Beiträge von REGAphon

    Moin zusamman,


    da kommt ja krasses Zeug bei raus, schön.


    The Residents: Laughing Song


    abgedrehter Song, abgedrehte Band - danke!


    Fred Bertelsmann, "Der lachende Vagabund"


    Hier ein Link dazu.


    Und hier das Original von Jim Lowe Gambler's Guitar


    Warum finde ich die Bertelsmann Version furchtbar, kann der Originalversion aber was abgewinnen? - Es soll noch eine Version von den Leningrad Cowboys geben, leider habe ich keinen Link dazu gefunden.


    MIr gefällt aber mit Abstand die Downtempo-Version am besten! :)


    Definitiv!


    Rolling Stones - "Love in Vain" auf dem Album Stripped


    Schöne Nummer, leider habe ich kein Video mit dem Verspieler gefunden.


    Allgemein wäre schön, so vorhanden/leicht auffindbar, einen Link gleich miteinzustellen - ich weiß, ich habe das auch nicht gemacht, wäre aber besser gewesen.


    Beste Grüße
    Christian

    Als regelmäßiger Hörer der Internationalen Hitparade gegen Ende der 80er auf HR3 - damals mit Werner Reinke - blieb ich irgendeinen Donnerstag noch am Sender kleben und hörte das erst Mal Volkers Kramladen. Volker Rebell verfolgte in seiner Sendung immer irgendwelche, teilweise abgedrehten, Spuren durch die Popmusik (im weitesten Sinne). Das konnte so aussehen: Eingestiegen wurde mit Peter Gabriels Sledge Hammer, um sich dann an dem Panflötenspiel gegen Ende des Tracks aufzuhängen. Alles was dann kam, waren Stücke mit Panflöte, wild durch die Popgeschichte.


    Als mir in einer dieser schlaflosen Nächte meine Threads zu Germanismen in Rock und Pop und Orientalische Tonfolgen in Pop und Rock in den Sinn kamen, fiel mir plötzlich wieder Volkers Kramladen ein, und ich wusste nun, woher diese Threads inspiriert waren.


    In einer anderen schlaflosen Nacht beschäftigten mich dann einige Höreindrücke zum Thema Lachen, und so ist die Idee zu diesem Thread geboren worden. So bewandert Volker Rebell musikhistorisch auch sein mag, so viel, wie wir zusammen, weiß er doch nicht (was zu beweisen bleibt).


    Mir sind Beispiele eingefallen, die sich in drei Kategorien teilen lassen - Euch fällt bestimmt noch mehr ein!


    Lachen als musikalisches Element


    Hier gibt es sicherlich viele Beispiele, eines ist besonders eindrücklich: Metallicas Song Master Of Puppets vom gleichnamigen Album. Einer der besten Metaltracks aller Zeiten - und er endet in einem heftigen höhnischen Gelächter der Puppenspieler.


    Das unterdrückte Lachen


    Hier sind es nur Eindrücke, die täuschen können, aber ich meine ein unterdrücktes Lachen herauszuhören bei:


    - REM The Sidewinder sleeps tonight (Automatic for the People)


    Und zwar nachdem Michael Stipe nach dieser Stophe in den Refrain einstimmt.


    Baby, instant soup doesn't really grab me
    Today I need something more sub, stub, sub, substantial
    A can of beans or blackeyed peas, some Nescafe and ice
    Candy bar, a falling star or a reading of Doctor Seuss


    Call me when you try to wake her up

    - Metronomy I am Aquarius (Love Letters)


    Die Backroundsängerin hat hier den gesamten Song nur eine dämliche Zeile zu singen, nämlich: Shub-duub-duub-ah
    Beim vorletzten Mal muss sie dann doch ein Lachen unterdrücken, wenn ich richtig liege.


    Was denkt Ihr? Täusche ich mich?


    Lachen neben der Spur


    - Jackson Brownes Album Runnig on empty besteht aus Konzertmitschnitten und Roomrecordings während der Tour. Letzteres ist bei Cocaine der Fall, aufgenommen im Holiday Inn, Edwardsville, Illinois am 17.8.77. Nach dem Song witzeln die ziemlich knüllen Jungs (wovon wohl?!) noch herum und schließlich prustet Jackson los.


