..ich wusste wirklich nicht, das so viele Menschen doch scheint's arge Probleme mit der Hitze haben..
Ja was glaubst denn Du, weshalb ich hier so viel schreibe, wenn es heiß ist? Wenn der Scheiß in meiner Arbeit landen würde, dann könnte ich mich noch heute auf den Grund des nächsten Gewässers begeben (da ist es wenigstens kühl).
Anstatt auf Bernds konstruktiven Vorschlag einzugehen, wieder etwas zur Sache zu sagen, will ich noch einmal etwas über die Sache sagen (diese Hitze ...):
Wer keine Tonträger mehr kauft und sammelt, der hat ja einen guten Grund dafür: Es ist zum Musikhören einfach nicht mehr nötig. Billiger, bequemer und platzsparender geht es mit Streaming. Umgekehrt taucht viel mehr die Frage auf: Was ist eigentlich der Grund, dass ihr Analog-Fuzzis trotzdem immer noch Platten kauft und sammelt? Und diese Frage ist der Grund für viele Artikel und Threads - ja, warum eigentlich? Die Antworten gehen in der Regel in die folgenden beiden Richtungen:
1) die technische Begründung: Platte klingt besser
2) die ästhetische Begründung: Ich halte gerne auch in den Händen, was ich höre ... das Erlebnis ist viel intensiver ... ich kann noch lesen, was auf dem Cover steht ...
Beide Begründungen sind nicht zwingend:
(1) ist fraglich, sobald das Streaming in ausreichender Qualität geschieht ( läuft hinaus auf: analog vs. digital);
(2) ist individuell (ich kann auch sagen: ich finde es ekelig! - die abgegrapschten Cover! - das billige Plastik! - intensives Hören ist nicht notwendig vom LP-Hören abhängig - außerdem existieren Sehhilfen). Dennoch halte ich diese relativ schwache Begründung (individuelle Motive) für die einzig mögliche.
Besser erklären lässt es sich hingegen mit Hinweis auf die Geschichte: wir sind eben so aufgewachsen und kennen es nicht anders, wir haben das liebgewonnen etc. Gute Erklärung, aber warum machen wir es weiter? aus Gewohnheit? - Ist das ein guter Grund?
Andererseits eignet sich das Platten kaufen/hören/sammeln unter diesen veränderten Bedingungen (ein grundloses Nischenhobby) tatsächlich zum Statussymbol, und zwar in zweierlei Hinsicht:
a) als Ausdruck des Nonkonformismus, als analoges Rebellentum
b) als Ausdruck der Gutsituiertheit (wenn man sich keine teueren Uhren, Schuhe etc. nicht leisten kann oder das noch nicht ausreicht), denn im Vergleich zu Streaming ist es ein teures Musikhören
Nimmt man beides zusammen, kann einem vielleicht der "Neobiedermeierspießer" vor Augen stehen. Muss er aber nicht und trifft auf die Plattenhörer_innen die ich kenne, auch nicht zu.
Der schwache Grund (2) ist es: Wie will man Musik hören? Zwar zwingt einen niemand, einfach weiterzuskippen, aber:
Zitat
Heute liegt die durchschnittliche Verweildauer bei einem Youtube-Klick unter zehn Sekunden
(Michael Huber im Interview mit Visions 08/15 - interessante Artikel zum Thema Streaming in dem Heft - warum will ich jetzt auf einmal "Maschine Gun" von den Commodores hören? Ach so, 08/15.)
Ich höre zumeist mindestens eine Seite.
Gruß
Christian