Pro-Ject 9cc 5P vs Rb300

  • Hallo liebe Forumskollegen,


    da ich mir das Laufwerk von Steel mit einer Basis für Kuzma Arme sichern konnte überlege ich nun welcher Tonarm sinnvoll wäre. Momentan läuft ein Rega RB 300 darauf, der soll aber eigentlich mit dem Rega Laufwerk abgegeben werden.


    Nach meiner Recherche entsprechen Kuzma Arme der Linn Geometrie, Pro-Ject Arme auch, das bedeutet ich könnte in der Kuzma Basis einen Project Arm fahren. Liege ich damit richtig?


    In meiner Auswahl befindet sich nun der Projeect 9CC 5P, wie ist der Arm ggü. dem Rega einzuschätzen? Keine dynamische Auflagekraft Regelung, dass ist mir klar. Wenn endlich fertig shibatisiert soll ein Benz Micro M dran. Momentan läuft ein Sumiko Pearl.


    Freue mich auf eure Erfahrungen und Hinweise.


    Vg
    Sascha

  • Hm..also hier wurde schon einmal die Frage bezogen auf einen Pro-Ject 8.6 gestellt. Dort wurde auf den Rega verwiesen.
    Über den 9CC liest man jedoch sehr viel gutes und es gibt sogar Leute die den Arm auf einem Linn Laufwerk montiert haben.
    Kann denn evtl jemand den Unterschied zwischen einem 9CC/5P und einem 9CC Evolution erklären, die Hersteller Beschreibung scheint mir doch recht identisch...

  • Für ein Benz sollte der Arm möglichst schwer sein. Ich würde mir mal einen Jelco (18g) anschaun, auch wenn der nicht 1:1 in die Rega-Geometrie paßt. Die Regas sind für MCs schon grenzwertig leicht (~12g) und funktionieren nur mit MCs, die ein höheres Eigengewicht haben so halbwegs. Die Projects sind nochmals deutlich leichter (http://www.vinyl-audiophil.de/9cc-/-5p-tonarm-pro-ject.html , die geben gerade mal 5,8g an!!). Ich weiß zwar, daß Project Dreher auch mit MCs verkauft werden, aber ob das so gut klingt und die Möglichkeiten der MCs ausschöpft?? An dem Project wäre ein MM mit einer möglichst hohen Compliance / Nadelnachgiebigkeit nötig. Ein Ortofon Vinylmaster Silver wäre schon fast zu hart aufgehängt (Compliance 25µm/mN).


    Edit meint noch, daß der Project Arm auf einer anderen Seite mit 8,5g angegeben ist, was ich ehrlich gesagt für realistischer halte. Trotzdem für MC-Tonabnehmer untauglich.


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

    Einmal editiert, zuletzt von ake ()

  • der kleinste Vertreter des Linn LP12 (Majik?) wird ab Werk mit einem 9er Pro-Ject Arm verkauft. Wie weit dieser Tonarm mit MC's harmoniert weiß ich nicht.

    wohlklingende Grüße,


    Jürgen :thumbup:

  • Hallo Sascha,


    wenn sich auf deiner Basis - sofern sie nicht verstellbar ist - ein Rega korrekt einstellen lässt, wird kein Arm mit Linn Geometrie passen, da die Unterschiede ziemlich große sind.


    Grüße von Tom


    EDIT: Die Parameter der Arme kannst du aber leicht auf Vinylengine finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Borthorpe ()

  • Ui, jetzt kommt ja zu später Stunde noch Bewegung rein, das freut mich also danke für die Beteiligung.


    Also es ist ein Micro Glider M, 6.8g Eigengewicht.


    Die Basis wurde ursprünglich für einen Kuzma Stogi Tonarm genutzt (hat drei Bohrungen auf der Basis), ist also wohl für Linn Geometrie ausgelegt, das Loch ist aber nicht mittig gebohrt so dass ich hier im Abstand variieren kann (durch drehen der Basis).


    Ohne in Ungnade fallen zu wollen, der Rega Tonarm wurde mit Kreppband auf die notwendige Stärke gebracht um in die Basis zu passen. Man möge es mir verzeihen :) es sieht grässlich aus aber funktioniert.


