "schwingt" wie Glas, dann wäre es trotz seiner außerordentlichen Dämpfung im unteren und mittleren Frequenzbereich trotzdem nicht unbedingt als alleinige Basis geeignet, sondern sollte selbst im Hochtonbereich bedämpft werden.


    Grüß Euch
    Christian

    Hallo zusammen,


    nach allem, was ich bisher dazu gelesen habe, zeichnet sich Schiefer durch einen schlechten Dämpfungsfaktor aus. Bei einer Bergwanderung auf Schiefer gestoßen, fand ich, dass er sich im Gegenteil durch eine lange Nachhallzeit auszeichnet. Allerdings war das auch nicht in Portugal. Mein Verdacht ist, dass Schiefer als Basis gefällt, gerade weil er leicht resoniert und so zu einer Überlagerung des Signals führt. Das mag schön klingen, wäre aber gerade nicht Hi-Fi. Ich zitiere mal ein Posting (#Acht) dazu von Hifiwigwam.com:


    Zitat

    Slate has a very poor damping factor when measured. Or to put it another way, it rings like a bastard. The Damping property of a material is an inherant attribute of the material itself, to put it simply it removes energy by transference to heat. It is often confused with "mass damping", which is a nonsence phrase that should be replaced with "mass addition". This works by reducing the amplitude of vibartions and altering their frequency, no energy is removed by heat transfer.There is plenty on the web about damping properties, well worth a read .The slate may well be having an effect, but it certainly is not due to its damping properties. The claim being made is that slate has a good balance between its inherant damping property (which is poor) and transmisibility (which is high). It is effectively mass addition IMHO, if you think it will work for you, fill yer boots.


    Anders mag es aussehen, wenn Schiefer mit anderen Materialien kombiniert wird, wie hier mit dem Sandkasten vorgeschlagen. So hat Aluminium allein einen ganz schlechten Dämpfungsfaktor, in Kombination mit Holz aber einen sehr guten. Das wäre noch mein Vorschlag als Alternative zu Schiefer: zwei unterschiedlich dicke MPX-Platten (etwa 10 und 20 mm), dazwischen 2-4 mm Alu oder Edelstahl, verklebt mit doppelseitigem Klebeband. Für Dämpfung gilt übrigens nicht: Je dicker, desto mehr.


    Ich möchte hinzufügen, dass ich persönlich nie mit Schieferbasen experimentiert habe - ich setze auf Panzerholz - ich will also nur die Erwartungen an Schiefer etwas dämpfen, indem ich seine schlechten Dämpfungseigenschaften zu bedenken gebe. Falls jemand konkrete Angaben hat, die anderes belegen, wäre es schön, diese hier anzuführen.


    Beste Grüße
    Christian

    ..ich wusste wirklich nicht, das so viele Menschen doch scheint's arge Probleme mit der Hitze haben..


    Ja was glaubst denn Du, weshalb ich hier so viel schreibe, wenn es heiß ist? Wenn der Scheiß in meiner Arbeit landen würde, dann könnte ich mich noch heute auf den Grund des nächsten Gewässers begeben (da ist es wenigstens kühl).


    Anstatt auf Bernds konstruktiven Vorschlag einzugehen, wieder etwas zur Sache zu sagen, will ich noch einmal etwas über die Sache sagen (diese Hitze ...):


    Wer keine Tonträger mehr kauft und sammelt, der hat ja einen guten Grund dafür: Es ist zum Musikhören einfach nicht mehr nötig. Billiger, bequemer und platzsparender geht es mit Streaming. Umgekehrt taucht viel mehr die Frage auf: Was ist eigentlich der Grund, dass ihr Analog-Fuzzis trotzdem immer noch Platten kauft und sammelt? Und diese Frage ist der Grund für viele Artikel und Threads - ja, warum eigentlich? Die Antworten gehen in der Regel in die folgenden beiden Richtungen:


    1) die technische Begründung: Platte klingt besser
    2) die ästhetische Begründung: Ich halte gerne auch in den Händen, was ich höre ... das Erlebnis ist viel intensiver ... ich kann noch lesen, was auf dem Cover steht ...


    Beide Begründungen sind nicht zwingend:
    (1) ist fraglich, sobald das Streaming in ausreichender Qualität geschieht ( läuft hinaus auf: analog vs. digital);
    (2) ist individuell (ich kann auch sagen: ich finde es ekelig! - die abgegrapschten Cover! - das billige Plastik! - intensives Hören ist nicht notwendig vom LP-Hören abhängig - außerdem existieren Sehhilfen). Dennoch halte ich diese relativ schwache Begründung (individuelle Motive) für die einzig mögliche.


