Beiträge von Ray-Man

    Ebenfalls sehr lange nicht gehört, ein absolutes Brett:


    Volker Kriegel - Inside Missing Link


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    MPS Records / BASF, 1972


    Acoustic Guitar, Electric Guitar, Sitar, Arranged By - Volker Kriegel / Bass - Eberhard Weber / Drums - John Marshall (tracks: A1 to B2) , Peter Baumeister (tracks: C1 to D5) / Electric Piano [Electra] - John Taylor / Flute, Percussion, Voice, Effects - Cees See / Saxophone [Soprano And Tenor] - Alan Skidmore / Saxophone [Tenor] - Heinz Sauer / Trombone - Albert Mangelsdorff


    Auf dieser Platte spielt Volker Kriegel zusammen mit angesagten Jazz-Musikern und Freunden der damaligen Zeit. Das Ergebnis ist eine Zusammenstellung faszinierender Stücke, die einerseits typisch 70er Jahre Fusion sind, andererseits doch auch erfreulich zeitlos erscheinen. Bei aller Virtuosität merkt man den Musikern und vorne weg Volker Kriegel vor allem eines an: sehr viel Freude am gemeinsamen Spielen, und dies überträgt sich auf uns als Hörer. Kurzum eine tolle Scheibe!

    Ewiglich nicht abgespielt hier, ganz zu Unrecht:


    Al Stewart - 24 Carrots


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    RCA, 1980


    Die drei Al Stewart-Jahrhundert-Alben "Modern Times", "Year of the Cat" und "Time Passages", die allesamt von Alan Parsons abgemischt und soundtechnisch in unerreichbare Höhen geschraubt wurden, verstellen leicht den Blick dafür, dass Al Stewart viele weitere Alben auf höchstem Niveau abgeliefert hat. 24 Carrots ist vom ersten bis zum letzten Lied wunderbarste Musik. Ein melodischer Einfall jagt den nächsten, die Texte sind wie immer bei Al Stewart von großer Leichtigkeit und trotzdem mit Tiefgang. Der Sound ist komplett anders als auf den Alan-Parsons-Alben: rockiger, direkter, teilweise mit Synthesizer, viel elektrische Gitarre, aber auch Akustikgitarre und Querflöte. Auf diesem auch nach über vier Jahrzehnten frischen Album findet sich übrigens der allerschönste Al Stewart-Song: "Rocks in the Ocean"; wer bei diesem Lied nicht tief berührt ist, dem ist schlichtweg nicht mehr zu helfen. (unbek.)

    Peter Gabriel - Scratch My Back And I'll Scratch Yours


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    Real World Records / MOV, 2013 (DoLP)


    "Anstatt klassische Coverversionen aufzunehmen, fand ich es interessanter eine neue Art Projekt zu schaffen, in dem Künstler sich austauschen und ein Geben und Nehmen herrscht, zum Beispiel spiele ich einen Song von dir und du einen von mir. Scratch My Back - And I'll Scratch Yours." (P.G.)

    Moin Nadelfroinde,

    ein Standard-103 habe ich auch.


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    Mein Sohn war die Woche ein paar Tage hier und er wollte gerne das 103 mit dem 110 vergleichen. Also habe ich das 103 mal wieder installiert. Auch bin ich in einem anderen Faden mal nach einem Vergleich gefragt worden.


    Gestern haben wir dann einigermaßen ausgiebig getestet. Das 103 spielt dunkler und geschlossener als das 110, welches bei mir und für uns ausgewogener, luftiger und detaillierter spielt. Wir haben es sowohl an Phono MM mit 47 kOhm als auch an Phono MC mit 1 kOhm gehört. Die letztere Variante gefällt uns beiden noch etwas besser.


    Ein 103er hat Sohnemann schon, nun möchte er sich auch ein 110 zulegen. :)

    Die erste ist schon rum:


    Florence + The Machine - Ceremonials (DoLP)


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    Island, 2011


    ,Bereits im Mai brachte sie auf einer Veranstaltung für den verstorbenen Designer Alexander McQueen Paul McCartney und Madonna zum Tanzen, aktuell inspiriert ihr Goth-Biedermeier-Look die Herbstkollektion von Gucci. Freilich: Derartiges gelingt auch Lady Gaga, aber Florence macht auch noch gute Musik." (Rolling Stone, November 2011)


    ,,Die gereifte 25-Jährige hat zum eigenen epischen Sound der ganz großen Gefühte gefunden, sie tobt sich in dramatischen Songs hemmungslos aus, ist in der Ekstase ganz sie selbst und reißt den Zuhörer im Strudel ihrer Emotionen mit sich fort." (Stereo, Januar 2012)

    Moin Rillenfroinde,

    bei mir spielt die lange nicht gehörte Pressung von 1978:


    Peter Gabriel – Peter Gabriel (2 - Scratch)


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    Charisma, 1978


    Gabriels zweite Platte ein sehr spannungsgeladenes Album. Gabriel schafft es, seine sensiblen und lyrischen Texte mittels kräftiger Rockstilistik zu vertonen. Dabei wird er nie kitschig oder banal. Ein sehr persönliche, tiefgehende Musik voller Anspielungen und Gesellschaftskritik. (unbek.)