    Es ist jetzt also die frage ob ich eine Rega Basis kaufe oder einen neuen schönen Arm der in die vorhandene Basis passt.

  • Hallo Sascha, statt des Kreppbandes solltest du dir im Fall des Falles einen Ring mit Innengewinde des Regaarmes und Außenmaß der Basisbohrung drehen lassen. Wird in einer Dreherei allerhöchstens € 20 kosten. Ob der Rega besser oder schlechter klingt als ein ProJect 9cc weiß ich nicht. Mir gefallen die ProJect Arme klanglich und optisch nicht, klanglich kann ich's aber nur auf ProJect Laufwerken beurteilen. Meine ProJect Abneigung ist aber nix was ich dir aufquatschen oder diskutieren will. ;) Der Rega mag vielleicht auf dem Papier zu leicht sein, in der Praxis kann er aber völlig problemlos ein Benz führen. Meine Vermutung ist, die offizielle Rega Angabe ist schlichtweg falsch.


    PS: Mit Anpassring kann man auch schauen ob man einen Rega RB 600 für's Budget irgendwo aufreißt.

    2 Mal editiert, zuletzt von uncoiled ()

  • Der 9cc klingt etwas schlanker als der Rega, aber nicht besser oder schlechter - insofern spricht alles für die Regabasis. Allerdings, wenn tatsächlich 500,- € im Topf liegen, warum dann nicht was schickes gebrauchtes, das in die Kuzma-Basis passt? Ich würde mal nach Linn Ittok (ging gerade einer für den Preis hier im Biete-Bereich weg), Kuzma Stogi, Zeta, Manticore Magician gucken - die passen alle auf die vorhandene Basis und sind tatsächlich einen Schritt weg vom Rega oder Pro-Ject.


    Und jetzt noch mal ein Wort zu den nicht MC-tauglichen Armen. Sorry, aber das ist absoluter Dünnsinn, dass MCs erst ab eff. Masse ab 12 Gr. und höher funktionieren. Dann sind Linn Ekos, Wheaton Triplanar, Graham, SME IV/V, Roksan Artemiz und alle Rega per se nicht dafür geeignet. Klar braucht man für ein SPU einen schweren Arm und auch vielen der japanischen Gralshütergaragensysteme, die einfach keine Spezifikation halten oder garantieren können haut man besser ein paar Gramm mehr drauf. Es gibt aber eine große Anzahl ganz normaler MC-Systeme mittlerer Masse und Nadelnachgiebigkeit, die auch in leichten bis mittelschweren Arm funktionieren - z.B. Ortofon, Benz, Dynavector, Audio-Technica.


    Es macht sich IMHO in letzter Zeit die technische Unsitte breit, diese Systeme außerhalb ihrer Spezifikationen in zu schweren Armen quasi zu erdrücken, damit da mehr Bass und Souveränität (Resonanzen) raus kommt weil keiner akzeptieren kann, dass da an sich gar nicht so viel ist. Das kann man ja machen und für sich so umsetzen und gut finden. Das Leuten im Newbie-Bereich aber als allgemeingültig verkaufen, geht gar nicht. Ist genau so falsch, wie die sklavische Abhängigkeit der Wiedergabequalität eines Tonabnehmers von seinem Nadelschliff, die hier auch so gern als Gemeinplatz verkauft wird.


    Gruß


    Bonzo

  • Also um den aktuellen stand mal festzuhalten, der Rega liegt qualitativ mit dem Project gleichauf, bzw harmoniert mit dem Benz System sehr gut und Kreppband ist als Basis ungeeignet :D
    Der Project wäre den Mehrpreis gegenüber dem Rega nicht Wert.


    Bonzo: danke für die ausführliche Antwort. Ich werde mir heute jedenfalls noch die Zeit nehmen und mir die genannten Tonarme anschauen. Schade dass der Linn gerade weg ist, das wäre es ja dann wohl gewesen.