    Besser erklären lässt es sich hingegen mit Hinweis auf die Geschichte: wir sind eben so aufgewachsen und kennen es nicht anders, wir haben das liebgewonnen etc. Gute Erklärung, aber warum machen wir es weiter? aus Gewohnheit? - Ist das ein guter Grund?


    Andererseits eignet sich das Platten kaufen/hören/sammeln unter diesen veränderten Bedingungen (ein grundloses Nischenhobby) tatsächlich zum Statussymbol, und zwar in zweierlei Hinsicht:


    a) als Ausdruck des Nonkonformismus, als analoges Rebellentum
    b) als Ausdruck der Gutsituiertheit (wenn man sich keine teueren Uhren, Schuhe etc. nicht leisten kann oder das noch nicht ausreicht), denn im Vergleich zu Streaming ist es ein teures Musikhören


    Nimmt man beides zusammen, kann einem vielleicht der "Neobiedermeierspießer" vor Augen stehen. Muss er aber nicht und trifft auf die Plattenhörer_innen die ich kenne, auch nicht zu.


    Der schwache Grund (2) ist es: Wie will man Musik hören? Zwar zwingt einen niemand, einfach weiterzuskippen, aber:


    Zitat

    Heute liegt die durchschnittliche Verweildauer bei einem Youtube-Klick unter zehn Sekunden


    (Michael Huber im Interview mit Visions 08/15 - interessante Artikel zum Thema Streaming in dem Heft - warum will ich jetzt auf einmal "Maschine Gun" von den Commodores hören? Ach so, 08/15.)


    Ich höre zumeist mindestens eine Seite.


    Gruß
    Christian

    Hallo Otto,


    ich verstehe leider selten, was Du sagen möchtest. Hier habe ich alles verstanden (es ist auch keine Null zu viel?), und kann dazu nur sagen: Das ist eine wirkliche coole Haltung, Respekt!


    Alerdings bezweifle ich dennoch, dass heute 16 jährige die Abnehmer der 28. Stones oder Pink Floyd Wiederveröffentlichung sein würden. Das sind vorwiegend alte Männer, deren Musikgeschmack vor Jahrzehnten eingefroren ist.


    Ja, Du wirst recht damit haben. Viele junge Menschen kaufen überhaupt keine Tonträger mehr. Ebenso werden Bücher zunehmend als unpraktischer Ballast angesehen.


    Beste Grüße
    Christian

    Hallo Michael,


    das ist klassischer Underground! Und so etwas hörst Du? Vor allem: so etwas schreibst Du?! Die Moderation wird Dir dafür mindestens einen Stern abziehen!



    Hi Yahowa,


    bin vom Schwimmen im See zurück und jetzt ein klein wenig enttäuscht von Dir. Aber wie auch immer, das ist ein interessanter Artikel, in vielem stimme ich aber auch dem Herrn Büsser nicht zu.


    So halte ich alles Gerede von "Posthistorie", "posthistorisch" für Quatsch, so auch Büssers Satz:


    Zitat

    Pop ist in eine posthistorische Phase eingetreten.


    Allerdings meint er ihn, denke ich, gar nicht so, sondern beschreibt nur, wie eine Zentralperspektive (Pop) auf die Musik in viele kleine Splitter zerbrochen ist. Muss man mit klarkommen, mit der Multiperspektivität, ist aber nicht wirklich schlimm. Man kann auch ohne Kanon sammeln. Und keine Sorge, wenig ist in der Geschichte so sicher, wie die nächste Kanonbildung. Die schreibt dann die Geschichte aus ihrer Perspektive neu, und vielleicht spielen darin weder Punk noch Reggae eine Rolle, weil sie aus dieser Sicht an einem toten Ast der Musikgeschichte hängen.


    Wünsche allen 'ne schöne punky-reggae Party
    Christian

    jetzt heuchelt hier doch nicht so rum mit eurer Aufgeschlossenheit für Neues und Unbekanntes:D


    In dem Patientengut ü50/60/70 hier und an den einschlägigen Locations wird doch ganz überwiegend der Stoff konsumiert, der auf den HighEnd-Messen, den Hitparaden der HiRes-Downloads und den Platten-Reissues präsentiert wird= gut abgehangener Mainstream :rolleyes:


    Ach, so schlimm ist es hier nicht.


