Der Antiskatingsammelthread

  • Hallo Rainer,

    so wie ichs verstehe:

    Auf der vertikalen Y-Achse links die Auflagekraft (4g) suchen. Von da aus horizontal nach rechts, bis du auf die schräge Linie triffst, die deiner Nadelverrundung entspricht (bin jezt mal von 18 ausgegangen). Von da aus senkrecht nach unten. Da triffst du auf die horizontale Linie für das 4g Gewicht. Da kommst du etwa auf die 5.Markierung, was dann wohl der 5. Kerbe ebtspricht.

    Die Beschreibung im Manual ist wohl etwas missverständlich; bzw sogar fehlerhaft....


    Bin bei meiner Beschreibung von einem korrekt ausgerichteten Ausdruck ausgegangen. Am Bildschirm ist die Grafik ja um 90° verdreht

    Gruß

    Juergen1

  • Parallel zur Kerbe?

    Kenne diesen Arm nicht.

    Bei meinen Thorensarm mit zwei Stangen hängt man in die jeweils gegenüberliegende Kerbe ein.

    momentan hängt es auf in der 4. Kerbe.

    Kann genau richtig sein. Kommt u.a. auf den Wert der Nadelverrundung an.

    Feineinstellung/Überprüfung immer nach Gehör mit realer Musikplatte, mit kritischen Passagen nahe der Innenrille.

    Gruß

    Juergen1

  • Hallo liebe Gemeinde,


    mittels Suchfunktion des Forums habe ich leider keinen Post gefunden, der ein ähnliches "Problem" zeigt, wie das meine:


    Die Skating-Kraft meines Plattenspieler ist offenbar zu hoch. Mit dem original mitgelieferten 1,8-Gramm-Gewicht komme ich nicht aus. Gut 3 Gramm sollten es schon sein bei 1,5 Gramm Auflagegewicht, 4 Gramm bei 2 Gramm Auflagekraft. Das Einstellen nehme ich per Gehör vor oder mittels Auge und der Clearaudio Burn-in Platte (Nadel in etwa der Plattenmitte zwischen zwei Rauschrillen abgesetzt und das Gewicht so eingestellt, dass die Nadel nicht/kaum wandert). Im Prinzip komme ich mit beiden Methoden auf das gleiche Ergebnis und es klingt auch halbwegs gut.

    Der Nadelschliff (Fritz Gyger, Shibata oder Harmonic stehen zur Verfügung) hat praktisch keinen Einfluß.

    Der Plattenspieler seht in Waage.

    Andere Besitzer des gleichen Plattenspielers kommen mit ihren 1,8-Gramm Gewichten prima zurecht.

    Vom Hersteller bekomme ich leider keine Antwort. Fühlt sich vielleicht von mir auf den Arm genommen.


    Was ist Eure Meinung? Hat irgendjemand eine Idee, woran das liegen könnte?


    Oder sollte ich das als "schon ok so" einstufen und den Dreher einfach benutzen.

    Bisschen komisch ist mir schon dabei.


    Gruß.


    Peter

  • Mit dem original mitgelieferten 1,8-Gramm-Gewicht komme ich nicht aus.

    Woran machst du das fest? Um welchen Plattenspieler handelt es sich?


    Grüssle Henner

  • Hallo Henner,


    erst bei etwa 3 Gramm auf der mittleren Kerbe (1,5gr Auflage) sind Verzerrungen (z.B. zischelnde S-Laute, laute Beckenanschläge) im linken Kanal minimiert und die im rechten Kanal noch nicht am Auflodern.

    Der Plattenspieler ist ein PE1000.

    Habe zum Gegenhören noch einen RP6, der verhält sich ganz normal.


    Gruß. Peter


    Anmerkung: Das Transrotor mit dem Harmonic-Schliff nehme ich besser mal aus der Liste. Das ist extrem tollerant.

  • Das Problem besteht weiterhin. Hat niemand eine Idee?


    Der Arm verhält sich beim "Anschubsen" in Schwebe ähnlich träge wie der RB303 auf dem RP6. Unterschied: Der PE-Arm driftet in Schwebe schon ohne AS-Gewicht recht deutlich Richtung Plattenrand.

    Bin drauf und dran, einen neuen Arm zu kaufen.

  • Der Peter und ich haben eben mal telefoniert - mal schauen, was wird. Laut eigener Aussage hat er die Kombination aus Arm und System sinnig gewählt...


