AnalogPlanet - Tonabnehmer Vergleichstest mittels FLAC Files....

  • Innerhalb der Testanlage mögen diese Ergebnisse stimmen, aber woanders ist anders. Ich habe über 30 Jahre nur gute Erfahrungen mit Ortofon gemacht, da werde ich mich von solchen Tests wohl kaum verschrecken lassen.


    BTW. Will ein Elektronikmarkt einen bestimmten LCD-TV promoten (vielleicht wegen der besseren Rabbatte?) schließt er zum Vorführen nur beste Verbindungen an und so manch "gut" geglaubtes Konkurrenzmodell (mit wohl weniger Rabatten) ist heimlich nur mit VGA-Strippe angeschlossen, obwohl es in Tests eher besser abgeschnitten hat. So kann man auch dafür sorgen, das die Leute um bestimmte Produkte "einen großen Bogen" machen, nur ist das Ergebnis auch real?

    Gruß André
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  • Hi Brent,


    so könnte es aussehen.
    Aber mal ehrlich. Wenn man die Dinger direkt vergleicht kann es schon schnell sehr eindeutig werden.
    So zumindest meine Erfahrung.


    Grüße
    Andreas

  • Tja, das ist wohl die einfachste Lösung - wenn einem das Ergebnis eines Wettbewerbs nicht passt, lyncht man den Schiedsrichter.... :thumbup:


    Könnte man sagen - aber der "Schiedsrichter" weist ja selbst auf die Mängel seines Verfahrens hin...
    Nur: warum hat er sie nicht im Vorfeld abgestellt?

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

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  • PR hat's doch trotzdem gebracht. ;)
    Ich denke kaum, dass valide Ergebnisse das Ziel waren (und sein konnten).
    Aber wenn es den Mitmachenden Spaß gemacht hat -warum nicht!?

    Grüße,
    Jonas


    "Das Problem bei Zitaten im Internet ist, dass man nie weiß, ob sie authentisch sind." -Abraham Lincoln-

    Einmal editiert, zuletzt von jonas@psychedelic ()

  • Jonas hat schon recht, man sollte das nicht so ernst nehmen. Der Vergleichstest ist jetzt weder die offizielle Berechtigung, alle Besitzer teurer Tonabnehmer auszulachen, noch die Bestätigung von "teurer = besser".


    Mir hat übrigens die #4 recht gut gefallen, ein System, das ich wegen der albernen Optik und Sumikos üblicher Umlabelpraxis ansonsten nicht mit der Kneifzange anfassen würde...


    Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

    Einmal editiert, zuletzt von johnny.yen ()

  • Hallo Hubert,


    hilfst Du mir als "Nicht-Technicus" mal bitte, deine in #57 und #63 dargestellten Frequenzspektren zu verstehen... ?(


    Eigentlich keine Basislinie, Bassüberhöhung(en) von +10dB und ein Abfall von gut -20dB zwischen 1000 Hz und 7 KHz :?:


    Dazu fiel mir dann Walter Fuchs berühmter Artikel ein : Alles nur Physik
    [QUELLE : Public domain Webseite der Fa. SAC - Essen]


    In dem hat Er die korrekte Anpassung von MM- und MC-Systemen untersucht und u.a. war auch das Audio Technica ML150 ein Testkanditat.


    Dessen Frequenzgang sah dort so aus :


    [Blockierte Grafik: http://www.sac.de/sac/Image/Themen/Main/Default/dbML150.gif]
    Dargestellter Frequenzbereich : 20 Hz - 40 kHz
    Maximalwert Frequenzgang : +3,6 dB
    Minimalwert Frequenzgang : -17,8 dB
    Auffällig ist die Frequenzgangüberhöhung bei ca. 12 kHz und der steile Abfall zu höheren Frequenzen hin.
    Daraus resultiert bereits bei 20 kHz ein Pegelverlust von ca. 4 dB.

    [QUELLE : Public domain Webseite der Fa. SAC - Essen]


    Ganz laienhaft wundere ich mich da nicht über die mehr als seltsamen Schlußfolgerungen aus dem Michael Fremer Versuch.


    Wie muß ich denn nun diese beiden Dinge auf die/eine Reihe bringen ? ? ?