    - Von DVDs kennt man es: die Outtakes. Ungwöhlicher ist es bei Platten. Auf Sharon van Ettens letztem Long Player Are we there gibt es einen solchen, am Ende des Albums. Heather Woods Broderick, die gesangliche Begleiterin, singt ihre Stimme bei Nothing will change so dermaßen schief, dass beide lauthals loslachen. Dann entschuldigt sie sich, dass ihr der Kopfhörer abgerutscht sei.


    Was fällt Euch zu dem Thema ein? Wo wird gelacht? Und wer lacht am lautesten?


    Gespannte Grüße
    Christian

    Hallo Jan,


    da geht es mir als Historiker nicht so viel anders. Die Info war auch weniger für Dich bestimmt, als für die versierten Verstärker-Flüsterer (wie etwa A. K.) um ggf. zu intervenieren. Ich gehe auch davon aus, dass der Betrieb eines hochohmigen KH kein Problem für den Yamaha sein sollte.


    Thomann hat einen riesigen Shop, ist nur eben von Berlin nicht um die Ecke. Bei Phonophono etwa kann man aber auch in Berlin mal einige KH anhören. Auch für Studiotechnik sollte sich was finden lassen.


    Schönes Wochenende
    Christian

    Hallo Robert,


    das hast Du treffend beschrieben, finde ich. Keine Frage, es gibt gewiss anspruchsvollere Musik. DJ Shadows Introducing - immer wieder im dem Zusammenhang genannt - ist sicherlich vielseitiger und tiefschichtiger. Gemessen am Genre gibt es aber auch sehr viel schlechteres Zeug. Mir hat das Wiederentdecken (nicht: Neuentdecken) Spaß gemacht, das war nicht der schlechteste Nostalgie-Kauf. Die DJ Kicks fand ich übrigens nie so gut wie die K&D Sessions. Habe ich (nur) auf LP und höre ab und an, das dann aber sehr gerne, die Seite 4.


    Gruß
    Christian

    Moin,


    habe mir gerade mal den Yamaha angesehen, der verfügt über einen eigenständigen KHV, das ist schon mal gut. Yamaha wirbt, offenbar etwas schief übersetzt:


    Zitat

    Separater Verstärker für Kopfhöreranschluss mit geringer Impedanz


    Das verstehe ich als Bewerbung der geringen Impedanz des KHV-Anschlusses, nicht als Werbung dafür, KH mit geringer Impedanz zu betreiben - richtig?


    Die angegebenen tech. Daten:
    Headphone Rated Output 1 kHz, 150 mV, 0.2 % THD, 32 ohms ............... 23 mW / 100 ohms


    Das Service Manual gibt es hier.


    Vielleicht kann Oliver oder sonst ein Kundiger das nochmal bestätigen?


    Gruß
    Christian

    Hallo Jan,


    was die Qualität anbelangt, so lässt sich kein allgemeines Urteil fällen. Vielleicht nur so viel: Offene Kopfhörer haben es einfacher, gut zu klingen.


    Es spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle. Bei offenen bzw. halboffenen KH hören andere, mitunter recht laut, was Du hörst, und Du hörst, was um Dich herum passiert. Also wenn mir meine Nachbarin von oben auf der Nase herumtanzt, dann nehme ich den geschlossenen Beyerdynamik DT 770 Pro. Dann höre ich keine Nachbarin mehr, aber auch nicht das Telefon. Lieber höre ich, wenn keine störenden Umweltgeräusche vorhanden sind, mit dem offenen AKG 701. Der drückt weniger und ist besser belüftet (besser klingt er auch, aber das nur nebenbei).


    Noch eine andere Frage: Woran willst Du den KH betreiben? Das kann etwa für die Frage wichtig sein, wie hoch der Widerstand des KH sein kann. Vermutlich ist ein amtlicher Verstärker oder KHV im Spiel, dann würde ich einen KH mit hohem Widerstand wählen, auch der hat es leichter, gut zu klingen (wegen der dünneren, flexibleren Membranen).