    Und was ist jetzt eigentlich Mainstream?


    Mainstream ist ein relativer Begriff, der ohne die Angabe, auf welchen Kulturkreis und auf welche Zeit er bezogen wird, keinen Sinn macht. Er gibt an, was am meisten gehört wird/wurde.


    Hi Yahowa,


    schöne Idee, Deine Erziehungsmaßnahme. Nur kommen wir hier nie auf einen grünen Nenner mit den 50 Alben, wir sind noch zu sehr vom Mainstream verdorben. Such' Du doch bitte die besten Alben für uns heraus, ich habe den Eindruck, Du bist da sehr kompetent. Wir fügen uns gerne Deinem Meinungsdiktat.


    Gruß
    Christian

    Hallo Bruno und Ole,


    ich kann Euch gut verstehen, ich gebe nur die Subjektivität dieses Standpunktes zu bedenken.


    Kenntnisse über die Stones oder andere Klassiker werden nämlich nicht vererbt. Für jede Person, die das Universum Musik (bewusst) betritt, ist alles gleich neu: Sarah Connor steht neben Fats Domino, Cro neben Beethoven, Lena neben Sun Ra. Natürlich sind sie von ihrer Umgebung beeinflusst und Sarah Connor, Cro und Lena werden ihnen vermutlich weniger fremd erscheinen als Fats, Ludwig van und Sun Ra, es sei denn, es handelte sich um die Sprösslinge einer Musiklehrerfamilie oder sie mussten mit dem Papa früher immer die Stones hören. Ich möchte aber wetten, dass bei den heute 16-jährigen bestenfalls rudimentäres Wissen über die Rolling Stones vorhanden ist ("ey, der eine da sieht ja aus wie der Pirat aus Fluch der Karibik!"). Wäre es nicht aus unserer Perspektive eine gute Sache, wenn ein Sarah Connor Fan zumindest die Möglichkeit hätte, käme er denn auf diesen Gedanken, sich ein Stones-Album zuzulegen? Und jetzt sagt nicht, wer Sarah Connor oder Lena hört, kauft keine LPs, beide aktuellen Alben gibt es nämlich auf Vinyl, Cro natürlich sowieso.


    Aber es muss gar nicht so allgemein gedacht sein: In meiner Sammlung findet sich keine einzige LP der Stones, und das liegt nicht daran, dass ich sie nicht mag, sondern dass immer etwas anderes gerade als wichtiger erschien (und die Knete knapp war). Ich finde den Gedanken jedenfalls sehr beruhigend, dass ich mir jederzeit den Backkatalog der Stones zulegen könnte (um dann doch eine neue LP in der Auflage von nur 1000 Stück zu kaufen, bevor diese vom Markt ist).


    In einer idealen Welt gäbe es nicht nur alle Musik als Stream, sondern auch alles jederzeit auf LP. Ist leider nicht so. Wer soll dann entscheiden, welche LPs gepresst werden? Klar, wenn wir hier abstimmen, fliegen Sarah Connor und Lena raus, aber wahrscheinlich auch Kayo Dot und Jun Konagaya. Der einzige Weg, die Marktlage zu ändern, besteht darin, das zu tun, was wir am zweitliebsten machen: kaufen.


    Also: Kauft gut
    Christian

    Hallo Markus,


    auch von mir ein Dankeschön, ich höre mich gerade durch das Album, es läuft der letzte Track. Die Mucke ist für mich also hörbar, auch wenn ich sie nicht gut genug finde, um sie mir auf LP zuzulegen.


    Die Rezension ist nicht nur eine echte Rezension (im Gegensatz zu vielen Beiträgen in diesem Unterforum), und es macht nicht nur Spaß, sie zu lesen, ich finde sie auch treffend. Nur die "Inkontinenz" hat mich etwas verwirrt.


    Besonders schön finde ich auch den Einstieg!


    Ich freue mich schon auf die nächste Besprechung, beste Grüße
    Christian

    Moin,


    leider sind die sehr praktischen Angaben bei phonophono nicht sehr verlässlich, ich bin dort auch schon auf falsche Angaben "hereingefallen", so bei einem Höhenmaß eines TA. Die Angaben würde ich prinzipiell gegenchecken.