    Herzlichen Dank schon vorab und
    Grüße vom flachen Niederrhein
    Dualese "alias" F J S

    [align=center]"Rillen" ist keine Wurzel der Demokratie... :thumbdown:

  • Hi Dualese,


    das ist relativ einfach:
    Zum Messen hat man üblicherweise eine Testplatte mit einem Track in dem von tiefen zu hohen Frequenzen hin ein Sinus-Swep ist der bei allen Frequenzen den gleichen Pegel hat. Wenn man von diesem Track das Spektrum misst, dann hat man im Idealfall eine horizontale Linie.


    Der Test bei AnalogPlanet hat aber keinen Sinus-Swep sondern Musik. Und Musik hat in der Regel ein zu hohen Frequenzen hin fallendes Spektrum.
    Das ist für den Vergleich der Abtaster relativ egal denn solange die Platte identisch ist sollten alle ein identisches Ergebnis liefern - tuen sie aber nicht. Manche Abtaster liefern mehr Höhen, andere haben eine Präsenz-Senke, ...
    Wenn man die gleiche Platte von unterschiedlichen Systemen abtasten lässt, dann hat man bei Musik zwar keine gerade Linie, aber man erkennt den Unterschied zwischen den Systemen an den Abweichungen.
    Man kann damit nicht unbedingt erkennen welcher "linear" ist und welcher nicht, aber man erkennt dass der eine eben mehr Höhen liefert als der andere.


    Ich habe zuerst alle Tracks auf gleichen Pegel im Bass und Grundton normiert. Dann habe ich deren Spektrum berechnet und diese kann ich vergleichen. Auffällig ist, dass die Systeme mit eher starken Höhen viele, die mit weniger Höhen wenige Punkte bekommen haben.


    Wenn man möchte, kann man auch das Spektrum über 20kHz vergleichen. Dieses ist bei den Abtastern sehr stark unterschiedlich. Anteile über 20kHz kommen in der Musik praktisch nicht vor. Es ist extrem warscheinlich, dass Anteile über 20kHz Abtastverzerrungen der Systeme sind.

    Hubert Reith
    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Hubert... :thumbup:


    Na ja... EINFACH ist eben wirklich relativ ;)


    Aber ich habs geplottet, Herzlichen Dank !


    Da erkennt man den wahren Profi, fundierte Fakten und didaktisch absolut auf der Höhe.
    Mein Kompliment... :merci:


    Grüße vom flachen Niederrhein
    Dualese "alias" F J S

    [align=center]"Rillen" ist keine Wurzel der Demokratie... :thumbdown:

    Einmal editiert, zuletzt von Dualese ()

  • Hi Dualese,


    "..Dessen Frequenzgang sah dort so aus :.."
    ==> das ist NICHT der Frequenzgang des Systems. Das zeigt lediglich das Verhalten des elektrischen Anteiles an einer bestimmten Lastkapazität.
    Das gesammte Verhalten des Abtasters wird auch sehr stark von seiner Mechanik bestimmt. In der Summe sieht der Frequenzgang eines MM-Abtasters typischerweise so ähnlich aus (Senke um 5-8kHz, Resonanz um 10-20kHz):
    [Blockierte Grafik: http://img1.audio.de/Rega-RP1-…f-C-d1395922-44227399.jpg]
    Quelle: http://www.audio.de/testberich…euro-im-test-1090320.html


    Und in diesem Frequenzgang steckt die Belastung durch die Kabel und den Phono-Eingang schon drin.


    Mit den unterschiedlichen Eingangskapazitäten der Phonostufen kann man den Gesammtfrequenzgang dann tendenziell etwas verbiegen, der Gesammtfrequenzgang ist aber halt was anderes als der simulierte Verlauf aus den elektrischen Daten (und nur diese sind auf der Seite von SAC berücksichtigt).

    Hubert Reith
    Gewerblicher Teilnehmer

  • ==> das ist NICHT der Frequenzgang des Systems. Das zeigt lediglich das Verhalten des elektrischen Anteiles an einer bestimmten Lastkapazität.



    Hallo Hubert,


    das heißt also, dass die ganzen (teils vom Meister handgemalten) Frequenzgänge nur am Messtisch entstanden sind. Man misst also nur den frequenzabhängigen elektrischen Widerstand des Systems, der mit dem eigentlichen Frequenzgang bei realen Bedingungen (Abtastung der Rille) absolut nichts zu tun hat?