    Übrigens, wenn Du mal auf den Geschmack gekommen bist, wirst Du vielleicht auch unterwegs nicht mehr mit schlechten KH hören wollen. Ich schleppe bei Bahnfahrten immer meinen DT 770 mit, und die billigen Ohrstöpsel liegen in der Schublade.


    Guten Abend
    Christian

    Hallo Jan,


    hast Du Dich schon entschieden, ob es ein KH der offenen oder geschlossenen Bauart sein soll? Wenn der Kopfhörer nicht auch mobil genutzt werden soll und sich niemand durch den abstrahlenden Sound zuhause gestört fühlen könnte, rate ich zur offenen bzw. halboffenen Bauart.


    Gruß
    Christian

    Das geht wohl gut, absolut. Habe die hochauflösenden Files in Flac gewandelt, auf den Ipod Classic geschoben (Rockbox!), und höre jetzt - mit Crossfeed a la Meier - über den Aikido KHV mit AKG 701. Letzterer soll ja angeblich keinen Bass haben, hehe. Klar, mit dem Beyerdynamik DT 770 Pro hört sich das anders an, aber mir gefallen die konturierten, trockenen Bässe.


    Ohne Drogen geht es natürlich nicht: Eine halbe Ibuprofen, 1 l grüner Tee (heute chinesischer Sencha mit frischem Ingwer). Betäubt die Nackenschmerzen, belebt den Geist, aber verklebt ihn nicht wie das Kiffen (so schön es sonst auch sein mag).


    Grüße vom Tea-Pot-Head

    Und was lernen wir daraus: Die Geschichte der CD muss umgeschrieben werden. Entwickelt wurde sie nicht nur für die Klassik-Liebhaber, sondern auch für die Kiffer.


    Die LP hatte nicht alle Tracks der CD im Gepäck


    Hallo Robert,


    die LP-Version hat doch sogar einen (bzw. zwei) Bonus-Tracks an Bord, was sollte denn fehlen? Da die Reihenfolge unterschiedlich ist, ist ein Vergleich etwas mühselig. Auf Discogs zähle ich: CD=21 Tracks, 4xLP=22 (wobei einer auf der Tracklist wohl vergessen wurde), 5xLP=22.


    Zu erwähnen ist noch der Downloadcode für die 24 Bit-Version des Albums, die macht dann auch die Kiffer froh. Dort gibt es noch drei Bonus-Tracks zu den 21 der CD-Version (die nicht stören).


    Gruß
    Christian

    Hi,


    ich habe nun auch zugeschlagen, und Armin hat in seiner Rezension völlig recht: Was für ein Trip. Obwohl - eigentlich mehr ein Flashback:


    1998. Studenten-WG. Hip-Hop hatte zunehmend Grunge, Indie und Hardcore abgelöst und wurde immer trippiger. In der Küche dudelte der junge Sender 1live, neben den Cardigans lief Massive Attack und Portishead. Da erschienen die K&D Sessions als die konsequente Fortsetzung und Steigerung von Cypress Hills Temples Of Boom ('95), dem dritten Album von House Of Pain ('96), Wu-Tang forever und Psycho Realm (beide '97, beide setzten Klassik-Samples ein, das war das Ding!): Noch verkiffter.


    Allerdings lief das damals alles auf CD. Es gab zwar einen Plattenspieler, aber der war altem Zeug (70er und 80er) vorbehalten, neuer Stoff wurde nur auf CD rangeschafft. Das hatte aber vielleicht auch seine Vorteile: Wenn ich mir so vorstelle, wie spätestens alle 10 Minuten jemand verpeilt die Platte bei den K&D Sessions hätte drehen oder wechseln müssen ... und dann kommste endlich zurück und der Blunt ist abgebrannt!


    Die Produktion bzw. das Grundman-Mastering ist spitze, Bässe satt, ohne dass der Rest darin unterginge. Meine Pressung ist nicht perfekt (da haben vielleicht schon zu viele Jens' Vorschlag umgesetzt), aber noch absolut okay.