    Daher hier nochmal für alle: Wenn Arm und System zueinander passen, sollten Platten mit Aufnahmen mit durchschnittlichem Pegel in der Regel auch ohne Nutzung des AS ohne störend hörbare Verzerrungen abgetastet werden.


    Ich persönlich nehme den klanglichen Nutzen des AS eher durch eine authentischere und symmetrischere Ausleuchtung des Raumes und Staffelung der Klangereignisse wahr.


    Wenn da was zerrt, ist was kaputt oder die Komponenten sind ein kapitales Mismatch oder das Zeug gehört in die Tonne!


    Der PE-Arm driftet in Schwebe schon ohne AS-Gewicht recht deutlich Richtung Plattenrand.

    Da wir eine falsche Aufstellung etc. ausschliessen konnten und das Lager auch leichtgängig zu sein scheint, könnte es am Tonarminnenkabel liegen, das evtl. zu straff verlegt ist oder aber zu stark verdrillt ist... ?

  • Vielen Dank Henner und bitte entschuldige, dass ich heute Mittag am Telefon so kurz angebunden war! Die Arbeit rief mich unverhofft und Kundschaft darf man nicht lange warten lassen.


    Deine Vermutung, die Tonarmkabel könnten z.B. durch Verdrillung unter Spannung stehen und das den schwebenden Arm nach innen ziehen, war ein Volltreffer!!!

    Da optisch an der Verkabelung von den RCA's zum Tonarm alles gut aussah und auch am Stückchen zwischen Sockel und Arm nichts verdrillt war, habe ich vorhin mal die beiden Madenschrauben vom Horizontallager gelockert und den Arm jeweils ein paar Umdrehungen nach links und nach rechts gedreht, um die kleinen Drähte damit möglicherweise etwas zu entspannen. Mal bewegte sich der Arm danach nach innen, mal nach außen aber dann blieb er nach ein paar Versuchen auf einmal frei schwebend einfach nur da , wo ich ihn losgelassen hatte.

    Klanglich hat das eine derart große Verbesserung gebracht, tonal wie auch räumlich, unglaublich. Das muss ich erstmal verarbeiten und mir ein paar gute Bekannte auflegen.

    Mit dem Antiskating beschäftige ich mich morgen ganz in Ruhe und berichte.

    PN folgt dann auch.


    Danke und Gruß.

    Peter

  • Hallo Henner,


    Deine Analyse mit vorherigem gründlichen Ausschluss vermutlich sämtlicher Eventualitäten fand ich sehr beeindruckend.


    Am Wochenende habe ich mich nochmal mit der Armverkabelung beschäftigt und zur Vermeidung künftiger Spannungen ein bis zwei Zentimeter mehr Kabel im Tonarmrohr positioniert als nötig.

    Nicht nur die Tonarmdrift ist verschwunden, auch mein Antiskatingproblem ist gelöst. Außer bisher bei zwei, vermutlich leicht fehlgepresster Platten, die auch auf meinem Rega zerren, komme ich wieder mit dem serienmäßigen Antiskatinggewicht zurecht. Viele Scheiben, die ich probegehört habe, liefen auch ganz ohne Antiskating ohne rechtsseitige Verzerrungen durch.


    Vielen Dank für die freundliche Hilfe!


    Gruß.

    Peter

  • Jo - gern geschehen & danke für die freundlichen Worte!



    Grüssle Henner

  • Viele Scheiben, die ich probegehört habe, liefen auch ganz ohne Antiskating ohne rechtsseitige Verzerrungen durch.

    Ich habe bei meinem Glanz MH-124S Tonarm auf Empfehlung des noch nie das Antiskating aktiviert und bin zum Schluss gekommen ein exakt gelagerter Tonarm braucht kein Antiskating.


    lg Kurt

  • Hm,

    Physik und euklidische Geometrie sind aufgehoben, was das Empfinden der Öhrchen angeht, jetzt kommt das große AABBEERR:

    der Verschleiß eurer Tonabnehmer, nun gut, manche haben halt zu viel Geld oder wollen immer wieder was neues probieren, nur bitte:


    verkauft eure einseitig vorgeschädigten Preziosen nicht, haut sie zum Wohle des Gebrauchtkäufers in die Tonne, aber flott!!


    Warum ich das schreibe: schon 2x "fast nicht gebrauchte ", "nur selten gespielte",etc.. Tonabnehmer gekauft, die einseitig HIN waren, auf Nachfrage: ich benutze kein Antiskating, ist überflüssig und klingt mit schlechter..