    Gruß
    Christian

    Hallo Yahowa,


    Übertreibung ist Deine Spezialität, was? Nicht schlecht: Angst beim Plattenkauf. Auch die "eigene[.] musikalische[.] Justizvollzugsanstalt" gefällt mir.


    Das Produkt Vinylschallplatte steht bei mir und sicher vielen anderen ganz am Ende der Konsumkette. Vorher werden regelmäßig "konsumiert": Musikzeitschriften, AAA und andere Foren, Allmusic.com etc., Streams wie Bandcamp.com, Material von Freunden.


    Minimaler Aufwand in Form einer Sat-Schüssel mit Festplatte und schon könnte die weite Welt in den Bunker einziehen

    Real New Punk ohne Pakete und Verpackungen ...


    Ja, aber es dreht sich dann nichts mehr.


    Gruß
    Christian

    Guten Abend zusammen,


    für mich stellt die Musik ein sich stetig erweiterndes Universum dar, Neues kommt ständig hinzu, aber es gibt für mich noch weitaus mehr in der Vergangenheit zu entdecken. Von daher bin ich froh über die vielen Reissues, insbesondere da, wo sie mir Neues erschließen. Für mich geht die Rechnung neu contra alt daher nicht auf. Zumal so viele coole Musik alt ist. Das merkt man aktuell auch daran, wie viel von den neuen Sachen "alt" klingt. Insbesondere Psychedelia boomt zur Zeit bei den Neuveröffentlichungen im Rockbereich. Ich habe im letzten Jahr einige neue Platten erworben, die auch aus den späten 60ern stammen könnten. Und ja, ich bekenne mich dazu, auch die Dire Straits zu mögen. Allerdings wäre eine darauf beschränkte Musikwelt denn doch sehr öde für mich. Für mich macht das Neuentdecken - egal ob alt oder neu - gerade einen Reiz des Musikhörens aus. Das muss aber natürlich nicht so sein, und ich finde es absolut okay, sich zu beschränken. Das ist vielleicht nicht cool, aber dazu zu stehen, das wäre schon wieder cool, oder?


    Es gibt nur cool und uncool und wie du dich fühlst. (Tocotronic)


    It is uncool to wear shades after sunset - unless you should be wearing shades after sunset, in which case it is uncool to take them off. (How To Speak Hip. By Del Close and John Brent 1959 (!) - zu finden auf der empfehlenswerten Compilation, leider nur auf CD, The Beat Generation)


    Coole Grüße aus dem heißen Osten
    Christian

    Hallo David,


    ich habe mir das Reissue letztes Jahr zugelegt und bin sehr zufrieden. Den Vergleich zum Original habe ich allerdings nicht, ich kenne sonst nur die Original CD. Wenn das Original der Superunknown allerdings ähnlich produziert sein sollte wie das Vorgängeralbum Badmotorfinger, dann kann es eigentlich nur besser werden. Die Produktion der Badmotorfinger finde ich nämlich ziemlich mies.


    Beste Grüße nach Norwegen
    Christian

    Und natürlich sollte die Kanaltrennung für den rechten u linken Kanal gleich sein. Wenn nicht, muss der Azimut nachjustiert werden oder es liegt ein defekt vor.


    Hallo Daniel,


    so würde ich auch denken. Aber ich zitiere noch mal aus der Anleitung der Ullstein Hi-fi-Test, die auch einen Übersprechtest hat. Erst von links nach rechts, dann von rechts nach links. Zu dem zweiten Teil (rechts nach links) heißt es dann:


    Zitat

    In weitaus den meisten Fällen ist auch nach 15 Sekunden trotz großer Abschwächung immer noch etwas wahrnehmbar, anders als beim Test von links nach rechts. Fast immer besteht ein Unterschied im Übersprechen je nach der Richtung.


    Kann das jemand erklären?


    Gruß
    Christian

    Hallo Christian,


    habe keines der Systeme je gehört, aber eben mal nach Einschätzungen recherchiert. Der folgende Beitrag passt zu Deinem Höreindruck:


    Zitat

    Try the 2m black, it's fantastic and imho better than the DV,but if your system is on the brigth side of sound than the DV is a better choice.
    The 2m black gives a neutral sound, the DV is warmer.
    The 2m black is even from low to high, the DV tends towards the lows.
    It's about what you like most, so personal, both are good.


    Quelle


    Ist denn Deine Anlage eher "hell" abgestimmt?


    Gruß
    Christian