Richtiges Plattenabwischen für den Hausgebrauch

  • Liebe Experten!


    Ich habe schon seit einigen Jahren etliche Schallplatten (vorrangig Klassik). Dank Flohmarktbesuchen werden es immer mehr. Auch ein Plattenspieler ist da - nichts besonderes, aber ich habe auch keine herausragenden Ansprüche.


    Nur eines Sache bereitet mir Probleme: Ich habe den Dreh nicht raus, die Platte jeweils vor dem Abspielen ordentlich staubfrei zu bekommen. Normalerweise verwende ich eine Karbonbürste - die macht ihre Sache auch ganz ordentlich; aber wenn ich sie hochhebe, habe ich den gesammelten Staub als Linie auf der Platte liegen, und wenn ich versuche, sie allmählich schräg runterzuziehen, habe ich das Gefühl, der Staub wird eher in die Rillen hinien gerieben. Ich habe auch schon Microfasertücher und welche aus Baumwolle probiert - ohne bessere Ergebnisse.


    Könnt ihr bestimmte Tücher (möglichst konkret) oder Bürsten empfehelen, und wie wendet ihr sie an? Nochmal zum Verständnis, mich interessiert jetzt keine komplexe Reinigungstechnik oder Plattenwaschanlage, sonder einfach, wie man im Alltag den lockeren Staub von der Platte bekomt. Danke!

  • Behalte die Carbonbürste und bewege sie in Richtung Auslaufrille! Den Staub in den Borsten entfernst du mit dem Bügel und den Rest auf der Platte erwischt du beim zweiten Durchgang, was dann noch draufbleibt hängt in der Auslaufrille.

  • Ich ziehe die Bürste beim Drehen langsam nach aussen, dann schnippe ich sie 2-3x über die Schwelle im Klappgriff. Alles sauber, Platte wie Bürste. Auf das Label ziehen halte ich für weniger sinnvoll, da der Staub dort bleibt und dann wieder mit in die Hülle geht.

    Gruß André
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  • Das macht er bestimmt, drum hab ich ihn dann auf dem Moosgummi des Plattengewichtes. Ich mag ihn irgendwie nicht in die Einlaufrille ziehen. Hat Jeder so seine Methode.

  • Auf meinem Direkttriebler gehe ich so vor:
    Die Carbonbürste mit leichtem Druck radial auf die rotierende Platte ansetzen.
    Bürste reinigen.
    Den sich bildenden Streifen bei stehendem Teller mit tangential gehaltener Bürste abziehen.
    Diese Schritte 1-2 mal wiederholen.


    Wichtig: Die Carbonfasern m ü s s e n für effizientes Reinigen geerdet sein !

  • Muß ich da jetzt'n Draht von mir zur Erdungsklemme des Verstärkers ziehen, oder reichen meine Füße auf der Erde? :)

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  • Der Draht macht schon einen merklichen Unterschied.


    Der Widerstand zwischen dem Erdungsdraht am dem einen Ende meiner Bürste und den letzten Fasern am anderen Ende beträgt ca. 0,5 KOhm.


    Wenn Du lediglich die Bürste mit feuchten Fingern anfasst und mit den Füßen in einer gefüllten Badewanne stehst, kommen ca 1000 KOhm hinzu. Mit Gummisohlen auf dem Teppich sind es noch ein paar Zehnerpotenzen mehr, die Ladung fließt dann bestenfalls von oder zu Deinem Körper.


    Zu beachten ist: Bei vielen Bürsten ist der Griff nicht mit den Fasern leitend verbunden. Da hilft dann nur: vorsichtig den Griff anbohren und einen Draht direkt zu den Carbonfasern führen.


    Gruss Wolfgang

  • Hi,


    ich nehme ein feines Microfasertuch u. falte es einige Male
    zu einem Kissen.