    Nun hat der Zufallsgenerator mal ein avantgardistisches Frühwerk ausgespuckt, let's rock 🤘😁


    Sam Rivers - Contours


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    Blue Note, 1965 / Tone Poet, 2019


    Auf „Contours“, seinem zweiten Blue Note-Album, hat sich der Tenorsaxophonist Sam Rivers voll und ganz der Avantgarde verschrieben, seine Musik jedoch auf eine Weise präsentiert, die Hard-Bop-Anhänger weder verärgern noch verwirren würde.

    Rivers führt ein Quintett mit dem Trompeter Freddie Hubbard, dem Pianisten Herbie Hancock, dem Bassisten Ron Carter und dem Schlagzeuger Joe Chambers durch eine Reihe von Originalen, die sich auf einem schmalen Grat zwischen forschendem, nachdenklichem Post-Bop und dicht dissonantem Avant-Jazz bewegen.

    Jeder Musiker ist in der Lage, die Extreme gleichermaßen gut zu spielen und dabei dennoch ein Gespür für die kompositorischen Feinheiten zu bewahren. „Contours“ ist selten weniger als fesselnd und bleibt einer der Höhepunkte der Avantgarde-Bewegung Mitte der 60er Jahre. (allmusic)

    Die nächste sehr lange nicht gehörte:


    Meat Loaf - Bat Out Of Hell


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    Epic, 1977 / 2008


    Platz 343. Bat Out Of Hell, Meat Loaf, 1977. Meat Loafs Erfolgsalbum stammt aus der Feder des Pianisten Jim Steinman, der einen Teil der Songs ursprünglich für eine Neue Version von „Peter Pan“ komponiert hatte. „Bat Out Of Hell“ ist eines der theatralischsten, grandiosesten Rockablben aller Zeiten. (Rolling Stone)

    Moin Froinde, Sohnemann ist zu Besuch und wir hören gemeinsam nach dem Zufallsprinzip. Dabei ist soeben diese ewig nicht gehörte Scheibe rausgekommen:


    "Im Onkel Pö spielt 'ne Rentnerband 'nen Dixieland"


    Udo Lindenberg & Das Panik Orchester - Alles Klar Auf Der Andrea Doria


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    Telefunken, 1973


    Ja, nicht nur Dixie-Land sondern auch Kirchenorgel (Jeremias), Cello (Cello) und auch Akkordeon (Nichts haut einen Seemann um) sind zu hören. Überhaupt ist Udo's Stimme sehr jazzig und weit vorne vor die Band gesetzt. Die Texte "zergehen" wie Butter in den Ohren! Passagen von der Platte sind auch als Filmmusik in dem Film "Nordsee ist Mordsee" zu hören! Diese Platte schürt Fernweh und Sehnsucht, und man ist immer wieder erstaunt, wie gut Udo's Gesang damals doch war. Wenn man sich wieder jung fühlen will: Keine Panik, Platte auflegen! Alles klar?! 😁

    Andreas.Melies Von mir auch alles Gute zum Geburtstag!


    Diese Scheibe ist, obwohl ein RE, bereits 24 Jahre alt. Ich nehme an Andreas, dass Du Dich auch nicht älter fühlst. :)


    John Mayall with Eric Clapton - Blues Breakers


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    Decca, 1966 / Speakers Corner, 2000


    Platz 195. John Mayall With Eric Clapton - Blues Breakers, 1966: Es waren Claptons Soli auf diesem Album, die in London den Clapton-is-God-Kult auslösten. Die Band coverte gekonnt Robert Johnson und Freddie King – und bretzelte Ray Charles’ „What’d I Say“ mit einem langen Drum-Solo auf. (Rolling Stone)


    Man nennt John Mayall den weissen König des schwarzen Blues. Lange regierte sein Gesang, sein Harmonicaspiel und der zeittypische Sound der Hammond-Orgel die englische Blues-Bewegung der 60er- und 70er Jahre. „Ich habe nie kommerzielle Kompromisse gemacht; alles, was ich mache, mache ich ganz allein für mich selbst“ lautet Mayalls Credo, das so ehrlich und glaubwürdig wirkt wie seine Musik.