    Gruß
    Christian

    Chelsea Wolfe - Abyss


    So, seit ein paar Tagen läuft's wieder rund (nach fast zwei Wochen schrecklicher hitzebedingter Pause, da ich meine beiden "Heizkörper" - die Aktivlautsprecher - nicht zusätzlich einschalten wollte). Und seit gestern ist auch Chelsea Wolfes Abyss da. Zeit für einen Nachschlag.


    Zur Atmosphäre habe ich genug gesagt. Bei der Musik ist aber noch unbedingt deren Vielseitigkeit hervorzuheben. Die ist bei dem Vergleich mit Brother/Ghost untergegangen. Während Iron Moon tatsächlich so klingt, als sänge Chelsea Wolfe bei Brother/Ghost mit, und auch Dragged Out, Survive und Color Of Blood verwandt sind, gibt es auch Songs, die wenig mit dem schwer zu benennenden "Rock" der Texaner zu tun haben.


    So nehmen Carrion Flowers und Grey Days Anleihen bei Industrial. After The Fall mischt Industrial mit Avantgarde und ist schon in sich sehr vielfältig. Simple Death verbindet Ambient mit Avantgarde und Crazy Love Folk und Avantgarde. Das dissonate titelgebende Schlussstück The Abyss ist mit dem schräg klimperndem Klavier und der schrägen Viola wohl auch am ehesten als Avantgarde zu bezeichnen.


    Diese Vielseitigkeit wird neben der düsteren Atmosphäre verbunden durch Chelsea Wolfes ätherischen Gesang. Stimmlich ist das keine große Kunst - das ist es nicht, was den Reiz ihrer Musik ausmacht. Aber die Sängerin weiß, was sie kann, und fügt dies atmosphärisch passend in ihre Songs ein. So überzeugt sie vor allem als Songwriterin mit einem abwechslungsreichen und vielseitigen Album. Anders als bei dem viel gelobten Album Sprinter von Torres, das mich trotz einiger wirklich toller Songs als Album enttäuscht hat, ist The Abyss als Album ein Kunstwerk. Für mich ist es neben Brother/Ghost die bisher beste Neuveröffentlichung dieses Jahres.


    Abyss kommt als Doppelalbum im Gatefold Cover mit nur zwei oder drei Songs pro Seite. Meine Scheiben sind plan und bis auf drei "pops" bei Iron Moon tadellos. Die Produktion ist sehr gut, ein Album mit guter Dynamik und tiefer Bühne. Dazu gibt es einen Downloadcode für MP3.


    Hört gut
    Christian

    Wundert mich, dass das offenbar problemlos geht. Wie ist die Qualität von Deiner Odelay?


    P.S. Als Fälschung (Counterfeit) würde ich die Ausgaben deshalb nicht bezeichnen, weil sie ja nicht als Originale, also von 1998, bezeichnet werden, sondern als Reissues erkenntlich sind - nur gibt es eben offenbar gar keine offiziellen Reissues.


    P.P.S. Habe gerade nochmal nachgesehen, die Mutations ist bei hhv.de nicht als Reissue angekündigt, allerdings ist sie ja auch noch nicht erschienen. Bei der Mellow Gold ist es aber eindeutig, sie wird nicht als Reissue bezeichnet, sondern es könnte der Eindruck entstehen, als handelte es sich um das Original von 1994. In dem Fall also tatsächlich Counterfeit, bei der Mutations vermutlich auch. Zwar ist jedem vernünftig denkendem Menschen klar, dass es sich bei der enormen Differenz zum üblichem Second-Hand-Preis nicht um ein Original handeln kann, fragwürdig finde ich es trotzdem.

    Hallo Tobi,


    nein, ich bin nicht sicher - dank Deines Hinweises. Bisher war ich davon ausgegangen, dass es sich um offizielle Reissues handelt, da als Label Bong Load angegeben wird und es sich um einen normalen Shop handelt. Das ist wohl nicht so, auch bei der Mutations dürfte es sich also um eine inoffizielle Ausgabe handeln. Offenbar scheint es aber nicht strafbar zu sein, die zu verkaufen. Weiß da jemand mehr?


    Bei Discogs schreiben Besitzer des Odelay Reissues, dass die Qualität gut ist, aber an das Original nicht herankommt. Kann jemand hier dazu Angaben machen, der schon eine der inoffiziellen Ausgaben gehört hat?