  • Weißt Du Bonzo, auf der einen Seite sagst Du, daß der leichte Project Arm mit einem MC "schlanker" klingt als ein schwererer Arm, auf der anderen Seite sagst Du, daß das a) nicht schlechter sei und b) der Baß, der bei schwereren Armen rauskäme, sowieso nicht auf der Platte drauf sei.
    Merkst Du nicht, daß Du Dir da selbst widersprichst? Wie soll ein System einen Bass produzieren können, wo keiner ist?
    Und: mach mal den Vergleich Platte gegen CD. Vielleicht fällt Dir dann auf, daß das "schlankere" Klangbild nicht nur nicht schlechter ist sondern daß das mit Hifi (also mit hoher Wiedergabetreue) nichts zu tun hat... Denn wenn der Baß auf der CD drauf ist, sollte er doch eigentlich auf der Platte auch drauf sein, oder? Und wenn die Kombination A diesen Bass zu reproduzieren vermag und die Kombination B eben nicht, was sagt uns das über die Hifi-Qualitäten??
    Wenn Dir persönlich das schlankere Klangbild gefällt, ist das ja in Ordnung. Das ist nun mal subjektiv. Aber mit Hifi hat das nichts zu tun...


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • und Kreppband ist als Basis ungeeignet :D


    Laß dir so 'ne Hülse drehen und du wirst dich wundern was dein Kreppband an Potenzial verschenkt! ;)

  • Tag,
    was den etwaigen Unterschied von Armen 9cc (Evolution) zu 9cc/5P angeht - da ist wohl keiner - vielmehr sind die Händler mit den Angebotstexten in Verwirrung? Hier bietet ein anderer Händler einen 9cc/5P an - verlinkt dann die BDA zu einem 9cc ohne Zusatz 'Evolution': http://hifisound.de/oxid/oxid.…-ZOLL-CARBON-PICK-UP-ARM/
    Ich meine nun: Der Zusatz '5P' in Händlerangeboten ist höchstwahrscheinlich nichts als die unverstandene Abkürzung der Steckanschlussweise per 5-Pol-Stecker; was für den 9cc Evolution auch gilt.
    Sodann stellt sich heraus, dass die effektive Masse der 9cc-Arme in BDAs einmal auf 8,0 g lautet, ein andermal auf 8,5 g - was der Sache nach dann zur Vermutung führt, die Angabe von 5,8 g ist schlicht ein unentdeckter Dreher.
    MC am RB-300?: ich habe derzeit ein Ortofon MC25FL (Eigengewicht 10,5 g) an einem RB-300, an einem zweiten RB-300 ein Denon DL-103 (9 g Eigengewicht); zur jeweiligen Einrichtung genügen die Normalgewichte von 100 g (das schwerere Gegengewicht von 120 g wird nicht benötigt). Beide machen sich technisch wie auditorisch gut.
    Freundlich
    Albus

  • Beide machen sich technisch wie auditorisch gut.


    Ich hatte mal ein Benz ACE L am RB 300 und es klang auch sehr gut. Da wird es mit einem Glider wie Chrille schon bestätigt hat auch überhaupt keine Probleme geben.

    Einmal editiert, zuletzt von uncoiled ()

  • Moin,

    was den etwaigen Unterschied von Armen 9cc (Evolution) zu 9cc/5P angeht - da ist wohl keiner


    das wohl nicht, aber es gibt einen Unterschied zwischen 9cc und 9cc Evolution. Der Evolution hat ein anderes Tonarmrohr incl. Headshell und noch eine etwas geringere effektive Masse von 8g. Ich betreibe ein Glider S im 9cc Evolution und finde das sehr gut.


    Grüße
    Det

    Wenn alle Schizophrenen zusammenstehen, haben die Ingenieure keine Macht mehr über uns.

  • Tag,
    gut, das sind dann, ja, schon Verschiedenheiten (9cc : 9cc Evolution) - immerhin aber nicht bei einer effektiven Masse von 5,8 g. Oder etwa doch?
    Freundlich
    Albus

  • PS: Das ACE L war auch auf der zweiten Ausgabe der "LP" als Covergirl zu sehen, unterm Headshell eines RB 300 oder 250. Was aber nix heißen Muß außer, das die Herren zumindest auf die Idee gekommen sind es mal drunter zu schrauben... ;)