    Sein „ungehobelter, aber energiegeladener Gesang“ (Mayall) ist einfach nicht zu kopieren und die Soloeinlagen beweisen, wie der Mann ganz für sich allein groovt. Der Sound dieser Schallplatte zeigt deutlich hörbar die Handschrift des jungen Eric Clapton, der hier als Sideman auftritt. Seine kurze Zeit mit den Bluesbreakers liess ihn wenige Jahre später zum von den Fans vergötterten Gitarristen emporwachsen. (ehem. audiophile-vinyl)

    Nils Lofgren - Nils Lofgren


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    A&M Records, 1975


    Als Nils Lofgren 1975 sein erstes Soloalbum veröffentlichte, erwarteten die meisten Fans ein Set, das seinen Status als Gitarrenheld bestätigen würde, und nicht wenige Hörer waren stimmlich enttäuscht von der entspannteren und Song-orientierteren Scheibe, die Lofgren ablieferte. Im Laufe der Zeit gilt Nils Lofgren jedoch als ein übersehener Klassiker, und das aus gutem Grund – Lofgren war auf den Alben als Songwriter, Sänger, Musiker und Bandleader selten in besserer Form.

    Während Lofgren nicht bei jeder Auswahl einen Gitarrenfeuersturm entfacht (wobei sein Klavier unerwartet weit oben im Mix steht), sorgt er beim Solo dafür, dass es zählt, und die rauen, aber geschmackvollen Akkorde und bluesigen Akzente, die den Rahmen des Stückes ausfüllen Lieder verleihen den Darbietungen viel Kraft.

    Lofgren hat seit seinem Debüt härtere, rockigere und auffälligere Alben gemacht, aber er hat selten mit dem gleichen Elan in die Tasche gegriffen wie bei Nils Lofgren, und es bleibt das zufriedenstellendste Studioalbum seiner Karriere. (allmusic)

    Aznavourian Alles Gute zum Geburtstag, lieber Alexander. Mein elektronisches "Gehirn" hatte mich da heute morgen schon dran erinnert. :)


    Dann widme ich Dir dieses gerade aufliegende Album:


    The Police - Ghost In The Machine


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    A&M, 1981


    323. Ghost In The Machine: The Police, 1981. Hier fügte das vormals punkige Trio Sythie-Streicher und Politik hinzu und blies das Ganze bombastisch auf. „Every Little Thing She Does Is Magic“ ist eine smarte Pop-Bombe, und „Invisible Sun“ – über die Gewalt in Nordirland – wahrhaftig bewegend. (Rolling Stone)


    Die Songs: grandios. Police verwenden ausgiebig Bläser auf dem Album, allerdings von Sting selbst eher locker eingespielt, was dem ganzen aber eine besonders rotzige Note gibt! Dazu werden einige Synth-Teppiche unter die Songs gelegt. im Vordergrund stehen Stings Bassriffs, um die sich die Songs aufbauen und Stewart Copelands extrem harter, knackiger, brillanter Schlagzeugsound, der den richtigen kick gibt um die Basslinien voranzutreiben. Andy Summers greift in die Trickkiste und holt wunderliche Sounds aus seiner Gitarre, von Verzerrungen bis zu orientalisch anmutenden Klangteppichen.

    Journey - Evolution


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    CBS, 1979


    Ein zeitloses Meisterstück haben Journey hier abgeliefert. Nach der Neuausrichtung mit Infinity geriet Evolution zum großen Wurf. Die Songs sind jetzt perfect auf Sänger Steve Perry zugeschnitten und zusätzlich gibt es jede Menge Soli von Gitarren-As Neal Schon, der schon zu Beginn der Scheibe in einem kurzen Instrumental sein erstaunliches Können präsentiert. Auch Gregg Rolie setzt ein paar Highlights an den Keyboards und tritt sogar noch einmal als Leadsänger in Erscheinung. Die Krönung gibt dem Ganzen dann der neue Drummer Steve Smith, der technische Brillanz und Power perfekt vereint. Im Gegensatz zu Infinity ist hier auch der Sound allererste Sahne. (unbek.)

    Es sind doch noch einige Scheiben, die ich nicht in meinem discogs gelistet habe, bin "erst" 2015 angefangen meine Platten dort einzutragen. Also alle die ich seit dem noch nicht wieder gehört habe, fehlen dort noch. Diese jetzt nicht mehr:


    Pete Townshend ‎- Who Came First


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    Track Record, 1972 / Classic Records, 2005


    Der Rockkritiker Greil Marcus: "Townshend suchte nach einer gewissen Fröhlichkeit und einer gewissen Härte. In "Pure and Easy" fand er beides und deklassierte damit jedes Album, das die Who in den 70ern machten." Im Gegensatz zu Scoop und Another Scoop bzw. Scoop 3 handelt es sich bei "Who Came First" um ein konzipiertes Werk - mit spirituellem Hintergrund: Das Album bezieht sich auf seinen Guru, den "mitfühlenden Vater" Meher Baba (Foto auf dem Cover), der 44 Jahre schwieg, um dann auf dem Totenbett "Don't worry, be happy" als letzte Worte zu hinterlassen (was wiederum Bobby McFerrin zu seinem gleichnamigen Hit inspirierte).