    Übrigens gibt es auf der Hompage von Beck gerade ein offizielle, aber nicht über den Handel zu beziehende 12" Dreams zu kaufen bzw. vorab zu bestellen.


    Besten Dank für den Hinweis und schöne Grüße
    Christian

    Hallo zusammen,


    nach und nach werden die Beck Alben wiederveröffentlicht - und sind teilweise, so die Odely, bereits wieder vergriffen. Jetzt ist mein Lieblingsalbum dran, Mutations von 1998. Zu haben soll es ab dem 21. August sein.


    Das Album nimmt in der Diskographie eine Mittelstellung zwischen den vielseitigen und teilweise abgefahrenen Alben wie Mellow Gold oder Midnight Voltures und den sehr ruhigen Alben wie Sea Change und Morning Phase ein. Neben der brillanten Hommage an den Tropicalismo - Tropicalia - dominieren eher ruhige Stücke, die aber vielfältiger als die sehr melancholischen Stücke von Sea Change und Morning Phase sind. Ein Album, das gleichermaßen nebenherlaufen, wie konzentriert genossen werden kann.


    Vor zwei Jahren habe ich das Original zum recht moderaten Preis von 40 Euro erwerben können, bei hhv.de soll das Reissue nun 16 kosten. Ein sehr fairer Preis für ein klasse Album.


    Gruß
    Christian

    Was ist besser: 34 Grad Celsius auf dem Balkon mit leichtem Wind, aber Sonne oder das klimatisierte Arbeitszimmer mit nur 27 Grad Celsius?


    Schwierige Frage. Ich schmeiße noch eine Magnesiumtablette ein und angele eine Flasche eiskaltes Bier aus dem Kühlschrank. Kurz zögere ich, die Kühlschranktür wieder zu schließen: Nein, da passe ich wirklich nicht hinein. Ich entscheide mich für das Arbeitszimmer, aber gegen die Arbeit. Ich wollte ja noch in einige Neuveröffentlichungen hineinhören. Also Laptop und Aikido KHV an, hhv.de aufgerufen. Frank Turner: o.k. Chelsea Wolfe - die Frau sieht finster aus, gefällt mir bestimmt nicht, aber reinhören kann ich ja trotzdem mal. Düster, brachial, ätherisch - vor allem finde ich es gar nicht schlecht. Das verdient ein ausgiebigeres Hineinhören. Zum Glück ist das Albumbei Bandcamp.com komplett anhörbar.


    Schnell muss ich dabei an ein anderes Album denken, das ich mir kürzlich gekauft habe: Das Debut einer Band aus Texas, wobei die Band aus der liberalen und musikalisch sehr aktiven Hauptstadt Austin stammt: Buried von Brother/Ghost, ebenso auf Bandcamp.


    Was beide Alben gemeinsam haben, sind verzerrte (Bass)gitarren, deren brachial-düstere Riffs in Zeitlupe durch den Raum bzw., wie bei mir gerade, durch den Kopf wabern. Dazu kommt mal eine Geige, öfter Synthieklänge, Gesang. Was beide Alben unterschiedet, ist vor allem, dass Chelsea Wolfes Stücke näher an klassischen Songs sind. Brother/Ghost entwerfen eher Klanggemälde von Sandstürmen in Zeitlupe. Nachdem ich das Album endlich das erste Mal auf LP und über die Boxen gehört hatte (Streams höre ich nur per KH) blieb ein Eindruck stehen: Ein dunkles Werk der Schönheit. Und das blieb bisher auch so, wobei dieses Album Ruhe braucht und komplett gehört sein will. Zudem es sich steigert und das letzte Stück mir immer noch den Atem raubt.


    Jetzt also Chelsea Wolfe. Ich höre das Album direkt zum zweiten Mal hintereinander. Ja, es gibt auch Unterschiede, so ist Buried insgesamt viel langsamer als vieles auf Abyss. Atmosphärisch sind beide aber ganz dicht zusammen: Chelsea Wolfe ist die kleine Schwester, das Trio aus Texas sind die großen Brüder eines Geistes.