    Das gesammte Verhalten des Abtasters wird auch sehr stark von seiner Mechanik bestimmt. In der Summe sieht der Frequenzgang eines MM-Abtasters typischerweise so ähnlich aus (Senke um 5-8kHz, Resonanz um 10-20kHz):


    ...oder er hat aufgrund seiner mechanischen Eigenschaften überhaupt gar nichts mit den veröffentlichten nahezu idealen Frequenzgängen zu tun.


    Diese Banditen X( ...das hätte die eine oder andere "Fachzeitschrift auch mal erwähnen können.


    Nebenbei gibt es denn eine Testschallplatte die einen Track, mit einem pegelgleichen, von tiefen zu hohen Frequenzen gehenden Sinus-Sweep hat?


    Gruß,


    Rainer

  • Deshalb wird von einigen (z.B. FM Acoustics) auch die resistive und kapazitive "Anpassung" empfohlen.... (unter Einsatz von Messtechnik :rolleyes: )


    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von bionear ()

  • "..das heißt also, dass die ganzen (teils vom Meister handgemalten) Frequenzgänge nur am Messtisch entstanden sind. .."
    ==> nein, die wurden nicht gemessen, die wurden nur simuliert, sie entstammen also einer rein theoretischen Modellrechnung.
    Die Bewegung der Nadel erzeugt im System eine Spannung. Das System hat in erster Näherung einen Innenwiderstand und eine Induktivität.
    MM-Systeme haben typischerweise einen Innenwiderstand von ca 1kOhm und eine Induktivität von 500mH
    Die aus der Bewegung generierte Spannung wird also durch diese 1kOhm und 500mH auf das Kabel zum Phono-Eingang gespeist.
    Die Kabelverbindung wird typischerweise mit 150-200pF angesetzt,
    Der Eingangswiderstand des Phono-Eingangs hat typischerweise 47kOhm und zusätzlich noch 50-600pF.


    Die Frequenzgänge des Meisters beschreiben das elektrische Verhalten wenn die generierte Spannung aus der Nadelbewegung völlig linear (frequenzunahbängig) wäre. Und genau das ist sie eben nicht.
    Um auf den "echten" Gesammtfrequenzgang zu kommen muss man das "mechanische" Verhalten und das elektrische Verhalten berücksichtigen, das elektrische alleine reicht nicht aus.


    Nach meiner Lesart hat der Meister das auch so beschrieben - naja, wenn man sich des Problemes bewusst ist erwartet man auch nichts anderes. Wenn man es als Nichttechniker ansieht, dann ist einem das eventuell nicht so klar.


    Aufgrund der Bilder und Modellrechnungen kann man grob erkennen, in welche Richtung sich das Klangbild verändert, wenn man z.B. die Lastkapazität ändert. Man kann aber nicht erkennen, wie der gesammte Verlauf über Platte ist weil in den Bildern eben der Einfluß der Mechanik fehlt.


    Im Beitrag #73 sehen wir die Messung des "echten" Frequenzganges. Diesen habe ich mal groß eingelesen und jeweils mit dem elektrischen Verhalten bei kleiner und bei etwas höherer Lastkapazität verrechnet. Als Ergebnis kann man mit sowas rechnen:
    [Blockierte Grafik: http://nacl.de/audiomap/Rega-RP1_MM-System_Ortofon_OM-5E.gif]
    rechts jeweils das rein elektrische Verhalten
    links grob verrechnet inkl. des mechanischen Verhaltens.


    Gerade in den Höhen ist das mechanische Verhalten stark von der Justierung und vor allem davon abhängig, ob man außen oder innen misst.
    Innen wird es mit der Abtastung noch kritischer als außen so dass man innen mit schwächeren Höhen bei höheren Verzerrungen rechnen muss als außen.
    Die Frequenzgangmessung an einem Plattenspieler ist also nichts statisches oder genau reporduzierbares. Es ist nur ein "Daumenwert" bei dem man mit Abweichungen rechnen muss. Diese können in den Höhen durchaus zig dB betragen.

    Hubert Reith
    Gewerblicher Teilnehmer