    Während ich mit der rechten Hand abstaube (nach aussen, mit Kissen drehen),
    halte ich die linke Hand an Masse, ans Gehäuse vom Dreher, an den Plattenrand ! usw.
    verbinde also wirklich die Gehäuse, auch die Headshell (!) über meinen Körper.


    dann lege ich die Nadel auf
    die hat dann nach einer Seite nur minimal Staub gesammelt,
    weil die Platte entladen wurde ggü. ihrer Umgebung

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  • Die Methode von Bernd läßt sich natürlich auch auf Carbonbürsten übertragen, indem man mit einem Finger der einen Hand die Fasern berührt und mit der anderen Hand die Ladung abführt.


    Man sollte aber sicher sein, dass die Masseverbindung über den Körper auch wirklich hergestellt wird. Ich habe schon so manchen Verkäufer beobachtet, der sich so versehentlich selbst aufgeladen und dann durch Berühren z.B. einer Mark Levinson Vorstufe diese für längere Zeit ausgeschaltet hat.

  • Hallo Jonas,


    das sieht wirklich vielversprechend aus. Wenn die statischen Kräfte des Swiffer "Staubmagnets" größer sind als die der Schallplatte, holst Du vielleicht mehr Staub aus der Tiefe als mit vielen anderen Verfahren. Wie sieht es denn beim Abnehmen der Schallplatte aus? Mehr Knistern als mit Tuch oder Bürste?


    Gruss Wolfgang

  • An den Meister Carlino:


    Es geht auch wesentlich besser. Das ist bekannt. Aber diesen Aufwand bei jeder Plattenseite treiben ?

  • Hallo Wolfgang,
    ein Knistern habe ich überhaupt nicht. Antistatische Innenhüllen, dazu liegen die Platten ohne zusätzliche Matte direkt auf dem Acrylteller auf.
    Aber es gilt denke ich mal, dass viele Wege nach Rom führen.

    Grüße,
    Jonas


    "Das Problem bei Zitaten im Internet ist, dass man nie weiß, ob sie authentisch sind." -Abraham Lincoln-

  • Swiffer (das Original)


    Aber Vorsicht: Dem Tonabnehmer damit nicht zu nahe kommen. Die Fasern des Swiffer sind sehr leicht, und da kann sich die Tonabnehmernadel schon mal drin verfangen.


    Gruß,


    Thorsten

  • Hi,


    Also der Swiffer Tipp ist vielleicht nicht so gut. Um den Staub zu binden enthalten die Wedel ein Öl, das kommt so auf die Platte. Es gibt aber auch Leute die kippen sogar absichtlich Öl auf da Platte damits besser flutscht, kann man also auch anders sehen....


    Für sehr staubige Platten empfiehlt sich die "Super Exstatic" Brush.


    [Blockierte Grafik: http://www.originlive.com/magento/media/catalog/product/cache/3/image/265x265/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/e/x/exstatic.jpg]


    Gibts als Hunt EDA Brush, Goldring Exstatic und Analogis, und zig andere.


    Damit gibts keine Linie, der Staub bleibt im Samtpolster hängen.


    Ansonsten halt einfach die Carbonbürste mehrmals nutzen, bis keine Linie mehr da ist, oder wie schon vorgeschlagen, die Bürste leicht schräg Richtung Einlaufrille halten und dann langsam in Richtung Einlaufrille runterziehen. Da dann oft staub in der EInlaufrille zurückbleibt sollte man dann nochmal gezielt dort ne 2. Runde machen.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Ich habe auch schon Microfasertücher und welche aus Baumwolle probiert - ohne bessere Ergebnisse.


    Ich habe auch all das was hier gesagt wurde probiert. Ergebnis: unzufrieden. Was bei mir doch hilft ist, wenn ich die Gegenstände befeuchte. Microfasertuch nass machen gut auswringen, dann nochmal mit einem trockenen Tuch zusammen auswringen (Nebelfeucht). Oder die Borsten von der Bürste leicht besprühen.


    Probieren schadet nicht (kostet nichts)



    Grüße


    Michael

    keren