    Abyss kommt auf die Bestellliste, Buried auf den Plattenteller, wenn die Gewitter endlich wieder klare Kühle gebracht haben werden und die Gedanken nicht länger um ein Leben im Kühlschrank kreisen.


    Buried habe ich übrigens direkt beim Label Icorruptrecords.com für 14 Euro gekauft, es ist eine mehrfarbige Platte, keine Picture Disc, denke ich. Sie klingt gut, auch wenn sie nicht ganz plan ist, ein fettes Teil mit dem typischen festen US-Karton als Gatefold.


    Jetzt geht es mit 'nem frischen Bier auf den inzwischen kühlen Balkon (27 C), macht's gut
    Christian

    Moin,


    kurz noch einige Anmerkungen zu den verlinkten Listen, die sich inhaltlich vor allem auf die Erklärungen von nde-ed.org (Link in #75) beziehen:


    Relevant sind für unsere Interessen vor allem zwei Angaben: Die zu Dämpfung (Attenuation) und die zur Akustischen Impedanz.


    Dämpfung (Attenuation)
    Wie leicht zu sehen ist, finden sich dazu am seltensten Angaben, leider. Warum? - weil sich die Dämpfung ebenso wie die Dichte eines Materials nicht errechnen, sondern nur messen lässt. Bei natürlichen Materialien wird es also Schwankungen geben. Bei künstlichen Materialien hängt die Dämpfung auch vom Herstellungsprozess ab. Produkt xy des eines Herstellers muss nicht die gleiche Dämpfung besitzen wie Produkt xy eines anderen Herstellers.


    Akustische Impedanz/Schallkennimpedanz(Z)
    Ist das Produkt aus Schallgeschwindigkeit in einem Material und seiner Dichte. Wichtig ist hierbei vor allem das Verhalten an Grenzflächen. Je größer der Unterschied von Z von Material M-1 und Z von M-2 ist, desto stärker werden die Schallwellen gebrochen und reflektiert, desto weniger Schall "dringt" von M-1 nach M-2 und umgekehrt. Je näher Z von M-1 und M-2 aneinander liegen, desto "einfacher" "überträgt" sich der Schall.


    Beispiel
    Vinyl hat eine Schallkennimpedanz (Z) von ca. 3, Wolfram (Tungsten) eine von 101. Legt man eine Schallplatte auf einen Plattenteller aus Wolfram, ergibt sich also eine extreme Differenz von Z. Es wird also relativ wenig Schall aus dem Plattenteller in die Schallplatte dringen und umgekehrt. Ist das nun gut oder schlecht? Beides. Motor- und Lagergeräusche aus der Zarge werden über den Plattenteller weniger stark in die LP eindringen und überlagern die Abtastung weniger stark, also gut. Die Abtastgeräusche, das Rillenrauschen etc. können aber auch nicht so leicht in den Plattenteller gelangen. Sie werden an der Grenzfläche zu einem großen Teil in die angrenzenden Medien reflektiert, d. h. in die Luft, vor allem aber auch in die Schallplatte selbst. Sie überlagern also zeitversetzt und abgeschwächt den Abtastvorgang. Also eher schlecht.


    Besser wird es, wenn wir eine andere Materialkombination betrachten. Ein Subteller aus Wolfram, darauf ein Plattenteller aus Delrin (POM), darauf eine Schallplatte. Delrin hat nämlich ein Z von 3,45, ist also sehr nahe an Vinyl. Zugleich dämpft es Schall um 30 dB/cm @ 5 MHz (nehmen wir an, im Hörbereich 20 Hz-20 kHz verhält es sich gleich). Die Abtastgeräusche können also sehr gut vom Vinyl in den Plattenteller dringen und werden dort (teilweise) absorbiert. Andererseits ist die Differenz vom Z des Subtellers und Z des Plattentellers so groß, dass Lager- und Motorengeräusche verhältnismäßig schwer in den Plattenteller dringen. Die Verhältnisse liegen hier also viel besser.


    Es ist einfach, sich andere relevante Anwendungen vorzustellen.


    Beste Grüße
    Christian