    Man sollte eine Anti-Antiskating-Outing Webside initieren, so weiß man, bei wem man NICHTS kaufen sollte.


    Schönes WE noch


    Frank

    "Ich habe schon mehr über High End vergessen als Ihr je darüber lernen könntet!"

    Zitat von: "TOBI ois is Blues"

  • schon 2x "fast nicht gebrauchte ", "nur selten gespielte",etc.. Tonabnehmer gekauft, die einseitig HIN waren

    Physikalisch hat das wohl eher seine Ursache in einem falsch eingestellten Azimuth oder in einem schwachen Tonarm oder wie weiter oben ausgeführt, in einem zu kurzen Tonarmkabel ...

    Die Antiskatingkraft wird im Regelfall auf 20 bis 30 % des Auflagegewichtes eingestellt, bei einem guten Tonarm auch tiefer.

    lg Kurt

  • Schwacher Tonarm: was ist das...?? Kurzes Tonarmkabel, nö, die haben alle kein Antiskating benutzt PUNKT.

    Aber mach was du willst, nur kann ich solchen "..." hier nicht unwidersprochen stehen lassen, dazu ist dieser Thread ZU wichtig !!


    Frank

    "Ich habe schon mehr über High End vergessen als Ihr je darüber lernen könntet!"

    Zitat von: "TOBI ois is Blues"

  • Physikalisch hat das wohl eher seine Ursache in einem falsch eingestellten Azimuth oder in einem schwachen Tonarm

    Sorry, aber so isses nicht.


    Wir leben in einem freien Land und jeder darf hier seinen Tonabnehmer betreiben, wie er möchte - dennoch :


    - es gibt eine Skatingkraft und diese sorgt bei der Abtastung für mehr Anpressdruck auf der inneren Rillenflanke als zur Äußeren hin.


    - es gibt Tonarm-Tonabnehmer Konstellationen, bei denen die dadurch möglicher Weise entstehenden klanglichen Nachteile kaum hörbar sind. Die Wahrscheinlichkeit, daß dies so ist, nimmt mit höherer Compliance und größerer Tonarmlänge zu.


    - dennoch ist natürlich auch bei diesen Systemen der einseitige Verschleiß vorhanden


    - bei den Systemen, die zu schneller Abnutzung neigen - z.B. Rundnadel mit hoher AK - hört man es also womöglich bis zum eintretenden Verschleiss am wenigsten, daß sie am meisten darunter leiden.


    - wenn man das AS korrekt einstellen möchte, sollte man sich am durchschnittlichen Pegel orientieren und nicht, wie auf den gängigen Testschallplatten meist vorgesehen, an den Maximalpegeln.


    - daher liegt ein gut und sinnig eingestelltes AS meist etwa bei 25% - 35% des so ermittelten Wertes - je nach Schliff


    - dies ist auch klanglich die beste Lösung. Wer nach klanglichen Unterschieden sucht, findet sie in Aspekten der Symmetrie und Authentizität der räumlichen Darstellung. Merkmale wie eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes und eine symmetrische Tiefenstaffelung auf beiden Seiten der virtuellen Bühne sind Merkmale, die mir meist als erstes auffallen.


    - dazu ist es natürlich nötig, daß die Kette überhaupt zu einer anständigen Räumlichen Darstellung in der Lage ist und der Hörer tut sich leichter mit solchen Betrachtungen, wenn er grundsätzlich Wert auf diese Aspekte der Darstellung legt.


    - tatsächlich erzeugt ein falsch justierter Azimut teils ähnliche Anzeichen beim Hören - dennoch sind es getrennte Ursachen und es sollte eben beides Beachtung finden.


    - die Qualität des Tonarms hat mit der Thematik des AS nix zu tun. Mag sein, daß ein Arm, der das System besonders gut führt, offensichtlich störende Verzerrungen erst später hörbar werden läßt - grade bei einem hochwertigen Arm an einer hochwertigen Kette finde ich es lohnend, sich mit dem Thema genauer zu beschäftigen. Die Physikalischen Zusammenhänge dazu sind jedenfalls nicht von der Hand zu weisen.


    Grüssle Henner

  • Hallo,


    weiss jemand wie das bei einem TD2001 mit TP90 ist?

    Das Antiskating wird beim TP90 magnetisch eingestellt und auch bei

    Nullstellung an der Skala zieht es den Tonarm nach außen.

    Ist am Tonarm etwas nicht in Ordnung oder hängt das an der magnetischen Steuerung?


    Viele Grüße Michael